Ich hab jetzt mal den JTS-Dämpfer riskiert, hab ich halt im schlimmsten Fall 15€ verheizt. Einstellbare Dämpfung ist ja vielleicht doch nicht unpraktisch, falls das halbwegs funktioniert. Werde dann mal reinschauen, falls mal das Teil zerstörungsfrei aufbringt, vielleicht lässt sich ja noch was optimieren. Carl, du hast jetzt vorher wieder Übertragerlösungen ins Spiel gebracht - gibts da auch Geräte, bei denen die Phantomspeisung irgendwie zusätzlich am Übertrager vorbeigeleitet wird? Sonst bringt mir das ja in meinem Fall herzlich wenig.
Nun gut, hier mal ein Resümee über meine fünf Faschingsveranstaltungen, in die ich dieses Jahr involviert war:
Los gings Mitte Januar relativ unerwartet, als mir ein befreundeter Lichtler einen Job für den Aufbau bei einer bekannten Partyband zugeschanzt hat, weil denen jemand wegen Krankheit ausgefallen ist und er selbst keine Zeit hatte. War halt ein echter Knochenjob (13.15 von daheim los, so gegen 7 Uhr bin ich dann daheim ins Bett gefallen, linkes Handgelenk tut heute noch weh
) aber sehr kurzweilig. Paar nette neue Leute kennengelernt und wichtige Kontakte geknüpft. Wir haben den Aufbau der gesamten Technik ausgenommen Backline zu zweit realisiert, hatten aber vor Ort Gott sei Dank genug Helfer um die Chose überhaupt erstmal vom Sprinter mit Anhänger in die Mehrzweckhalle zu verfrachten. Diese war nämlich halb im Boden versenkt, man konnte also nur über eine enge Treppe (mit Lampendolly und Traversenkreis sind wir da glatt stecken geblieben
) oder übers Haupttreppenhaus da runter. Mit lauter 2m Sixbars auf dem Dolly (den wir als Podest ohnehin brauchten), 6 Wacklern in robusten Cases und 14 Boxen zur Publikumsbeschallung samt allem zugehörigem Krempel natürlich "lustig".
Ton war dann also folgendes: Pro Seite 1 d&b B2, 2x C7-SUB, 2x C4-SUB, 1x C7-Top für den Nahbereich und 1x C4-TOP fürs Fernfeld. Das hat gut funktioniert, gemischt hat das Ganze der Bassist mit einer Venice von der Bühne aus. Licht waren 4 Sixbars Raylight, vier 250er Ypocs in der Backtruss, zwei auf der Bühne, ACL-Satz und zwei knuffige ARRI-Stufen als Frontlicht. Sixbars hingen alle auf einem Eurolite-Dimmer, Frontgefunzel und ACL auf nem Botex. Lustigerweise hat das Zeug ein dermaßenes Eigenleben entwickelt, wie ich es noch nie gesehen habe. Das Effektlicht hat das Frontlicht ab und an kurz mit runtergerissen und flackerte selbst auch ab und zu leicht (aber nicht so auffällig) - der Lichtler meinte, dass der Phasenanschnitt vom Eurolite den Botex aus dem Tritt gebracht hat. Habe ich wie gesagt noch nie erlebt, klingt aber sogar irgendwie plausibel, denn das beide Dimmer ein Problem mit dem DMX-Signal hatten (er hatte glaube ich ein Sunlite-Interface) denke ich weniger. Nunja, stempeln wir's mal als Mysterium ab.
Bis viertel nach zwölf gings dann also ganz gut dahin, auf einmal ist von einer Sekunde auf die andere die Bühne finster und still. Blick auf den Stromverteiler zeigte, dass L3 fehlte. Was war passiert? Wir hatten in einem Nebenraum bei der Bühne eine eigene UV mit 63A Einspeisung (wovon man zumindest ausgehen sollte, wenn da 1x 63A CEE, 2x 16A CEE und div. Schukos draufhängen). Blöd halt nur, wenn die komplette Hütte samt Küche mit 50A vorgesichert ist.
Nach 30min warten auf irgendjemanden, der mit dem Haus vertraut ist, zum Schluss im romantischen Schein von 1-2 Notlicht-Downlights (Besucherzahl würde ich auf mind. 1-1,5k schätzen) konnte es dann endlich weitergehen (wie ich später erfahren habe aber nur mit 63A statt ehemals 50 im Trenner, die war gleich wieder durch). Spannung laut Stromverteiler auf L3 beim Abbau, als nur noch die Küche dranhing, immer noch 7V weniger als auf L1 und L2...
Gig zwei war eine 40er-Feier in einem Gewölbe mit der Galaband, mit der ich des Öfteren unterwegs bin - FOH-Position natürlich unmöglich, Ergebnis dementsprechend lala. Blick in die recht neue Verteilung hat im Übrigen die 20A Absicherung der 16A-CEE offenbart - ich frage mich dann immer, was in den Köpfen mancher Elektromeister vorgeht. Ansonsten recht umspektakulär. HK Deacon hat halt nach dem Einschalten die Stationen Meeresrauschen und aggressives 10k-Pfeifen durchlaufen, lief dann aber ohne Murren.
Nummer drei war eine Jugendtreffparty mit der Partyband, mit der ich früher oft unterwegs war (ich bin nach wie vor bei jedem Gig dabei, aber das sind halt mittlerweile extrem wenige). Über die VA kann man sich eigentlich jedweden Kommentar ersparen, "Außer Spesen nix gewesen" sagt alles, jedes zusätzlich gesteckte XLR-Kabel wäre noch mehr unnötiger Aufwand gewesen, weil das quasi eine Bandprobe mit einer Hand voll Zuschauer war.
Das sind genau die VAs, auf die ich eigentlich absolut keinen Bock mehr habe, bei dieser Formation aber schon des Öfteren so geendet haben, weil da halt in Punkto Werbung etc. vom Veranstalter i.d.R. alles komplett in den Sand gesetzt wird. Wenns nach mir geht dann lieber gar keine Gigs mehr annehmen, für sowas muss ich keine 6h Zeit mehr verplempern und Sprit verfahren.
Nummer vier war ein Vereinsfasching mit der selben Band, hier war aber zumindest Besuchertechnisch was geboten. Ich hab meine neue Lichtanlage eingeweiht (hab mir noch ganz klassisch zwei 4er-Bars PAR56 long mit Raylight aus der Bucht gezogen), soundmäßig wars halt wieder nicht die Offenbarung, weil 100qm-Location, Tier am Schlagzeug dem du alle 30sek. wieder sagen müsstest "Spiel leiser!!!" und Aushilfssänger, der immer aus gefühlt 20cm Entfernung ins TGX81 reingeflüstert hat (effektiv könnte man also sagen, ich habe das Drumset komplett und den Sänger gar nicht abgenommen).
Auf Nummer fünf hab ich mich dann richtig gefreut, da war wieder die Galaband am Start, es handelte sich um einem Rosenmontagsball in einem Gasthof mit relativ großem Saal. Was ich nicht wusste, war, dass neuerdings irgendwer das Raumkonzept über den Haufen geschmissen hat und die Bühne jetzt an der langen Seite des Raumes stand. Aber gut, mal gucken. Um keine abenteuerliche "Überführungslösung" bauen zu müssen wurden 2 16/4er-Cores zusammengesteckt, nachdem ich am Tag des Gigs (Aufbau war schon am Sonntag) dann noch spontan hinter der Bar wo die Multicores angestückelt waren liegend einen Stecker wieder angelötet hatte, hat das dann kanalmäßig auch für alles inkl. DMX und Nebelmaschinensteuerung gereicht.
Strom durfte ich auch noch außen rum legen, da mir die Verwendung einer Steckdose in FOH-Nähe, während der Rest auf dem 32er an der Bühne hing, erwartungsgemäß wieder die Brummschleife der Brummschleifen beschert hat. Den Gitarrist habe ich aber auch damit nicht "entbrummen" können, was da das Problem war, ist mir auch nach wie vor ein Rätsel. Jedes mal wenn der die Saiten losgelassen hat gabs ein recht obertonreiches Brummen, Duspol hat aber eigentlich Durchgang Saiten -> Klinkenbuchse bestätigt, das Problem trat wenn ich mich recht erinnere auch mit beiden Gitarren von ihm auf.
Zu später Stunde ist dann brav der Hochtonzweig vom linken Deacon-Top verreckt (was mir selbst erst gar nicht auffiel, weil ich vor dem rechten Stack saß, wo mich die Bassauslöschung im Übrigen wieder mal gefunden hat (ich kann meinen FOH hinbauen wo ich will, die findet mich einfach
)), also kurz überlegt, RCF-Top draufgeschmissen und die Subs zu denen vom rechten Stack gehängt (Summe Fullrange rein geht nicht, der Controller sitzt ja im Top
). So konnte die Veranstaltung dann doch noch mit brauchbarer Beschallung ins letzte Set gehen. Trotzdem hat mir der Sound irgendwie nicht getaugt - die Deacon ist zwar ne einigermaßen brauchbare Anlage, mir sind da nie so
richtig deutliche Defizite aufgefallen, aber irgendwo fehlts da doch. Das ist mir jetzt daheim beim Anhören des Summenmitschnitts wieder aufgefallen - auf der HK klingt das einfach nie so luftig, auch die von der Tanzgruppe mitgebrachte CD, die sich dort irgendwie nervig anhörte klingt hier auf meiner Abhöre absolut sauber. Kann z.T. natürlich auch der Raum gewesen sein, aber wie gesagt - irgendwo klemmts bei der Deacon immer, ich hab nur noch nicht rausfinden können, wo. Kriege aber demnächst eh das defekte Top auf den Tisch, dann kann ich mal etwas damit spielen.
So weit mal zum Fasching. Jetzt ist Gott sei Dank im wahrsten Sinne des Wortes erstmal Ruhe...
Gruß Stephan