Günter Sch.
HCA Piano/Klassik
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Es ist ein eigenartiges gefühl, wenn man froh ist, einer opernaufführung ferngeblieben zu sein. Zürich ist nur 2 bahnstunden von mir entfernt, aber wenn ich mir vorstelle, ich hätte entfernung, trägheit, ausgaben usw. überwunden und mich auf den weg gemacht, um eine "moderne" Zauberflöte zu sehen - - - - - -So ließ ich sie am bildschirm über mich ergehen und : s.o.
Ich kann den mikrokosmos dieses werkes von verschiedenen seiten beleuchten: das märchenhafte, das volkstheater, die utopie einer gesellschaft, wo "mensch den menschen liebt", die sentenzen der aufklärung, die möglichkeit der entwicklung der menschheit durch erziehung und das ideal des aufgeklärten, weisen herrschers. Man kann aber auch alle handlungsstränge verwirren durch sogenannte "regie-einfälle", die ich lieber "hirn-ausfälle" nennen möchte. Da präsentiert sich das ideale paar während der ouverture vor dem vorhang, der mutige Tamino fällt in ohnmacht angesichts eines spannenlangen schlängleins, die 3 damen sind blind, singen aber dauernd vom "schönen jüngling, wie noch nie gesehn und vom wiedersehen", der vogelfänger Papageno steckt selbst im vogelkäfig, die unnahbare Königin der Nacht lässt sich betatschen, schwarze bergarbeiter sind böse, und der weise Sarastro mimt rein äußerlich kostümiert den guru oder pascha. Papageno als vertreter der "unterschicht" erscheint ungewaschen und mit vogelkot beschmiert, ihm wird dann auch ein trampel mit gummistiefeln zuteil. Höhepunkt des ärgerlich/lächerlichen ist die feuerprobe: man spaziert mit brennendem zündholz durch eine tankstelle! Und wer sänger in unterhosen auf die bühne stellt, sollte sich selbst so präsentieren.
Goethe klagt, dass es die poeten seien, die die dichtkunst vertreiben, er hat diese regisseure nicht gekannt, die die gattung "oper" in verruf bringen. "He, gebt dem ehrenmann sogleich - - -" "Nur deine gnade macht mich reich!" " - -nur siebenundsiebzig sohlenstreich!"
Ich kann den mikrokosmos dieses werkes von verschiedenen seiten beleuchten: das märchenhafte, das volkstheater, die utopie einer gesellschaft, wo "mensch den menschen liebt", die sentenzen der aufklärung, die möglichkeit der entwicklung der menschheit durch erziehung und das ideal des aufgeklärten, weisen herrschers. Man kann aber auch alle handlungsstränge verwirren durch sogenannte "regie-einfälle", die ich lieber "hirn-ausfälle" nennen möchte. Da präsentiert sich das ideale paar während der ouverture vor dem vorhang, der mutige Tamino fällt in ohnmacht angesichts eines spannenlangen schlängleins, die 3 damen sind blind, singen aber dauernd vom "schönen jüngling, wie noch nie gesehn und vom wiedersehen", der vogelfänger Papageno steckt selbst im vogelkäfig, die unnahbare Königin der Nacht lässt sich betatschen, schwarze bergarbeiter sind böse, und der weise Sarastro mimt rein äußerlich kostümiert den guru oder pascha. Papageno als vertreter der "unterschicht" erscheint ungewaschen und mit vogelkot beschmiert, ihm wird dann auch ein trampel mit gummistiefeln zuteil. Höhepunkt des ärgerlich/lächerlichen ist die feuerprobe: man spaziert mit brennendem zündholz durch eine tankstelle! Und wer sänger in unterhosen auf die bühne stellt, sollte sich selbst so präsentieren.
Goethe klagt, dass es die poeten seien, die die dichtkunst vertreiben, er hat diese regisseure nicht gekannt, die die gattung "oper" in verruf bringen. "He, gebt dem ehrenmann sogleich - - -" "Nur deine gnade macht mich reich!" " - -nur siebenundsiebzig sohlenstreich!"