PA-Stammtisch

BD-Abnahme mit 2 Mics (GF + "klassisches" BD-Mic) ist mittlerweile Standard. Mit der Grenzfläche erzielt man einen schönen Kick und das klassische BD-Mic liefert dann den Schub.
Riderfest und problemlos in fast allen Situationen ist eine Kombination aus Shure Beta 91 + Beta 52 ... die Sennheiser Kombination e901 + e902 ist etwas schwieriger manchmal zu handhaben ... sehr gut gefällt mir auch die EV Grenzfläche ... achja und AKGs größte Rache haben sie mir zum Glück geklaut :D
 
OK, aus den Schilderungen heraus macht es Sinn. Man nutzt also quasi aus, dass die GF eigentlich viel zu empfindlich ist und bei jedem Tritt knackst - was sich im Mix einfacher verwerten lässt als der "echte" Attack vom Fell (so der denn überhaupt da ist). So wie man früher halt gerne die Gates so scharf (schnell) im Attack gemacht hat, dass das Gate das Knacken erzeugt, was die Mikros (z.B. an den Toms) in vielen Fällen (oder schlecht gestimmtem Kit) gar nicht mitkriegen. ;)

Quizfrage: kriegt man den gleichen Effekt nicht dann auch mit so ziemlich jedem halbwegs empfindlichen Mikro, vorzugsweise Großmembran (Kugel - nichts anderes ist ja die Grenzfläche, wenn sie in der BD liegt) hin? Ist jetzt schon wieder akademisch, ich weiß... :D

- - - Aktualisiert - - -

OK, Denkfehler - überleben sollte das Mikro natürlich schon ;)
 
Die Grenzfläche übersteuert nicht ... sie liefert einfach nur einen sauberen und einfach zu bearbeitenden Kick. Einen ähnlichen Effekt kann man mit einem simplen SM57 erzielen, welches 2-3cm direkt vor dem Aufschlagpunkt des Klöppels positioniert wird ... kompliziert ist halt nur, daß blöde Ding an genau diese Stelle in der BD zu bekommen ... das geht mit einer Grenzfläche halt kilometerweit einfacher ;)
 
Man nutzt also quasi aus, dass die GF eigentlich viel zu empfindlich ist und bei jedem Tritt knackst

Das tut sie nicht. Ein Beta 91A hat 155dB Grenzschalldruckpegel im Datenblatt stehen und die Richtcharakteristik einer halben Niere.
Vorteilhaft gegenüber einer "normalen" im Kessel positionierten Niere ist dabei der Umstand, dass die Grenzfläche nicht so massive Probleme mit Reflektionen von der Kesselinnenwand hat.
Allein das macht die Arbeit mit Grenzflächen in der Kick verhältnismäßig einfach: Die Suche nach der einen passenden Position für einen nicht durch Reflektionen ausgelöschten Klick entfällt schlicht und ergreifend.

Früher[tm] hat man gerne ein MD441 oder 421 von außen auf das Schlagfell gerichtet um ein wenig Anschlag zu bekommen und dann ein weiteres 421 auf das (meist geschlossene) Resonanzfell für den Schub. Das mache ich heute z.B. bei meiner Led Zep Truppe immernoch so, weil einfach kein Loch im Resofell ist und die Trommel nur am Resofell mikrofoniert klingt wie ein bassig-nachschwingender Pappkarton.


Quizfrage: kriegt man den gleichen Effekt nicht dann auch mit so ziemlich jedem halbwegs empfindlichen Mikro, vorzugsweise Großmembran (Kugel - nichts anderes ist ja die Grenzfläche, wenn sie in der BD liegt) hin?

Dein dort vermuteter Effekt ist dank hoher Pegelverträglichkeit aktueller Grenzflächen nicht vorhanden, lässt sich so wie Du das theoretisch vor hast also auch nicht nachbauen. Im Gegenteil: Die von sich aus auftretenden Reflektionen innerhalb des Kessels werden Dir dieses Vorhaben gründlichst vermiesen.

Weil es da so schön steht, zitiere ich mal Wikipedia:
"- Raumsignale sind gegenüber den Direktsignalen um 3 dB gedämpft, was eine Bevorzugung des Direktschalls bedeutet.
- Gleicher, ebener Frequenzgang von Direktschall und Raumschall. Dieses ist bei üblichen Druckmikrofonen nicht der Fall. Die Klangfarbe ändert sich weder mit der Entfernung noch mit der Schalleinfallsrichtung.
- Halbkugelförmige frequenzneutrale Richtwirkung."

Letzteres ist beim Beta 91 (und vielen weiteren Grenzflächen für Anwendungen in der Kick) eine halbe Niere.
 
OK, überzeugt. Inwieweit die Richtcharakteristik und das eigentlich mal gedachte Grenzflächenverhalten hier allerdings ausschlaggebend sind (zumindest da, wo der Bumms ist), wage ich nach wie vor skeptisch zu sehen. Als Grenzfläche kann so ein Mikro im engeren Sinne nur wirken, wenn sie direkt auf dem Holz liegt und nicht inmitten von Schaumstoffresten und Wolldecken - und der Frequenzgang bzgl. Raum-und Direktschall dürfte spätestens unterhalb ca. 1kHz auch eher in Richtung "eigentlich bin ich nur noch ein Druckempfänger" gehen (solange wir uns innerhalb einer BD mit einem Radius von 10-12" und einer Tiefe von etwas mehr befinden).

Dass es in der Praxis gut funktioniert, ist ja nicht die Frage. Die gemeinhin so zu findenden Begründungen dafür erschienen mir halt etwas eigenartig ;)
 
Das Interessante an der Grenzfläche ist ja gerade der zeitlich definiertere Klick der Bassdrum oberhalb 1kHz. Zudem kann man sich mit der Grenzfläche auch die Position innerhalb der Bassdrum suchen, die den gewünschten Sound bietet. Mit normalen BD-Mikros ist das schwerer. Statt einer Grenzfläche kann man ja auch jedes beliebige Mikro an die Stelle legen, nur haben Grenzflächen eben einen auf den Einsatz als Grenzfläche abgestimmten Frequenzgang, während andere Mikros da eben nicht mehr so klingen, wie sie sollen.

- - - Aktualisiert - - -

20130219_171945_1024.jpg
 
Hallo Freunde des gepflegten Lärms,

ich habe die letzten Tage vermehrt über unser aller Lieblingshobby nachgedacht und meine Einstellung dazu ein wenig hinterfragt.

Ich und einige andere verdienen mit diesem Hobby ja Geld und haben es zum Beruf gemacht.

Jetzt stehe ich in dem Zwiespalt, dass ich mein selbst angeschafftes Equipment bei meinen Eltern stehen habe und es rein hobbymäßig noch ca. drei Mal im Jahr nutze. In der Zwischenzeit bekomme ich immer wieder Anfragen von Bekannten, ob sie mal kurz für ein Wochenende irgendwelche Mikros bekommen könnten, ich mit ein paar Kabeln aushelfen könnte, im Jugendclub kein Siderack vorhanden ist usw. Ich helfe dann auch immer gern.
Nur habe ich, als ich letztes Mal selbst eine Veranstaltung hatte, festgestellt, dass fast die Hälfte meiner Mikrokabel weg war, bei einem Drittel der Mikros die Stativklemme fehlte und die Siderackverkabelung komplett auseinandergerupft war. Einige Mikros fehlten ganz, denen musste ich erst hinterher telefonieren.

Das hat mich doch ein wenig zum Nachdenken gebracht. Habe ich jetzt teures Geld nur für meinen Bekanntenkreis ausgegeben, der diese Möglichkeit absolut nicht wertschätzt? Darauf habe ich jetzt keine Lust mehr und werde allen Leuten, die mich nach Material fragen, vertrauensvoll die Nummern einiger guter Vermiet-Läden geben. Nicht nur, dass ich keinen Bock mehr auf den Stress wegen dem Kram habe, letztendlich versaue ich durch diese Freundschaftsdienste den Profis das Geschäft und die junge Kundschaft sieht es nicht mehr ein, warum sie denn für ein Drummikroset 40 Euro fürs Wochenende blechen soll. Damit ist jetzt Schluss.

Das Resultat findet ihr im Boardflohmarkt... bzw. den Anfang davon.
 
Hallo Freunde des gepflegten Lärms,
..........

Das hat mich doch ein wenig zum Nachdenken gebracht. Habe ich jetzt teures Geld nur für meinen Bekanntenkreis ausgegeben, der diese Möglichkeit absolut nicht wertschätzt? .........


Hi

Das selbe Problem hab ich auch ab und an mal...

Aktuell wieder nächstes Wochenende, jemand aus meinem Bekanntenkreis feiert seinen 30. Geburtstag. Meinte er docvh ganz dreist ob ich ihm nicht meine Anlage für seine Feier geben möchte, als Geschenk quasi. Ich glaube irgendwie nicht das die Leute eine ungefähre Vorstellung hat was denn so was kostet..

Ich hab zwar "nur" zwei RCF Art312a und einen db sub05d, aber auch das sind gut 1500€ die man dann mal eben "schenkt". Natürlich kann man das schenken nicht so eng sehen, aber irgendwie finde ich das schon dreist..

Was würdet ihr den so für die Anlage + kabel für Strom, XLR kabel, und ein kleines Yamaha Mischpult an Miete nehmen? Einmal unter freunden und unter bekannten..

Ich schreibe jetzt mal nicht direkt was ihre immer nehme.
 
Equipment dieser Größenorndung geht bei uns für 80-100 Euro netto bei Abholung, für jedermann.
 
Achja.. Dann hab ich ja eigentlich recht gut gelegen mit meinem preis.
 
In der Zwischenzeit bekomme ich immer wieder Anfragen von Bekannten, ob sie mal kurz für ein Wochenende irgendwelche Mikros bekommen könnten, ich mit ein paar Kabeln aushelfen könnte, im Jugendclub kein Siderack vorhanden ist usw. Ich helfe dann auch immer gern.
Nur habe ich, als ich letztes Mal selbst eine Veranstaltung hatte, festgestellt, dass fast die Hälfte meiner Mikrokabel weg war, bei einem Drittel der Mikros die Stativklemme fehlte und die Siderackverkabelung komplett auseinandergerupft war. Einige Mikros fehlten ganz, denen musste ich erst hinterher telefonieren.
der diese Möglichkeit absolut nicht wertschätzt?
Genau aus diesem Grund verleihe ich kein Material.
 
Bei mir gibt es auch "nur" Vollservice. Da ist dann auch eine kleine Pauschale drin für Verlust von Kleinteilen. Über eine verschwundene Rolle Gaffa oder eine fehlende Mikroklemme sehe ich dann mal hinweg. Wenn es allerings überhand nimmt, würde ich mir die Verluste auch ersetzen lassen.
Die Liste der Leute, die von mir Equipment im Abolverleih bekommen, ist extrem kurz. Die kriegen dann einen Wisch mit, auf dem bis zum letzten Kabel alles aufgelistet ist und wissen, dass sie Fehlendes oder Kaputtes ersetzen müssen.
Saufparties, Kiddies und Jugendzentren - no way. Die Hälfte fehlt, und keiner will's dann gewesen sein. Dafür bin ich zum Glück auch zu teuer.
 
Hallo molti,

bei mir das gleiche wie bei Rockopa und mix4munich. Zu 90% gibt's mein Material nur in Verbindung mit mir ;) - selten mal einzelne Komponenten wie Mikros o. ä. auch ohne mich, dann allerdings nur an sehr gute und vertrauenswürdige Bekannte oder auf "Lieferschein".
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich mache mittlerweile auch nichts mehr kostenlos, egal für wen. Früher gab es für Freunde & Bekannte dann schonmal das Equipment für den Geburtstag so, aber wenn man professioneller werden möchte, ist sowas einfach nicht drin. Habe in Kürze zum Beispiel für meine Stufe (Stufenparty) Equipment vermietet, da gibt es dann halt 10% Rabatt. Alles, was beschädigt ist oder fehlt wird ohnehin ersetzt, wenn es durch einen Kunden verschuldet wurde.

So lange man zuverlässige Kunden hat, habe ich gegen Vermietung eigentlich relativ wenig. Ist leicht verdientes Geld, aber man hat natürlich auch immer ein Risiko.
 
....
Ich hab zwar "nur" zwei RCF Art312a und einen db sub05d, .... und ein kleines Yamaha Mischpult ....
Interessant, ich habe quasi das gleiche Eqipment, wir müssen mal Erfahrungen austauschen.

Ich verleih meine Anlage grundsätzlich nicht an alle Bekannten. Und wenn dann bin ich beim Aufbau und Abbau immer dabei. Ich habe da auch schon zu viele Erfahrungen machen müssen das etwas fehlt oder kaputt ist nachdem die Anlage verliehen wurde.
Das merkst Du dann halt meist erst beim eigenen Gig.... .
Mikrofone verleihen ist auch so eine (Hygiene)sache. Ich hab halt mal so ein billiges T-mic angeschafft für diesen Zweck. Mein eigenes Gesangsmikrofon wird nur mit den eigenen Bazillen kontaminiert :D.

Gruß
Fish
 
Das hat mich doch ein wenig zum Nachdenken gebracht. Habe ich jetzt teures Geld nur für meinen Bekanntenkreis ausgegeben, der diese Möglichkeit absolut nicht wertschätzt? Darauf habe ich jetzt keine Lust mehr und werde allen Leuten, die mich nach Material fragen, vertrauensvoll die Nummern einiger guter Vermiet-Läden geben. Nicht nur, dass ich keinen Bock mehr auf den Stress wegen dem Kram habe, letztendlich versaue ich durch diese Freundschaftsdienste den Profis das Geschäft und die junge Kundschaft sieht es nicht mehr ein, warum sie denn für ein Drummikroset 40 Euro fürs Wochenende blechen soll. Damit ist jetzt Schluss.

Puh, sicherlich keine leichte Entscheidung. Aber ich finde es bewundernswert, wenn man so darüber denken und letztendlich passend handeln kann.
Effektiv macht es ja nun überhaupt keinen Sinn, eigenes Equipment für 2-3 Einsätze pro Jahr vorzuhalten, es sei denn es war so billig, dass es kein Brot frisst. Oder verdient anderweitig so viel Geld, dass man die fehlenden Clips und Kabel einmal im Jahr nachkaufen kann.
Ich bin grade dabei, den Mikroschrank weiter zu füllen - zwar haben wir prinzipiell genügend Mikrofone, aber manchmal fehlt eben doch wieder was. Also habe ich über die letzte Woche verteilt insgesamt sechs MD421, ein Beta 52, ein Beta 91A und zwei MD21 gekauft, womit jetzt - zusammen mit den kürzlich angeschafften AT2031 - insgesamt 4 komplette Sätze zur Verfügung stehen.
Nicht zuletzt auf Grund Deines Beitrages habe ich dann auch gleich nochmal darüber nachgedacht, wo denn diese Mikrofone im Endeffekt landen und bin zu dem Schluß gekommen, dass die Preise angehoben gehören. Denn auch wir haben das Problem mit Klemmen und Kabeln - und unsere Kabel sind allesamt selbst angefertigt und nicht unbedingt von der billigsten Sorte...



Mikrofone verleihen ist auch so eine (Hygiene)sache. Ich hab halt mal so ein billiges T-mic angeschafft für diesen Zweck. Mein eigenes Gesangsmikrofon wird nur mit den eigenen Bazillen kontaminiert :D.

Über sowas hatte ich auch schon mal nachgedacht. Effektiv ist es aber so, dass ich die Billigheimer nicht haben will, weil ich selbst dafür garkeine Anwendung hätte. Im Endeffekt wenig aber dennoch mehr oder weniger totes Kapital.
Statt dessen habe ich einen Ultraschallreiniger angeschafft, der auch beim Reinigen von Fader- und Potikappen, Brillen und vielen anderen Dingen gute Dienste leistet und inkl. einer Pulle Reinigungskonzentrat weniger kostet als ein SM58.
Gereinigt und desinfiziert haben wir unsere Mikrofonkörbe zwar schon immer regelmäßig, einfach weil ich sie auch selbst als Sänger benutze. Mit dem Ultraschallbad geht das aber nun so flott und effektiv, dass die Körbe mittlerweile einmal im Monat darin landen. Kleiner Nebeneffekt: Die Mikros sehen auch nach Jahren regelmäßiger Nutzung aus wie neu :)
Ansonsten befindet sich in jedem Input-Case eine Packung Desinfektionstücher, um Gesangsmikrofone gleich beim Einräumen entkeimen zu können.
 
Hygiene ist überbewertet, was Mikrofone betrifft. Viele halten es für nötig, da was zu desinfizieren (mit Mitteln aus dem Supermarkt wie Sagrotan etc., die an sich eh die schlimmen Sachen nicht töten und mehr Beruhigung für den Kopf sind), trinken aber an den selben Gläsern auf den Parties wie alle anderen auch, die mit Wasser und sehr sehr wenig Spülmittel gereinigt werden oder gehen mit dreckigen Händen zum Pinkeln und waschen sie erst danach. Augenwischerei... aber wenns den Verstand beruhigt, bitte. Ich machs auch, weils erwartet wird, auch wenns wenig bringt. Will man sie wirklich sauber, muss man Zeug nehmen, was im Krankenhaus Anwendung findet... und kann sich sicher sein, dass die Schaumstoffeinlagen nach dem fünften Mal porös sind und aussehen, als wären die Ratten drangewesen.

Ein paar billige Gesangsmikros können nicht schaden. Ich sehe nicht ein, dem DJ, der für eine Partyanlage keine 100 Euro dalassen möchte, ein SM58 oder besser mitzugeben, wenn er am Abend eh nur fünf Sätze ins Mikro sprechen möchte. Da reicht eins, was einigermaßen Sprachverständlichkeit mitbringt. Handlinggeräusche sind uninteressant. Ein Schalter wäre nett.
Weiterhin gibt es ja immer wieder mal echte Perlen im Billigsektor, die fast genauso klingen wie Mikros, die zehnmal so teuer sind. Die kann man durchaus kaufen, wenn man denn eine Anwendung dafür hat. Mit anderen Worten: Wenn man regelmäßig die Möglichkeit hat, sie einzusetzen, während man die teureren woanders verwenden kann und somit alle Mikros ausgelastet sind, warum nicht? Wenn man allerdings diese Billigmikros oft zuhause lassen muss, weil sie nicht auf dem Rider stehen, man also Geld ausgegeben hat für etwas, was wenig Nutzen bringt, dann hat mans falsch gemacht.
 
Ich machs auch, weils erwartet wird, auch wenns wenig bringt. Will man sie wirklich sauber, muss man Zeug nehmen, was im Krankenhaus Anwendung findet... und kann sich sicher sein, dass die Schaumstoffeinlagen nach dem fünften Mal porös sind und aussehen, als wären die Ratten drangewesen.

Ich denke auch, dass Desinfizieren prinzipiell nicht sonderlich viel bringt - viel mehr fängt man sich wohl durch einen einfachen Händedruck ein. Was mich aber auf die Palme bringt sind stark verseuchte Mikrofonkörbe und Schaumstoffe, aus denen man durch einfaches Einweichen in heißem Wasser noch ein zweifelhaftes Süppchen kochen könnte.
Vor Jahren hatte ich mal für einen Kollegen eine Open Air Veranstaltung betreut, bei der der angekündigte Bürgermeister und die restliche Lokalpolitik Gott sei Dank garnicht erst erschienen, sondern nur die Blaskapelle drei Stunden vor sich hin spielte.
Ich hätte mich nicht getraut, irgendjemandem die vom Kollegen bereitgestellten Handsender für eine Ansprache zu geben, so versifft waren die Köpfe. Da ich nun nicht wusste, ob da noch jemand kommt oder nicht, habe ich wenigstens einen Korb ansatzweise von Schmand, Lippenstift, Brötchenkrümeln, Zwiebeln und was weiß ich nicht allem befreit und den Schaum grob ausgewaschen.
Genau das ist der Grund für den Ultraschallreiniger und das Abwischen mit einem feuchten Tuch beim Einpacken. Da achtet man tendenziell eher auf das halbe Mettbrötchen mit Lippenstift am Korb bzw. lässt es erst garnicht entstehen.
Und es macht durchaus einen guten Eindruck, wenn die Sangesmannschaft saubere und nicht massiv nach Qualm stinkende Mikrofone bekommt. Selbst mich als Raucher stört sowas nämlich...


Ein paar billige Gesangsmikros können nicht schaden. Ich sehe nicht ein, dem DJ, der für eine Partyanlage keine 100 Euro dalassen möchte, ein SM58 oder besser mitzugeben, wenn er am Abend eh nur fünf Sätze ins Mikro sprechen möchte. Da reicht eins, was einigermaßen Sprachverständlichkeit mitbringt. Handlinggeräusche sind uninteressant. Ein Schalter wäre nett.

Solcherlei Kunden haben wir schlicht und ergreifend nicht, weil unser Material dafür eindeutig zu teuer ist und ich absolut keinen Nerv darauf habe, mich mit Deppen-DJs Marke dauerrot und ständig defektem Billigkram rumzuschlagen.
_Wenn_ denn mal eine Partybeschallung bei uns gebucht wird, sind DJ und Party meist so hochwertig, dass da Full-Service statt Dry Hire auf dem Zettel steht. Und dann gibts eben für den DJ auch ein Beta 87 auf U-Serie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Körbe sauber zu halten ist ja was anderes als diese Möchtegern-Hygiene. Ich habe ja absichtlich von Desinfizieren gesprochen... Natürlich machen saubere Körbe einen besseren Eindruck. Und ein Ultraschallreiniger ist ja auch kein Desinfektionsgerät. Es gibt eben Spezialisten, da sehen die Körbe aus, als wären sie im atsch verbuddelt gewesen... aber hauptsache erstmal mit Sagrotan dran. Sieht dann immer noch so aus, aber ist dann ja "hygienisch" ;)

Solche Kunden werden bei mir mit zwanzig Jahre alten Boxen bedient. Die verdienen so immer noch Geld, und die Voraussetzung ist dabei Abholung. Der Aufwand ist gering, und das Zeug mitsamt den alten Endstufen im Prinzip unkaputtbar. Da sind größtenteils noch die ersten Chassis und Treiber drin! Mit aktuellem China-Kram würde ich das nicht machen, und ich würde mir dafür auch nicht extra Boxen und Endstufen kaufen. Das Einzige, was immer mal ersetzt werden muss, sind die Billigmischpulte und -CD-Player. Aber das liegt im Rahmen des Wirtschaftlichen.
 
..... Viele halten es für nötig, da was zu desinfizieren (mit Mitteln aus dem Supermarkt wie Sagrotan etc., die an sich eh die schlimmen Sachen nicht töten und mehr Beruhigung für den Kopf sind), trinken aber an den selben Gläsern auf den Parties wie alle anderen auch, die mit Wasser und sehr sehr wenig Spülmittel gereinigt werden oder gehen mit dreckigen Händen zum Pinkeln und waschen sie erst danach. Augenwischerei... aber wenns den Verstand beruhigt, bitte. ...
Ich möchte mal das Zenario der Chorarbeit aufzeigen.
Probe mit dem Chor. 6 Solisten benutzen ein und dasselbe Mikrofon. 2 davon sind unverkennbar leicht angeschlagen. Gesungen wird mit mehr oder weniger Lippenkontakt.

Oder normales Konzert + Moderator der das Gesangsmikrofon mitbenutzen will.

Vielleicht bin ich da ein wenig komisch aber in beiden Fällen bin ich immer mein eigenes Mikrofon dabei was ich für Hygienischer halte.

Mikrofonkörbe gut reinigen und trocknen lassen reicht ja auch im Normalfall vollkommen aus. Wenn die Bakterien und Viren keinn Nährboden haben (feuchtwarm) dann sterben sie ja auch recht schnell ab.
Gruß
Fish
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben