Hallo!
Ich kann leider erst jetzt meine Antwort verfassen.
Ok zuerstmal ein paar grundsäztliche Erläuterungen! In meinem Alter kommt es ab und an vor, dass man einfach ein paar Sachen als selbstverständlich voraussetzt. Zudem neige ich etwas zu Gedankensprüngen!
Deshalb hier nun etwas genauer:
1. Thema Üben!
Ich meinte nicht unbedingt die Darsteller, sondern durchaus den Techniker! Soll jetzt kein Angriff sein, aber bei einer Theaterproduktion muss gerade der Tonler Text, Choreo und Ablauf von jedem Mitwirkenden zu 100% kennen. Dann kann er auch im richtigen Moment den Ton optimal fahren! Zumal man gerade bei einer Adhoc-Produktion immer mit Problemen rechnen muss. (z.B. Phasing zwischen zwei Mikros bei Umarmungszenen oder schonmal Kampfszenen gefahren?)
2. gefühlvolles Delaying:
Da habe ich wieder einiges ausgelassen!
Ich gebe wohl erstmal meine Definition für rücklaufendes Signal. Gerade in einem klassischen Klerikalbau wird es hinter der Front einen Signalmischmasch aus Original, der Rückwärtsabstrahlung der Front und den Reflexionen aus dem Kirchenstuhl geben. Das ist das auf die Darsteller rücklaufende Signal. Ich persönlich arbeite dann hier gleichzeitig mit zwei unterschiedlichen Delay-Lösungen. Zum einen berücksichtige ich Haas-Effekt und die PA-Aufstellung und stelle mein Delay für die Front entsprechend ein, allerdings mit etwas zusätzlichem Delay, um bewusst das Signal nach hinten zusätzlich zu verzögern. Weiter fahre ich hinter der Front einen zusätzlichen Monitorweg, der so versetzt wird, dass das rücklaufende Signal möglichst völlig ausgelöscht wird! Das erfordert aber ein gutes Gefühl für Sound und eine gute Kenntniss über das Abstrahlverhalten des angewandten Systems. Daher das "gefühlvolle" Delaying!
3. Kinder-Headsets.
Ich möchte mich bewusst nicht auf Markendiskussionen einlassen! Bei mir müssen die Teile ihre Funktion erfüllen und mehr nicht! Dabei kommen aber auch die bekanntesten Marken nicht immer gut weg!
Wer die Infos zu den Headsets haben möchte, kann diese gern bei mir oder MHumann per PN anfordern.
4. Schnurlose Übertragung!
Meine Anfänge kommen aus der klassischen Nachrichten- und Übertragungstechnik, aus der Zeit, als man noch analoges Fernsehen per Antenne empfangen hat und die Telekom noch Post hieß!
Heute gibt es DVB-T (nachdem man früher das Erdfunknetz ja abgerissen hat und die alten Bänder für uns frei wurden!), Bluetooth, Wireless LAN etc. Aber es gibt immer weniger Leute, die sich mit Antennen und Wellenausbreitung wirklich gut auskennen. Das ist bei größerer Distanz zielgerichtet nur mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen möglich. Die Physik geht nunmal nicht ausschalten. Zur Übertragung von hoher Leistung sind nunmal die Elektronen als Ladungsträger notwendig.
Ich stelle mal eine Gegenfrage, warum muss es denn immer Alles schnurlos sein? Wäre denn das wirklich immer ein Vorteil?
Ich bin kein Gegner von Wireless! Auch wir setzen massiv Mikroports ein. Erst Weihnachten wieder bei einer Musical-Produktion 22 Stück.
Guten Rutsch an alle Freunde des Wohlklangs!
Ich habe eine Frage bezgl. der Sicherheit in Fernsehstudios: Lässt sich eine Funkstrecke ohne weiteres abhören? Wäre es z.B. vorstellbar, dass jemand auf dem Parkplatz eines Fernsehsenders steht und dort die Regieanweisungen an einen Live-Moderator (mit Knopf im Ohr) mitschneidet? System, Frequenzen etc. alles unbekannt...
==> das stellt für einen gut ausgestatteten Amateurfunker kein Problem dar! Allerdings ist die Reichweite der Mikroports eher nicht so doll, also muss er schon ziemlich nah dran sein. Der Frequenzbereich wird einfach abgescannt und sobald der Träger erkannt wird, kann das analoge Nutzsignal demoduliert werden. Deshalb gibt es in der ELA-Fraktion auch spezielle abhörsichere Konferenz und Übertragungssysteme auf Infrarot-Basis. Allerdings für nicht gerade wenig Geld!
Ich selber habe diese Möglichkeit schon öfters selbst genutzt, um z.B. eine Signal über mehrere Ausstellungszelte zu verteilen!