Dieses Wochenende war mal wieder der Hammer (im Sinne des Schlafdefizits jedenfalls):
Freitag nach Worpswede, Schlagzeuger abholen und dabei kurz bei Mother's Finest Hallo sagen. Von da nach Twistringen zum Festival. Als wir ankamen, war grade noch Stoppok auf der Bühne, es war kalt wie hulle und noch dazu dunkel. Richtig dunkel.
Am FoH stand eine H2000 mit nettem Outboard, über die PA (Cohedra) könnte man aber durchaus streiten. Auf den ersten 15 Metern massives Phasing zwischen den beiden Hangs wenn man sich auf den mittleren beiden Metern aufhielt. Seitlich war das besser, dafür hörte man da jeweils nur eine Seite.
Am FoH war das System dafür etwas matt und indirekt, vor allem die Subs haben mir nicht sonderlich gefallen. Ich habe selten so kurbeln müssen, um einen halbwegs transparenten Mix hinzubiegen. Keyboards und Gitarre verdeckten sich auf dem Holz nicht nur teilweise gegenseitig, sondern auch noch die Vocals. Vocals lauter -> Tasten und Gitarre weg.
Gleiches Bild bei Kickdrum und Bass. Eins von beiden musste immer leiden - aber nu, für die 200 verbliebenen Mann in der Kälte war's wohl ok. Zumindest kam nur positive Rückmeldung vom Publikum
Finger und sonstige Extremitäten abgefroren, wieder in den Backstage, noch eben was essen und ab auf die Autobahn.
Samstag Gig mit Craggy Island auf einer Hochzeit in Lünen. Netter Laden, nette Leute, leckeres Essen.
Der Wirt war ein bisschen angepisst, dass wir eine eigene PA dabei hatten (BR-12 mit PUKK215), was sich im Nachhinein aber als die absolut richtige Entscheidung herausstellen sollte.
Die Haus-PA (HK Pro irgendwas) war nämlich nicht nur an Baumarktketten und M6 Augbolzen "geflogen", sondern stellte bereits in der ersten Pause im DJ-Betrieb auf Zimmerlautstärke halbseitig mit einem lauten Knall ihren Dienst ein.
Also kurz auf unser Pult und unsere PA umgesteckt und gut.
Die hauseigenen Monitore (The Box) waren auch nicht viel besser. Ich war froh, dass ich eine TRS112 dabei hatte, denn der Rest musste mit den Hamsterkäfigen leben. Unser Trommler beschwerte sich nach dem ersten Set über einen knarzenden und massiv verzerrenden Monitor, der dann im zweiten Set komplett seinen Dienst quittierte. Dabei war der nichtmal laut und außer A-Gitarre und Vocals auch nichts drauf...
Da wir nach dem letzten Set relativ bald wieder los mussten, wurde das DJ-Pult wieder auf die HK umgesteckt. Nach wie vor nur eine Seite in Betrieb, was durch mehr Pegel ausgeglichen wurde. Der Abbau ging dann auch nicht ohne Gehörschutz *grusel*
Ab nach Hause, wo ich gegen 5:00 ankam. Schlafen lohnte nicht mehr, also eben in's Lager, die letzten Brocken für das Straßenfest einpacken.
Pünktlich um 8:00 vor Ort - und der Bühnenmensch kam grade erst mit seiner hässlichen grünen Minibühne auf den Platz gefahren. Na toll. Also Kaffee und Brötchen organisieren und warten.
Um 9:00 endlich Aufbau im heftigen Regen.
2x BR-12, 2x PUKK215, 6 Monitore und einen Satz Mikros nebst FoH-Platz hingeschmissen, um 10:00 kam die Band. Aufbau und Soundcheck fertig bis 11:00.
Auftritt um 14:00 Uhr - also nochmal in's Auto und ein Nickerchen halten. Das wurde durch den mittlerweile fertigen DJ jäh unterbrochen, denn der trieb seine Behringer-Kisten auf dem leeren Platz sinnlos ins Limit.
Mehr Kaffee...
Der Gig war dann - trotz Regen und Kälte - sehr nett, die Band machte wie immer Spaß und spielte auch vor den wetterbedingt nur spärlich auftretenden Leuten solide und mit viel Spaß.
Wie üblich stand irgendwann ein älterer bärtiger Mann neben mir und brüllte mich an: "Könn se die Bässe da nichtmal wegmachen?! Dat wummert ja so!" - gut, genau den kannte ich schon aus dem Vorjahr. Identischer Wortlaut der Beschwerde. Interessanterweise war das Feedback des restlichen Publikums das exakte Gegenteil: Geiler Sound, laut, knackig aber nicht schmerzhaft. Genau richtig für Funk, Soul und Acid mit drei Bläsern (die übrigens der Grund dafür sind, dass man diese Band einfach nicht leise mischen _kann_).
Um 18:30 dann endlich zuhause und schlaaaaafen
Hier dann noch ein Foto von meinem neuen Aquarium zu dem mehrere vorbeilaufende Leute nur fragten "Kann man die denn in _so_ einem Regen einfach draußen stehen lassen?". Ja, kann man. Die sind als gebürtige Engländer Regen gewohnt