Günter Sch.
HCA Piano/Klassik
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Ich lese in anderem zusammenhang "Wagner, der judenhasser - -", woher kommt dieser unsinn? Der dirigent Hermann Levy und andere waren seine engen freunde und mitstreiter. Und andererseits: hätte Herr Friedmann sich nicht selbst vom bildschirm wegkatapultiert, müssten wir ihn immer noch ertragen, womöglich lieben? Er wäre (für mich) auch unerträglich, wenn er kein jude wäre!
Zurück zu Tannhäuser! Da geht es um den konflikt zwischen "reiner" und "sündhafter" liebe, der musikalisch in zwei komplexen dargestellt wird. War im "Fliegenden Holländer" die leitmotivtechnik schon weit entwickelt, tritt sie im Tannhäuser eher zugunsten opernhafter nummernreihung zurück.
Der pilgerchor im 3/4 takt entspricht dem brauch, beim pilgern zwei schritte vorwärts und einen rückwärts zu gehen, da es ja nicht darauf ankommt, so bald wie möglich das ziel zu erreichen, sondern buße zu tun. Einige instrumentationskniffe hat Wagner von dem ungeliebten Meyerbeer übernommen, der gern dunkle bläserakkorde einsetzt. Die oper des 19.jh.s übernimmt viele funktionen, die später differenzierter werden, so auch die des schauerromans. Die mischung von hörnern und fagotten oder die komplimentierung der tiefen blechbläser durch die ophikleide kommen dem entgegen, später wird sich die basstuba oder kontrabasstuba hinzugesellen, um den posaunenchor in der tiefe abzurunden. Im "Ring des Nibelungen" werden 8 hörner besetzt, wobei 4 mit den neuerfundenen "Wagnertuben" wechseln, um etwa dem "Walhall-motiv" seinen unverwechselbaren feierlich-breiigen klang zu geben.
Natürlich bleibt es beim "reinen" bei herkömmlicher harmonie, tonikaparallele usw.und Wagner erzeugt eine raumillusion, indem er schon in der ouverture den pilgerzug aus der ferne kommen lässt, um sich steigernd heranzubewegen, vorbeizuziehen und in der ferne zu verhallen.
Die sünde ist allemal interessanter, "the devil has always the best tunes", daran hat sich bis heute nichts geändert: tanzbare musik (der tanz galt immer als "praeludium Veneris") erfreut sich größerer beliebtheit als kirchenmusik. Viola und klarinette geben hier den ton an, im antiken sinne zymbeln und triangel, und harmonisch bevorzugt werden chromatik und der verminderte dreiklang, eine "wildere" dissonanz wagte man damals noch nicht, selbst wenn man "Wagner" hieß (ist natürlich jemand, der wagen baut oder repariert)!
Zurück zu Tannhäuser! Da geht es um den konflikt zwischen "reiner" und "sündhafter" liebe, der musikalisch in zwei komplexen dargestellt wird. War im "Fliegenden Holländer" die leitmotivtechnik schon weit entwickelt, tritt sie im Tannhäuser eher zugunsten opernhafter nummernreihung zurück.
Der pilgerchor im 3/4 takt entspricht dem brauch, beim pilgern zwei schritte vorwärts und einen rückwärts zu gehen, da es ja nicht darauf ankommt, so bald wie möglich das ziel zu erreichen, sondern buße zu tun. Einige instrumentationskniffe hat Wagner von dem ungeliebten Meyerbeer übernommen, der gern dunkle bläserakkorde einsetzt. Die oper des 19.jh.s übernimmt viele funktionen, die später differenzierter werden, so auch die des schauerromans. Die mischung von hörnern und fagotten oder die komplimentierung der tiefen blechbläser durch die ophikleide kommen dem entgegen, später wird sich die basstuba oder kontrabasstuba hinzugesellen, um den posaunenchor in der tiefe abzurunden. Im "Ring des Nibelungen" werden 8 hörner besetzt, wobei 4 mit den neuerfundenen "Wagnertuben" wechseln, um etwa dem "Walhall-motiv" seinen unverwechselbaren feierlich-breiigen klang zu geben.
Natürlich bleibt es beim "reinen" bei herkömmlicher harmonie, tonikaparallele usw.und Wagner erzeugt eine raumillusion, indem er schon in der ouverture den pilgerzug aus der ferne kommen lässt, um sich steigernd heranzubewegen, vorbeizuziehen und in der ferne zu verhallen.
Die sünde ist allemal interessanter, "the devil has always the best tunes", daran hat sich bis heute nichts geändert: tanzbare musik (der tanz galt immer als "praeludium Veneris") erfreut sich größerer beliebtheit als kirchenmusik. Viola und klarinette geben hier den ton an, im antiken sinne zymbeln und triangel, und harmonisch bevorzugt werden chromatik und der verminderte dreiklang, eine "wildere" dissonanz wagte man damals noch nicht, selbst wenn man "Wagner" hieß (ist natürlich jemand, der wagen baut oder repariert)!