Wärst du denn einer von den 80 Mitarbeitern, die davon betroffen sind?
Weiß nicht, mein Mitarbeiter hat zwei Kinder und eine arbeitslose Frau, also wahrscheinlich ja...wie makaber, solche Abwägungen...
Ich will nicht sagen, die Arbeitslosigkeit sei mir egal, denn sie gehört zu den paar Teufeln, vor denen ich mich wirklich fürchte, aber
viel schlimmer ist, daß eine kulturelle Institution, meine eigentliche Liebe und meine wirkliche Familie stirbt...
Denn das, was übrigbleibt, ist kein Theaterbetrieb mehr, es ist der letzte Rest, der zum Abschuß freigegeben ist, dies ist eine Tatsache, die allerdings Außenstehende aus den Pressemitteilungen ohne den internen Hintergrund zu kennen, so nicht herauslesen können.
1993: Schauspieler entlassen + 40% aus den technischen Bereichen und Werkstätten ebenfalls
1996: mit dem Theater Rudolstadt fusioniert, die haben dafür ihren Chor und die Sänger gefeuern müssen
2003: Fusion gekündigt (wahrscheinlich, weil sie zu gut funktionierte), deswegen Sänger-Ensemble reduziert, Orcherster um 8 Stellen verkleinert und den Opernchor entlassen)
Die Stadt Eisenach hat ihr Theater schon immer als Belastung empfunden und ist froh, diese vom Land Thüringen verordnete Ermordung zur Haushaltskonsolidierung nutzen zu können. Die Formulierungen des OB und seiner Bürgermeisterin bei der Vollversammlung waren recht deutlich. Ja, die Stadt hat Schulden, aber wenn das Land Thüringen am Eisenacher Theater spart, wird die Stadt das auch tun, damit in 3-4 Jahren die kreisfreie Stadt schuldenfrei ist....
Geschichte wird gemacht, es geht voran!
(wer kennt das Zitat?)
Baron von Eichel-Streiber hat unter anderem der Stadt das Theatergebäude geschenkt, er hat als Unternehmer noch gewußt, daß Eigentum verpflichtet. Dafür brauchte er kein Grundgesetz, das sowieso niemand beachtet und das nur mit Füßen getreten wird.
Leider vergaß er, nicht so wie Ferdinand Graf von Zeppelin der Stadt
Friedrichshafen, dem Geschenk eine Stiftung hinzuzufügen...
Ach, alles Mist, ich versuch jetzt zu schlafen, machts gut!