Nachdem hier schon länger nix mehr passiert ist, berichte ich mal wieder, was die letzten zwei Wochenenden bei mir so passiert ist (und es war nicht wenig).
Am Pfingstwochenende hat bei uns unser zweitägiges Kirchen-Festival stattgefunden. Samstagabend junge Bands mit mehr oder weniger geistlichem Hintergrund und Sonntagnachmittag verschiedene Chöre und ähnliche Gruppierungen, die eher die älteren Semester beeindrucken.
Die Planung war mehr oder weniger Familiensache, meine Mutter hat fast die gesamte Organisation übernommen und ich die Technik, was viele Dinge vereinfacht hat, andere aber auch unnötig verkomplizierte. Die Technik kam kostenlos vom Musikladen meines Vertrauens, dessen Inhaber direkter Nachbar der Kirche ist.
Also Samstagvormittag mit nem geliehenen, ziemlich alten Ford Transit zum Laden geschaukelt und auch schon so einigermaßen vor Augen gehabt, was ich an Technik bekomme. Das ganze viel dann etwas kleiner als vermutet aus und ich fuhr mit einem 20-Kanal-Alto-Powermischer mit 4-Kanal-Digitalamp, Wharfedale Pro Boxen (15er Subs, 12er Tops), zwei Sennheiser Funkstrecken, zwei EV Sx 100 mit Yamaha-Amp und gaaaaanz vielen Mikros und Kabeln zur Kirche.
Über Mittag folgte dann der Aufbau für die Generalprobe für den nächsten Tag. Als erstes die Musical-Kids aus unserer Gemeinde und dann der Chor. Die Kids waren doch ziemlich pflegeleicht, das Musical kannte ich und stand auch schon bei den Aufführungen am Pult. Beim Chor uferte die Generalprobe dann etwas aus, aus einer Stunde wurden zwei. Wobei ich mich schon vorher gefragt habe, warum die Generalprobe mit voller PA und Mikrofonierung stattfinden muss und nicht einfach trocken geübt werden kann. Schließlich musste anschließend für die Bands noch umgebaut werden, wofür die Stunde geplant war. Da zeigte sich dann das Problem in der Zusammenarbeit mit meiner Mutter, die etwas dagegen hatte, ihrem Kirchenchor den Strom abzudrehen. Es ging dann doch noch glimpflich aus.
Umbau geschafft und eine halbe Stunde zu spät mit den Soundchecks begonnen.
Für die Bands hatte ich beim Schlagzeug in der Bassdrum ein TG-X 58 (und ich würde es sofort wieder dafür nehmen), an der Snare ein EV Co4 (günstiger SM 57 Ersatz, leider nicht mehr auf dem Markt) und zwei MXL 603 als Overheads (die ich eigentlich nicht gebraucht hätte...).
Dann vor den Gitarrenamps wieder EV Co4, Bass und Keys mit DI-Box und für den Gesang zwei Funkstrecken mit den e935 Köpfen (glaube ich) und zwei AudioTechnica AE 6100. PA stand ja schon, später dazu mehr, und als Monitore die kircheneigenen Ramsa-Plastikboxen mit der Yamaha-Endstufe.
Soundcheck war schnell gemacht und ich stellte schon fest, dass es Bands gab, die ich ganz gern mag und welche, die einfach nicht lernfähig waren (Stichworte Bühnenlautstärke und Aufstellung der Backline).
Als erstes spielte so eine typische Jugendgottesdienst-Begleitband ausschließlich modernes, geistliches Liedgut sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache. Besetzung zwei kabellose Vocals Keys, Gitarre aus dem Effektboard in die DI-Box (Jippie!) und Cajon (Snare-Mikro). So kann man arbeiten.
Als zweites zwei befreundete Musikstudenten mit zwei kabellosen Gesängen, Akustik-Gitarre (Oherhead) und Cajon (Snare-Mikro). Für mich die Stars des Abends. Musikalisch und menschlich einfach super.
Danach unsere Kirchenband mit Drums, zwei Gitarren, Bass und vier Gesängen. Kann ich nicht viel zu sagen, ich bin da inzwischen etwas abgestumpft. Es lief ganz gut.
Als letztes spielte dann diese undisziplinierte Band in einer Wahnsinnslautstärke und mit nörgelnden Eltern ("Der Gesang vom Bassisten ist zu leise!" "Man hört keinen Gesang!" "Der Bass ist zu laut!"). Ein Fest! Ich hatte keinen Bock mehr. Als die dann um 22:10 fertig waren und wir mit dem Abbau anfingen, traf auch die Polizei ein. Da wir eh fertig waren, sind sie dann ohne Konsequenzen wieder abgerückt.
Der Sonntag sollte entspannter laufen. E-Piano in Stereo, zwei Chormikros (Eigenentwicklung mit ganz vielen Kondensatorkapseln übereinander, absolut geniales Ergebnis, leider unverkäuflich) und zweimal kabellose Moderation. Vier Chöre und unsere Musical-Kids. An sich ganz entspanntes Arbeiten. Wäre da nicht die dezentrale Beschallung für den Kuchen- und den Bierstand gewesen... es haperte immer mal wieder auf den 50 Metern Kabelweg. Deshalb auch mein Beitrag im
Selbstbau-Bereich.
Abbau ging auch superschnell. Viele Hände, Schnelles Ende!
Anschließend bin ich mit meiner an dem Wochenende arg vernachlässigten Freundin zum Italiener gefahren. War wirklich fällig. Ich konnte nach dem Wochenende keine belegten Brötchen, Bratwürste und Kuchenstücke auf die Hand mehr sehen...
Jetzt zum Alto-Powermischer. An sich ein geiles Teil. 16 Mikroeingänge, ein semiparametrisches Mittenband, zwei Auxe (glaube ich), eingebauter Effekt, 2*750 W @ 4 Ohm plus 2*500 W @ 4 Ohm und dabei ziemlich leicht.
Wonach schreit das? Richtig, entweder zwei Kanäle für die Front und zwei Kanäle für die Monitore oder zwei für die Subs und zwei für die Tops.
Zweitere wäre meine präferierte Lösung für den Samstagabend gewesen. Das Teil hat sogar einen Mono Out mit Hochpass-Filter mit einstellbarer Trennfrequenz. Nur kann man diesen Ausgang nicht auf die Endstufe routen.
Allerdings gibts ein Patchfeld ähnlich wie beim Powermate. Jetzt habe ich für den nächsten Job mit dem Teil den Alto-Powermischer-Subwoofer-Adapter: einmal symmetrische Klinke auf zweimal symmetrische Klinke, womit ich aus dem Mono Out in die beiden Poweramp A und B gehen kann. Damit sollte es klappen. Ich benutze ihn wahrscheinlich am 21.6. wieder...