PA-Stammtisch

Nun ja, das wurde von der Location gerade auf netto 21 Stunden vor Veranstaltungsbeginn verkürzt. Es wird also sportlich und mein Beschallungskonzept muß jetzt beim ersten Versuch sitzen. Die Generalprobe vor Ort fällt aus. Aber wir sind ja alles Vollprofis, also kein Ding. 🤣
So, die ersten sechs Stunden Musical-Aufbau bis zur 8h-Sperrzeit ab Mitternacht durch den Sicherheitsdienst sind geschafft. Die ersten zwei davon waren recht unproduktiv, da jede Menge Bühnenbildner bereits mit ihren Aufbauten begonnen haben. Die Leute, deren Generalprobe ausgefallen war, waren auch da, um ein paar grundlegende Abläufe zu üben, dazwischen toben noch jede Menge mitgebrachte Kinder. Und wir als Amateur-Techniker mittendrin in dem Chaos versuchen eine PA zu errichten. Jetzt hat bestimmt schon jeder sein Lieblings-Horror-Gig vor Augen.

Als weitere Hiobbotschaft war natürlich das zweite 20er-Multicore nicht rechtzeitig geliefert worden, so daß wir auf 24+8 Kanäle runtergehen mußten und den Rest über eh geliehene Funkstrecken absolvieren (die wir noch aufbauen müssen). Gegen kurz vor 21 Uhr hatte ich den Saal aber endlich für mich allein und hatte meinen Saalplot schon mal hingestellt, wußte bis dahin aber noch gar nicht, ob mein PA-Amateur-Beschallungskonzept aus zusammengestückelten Komponenten verschiedener Leute (alles Amateure) auf der Location (zum ersten Mal da) überhaupt funktioniert oder ich mir einfach nur irgendeinen Mist ausgedacht hatte.

Nach einem kurzen Lautstärke-Check mit meinem SU130 erwiesen sich die zierlicher wirkenden 12"-Mains (irgendwas von thomann) an der 1500W-Endstufe (Behringer) als kräftiger als die größer wirkenden aktiven Delay-Side-Fills von ACT. Mit allem zusammen habe ich ohne Probleme die 115 dB geknackt, ohne daß irgendwas am Limit war. Das war also ein Volltreffer. Es konnte also ans Einmessen gehen. Da ich ich kein echtes Meßmikrofon besitze, habe ich mein Mackie EM-91C dafür zweckentfremdet. Nachdem ich erstmal eingangsseitig ein wenig den EQ so hingedreht habe, daß er den Frequenzgang aus dem Datenblatt ungefähr kompensiert, habe ich direkt festgestellt, daß an den ACTs gar nichts groß zu korrigieren brauchte. Der grafische Spektrumanalyzer zeichnete schon den Frequenzgang meines Mics direkt nach und war nach Kompensation gerade wie ein Lineal. Doch die Mains waren mit dem Noise-Generator schon nach Gehör deutlich zu mittenlastig und das habe ich dann auf den Matrix-Bussen (auf die ich LR vorsorglich geroutet hatte) tatsächlich erfolgreich glattgezogen bekommen. Auch am Center von NOVA Audio war recht wenig zu tun. Das teurere Gear ist halt einfach besser. unser Sub war schon perfekt plaziert und mit seinen 400W völlig ausreichend die Saalgröße von 150-250.

Die XLR-Kabel gingen schon gegen 22.30 Uhr langsam zur Neige, reichten aber noch aus. Ich habe auch noch Reserven im Koffer. Da natürlich die Lautsprecherkabel für die passiven Mains mit 10 m für die Saalbreite zu kurz waren, bekam die Endstufe im Rackkoffer auf Rollen einen VIP-Platz in der ersten (Publikums-)Reihe. 🤣

Als ich nach 90 min Gerausche und Gepiepe auf die fertige Anlage die erste Konserve ganz traditionell vom mitgebrachten CD-Player draufgespielt habe, durfte ich wieder mal das komplettes PA-Anfangerglück genießen: Der erste Versuch, vor ein paar Tagen auf ein A4-Blatt gezeichnet, hat auf Anhieb gesessen, obwohl ich keinerlei Erfahrung mit dem PA-Gear hatte und noch nie im Leben (!) einen Veranstaltungssaal eingemessen habe. Ich habe einfach gemacht, was mir unterwegs so eingefallen ist und was sich gut angehört hat. Ich habe keine Tutorials gelesen oder Videos geguckt. Delay habe ich einfach mit dem Maßband ausgemessen.

Die letzte Stunde drehte sich dann ums Entquietschen der vier Chor-Mikrofone. Ein Vier-Band-parametrischer EQ ist einfach geil. Der Chor steht wegen Bühnenspiel natürlich seitlich, womit er ziemlich dicht an den Main-PA gerät. Unsere kleinen 60W-Satelliten nun vom Sub getrennt einer weiteren Endstufe spielen Chor-Monitore, auch das Puzzle, damit nicht auch noch die Chor-Mikrofone zu beschallen, habe ich kurz vor Mitternacht noch gelöst bekommt. Die Band hat schon parallel aufgebaut wird gleich morgen früh zum Soundcheck antreten und dann ist hoffentlich bis zum Beginn am Nachmittag noch viel Zeit für Unerwartetes.

Ab acht Uhr geht es an dann die Funkstrecken für die Schauspieler, die Monitor-Mixes (hoffentlich mit WLAN und Tablet) und darum, die Band draufzukriegen. Wenn noch Zeit ist, wird eine weiterer Delay-Schicht auf der Empore ergänzt, falls die Hütte richtig voll werden sollte (aber unwahrscheinlich am Finaltag). Außerdem muß ich mit meinem Assistenten noch den Ablauf proben, denn er muß neben der Bedienung von Lichtmischpult und Beamer auch mit darauf achten, daß die Szenen korrekt durchgeschaltet werden und daß die Mute-Gruppen passen, schließlich können wir nicht durchgehend alle Mikros offenlassen.

Ich bin selbst etwas erstaunt darüber, was ich heute abend hochgezogen habe, nachdem ich vollanalog im März '21 auf einer Winz-PA bei NullkommaNull mit Live Sound angefangen habe. Und in ein paar Stunden darf ich den ganzen Flohzirkus auch noch mischen.
 
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Na dann viel Erfolg!
 
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Nach einem kurzen Lautstärke-Check mit meinem SU130 ... und mit seinen 400W völlig ausreichend die Saalgröße von 150-250.
Bin ich nun der einzige, der den gesamten Passus skurril findet?
 
Bin ich nun der einzige, der den gesamten Passus skurril findet?
Nein, ich bin allerdings auch durch gewesen, auch gestern Abend nach dem Abbau war ich komplett erledigt, so daß ich die frischen Eindrücke mit ins Bett genommen habe.

Die erste Hälfte des Sonntags lief entspannt. Nur die Funkstrecken vom professionellen Verleiher waren auf Frequenzen im 700-MHz-Band programmiert, mir prompt 5G auf den Mixer zauberte.

Die Band war gut vorbereitet und hat routiniert ihr Programm durchgespielt, was aufgrund der gut eingestellten Anlage allen Beteiligten richtig Spaß gemacht hat. Mein Grundmix war dann auch schnell fertig. Erst als der Chor und die Schauspieler eintrafen, wurde es stressig. Eigentlich war ja ein Tag vorher eine komplette Generalprobe eingeplant, nun mußte ich eine Stunde vor Einlaß die Chorabnahme noch irgendwie draufkriegen, während die ganze Truppe in Kurzform nochmal das Programm durchging und ich keinen Soundcheck bekam.

Zehn Minuten vor Beginn war die Hütte dann gerammelt voll. Es waren tatsächlich über 200 Leute gekommen, obwohl wir gegen das FIFA-Finalspiel programmiert hatten, was die Bestuhlung des Saals an ihre Grenzen brachte. Die Überlauffläche auf der 2. Ebene auch noch zu beschallen (eigentlich nur ein Gimmick, "da sitzt eh keiner"), erwies sich als weise Entscheidung, denn diese war auch bis zum letzten Platz gefüllt und die letzten paar Stehplätze füllten sich auch langsam. Ich war nun froh über meinen großen Techniktisch im akustischen Sweetspot. Natürlich blieben auch mir die "Fachgespräche" von sich am FOH einfindenden "Experten" nicht erspart.

In dieser Atmosphäre sackte mir, dem PA-Amateur, kurz ins Bewußtsein, daß ich nun mit "richtig" Technik auf einer "richtigen" Veranstaltung mit "richtig" Publikum abliefern durfte. Ich hatte mal Lampenfieber auf meinen ersten Freiluft-Gigs mit einer Handvoll Leuten letztes Jahr - hier war ich nur angespannt konzentriert "in the Zone".

Mein erstes Weihnachts-Musical als Tonmann ging dann auch einwandfrei über die Bühne. Obwohl ich einige Mixerszenen/Snippets noch während der Veranstaltung leicht umbauen mußte (Theorie und Praxis), konnte ich das M32, das ich nur ca. zwei Wochen vorher gestellt bekommen hatte, nach täglichem Üben fast genauso routiniert bedienen, wie mein kleines Analogpult. Die gründliche Vorbereitung hat sich ausgezahlt.

Das Feedback zum Sound von Musikern und Publikum war durchweg positiv. Völligen Laien fiel offenbar zum ersten Mal auf, daß man leise Sprecher ja lauter machen kann, anderen mit geringfügig mehr Ahnung lobten das völlige Fehlen irgendwelcher Rückkopplungen. Das zeigt, welches Niveau man hier von Amateur-Events ohne Eintrittspreis gewohnt ist. 🤣 Ich war mit meinem Sound nicht so 100% zufrieden, mir sang der Chor zu zaghaft und es war noch ein bißchen zuviel Gepolter auf den Headsets und Funkmikrofonen, das geht noch besser, aber für solche Feinheiten war am Ende keine Zeit mehr. (Edit: Nachdem ich die Aufnahme durchgehört habe, wurde klar, daß der Chor gut drauf war, aber der Stageplot leider akustisch nichts getaugt hat. Dieser war aber leider nicht von mir, sondern von einem Nicht-Tontechniker.)

Hier zeigt sich schön die Differenz zwischen Eigen- und Fremdperspektive: An den Mann an der Tontechnik wird sich später keiner erinnern - wenn er seine Arbeit richtig gemacht hat. Alles in allem konnte ich mein zweites Jahr an der PA mit einem Highlight beenden.
 
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Bilder vom Aufbau am Vormittag:

IMG_20221218_110704_1.jpg


Im Hintergrund sitzt die Endstufe in der ersten Reihe, da für einen Platz ganz hinten auf der Bühne die Kabel zu kurz waren. 🤣

IMG_20221218_173355_052_1.jpg


Zwei Cores (20er + 12er) schön konventionell angeschlossen, da keine digitale Stagebox vorhanden. Geplant waren eigentlich 2x 20 mit je 30m, das zweite 20er blieb dann aber im DHL-Weihnachtstrubel stecken. Der Standpunkt des FOHs war deshalb nicht ganz hinten, da wir nicht weiter als 14m von der Bühnenrückwand weg konnten. Dazu gesellte sich eine professionelle Funkstrecke unterm Tisch:

IMG_20221218_110716.jpg


Beschallt wurde mit zwei thomann 12-Zöllern an einer Behringer EuroPower EP1500W-Endstufe, zwei RCF ART 315-A Side-Fills und zwei Nova Audio KD12 (jeweils einer Center-Fill vor der Bühne und einer für die Plätze im zweiten Stock) und einem 400W-Sub, dazu zwei Chor- und drei Bühnenmonitore. Im endgültigen Mix waren dann ein Yamaha-E-Drum-Kit, eine Akustikgitarre mit Pickup, ein aktiver Bass, dreimal Keys (darunter ein Nord Stage 2 mit allerlei geilen Presets), vier dynamische Mikrofone für Gesangs- und Instrumental-Solisten (Posaune, Sax, Flöten), vier Kondensatormikrofone für den Chor, vier Funkmikros/Headsets für das Schauspiel, ein weiteres Funkmikro für Ansagen, ein weiteres Headset für die Chorleitung (das nur auf den Monitoren drauf war).
 
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Ich bin ja nicht gern der Moodcrusher und ich freu mich ausgesprochen über deinen Erfolg!

Aber mal ehrlich: du stellst einen Haufen fadenscheiniges Equipment zusammen, "misst" mit offensichtlich völlig ungeeignetem Material irgendwas und zwei deiner vier Mikros funken im LTE Downlink, die anderen beiden in der Mittenlücke...

Du hast jede Menge Glück gehabt! Wie wäre es, wenn du das als Ausgangspunkt zu lernen und zu diskutieren herannimmst und alle lernen davon. Das Forum würde davon profitieren und mir fielen spontan jede Menge Dinge ein, an denen man ansetzen könnte.
 
Aber mal ehrlich: du stellst einen Haufen fadenscheiniges Equipment zusammen, "misst" mit offensichtlich völlig ungeeignetem Material irgendwas

Genau, das nächste mal bestellen wir eine fertige Komplett-PA mitsamt Mischpult und digitaler Stagebox bei der Veranstaltungstechnik und nehmen 100 € Eintritt. Und am 24.12. kommt der Weihnachtsmann. 😉

Das mit dem Einmessen war ein reines Amateur-Experiment von mir, das ist in unserer Gewichtsklasse schlicht nicht üblich. Man stellt irgendwas hin und das ballert dann eben so wie es da steht. Aber da ich ausnahmsweise das digitale Mischpult dafür hatte und schon beim Einrauschen der LR zu hören war, daß es etwas schief ist, habe ich es eben grob hingebogen - das hätte ich notfalls auch per Gehör gemacht. Dabei ist mir übrigens aufgefallen, daß die ursprünglich geplante 1000W-Endstufe einen defekten Kanal hatte. Der noch funktionierende durfte dann einen passiven Monitor befeuern. Das war auch Glück, daß ich am Vortag noch die EP-1500 abholen durfte, die ich mir nur organisiert hatte, um etwas mehr Reserven zu haben.

und zwei deiner vier Mikros funken im LTE Downlink, die anderen beiden in der Mittenlücke...

Sieh mal an, das Foto habe ich gemacht, wie es frisch vom Profi kam: Das funkende Gear ist nicht ganz unsere Preisklasse, sollte klar sein. Die Frequenzen habe ich anschließend noch geändert, denn es schepperte schon gleich zu Anfang kräftig ins Pult rein. War übrigens das einzige, wofür wir richtig Leihgebühr gelatzt haben. Unser normales Amateur-Equipment von der Thomann-Eigenmarke läuft auf 863 MHz.

Du hast jede Menge Glück gehabt! Wie wäre es, wenn du das als Ausgangspunkt zu lernen und zu diskutieren herannimmst und alle lernen davon. Das Forum würde davon profitieren und mir fielen spontan jede Menge Dinge ein, an denen man ansetzen könnte.

Ich lerne die ganze Zeit dazu, beispielsweise wußte ich vor drei Wochen noch nicht, wie schnell man von komplett Null an im M32-Workflow drin ist. Bis dahin habe ich live nur analog gemischt. Das nette Pult werde ich aber auf absehbare Zeit nicht mehr wiedersehen, auch das gehört jemand anderem, der in einer anderen Liga spielt als ich.

Mein effektives Zeitfenster mit dem ganzen zusammengewürfelten Gear (das bis auf die Funkstrecken und Lichtmischpult de facto nichts gekostet hat) war von den geplanten 48 h Vorlaufzeit für Technikaufbau auf netto unter 6 Stunden reduziert worden. Ich habe es trotzdem auf die Kette bekommen, und es wurde nicht die quietschende, pfeifende und rauschende Katastrophe, die bei uns in der Dorf-Liga mit Gesamt-Budgets im oberen dreistelligen Bereich sonst üblich ist. Das habe ich dann auch als positives Feedback bekommen. Daß da technisch noch 70 % Luft nach oben ist, ist mir selbst auch klar. Aber die Gigs für PA-Vollamateure fallen hier eben auch nicht vom Himmel.
 
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So - jetzt atmen alle mal wieder flach durch die Hose. Nirgendwo steht geschrieben, dass du 100 Euro pro Ticket nehmen musst (was nebenbei auch mehr als 20.000 Euro Einnahmen bedeuten würde und im Umkehrschluss sicherlich deine Budgetsorgen geschmälert hätte) und niemand behauptet, es müsse da jetzt ein Trailer voll von AED oder sonstwoher vorfahren und ein Heer an straußtragenden, bis an die Zähne mit Multitools bewaffneter Funktionsjackenträger aus dem Nightliner fallen, um dem Dorf mal zu zeigen, wo genau am Baum die Kugeln hängen...

Sehen wirs uns doch mal an: du wolltest zum Beispiel aus Neugier mal was messen. Nach deiner Beschreibung hast du also ein Großmembran Kondensatormikro mit nicht unbedingt linearem Frequenzgang auf einem Stativ in den Raum gestellt und so lange am EQ geschoben, bis der RTA flat war. Richtig? Richtig sexy wäre es jetzt, würde man gemeinsam (oder alleine) überlegen, was daran nun zielführend war - und was nicht. Nährwert am Ende für dich: du wüsstest, was du tust, warum du es tust, wo es dir nützt und warum deine Jobs irgendwie anders oder besser sind als die von den Discobuben drumrum...

Nur so eine Idee von mir.
 
So - jetzt atmen alle mal wieder flach durch die Hose. Nirgendwo steht geschrieben, dass du 100 Euro pro Ticket nehmen musst (was nebenbei auch mehr als 20.000 Euro Einnahmen bedeuten würde
Da wäre keiner von den 200 Besuchern gekommen. Ich weiß noch nicht, was in der Donation-Box zusammengekommen ist, aber wenn es die Leihgebühren für die professionellen Funk-Mikrofone abdeckt hat, dann war es schon viel. Wenn die Saalmiete auch noch drin gewesen ist (schwarze Null), dann wäre es ein voller Erfolg.

Sehen wirs uns doch mal an: du wolltest zum Beispiel aus Neugier mal was messen. Nach deiner Beschreibung hast du also ein Großmembran Kondensatormikro mit nicht unbedingt linearem Frequenzgang auf einem Stativ in den Raum gestellt und so lange am EQ geschoben, bis der RTA flat war. Richtig?
Zuerst mal habe ich mir im Datenblatt angeschaut, wo mein Mikrofon ungefähr flat ist: von 30 Hz bis 3 kHz. Bei 4 kHz und 9 kHz gibt es dann zwei Beulen im Frequenzgang, die ich eingangsseitig im EQ ausgeglichen habe, dort oben habe ich aber nichts mehr "gemessen", das war nur zum Gucken, ab 10 kHz war dann eh Schluß. Damit konnte ich dann direkt sehen (und mit passenden Testtönen dann auch hören), daß eine der Endstufen defekt war.

Nachdem dieses Problem behoben war, habe ich die passiven Lautsprecher erstmal nach Gehör (!) eingestellt, das mache ich nämlich auch sonst auch so, weil ich am Analogpult schlicht keinen RTA habe. Und dann habe ich mir das auf dem Spektrum angeschaut, wie gut ich es getroffen hatte. Und damit war das Experiment dann auch schon beendet, weil ich schlicht keinen weiteren Handlungsbedarf sah, insbesondere bei den anderen mitgebrachten aktiven PA-Elementen. Die waren mir schon gut genug.

Richtig sexy wäre es jetzt, würde man gemeinsam (oder alleine) überlegen, was daran nun zielführend war - und was nicht. Nährwert am Ende für dich: du wüsstest, was du tust, warum du es tust, wo es dir nützt und warum deine Jobs irgendwie anders oder besser sind als die von den Discobuben drumrum...
Deswegen: 👂 Am Analogpult arbeite ich nur mit den Ohren. Es ist natürlich nett, am RTA direkt Rückkopplungsfrequenzen sehen und rausdrehen zu können, aber ich finde die Frequenzen auch nur mit dem Gehör. Die "Discobuben" drumherum verstehen nicht einmal einen parametrischen EQ, geschweige denn, daß sie wissen, was in einem Spektrum angezeigt wird. Und was ein Gate oder Kompressor macht, ist dann schon Rocket Science. Es ist also nicht wirklich schwerig, über das Niveau hinaus zu wachsen.
 
Die "Discobuben" drumherum verstehen nicht einmal einen parametrischen EQ, geschweige denn, daß sie wissen, was in einem Spektrum angezeigt wird. Und was ein Gate oder Kompressor macht,
Dafür können Sie aber eine Whats App in der Hosentasche schreiben.;)
 
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@FünfTon - ich weiß nicht, ob dus nicht verstehen willst oder ob du dich einfach nur angegriffen fühlen willst.

Schade - es lag mir nicht im geringsten daran, irgendetwas an deiner Veranstaltung zu schmälern. Und ich weiß auch, dass die 100 Euro Ticketpreis blanke Ironie sind - ich fürchte nur, auch dass hast du nicht verstanden, wie ich es gemeint habe...

Anyway...
 
@skyworker Hier ist der PA-Stammtisch, offiziell...
von mir zum rumblödeln freigegeben ;)

Hier erzählt der PA-Amateur seine Anekdoten aus dem Leben und postet hin und wieder mal ein mehr oder weniger unterhaltsames Bild. Da wird auch jede Menge unwissender Unfug dabei sein, über den man sich später selbst lustig machen kann, wenn man dann schon etwas mehr weiß.

Ich bin allerdings nicht Teil der Hobbyisten-Kapellen, mit denen du dich in deinem beruflichen Alltag herumschlagen darfst, und an denen dann im Internet Dampf abgelassen werden muß. Meine Berührungspunkte zur Veranstaltungstechnik-Branche sind im Moment auf das Anmieten von nicht ganz optimal programmierten C-Band-Funkmikros beschränkt und ansonsten machen wir Amateure halt unser eigenes Ding auf entsprechend niedrigem Niveau mit Technik aus der thomann-Grabbelkiste. Deswegen bin ich ja dort für PA und Mischpult zuständig, denn an die anderen Gigs komme ich ja auch zu Recht gar nicht heran.

Das heißt nicht, daß ich nicht dazulernen will, aber das funktioniert nur, wenn man mich trotz der noch fehlenden Kenntnisse auch ernst nimmt. Das Spiel der Tontechnik-Gott läßt gnädig ein paar Krumen vom Himmel fallen spiele ich hier am Stammtisch dann mal nicht mit.

Schade - es lag mir nicht im geringsten daran, irgendetwas an deiner Veranstaltung zu schmälern.
Arbeitsziel war die semiprofessionelle Durchführung einer Amateur-Veranstaltung ohne wegen Technikproblemen unterbrechen oder abbrechen zu müssen, alles andere war unter den gegebenen Umständen schon Zucker. Da das wegen der unerwartet hohen Besucherzahl meine größte Veranstaltung bisher überhaupt war (auch die mit dem größten Vorbereitungsaufwand), freue mich eben gerade deswegen über einen reibungslosen Ablauf bis zum Schluß.
 
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Arbeitsziel war die semiprofessionelle Durchführung einer Amateur-Veranstaltung ohne wegen Technikproblemen unterbrechen oder abbrechen zu müssen
Um das dann auch zukünftig wirklich reproduzierbar auch wieder zu machen, musst du imho erst mal lernen, den Faktor „Glück gehabt“ so klein wieirgend geht zu halten. Dinge wie defekte Endstufen, zu kurze Kabel, falsche Frequenzen bei den, noch dazu teuer zugemieteten, Funkstrecken usw. Können echte Showstopper werden. Das gilt es zuallererst auszumerzen. Da kann man sich am Ende auch nicht auf den Amateurstatus rausreden. Verbockt ist verbockt, basta, egal wer das macht.
gut ist, dass es diesmal scheinbar am Ende ein brauchbares Ergebnis gab.
aber, das etwas „für die Umstände“ eh gut gegangen ist, ist wohl die meist gebrauchte und meist unnötige Einschätzung einer Arbeit.
finde ich zumindest.
 
Manoman Leute, man kann echt froh sein, dass manche hier schon perfekt und mit optimalem Equipment auf die Welt gekommen sind...
Vielleicht solltet ihr mal darüber nachdenken, wie (und vor allem mit was) ihr angefangen habt. :rolleyes:

Klar kann man immer was besser machen und manches sollte einfach nicht passieren, aber wenn ich mir anhöre, was für Murks manche "Profis" mit dem nobelsten Equipment so abliefern, klang die Veranstaltung nach einem vollen Erfolg mit einem
 
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Kann bitte irgendeine Administration meine göttlichen Brotkrumen löschen - ich möchte wieder zurück in meinen Olymp und bitte nicht mehr von dem pöbelnden Fußvolk hier belästigt werden.
Mein von Anbeginn an vollständig perfektes, hochprofessionelles und hochpreisiges Material verlangt zum erhalt seines güldenen Scheins und der perfekten Einstellung meine ungeteilte Aufmerksamkeit! Ich lerne nicht - ich weiß!
Schrecklich, dieses Amateurgesindel... Ich muss unbedingt im Internet Dampf ablassen...
Und nun hinfort mit euch!

Weitermachen!

PS: Grüße nach Oberfranken, @lini ... Ich hab 30 km von dir angefangen, mit selbstgebauten Kenford-Kisten aus Span, einer McGee Eagle und einem Monacor Discomischer... das ist über 40 Jahre her... über das vorher schweige ich lieber... Es gab Zeiten, da hab ich wochenlang von Dosenravioli gelebt, weil ich neue Hochtöner brauchte - die alten hatte ich zerschossen. Das Musikhaus Thomann verkaufte damals in erster Linie Akkordeons und Blockflöten...

Noch ein PS: @FünfTon - ich staune, woher du weißt, mit wem ich beruflich zu tun habe... Kennen wir uns?
 
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Kann bitte irgendeine Administration meine göttlichen Brotkrumen löschen - ich möchte wieder zurück in meinen Olymp und bitte nicht mehr von dem pöbelnden Fußvolk hier belästigt werden.
Ne geht nicht,geschrieben ist geschrieben.
Ich könnte es ja löschen denn schliesslich bin ich hier der Gott dieses Bereiches der über das Geschriebene wacht.;)
:cool:
 
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Manoman Leute, man kann echt froh sein, dass manche hier schon perfekt und mit optimalem Equipment auf die Welt gekommen sind...
da du das direkt auf meinen Beitrag hin geschrieben hast, vermute ich mal, dass du dich auch darauf bezogen hast.
wie kommst du also zu dieser Meinung? Der Grundtenor war doch der, den Tipp zu geben, dass man tunlichst vermeiden sollte, auf das Prinzip Glück zu hoffen. Keiner ist perfekt und jeder muss dazu lernen, wenn der Anspruch besteht sich zu verbessern.
Vielleicht solltet ihr mal darüber nachdenken, wie (und vor allem mit was) ihr angefangen habt.
Meine Anfänge und auch all die weiteren Schritte von mir sind mir noch durchaus in Erinnerung. Und genau deshalb gebe ich eben auch derlei Hinweise. Ich hab auch viel verbockt, nur waren da eben keine erfahrenen Leute, die mich auf meine Irrtümer und blauäugigen Ansätze, Dinge umzusetzen, hingewiesen haben. Heute ist das dank der vielfältigen Kommunikationswege deutlich einfacher. Soll man aber, nur um zu vermeiden, dass sich jemand auf den Schlips getreten fühlt, nichts mehr kritisch anmerken? Und dann die Anfänger von heute den selben steinigen Weg, gespickt mit unnötigen Mißerfolgen machen lassen?
ich finde nicht, dass das der richtige Ansatz wäre.
Klar kann man immer was besser machen und manches sollte einfach nicht passieren
soll das jeder für sich raus finden, was nicht passieren soll und was man besser machen kann, oder darf es dann auch schon mal einen Kommentar dazu von außen geben? Und wie genau soll dann so ein Kommentar formuliert sein? wie viel Weichspüler in der Aussage muss vorhanden sein, nur damit man nicht zu forsch klingt? Hast du da ein paar Tipps für uns?
 
@Mfk0815 Du kamst mir mit deinem Beitrag quasi "dazwischen". Gemeint war eigentlich skyworkers Beitrag von 10:16 Uhr. Es mag ja sein, dass er nicht so gemeint war, aber er kommt (zumindest bei mir) einfach unheimlich hochnäsig und selbstgefällig rüber. Wenn dem nicht so ist, ist ja alles gut.
Klar kann (und sollte) man sich Tipps geben lassen (was heutzutage ja auch viel einfacher ist als früher) , aber manche Fehler muss man meiner Erfahrung nach doch auch immer noch selbst machen.
 
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Um das dann auch zukünftig wirklich reproduzierbar auch wieder zu machen, musst du imho erst mal lernen, den Faktor „Glück gehabt“ so klein wieirgend geht zu halten. Dinge wie defekte Endstufen, zu kurze Kabel, falsche Frequenzen bei den, noch dazu teuer zugemieteten, Funkstrecken usw. Können echte Showstopper werden. Das gilt es zuallererst auszumerzen.
Deswegen nimmt man sich ja vorher Zeit dafür, auch wenn die einem dann drastisch verkürzt wird. Dort wo ich unterwegs bin, wäre keinem anderen überhaupt irgendwas aufgefallen. Die defekte Endstufe wäre einfach im Setup drin geblieben. Auf der rechten Seite hätte dann halt die Häfte gefehlt. Genau wie mit den Funkstrecken, die zwei wären dann bei jemanden mit weniger Ahnung einfach Mute gegangen und dann hätten alle mit zwei Funkmikros weniger zurechtkommen müssen. Ich konnte beide Probleme schon im Vorfeld lösen, auch weil ich eben vorsichtshalber schon eine weitere Endstufe herangeschafft hatte, nicht erst nachdem ich den Defekt festgestellt hatte.

Bei uns wird das Gear benutzt, was da ist und nur im Ausnahmefällen wird professionelle Veranstaltungstechnik ausgeliehen. Alles was man dann möglicherweise braucht, muß es auch irgendwo geben und es muß jemand herausrücken. Das gilt auch für sehr lange Lautsprecherkabel und große, lange Multicores. Gerade letztere kosten schon eine Menge, wenn man sie erst kaufen muß. Möglicherweise war ja in der Donation-Box diesmal genug drin, um solche Kleinigkeiten fürs nächste mal anzuschaffen.

Da kann man sich am Ende auch nicht auf den Amateurstatus rausreden. Verbockt ist verbockt, basta, egal wer das macht.
gut ist, dass es diesmal scheinbar am Ende ein brauchbares Ergebnis gab.
aber, das etwas „für die Umstände“ eh gut gegangen ist, ist wohl die meist gebrauchte und meist unnötige Einschätzung einer Arbeit.
Daß es für die Umstände entsprechend gut gegangen ist, ist das Ergebnis eines persönlichen Lernprozesses. Daß es brauchbar wurde trotz Plaungsfehlern anderer, war Ergebnis meiner Failsafe-Strategie. Wenn die Strategie gut war, hat im Publikum keiner bemerkt, was alles nicht funktioniert hat. Auch daß ich mit meinem Chor-Sound nicht zufrieden war, hat kein Mensch bemerkt. Einigen waren 85 dB am FOH nicht laut genug - ich hatte neben dem Chor auch abgenommene akustische Instrumente im Mix - Die müssen dann halt einen grünen Schein für ein 140dB-Metalevent hinwerfen.

Wenn nun die zweite Endstufe nicht da gewesen wäre oder die LS-Kabel gar nicht gereicht hätten, dann wären aktive PA-Speaker eingesprungen, das Monitoring ausgedünnt worden, dann die Center- und Side-Fills schließlich entfallen. Ich habe beim Aufbau für die noch verbleibende Zeit immer einen Downgrade-Plan im Kopf. Im Worstcase wäre das Gig auch mit 2x KD12 an einem 12er-Core und einem 10-Kanal-Analog-Mischpult gelaufen. Darauf wären dann 1 Chor (mono), 1 Piano (stereo), 1 Gitarre, 1 Bass, 1 E-Drumkit (mono), und 2 SM58 gewesen, zuzüglich zwei Funkstrecken und zwei Monitorwegen. Auch das hätte man irgendwie gewuppt bekommen. Das Gig wäre trotzdem nicht geplatzt. Und wer mit einem 10-Kanal-Analogmix nicht zurechtkommt, darf dann halt nicht auf eine kostenlose Amateurveranstaltung gehen. Daß wir ausnahmsweise ein M32 hatten, war schon für sich gesehen ein absoluter Glücksfall.

@skyworker Ich habe nur mal kurz in die Forums-History geschaut und da ergab sich die Einordnung recht schnell. Die Anekdoten hier am Stammtisch dienen eigentlich nur der Unterhaltung, mit hoffentlich viel Schmunzelei, gerade weil man als Amateur viel Skurriles erlebt. Meine Gigs werden immer größer, bleiben aber maximal semiprofessionell, denn alles andere geht nur mit Eintrittspreis und viel Merchandise-Verkauf. Und dann ist man eben aus der Hobbyisten-Kategorie raus.
 
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