Ich versteh das nicht ganz. Ohne einen Plan zum zeitlichen Ablauf, wie soll man da überhaupt was auf die Reihe bringen? Wenn ich zu einem bestimmten Zeitpunkt z.B am Flughafen sein muss, dann muss ich mir doch überlegen wie lange ich dort hin brauche und wie lange ich brauche Um alles notwendige beisammen zu haben usw. Das ist ein Zeitplan, den ich mir erstellen muss denn wenn ich drei Minuten vor dem Abflug mir die Schuhe anziehe, werde ich den Flug wohl nicht erwischen. Da brauch ich kein fancy Tool, da reicht etwas gesunder Menschenverstand und ein Zettel.
Kommt es zu unerwarteten Zwischenfällen? ganz sicher. Das hat aber nichts damit zu tun ob man Amateur oder "Profi" ist. Ein Stau auf dem Weg zum Flughafen kann immer passieren. Was man dagegen tun kann, ist auch klar, etwas Puffer kann nie schaden.
Da saß ich aber noch mit ein paar Dutzend Pax draußen auf der Wiese, dort wiederum wäre ein M32 nur lächerliches Flexing gewesen.
warum? Kein Mensch kann von dir erwarten, immer genau das passende Werkzeug für die Gelegenheit zu haben. Es macht ja auch keinen Sinn, als Einzelperson einen Fuhrpark an Autos zu haben, um je nach Anforderung mal einen Kleinwagen, einen Kombi oder Bus benutzen zu können. Ich fahr mit meinem Minivan auch schon mal einkaufen, auch wenn da 90% des Innenraums ungenutzt ist. Und ich habe auch schon mal an meiner dLive nur 4 Mikros angeschlossen gehabt. Was solls und wen kümmerts?
Vielleicht steht man einem Vollamateur nicht zu, 26 Sources auf 6 Matrizen (+ Sub) und 5 Monitorwegen mit zusammengewürfeltem Gear mischen zu dürfen.
jada jada. Ehrlich gesagt ist es ermüdend, wenn du immer den "Vollamateur" raus hängen lässt. Das geht für mich in Richtung "Hauptsache ich habe eine Ausrede für dies und das". Wer was, wann und wie benutzt ist doch abhängig von der Situation. Wenn es 26 Sources sind, dann sind es halt 26. Egal wer letztendlich das Pult bedient.
Ich mach das mit der Tontechnik jetzt schon mehr als 40 Jahre lang und immer noch bin ich in einer Situation, die neu für mich ist und in der ich quasi wieder "Amateurstatus" erlange. Allerdings würde ich das inzwishcene nie mehr irgend jemanden sagen geschweige denn mich damit zu rechtfertigen das ich etwas noch nicht sooo gut kann. Das geht keinen was an. Ich informiere mich im Vorfeld so gut es eben geht (das ist heute um vieles leichter als vor 40 Jahren) und schaue dass das Ergebnis am Ende vorzeigbar wird. Gelingt mir das immer so wie ich es mir wünsche? Leider nein, allerdings auch das ist etwas, das man dann akzeptieren muss um es beim nächsten Mal anzupassen damit es dann wieder klappt. Etwas selbstkritusch werde ich immer noch sein. Daher schaue ich auch dass ich, das ist ja heute leichter als früher, mir die Einzelsignale aufnehme um dann, falls etwas nicht ganz zu meiner Zufriedenheit war, das daheim noch mal genauer ansehe. Das nennt sich permanentes Lernen und Optimieren der Skills. Auch nichts was nur in der VA Branche passiert bzw passieren soll.
Du verlierst schon viel Zeit dadurch, daß der Vorlauf bei Amateuren ein einziges Gewusel ist.
Und du meinst, das wäre bei einem Profi anders? Oder bei einem Rudel Profis? Nicht alles wird immer reibungslos ablaufen, gerade wenn die Leute ob ihres Engagements und Enthusiasmus aufgeregter als sonst sind. Da hilft eben nur selbst möglichst gelassen zu bleiben im Wissen, dass man eh noch zeitliche Reserven eingeplant hat.
Die meisten Fragen entstehen immer erst im Nachgang.
Auch das wird bei Profis nicht anders sein. Da gibt es meist nach dem Ende eines Arbeitsblocks (hier eine Veranstaltung) auch noch eine Nachbereitung bei der besprochen wird was gut und was weniger gut gelaufen ist. Da gibt es, wie bei vielen anderen Dingen auch, keine Ausnahme in der Veranstaltungsbranche.
Und Änderungen im Ablauf und in der Konfiguration ist auch nichts Besonderes. Das passiert immer wieder. Auch das hat nichts mit dem "Vollamateur" zu tun. Im Gegenteil, wenn man erkennt, dass etwas nicht passt, dann ist man ja verpflichtet das tunlichst anzupassen. Dafür nimmt man sich auch im Vorfeld einiges an Zeit um derlei Themen abhandeln zu können um die harte Deadline (hier meist der Veranstaltungsbeginn) einhalten zu können. Selbst während die Veranstaltung läuft kann es zu Korrekturen kommen. Alles kein Problem, Hauptsache, das Ergebnis am Ende ist dadurch besser.
Noch eine kleine Anekdote aus dem Sommer. Ich habe eine Veranstaltungsreihe betreut, mir einen Plan gemacht, den Plan auch mit dem Rest des Teams besprochen, wir sind zum Schluss gekommen, dass es ein guter Plan ist und haben den auch so umgesetzt. Was wir nicht wussten war, dass der Flugbetrieb ziemlich unzuverlässig war und deren Pläne nicht aufgingen. Und so kam es dazu dass einmal die Musiker, die an sich mit deutlichem Vorlauf von mehreren Stunden ankommen hätten sollen (auch die hatten einen guten Plan zur Anreise), eben nicht den geplanten Flug nehmen konnten sondern erst mit deutlicher Verspätung bei uns ankamen. So deutlich dass wir den Konzertbeginn nach hinten schieben mussten und, weil ja kein Soundcheck mehr möglich war, mit kurzen Regieanweisungen und ohne richtiges Setup ins Rennen gehen mussten. Nichts desto trotz, wir hatten einen Plan und der war auch noch gut. Nur wollte die Realität halt nicht mit ziehen.
Deshalb habe ich natürlich immer auch eine Kabeltrommel, ein paar Klinken- und XLR-Kabel und eine Doppel-DI-Box dabei, wenn das angeschleppte Zeug mal wieder zu wenig ist (das hat diesmal gereicht).
Das macht doch jeder verantwortungsbewusste Mensch, egal ob Amateur oder Profi, denke ich mal. Technische Dinge können kaputt gehen und deshalb sollte man zumindest da wo es einfach ist, also bei Kabel, Kleinteilen usw, genug Ersatz mit haben. Deshalb hat doch jeder auch ein Reserverad (oder etwas vergleichbares) im Auto.
Und meine Rolle Gerband 258 wurde komplett aufgebraucht.
Klebeband ist Verbrauchsmaterial. Dass es verbraucht wird, liegt in der Natur der Sache. Daher hat man auch nicht
eine Rolle im Koffer, sondern mehrere. Zumindest der Profi. Kostet ja inzwischen auch nicht mehr eine Lawine.
Meinen CD-Player hatte ich auch mit, da auch ein bißchen Vorprogramm mit Playback geplant war.
Den habe ich inzwischen durch ein Laptop ersetzt. Damit kann ich alles notwendige machen. Die Soundcheck-Nummern hab ich da drauf aber auch auf dem/den USB Stick(s) für das Pult. Dann kann ich schon mal die Anlage checken ohne extra noch ein Teil aufbauen zu müssen. Den Rest, Getin-Musik oder Playbacks, habe ich dann am Laptop mit passenden Anwendungen. Und natürlich einem praktischen USB Interface, denn auch die eingebauten Laptop Interfaces sind nicht so prickelnd. Für Veranstaltungen wie Musicals nehme ich auch gerne ein kleines Elgato Streamdeck dazu. Damit kann ich dann die Cues per Hardware Buttons starten.
Allerdings sieht man zumindest das X32 (nicht das M32) mittlerweile ziemlich oft, nur sehr selten aber Leute, die damit auch umgehen können.
Und das kannst du als "Vollamateur" auch wirklich beurteilen?
Wobei mir das noch niucht aufgefallen würe dass besonders die X32 Anwender selten damit umgehen können. Das zieht sich, meiner Erfahrung nahc, querbeet durch die Mischgeräte-Landschaft. Da gibts geübtere und ungeübtere. Und so arg wirkliche Totalausfälle habe ich auch noch nicht gesehen. Nur weil einer nicht alles vom Pult benutzt, das das Pult so an Funktionalität anbietet, heisst es ja nicht dass derjenige nicht trotzdem etwas gutes zusammen bringt. Ich selber gehöre an sich auch dazu, auch wenn ich jetzt schon fast 25 Jahre mit digitalen Pulten arbeite, so kann ich nicht behaupten auch nur eines davon zu 100% zu kennen und auch dessen Funktion 100%ig einzusetzen. Muss ja auch nicht sein. Wenn ich nur (m)eine Band damit betreue und mit dem Pult noch sehr "analog" arbeite, was schert mich da beim X32 das ganze Cue-Management? Ich nutze z.B auch nie wirklich so etwas wie die Channel oder FX Libraries der Pulte. Da bin ich shcneller mir den Kanal oder Effekt zurecht zu biegen, damit es passt, als in irgend einer Preset-Library nach dem passenden Preset zu suchen um es dann doch wieder anpassen zu müssen.