So, ich muss jetzt hier mal wieder mutwillig mit einem langen Gig-Bericht reingrätschen.
Er ist
wirklich lang, aber ihr glaubt gar nicht, was alles schief laufen kann.
Ich versuchs ungefähr mit der gleichen Mischung aus Frustration und Zuversicht wiederzugeben, die während dem Aufbau vorhanden war.
Ausgangssituation: 50er-Feier in nem kleinen Sportheim mit Liveband und ca. 60-80 Gästen (zum zählen hatte ich nun wirklich keine Zeit
), Raummaße so um die 5x25m. Steinboden, auf der einen Seite nur Glas, auf der anderen auch überwiegend.
Nach dem Ausladen des Equipments war der ganze Teil des Raums, der noch nicht mit Bierbänken bestückt war, dann auch relativ komplett mit selbigem gepflastert
Problematik I: Wohin mit dem "FOH"?
Fällt zwar sowieso eher mickrig aus, aber irgendwo muss er ja hin. Nach sage und schreibe 60 Minuten rumüberlegen entschließe ich mich doch dazu, mich gleich vorn auf der ersten Bierbankreihe zu postieren; da störts am wenigsten.
Problematik II: Geräte brauchen Strom.
Keine Schuko in Sicht, ist vielleicht auch besser so - wer weiß, was da noch so mit draufhängt. Man glaubt es kaum, in nem Nebenraum lässt sich doch tatsächlich eine 16A CEE ausfindig machen! Die speisende Unterverteilung, welche sich direkt daneben befindet, bekommt in Punkto Sicherheit sicher die Note 6 - muss man zum Wiedereinschalten die durchsichtige Abdeckung dieses "Verteilers" entfernen, grinsen einen munter Phasenschienen und freifliegende Drähte an.
Nach kurzem Kopfschütteln wird mit dem zweipoligen Spannungsprüber die CEE durchgemessen - es kommt immerhin das an, was soll. Also schön relaxt die CEE-Verlängerung zur Bühne vorgezogen, Verteiler auf 3x Schuko dran, und die stabile Stromversorgung für Licht, Ton und Backline scheint gesichert - DENKSTE!
Doch dazu später mehr.
Problematik III: WIEDER keine Zeit zum Soundcheck.
So, das Equipment steht also, hat auch Strom, aber die ersten Leute trudeln schon ein - mit Soundcheck ist also wieder mal nix. Kurz mit dem Kopfhörer testen, ob überall was ankommt, Signal aufs Frontholz - works!
Problematik IV: Um Lichtequipment per Software zu steuern, muss auch ein PC vorhanden sein.
Dieser sollte in Form des Notebooks des Leadgitarristen vorliegen, der es aber natürlich wieder mal liegen lassen hat und erst später holen kann. Also hoffen, dass das neue uDMX-Interface wenigstens dran läuft (was es tat, um die Spannung gleich vorweg zu nehmen).
Problematik V: Das Lichtstativ mit dem Frontlicht hat einfach vehement keinen Platz.
Also erstmal weglassen und abwarten.
Dann ging also irgendwann tatsächlich mal der Gig los (man glaubt es kaum
); Notebook war auch da, die Show beginnt. Erste Erkenntis: Maann klingt das wieder mies, also erstmal mit dem 31-Bänder ein wenig aufräumen. Danach verlief der Gig zunächst tatsächlich vielversprechend.
Bis zu Punkt X, der mich so zum Fluchen gebracht hat, wie schon lange nicht mehr.
Wieder mal eine Pause nach dem Set - die Bar soll nun auch eröffnet werden. Ich werfe grad nochmal einen Blick auf das in der "Rumpelkammer" liegende restliche Equipment, also es kurz zwei dumpfe Schläge tut (aber nicht sonderlich laut) und währenddessen kurz dunkel wird. Notebookbildschirm ist schwarz (war kein Akku drin). WTF? Zur Verteilung gerannt, alles noch drin. Anlage läuft auch wieder. Was war DAS denn bitte wieder?
Tjjja, irgendein DAU hat es nicht geschafft, die Beleuchtung der Getränkebar einzuschalten (hing auch bei uns drauf, weil direkt nebendran). Jetzt muss man als Hintergrundinfo wissen, dass als Verbindung zwischen Drehstrom-Schuko-Verteiler und erster Mehrfachsteckdose bei der Band ein Verlängerungskabel mit Schalter im Stecker genau die ideale Länge hatte. Jetzt hat besagter DAU tatsächlich kurz diesen Schalter ausgeschaltet.
WIE dämlich kann man sich eigentlich anstellen??? Der Schalter stand sichtbar auf I und überhaupt hat an dem ganzen Zeug außer mir NIEMAND was verloren. Leute gibts, die gibts garnicht.
Erschlagen hätt ich ihn können...
Notebook war natürlich abgestürzt, also in DMXControl nach fünf Minuten Bootzeit brav die Fenster neu sortieren, und den Röhrenverstärkern tat diese Aktion mit der Stromunterbrechung natürlich auch gut...
Danach gings dann aber erfreulich gut weiter, die Stimmung wurde immer besser, ich hab meine zwei LED-Scheinwerfer vom andern Stativ das wegen der Größe nicht im Einsatz war in einer Pause noch abmontiert und direkt vor die Band auf den Boden gestellt, um noch ein paar mehr Effekte aus der Lichtanlage rauszuholen. Am Schluss so gegen zwei Uhr standen dann alle noch anwesenden vor der Bühne und haben getanzt.
Also alles in allem wirklich eine gelungene VA, wenn auch mit Startschwierigkeiten...
Für alle, die sich jetzt bis hierhin durchgequält haben, gibts noch ein paar Impressionen in Form von Bildern...
Gruß Stephan