OneStone
HCA Röhrenamps
So, dir gehören die letzten Worte bevor ich ins Bett gehe:
Das geht, nur kann ich dich gleich mal warnen: Wenn du die Umschaltung der Kanäle mit einem einfachen Schalter machen willst, dann kann das Probleme geben, die Kiste stabil zu bekommen, also so, dass sie nicht schwingt. Wenn du einfach zwei Signale auf einem 2x UM Schalter schaltest, aber zwischen den beiden Schaltern eine große Verstärkung hängt, dann kann das zu Rückkopplungen führen. Und das pfeift dann. Daher benutze ich da immer Relais, um mir dieses Risiko zu sparen. Es kann gutgehen, muss aber nicht. Aber Verstärkerintern wäre das kein Problem, da kann man auch bei nur einer Heizwicklung notfalls ein Relais dazubauen
Das geht schon, aber ich würde mir das an deiner Stelle nochmal überlegen. Bei mir ist es so, dass ich im Cleankanal gerne relativ viele Höhen reinkurble, damit das Ganze schön spritzig und lebendig klingt. Im Leadkanal klingen Höhen auf 3/4 aber normalerweise etwas nach Kreissäge bzw. ziemlich schnell nach Tinnitus. Von daher würde ich mir das an deiner Stelle nochmal überlegen, weil die paar Potis und Kondensatoren kosten echt nicht viel.
Die Tonestacks haben zwar alle die gleiche Grundschaltung, aber sie klingen eben doch anders. Inwiefern die anders klingen, das kann man entweder mit viel Mathematik zu Fuß ausrechnen oder man baut mal das eine oder andere auf und probiert es aus oder man schaut auf https://www.musiker-board.de/vb/amps-boxen/www.duncanamps.com den ToneStackCalculator (TSC) an. Das Programm ist ganz nett und man kann auch mal schauen, was Marshall, Mesa, Fender und Co so verbaut haben
Die EL84 läuft in Class A und man kann sie mit ca. 55mA Anoden- plus Schirmgitterstrom ansetzen. Die Vorstufen ziehen nur ein paar mA, also rechnen wir mal mit 65mA Anodenstrom insgesamt. Das ergibt dann 65* Wurzel(2) = 92mA effektiven Wechselstrom am Trafo. Der kann aber 120mA, d.h. du hast Reserven (wozu braucht ein VORSTUFEN-Trafo da bitte 120mA? Ich kapiers nicht ).
Heizung sind 0,75A für die EL84 und 0,3A für jede ECC83. Da ich nicht davon ausgehe, dass du da über sieben ECC83 einbauen willst, gibt das auch kein Problem .
=> Der Trafo geht, aber du musst wegen der Anodenspannung schauen. Dazu gleich mehr:
Die Spannung kann man einfach ausrechnen, das zeig ich dir gleich da unten. Die Kapazität kann man frei Schnauze nach Gefühl wählen (die bei mir da sind großzügig dimensioniert, weil ich davon viele da habe) oder mit Bleistift und Papier ausrechnen (kompliziert) oder man benutzt sowas wie das PSUD von https://www.musiker-board.de/vb/amps-boxen/www.duncanamps.com und schaut, welche Brummspannung man mit welcher Siebung (Widerstände, Kapazität der Elkos) erreichen kann und entscheidet danach, wie groß der Elko sein muss. Beim PSUD sind aber die Daten des Trafos auch sehr wichtig (Innenwiderstand usw), diese muss man vorher gemessen haben oder man hat ein Datenblatt, wo diese Daten gelistet sind. So ein Datenblatt gibt es bei Netztrafos aber meist nicht
Zur Spannung:
Die Elkos, die ich da angegeben habe, können 400V. Rechnen wir mal mit deinen 250V am Trafo:
Up = Ueff * Wurzel(2)
Up = 250V * Wurzel(2) = 354V
Auf diese Spitzenspannung wird der Elko aufgeladen. Nimmt man die 10% Überspannung dazu, die das Stromnetz haben darf, dann ist man bei ca. 390V und somit noch innerhalb der Grenzen der Elkos.
Problematisch ist aber die EL84. Die darf nur 300V Betriebsspannung, d.h. du musst mit einem Widerstand die Anodenspannung senken.
Gehen wir davon aus, dass das Netz nicht ganz sinusförmig ist, so wirst du am Ladeelko ca. 340V erreichen. Wir benötigen 300V, also 40V weniger, die am Widerstand abfallen müssen. Dann kann man mit dem Ohmschen Gesetz rangehen und den Widerstand mal in Etwa ausrechnen:
R= U/I = 40V / 0,065A = 615 Ohm.
Also solltest du irgendwas zwischen 470 Ohm und 1kOhm verbauen. Entweder vor dem Ladeelko oder dahinter einfach nochmal einen Elko einfügen, vor den du den Widerstand schaltest. Der Widerstand sollte ein 5W-Typ sein, weil an ihm einiges an Leistung verbraten wird (beim Rechenbeispiel sind das 2,6W) und du solltest ihn etwas entfernt von Elkos montieren (die sind hitzeempfindlich).
Bei der Heizung brauchst du nichts machen, da sind die Netzspannungsschwankungen schlimmer. Der Trafo ist außerdem ein Ringkern, die sind meist relativ hart, was die Spannung angeht. Aber das kann man ja messen
Nebenbei: Relevant ist bei der E-Röhrenserie, zu der ja die ECC83 und EL84 gehören, die Heizspannung, da diese nach der Spannung genormt sind, der Strom kann je nach Hersteller etwas schwanken. Daher ist auch das Vorschalten von Widerständen nicht so optimal, da hierdurch die herstellerseitig garantierten Werte unter Umständen nicht erreicht oder die Röhre trotz Widerstand überlastet werden könnte. Aber die Abweichungen sind meist so klein, dass man sie getrost ignorieren kann. Wie gesagt...mach dir da mal keinen Kopf
So, und jetzt gute Nacht
MfG OneStone
- FX Loop & Footswitch lass ich beide komplett weg.
- Den Leadkanal würde ich auch ganz gerne erstmal draußen lassen, mir allerdings die Möglichkeit offen halten, diesen noch nachzurüsten. Ich würde also ein bisschen Platz auf der Lötleiste lassen und 2 Löcher mehr für die Röhren, sowie 1 Loch für nen 2Um-Schalter zum Channel switchen und noch 3 Löcher für Potis (Gain am Leadkanal & Volume an beiden Kanälen, brauch ich ja mit einem Kanal im Cleanmodus sonst nicht!?) bohren.
Das geht, nur kann ich dich gleich mal warnen: Wenn du die Umschaltung der Kanäle mit einem einfachen Schalter machen willst, dann kann das Probleme geben, die Kiste stabil zu bekommen, also so, dass sie nicht schwingt. Wenn du einfach zwei Signale auf einem 2x UM Schalter schaltest, aber zwischen den beiden Schaltern eine große Verstärkung hängt, dann kann das zu Rückkopplungen führen. Und das pfeift dann. Daher benutze ich da immer Relais, um mir dieses Risiko zu sparen. Es kann gutgehen, muss aber nicht. Aber Verstärkerintern wäre das kein Problem, da kann man auch bei nur einer Heizwicklung notfalls ein Relais dazubauen
- Wer aufgepasst hat merkt schon, dass ich keine Klangregelpotis für den Leadkanal mit eingeplant hab. Das liegt daran, dass ich, wenn das möglich ist - was ich hoffe - die Klangregelung erst nach den beiden Kanälen, also direkt vor der Endstufe reinbaun würde. Hier wären dann schon die ersten Fragen:
1. Ist das überhaupt möglich oder gibts da irgendwelche Komplikationen?
Das geht schon, aber ich würde mir das an deiner Stelle nochmal überlegen. Bei mir ist es so, dass ich im Cleankanal gerne relativ viele Höhen reinkurble, damit das Ganze schön spritzig und lebendig klingt. Im Leadkanal klingen Höhen auf 3/4 aber normalerweise etwas nach Kreissäge bzw. ziemlich schnell nach Tinnitus. Von daher würde ich mir das an deiner Stelle nochmal überlegen, weil die paar Potis und Kondensatoren kosten echt nicht viel.
2. Kann ich dann einfach z.B. die Fenderanordnung übernehmen und eben weiter hinten reinsetzen oder muss ich da was anderes nehmen?
Ich versteh an den Dingern wirklich nur, dass sich die Widerstände der Kondensatoren für verschiedene Frequenzen ändern und der Strom sich dann wohl nen anderen Weg sucht. Versuche Zahlen einzusetzen und damit mal an jeden der 3 Potis zu kommen sind gescheitert. Von daher: Helfts mir
Die Tonestacks haben zwar alle die gleiche Grundschaltung, aber sie klingen eben doch anders. Inwiefern die anders klingen, das kann man entweder mit viel Mathematik zu Fuß ausrechnen oder man baut mal das eine oder andere auf und probiert es aus oder man schaut auf https://www.musiker-board.de/vb/amps-boxen/www.duncanamps.com den ToneStackCalculator (TSC) an. Das Programm ist ganz nett und man kann auch mal schauen, was Marshall, Mesa, Fender und Co so verbaut haben
- Kommen wir zum Netzteil, da happerts auch noch ziemlich.. Da ich ja auf das Footswitching verzichte, nehm ich entsprechend auch gleich nen Trafo mit nur 2 Sekundärwicklungen. Wäre denn dieser hier dieser von TT i.O.?
Die EL84 läuft in Class A und man kann sie mit ca. 55mA Anoden- plus Schirmgitterstrom ansetzen. Die Vorstufen ziehen nur ein paar mA, also rechnen wir mal mit 65mA Anodenstrom insgesamt. Das ergibt dann 65* Wurzel(2) = 92mA effektiven Wechselstrom am Trafo. Der kann aber 120mA, d.h. du hast Reserven (wozu braucht ein VORSTUFEN-Trafo da bitte 120mA? Ich kapiers nicht ).
Heizung sind 0,75A für die EL84 und 0,3A für jede ECC83. Da ich nicht davon ausgehe, dass du da über sieben ECC83 einbauen willst, gibt das auch kein Problem .
=> Der Trafo geht, aber du musst wegen der Anodenspannung schauen. Dazu gleich mehr:
- Wir bleiben beim Netzteil, allerdings geht es jetzt um die Elkos: Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die ja dazu da um die Täler des gleichgerichteten Sinus etwas auszugleichen, ja? Wie kommt man jetzt darauf, was für Elkos ich wo brauche? (Ich kann die natürlich jetzt auch einfach so kaufen wies dasteht, aber wäre schon interessant zu wissen).
Die Spannung kann man einfach ausrechnen, das zeig ich dir gleich da unten. Die Kapazität kann man frei Schnauze nach Gefühl wählen (die bei mir da sind großzügig dimensioniert, weil ich davon viele da habe) oder mit Bleistift und Papier ausrechnen (kompliziert) oder man benutzt sowas wie das PSUD von https://www.musiker-board.de/vb/amps-boxen/www.duncanamps.com und schaut, welche Brummspannung man mit welcher Siebung (Widerstände, Kapazität der Elkos) erreichen kann und entscheidet danach, wie groß der Elko sein muss. Beim PSUD sind aber die Daten des Trafos auch sehr wichtig (Innenwiderstand usw), diese muss man vorher gemessen haben oder man hat ein Datenblatt, wo diese Daten gelistet sind. So ein Datenblatt gibt es bei Netztrafos aber meist nicht
Zur Spannung:
Und kann ich den Aufbau hinter der 230(bzw. bei meinem Trafo 250)V-Wicklung, dann sonst so lassen wie er is, oder muss ich da noch was modifizieren für meine Zwecke?
Die Elkos, die ich da angegeben habe, können 400V. Rechnen wir mal mit deinen 250V am Trafo:
Up = Ueff * Wurzel(2)
Up = 250V * Wurzel(2) = 354V
Auf diese Spitzenspannung wird der Elko aufgeladen. Nimmt man die 10% Überspannung dazu, die das Stromnetz haben darf, dann ist man bei ca. 390V und somit noch innerhalb der Grenzen der Elkos.
Problematisch ist aber die EL84. Die darf nur 300V Betriebsspannung, d.h. du musst mit einem Widerstand die Anodenspannung senken.
Gehen wir davon aus, dass das Netz nicht ganz sinusförmig ist, so wirst du am Ladeelko ca. 340V erreichen. Wir benötigen 300V, also 40V weniger, die am Widerstand abfallen müssen. Dann kann man mit dem Ohmschen Gesetz rangehen und den Widerstand mal in Etwa ausrechnen:
R= U/I = 40V / 0,065A = 615 Ohm.
Also solltest du irgendwas zwischen 470 Ohm und 1kOhm verbauen. Entweder vor dem Ladeelko oder dahinter einfach nochmal einen Elko einfügen, vor den du den Widerstand schaltest. Der Widerstand sollte ein 5W-Typ sein, weil an ihm einiges an Leistung verbraten wird (beim Rechenbeispiel sind das 2,6W) und du solltest ihn etwas entfernt von Elkos montieren (die sind hitzeempfindlich).
- Die erstmal letzte Frage: Meine Version des Amps hat ja dann (erstmal ohne Lead) nur noch 2 Röhren. Sollte ich dann im Heizspannungteil noch iwelche Widerstände einbauen, um den Strom an den einzelnen Heizwendeln zu verringern oder passt das schon so?
Bei der Heizung brauchst du nichts machen, da sind die Netzspannungsschwankungen schlimmer. Der Trafo ist außerdem ein Ringkern, die sind meist relativ hart, was die Spannung angeht. Aber das kann man ja messen
Nebenbei: Relevant ist bei der E-Röhrenserie, zu der ja die ECC83 und EL84 gehören, die Heizspannung, da diese nach der Spannung genormt sind, der Strom kann je nach Hersteller etwas schwanken. Daher ist auch das Vorschalten von Widerständen nicht so optimal, da hierdurch die herstellerseitig garantierten Werte unter Umständen nicht erreicht oder die Röhre trotz Widerstand überlastet werden könnte. Aber die Abweichungen sind meist so klein, dass man sie getrost ignorieren kann. Wie gesagt...mach dir da mal keinen Kopf
So, und jetzt gute Nacht
MfG OneStone