So, dann will ich auch mal ein kurzes Resumée über die letzte Woche abliefern.
Samstag vor ner Woche mit ner Coverband auf ner Hochzeit gewesen, Kofferjob. Unten im größeren Saal war ne richtige Bühne (gehörte zur Location), die Band hat den Rest geliefert inkl. Front- und Backtruss mit ein paar 56er/64er-Kannen (auf Dauerlicht) und zwei Stagetech-Flutern (komisches Gerümpel). Tonmäßig war die Front HK Deacon (eigentlich gar kein soo schlechtes System wie ich finde, mangels Zeit blieb der Terzbänder ziemlich flat und der Sound war trotzdem OK), die zwei einzigen Monitore waren von Skytec
weird
, Rest lief per LD MEI1000. FOH war die bandeigene GB8-32. Da könnte man sich mal austoben und dann steht einfach ein E-Drum auf der Bühne.
Hatte aber den Vorteil, dass ich wirklich nen schönen, homogenen, "dem Anlass angepassten" Sound fahren konnte, denn außer dem Bassamp und noch ner Samson RS-10 direkt am Modeller des Leadgitarristen war die Bühne auch "Amp-Frei".
Aber IEM professionell aufgezogen ohne Monitorpult ist schon ein Stress jenseits von Gut und Böse, vor allem, da es inkl. den Wedges 6 Monitormixe sind. Da kommen dann die Sänger schon auch mal zwischendrin selbst kurz an den FOH und optimieren den IEM-Mix noch, denn mit Handzeichen bekommt man das bei 7 Musikern nicht mehr vollständig auf die Reihe.
Wenn ich mal wieder mit denen unterwegs bin, müssen wir aber IMHO die Gainstruktur auf dem Aux des Sängers nochmal komplett überarbeiten. Ich hab das ja so übernommen wies war - ist ja das bandeigene Pult, wäre ja Humbug, das jedes Mal zu nullen. Aber da stand halt am Ende der Send-Level im Kanal von ihm (den ich eh schon auf ca. +5dB gepegelt hab) auf Rechtsanschlag und der Aux-Master auch fast, Send natürlich auf den Meters schon praktisch auf Dauerrot und ihm passts immer noch nicht. Vermutlich geht da beim IEM irgendwo schon
längst der Limiter, sonst kann das gar nicht sein. Aber den Mix komplett neu aufzubauen wäre zeitlich einfach nicht gegangen.
Zwischendurch gings übrigens weiter im Weinstüberl (ist wohl so Brauch auf Hochzeiten, ich war vorher noch nie auf einer
), wo ne alte Dynacord PA (Tops SRC500, Subs auch Dynacord, Monitore PSE - einer davon hat nen "Schaden" gehabt und bei höheren Laustärken gezerrt - nicht wegen das Amps, das war eindeutig was mechanisches) am alten Eurodesk MX3282A hing. Auch da alles gemodelt und mit E-Drum. Gehört übrigens auch alles der Band, was mich echt verblüfft hat. Da gabs zwar keinen FOH und ich konnte deshalb keinen idealen Mix hinlegen, aber den Gästen in Partylaune hats trotzdem getaugt (das Ding hast nicht umsonst Weinstüberl
). Dann gings wieder runter in den großen Saal bis kurz nach Mitternacht. War ne nette VA und so machts halt einfach Spaß zu arbeiten, wenn alles so funktioniert, wie einem das vorschwebt.
So, krasser Wechsel am Montag - Schulkonzert. Leider nicht in unserer Mehrzweckhalle, denn die ist ja einsturzgefährdet und wird im Herbst abgerissen. Dafür gibts dann ne neue für 450 Leute und hoffentlich einigen technischen "Schmankerln".
Das Konzert war daher dieses Jahr im Bürgerhaus gleich gegenüber.
Lecker Equipment war am Start, es gab d&b C6 + C7-Sub, Monitoring auf 4 Wegen d&b Max (alles an 4 D12), FOH ML3000, Outboard von BSS, Lexicon und EQs glaube ich von Klark (wegen der silbernen Front), da bin ich mir aber grade nicht sicher.
Im Klassikteil hab ich bis auf den Chor (über zwei Samson C02 und zwei AKG C5) und das Klavier gar nix über die PA gefahren, im zweiten Teil gabs ein paar Akustikstücke und welche mit Band. Trotz der netten PA war ich da wieder mal mit dem Sound nicht so wirklich glücklich - wir haben halt ne "versenkte" Bühne und mit Vorhängen, das ist im Bürgerhaus nicht der Fall, welches auch etwas kleiner ist. Das macht sich grade beim Schlagzeug dann doch bemerkbar, grade wenn man auf einer "elterntauglichen" Lautstärke bleiben will, klingts einfach irgendwie unrund. Aber nun gut, den Leuten hats glaub ich gefallen.
"Tiefpunkt" war nur irgendwie am zweiten Abend - ein befreundeter Gitarrist hat sich eingebildet, er muss seine zwei G'n'R-Stücke unbedingt irgendwie durchziehen, obwohl ihm faktisch die halbe Band gefehlt hat. Beim einen Stück hat dann ein ehemaliger Lehrer gedrummt, bei anderen der Sohn der Musiklehrerin, und ich musste an den Bass. Und da fingen halt die Probleme an (davon abgesehen, dass ich "Nightrain" nicht wirklich konnte, was ich ihm ungefähr 10x erklärt hab und ihm aber egal war, Hauptsache einer spielt Bass - über das Ergebnis bewahren wir deshalb Stillschweigen...
). Die neuen Techniker mussten also währenddessen Sound machen. Der kurze Probedurchlauf war eher "Fail", erst waren die Amps dem örtlichen Azubi, der "unseren" etwas unter die Arme gegriffen hat zu laut, dann aber wieder zu leise, um nen sinnvollen Monitorpegel zu fahren, dann stand mal wieder ein Feedback 10 Sekunden im Raum etc. und dings.
Das war jetzt wirlich der letzte Gefallen, den ich ihm in die Richtung getan hab. Das nächste mal sag ich gleich: "Sch...egal wer bei deinem blöden Lied Bass spielt, ich bins jedenfalls nicht." Da bin ich sonst immer einfach zu gutmütig, und das war der Fehler. Tech + Musiker am gleichen Abend = NoGo. Punkt.
Bin mal auf die Videoaufnahme gespannt, Mitschnitt von der Pultsumme ist bei so Aktionen ja immer ziemlich nichtssagend.
So, und zu guter Letzt dann gestern mal wieder was entspanntes, zumindest am Abend. Am Nachmittag war ich noch kurz Licht aufbauen auf ner privation Abi-Party. Ich sags auch, Windows 7 ist ein solcher Kernschrott, dass ich wirklich dabei bleibe: XP war das letzte brauchbare System, alles danach kommt mir so schnell auf keinen Rechner, nicht mal, wenn ich noch Geld rausbekomm. Nicht mal mein DMX-Interface ließ sich installieren. Nicht signierter Treiber? Ja logisch, warum auch, und XP sagt mir das kurz und dann ist das mit einem Klick auf "Trotzdem Installieren" abgenickt. Beim 7er kommt der auch, aber danach weigert sich das Mistding trotzdem, den zu laden. Ich musste mir dann aus dem Internet ne Software ziehen und den Treiber selbst signieren.
Wer sich sowas ausdenkt, gehört standrechtlich erschossen. Wenn ich diesem verdammten Treiber benutzen will, will ich den benutzen, und diese Entscheidung liegt verdammt nochmal bei mir. Nachdem mich das ne halbe Stunde gekostet hat, lief da das Licht, und ich konnte zum wichtigeren Job.
James Hersey (talentierter Newcomer aus Österreich und unglaublich netter Kerl) hatte nochmal nen Gig hier bei uns in der Nachbarstadt, nachdem der mal bei einem Schulprojekt (hab ich auch irgendnen Bericht drüber geschrieben - der Gig, wo das Lichtpult zwei Schmelzsicherungen gefetzt hat) da war und alle so begeistert waren. Location war diesmal ne Kneipe, wo regelmäßig solche Veranstaltungen sind. Die Bühne ist da in so nem Kellergewölbe. Eigentlich ne netten Location, zum Glück war der Ansturm nicht derart riesig, denn bei 50 Leuten gäbe es da wohl schon Platzprobleme und wäre auch noch unangenehmer gewesen (die Luftfeuchtigkeit war eh schon spürbar höher da unten). Als Anlage gabs irgendeins von den LD Dave-Systemen und noch zwei Aktivmonitore von LD (mit Holzgehäuse, nicht die Plastikkisten). Pult Soundcraft MFXi20. Der Spaß ging dann schon beim Multicore los. Das wurde mal verlegt, aber noch nie verwendet. Wir haben die Spliss-Seite dann aus irgendeinem Schacht ausgegraben, wo noch Stromkabel, Schläuche etc. drinlagen und auch diverse Rohre für Wasser und Abwasser reinführten.
Es hat sogar funktioniert, ist aber defintiv Gewinner des Awards "Versifftestes (auf gut bayrisch "oreidigstes") Multicore ever"
Die Dave kommt auf die Liste der Anlagen, die ich mir nie kaufen werde. Muss mal gucken, welche das war. Aber eine der größeren. Mindestens 8er-Tops, eher 10er. Das Ding ist ja so grausam Mittenlastig. Habe dann den Bereich von hauptsächlich 600Hz bis 1k großzügig und breitbandig ausgedünnt und ordentlich Höhen ab 10k reingeschoben, dann war das langsam erträglich. Muss mal zu nem anderen Konzert da unten gehen, ohne Terzbänder (kam von mir) dürfte das durchaus "interessant" klingen (die vorgefundenen Pulteinstellungen am Kanal-EQ zeugten aber von nett gemeinten Versuchen
). Aber nach diesen Startschwierigkeiten lief dann alles wunderbar, "Sound was amazing" laut James, dem Licht bin ich auch noch Herr geworden (hätte ich mir nicht selber letztens so einen Scancontroller gekauft, wäre ich vermutlich am Bedienkonzept echt zerbrochen - manches was ich für nen Bug hielt, ist wohl bei allen solchen Geräten so), also ne gelungene VA, aber der eine oder andere Zuhörer hätte schon noch Platz gehabt (waren wohl so 25).
Anbei gibts nun noch ein paar Bilder und wie immer muss ich sagen: Respekt, wer das wirklich bis hier her gelesen hat.