Vintage_Man
HCA Elektronik, Röhrentechnik
..... könnten wir dann nicht wenigstens mit den sicherheitssachen weitermachen (vintage_man, mabi)??
Recht hast Du. Also auffi geht's:
Eigentlich gehört in jede Werkstatt ein Trenntransformator, um einen optimalen Personenschutz während der Arbeit mit Spannungen über 42 Volt zu gewährleisten.
Anm: 42 Volt ist der Spannungswert, ab dem es bei Körperdurchflutung zu Atemstillstand oder Kammerflimmern kommen kann.
Oft sind diese Transformatoren in Geräte eingebaut, die über Regelmöglichkeiten der Ausgangsspannung und direkter Anzeige der eingestellten Ausgangsspannung und des fliessenden Ausgangsstromes verfügen. Die Geräte sind allerding recht teuer und liegen damit oft ausserhalb des Budgets eines Hobbybastlers, der sich z.B. mit Röhrengeräten beschäftigen möchte. Es lohnt sich allerdings ab und an mal ein Blick in die Angebote bei Ebay zu werfen, da dort oft zwar betagte, aber funktional einwandfreie und preiswerte Geräte zu bekommen sind. So eine Investition sollte schon ein paar Euro wert sein.
In der Regel wird ein Transformator Trenntransformator genannt, der die Netzspannung von ca. 230 Volt, die an der Primärwicklung anliegt, im Verhältnis 1:1 auf eine separate Wicklung (Sekundärwicklung) transformiert, die durch spezielle Isolierungsmassnahmen sicher gegen das elektrische Versorgungsnetz trennt.
Ein an einen Trenntransformator angeschlossenes Gerät (Prüfling, DuT = Device under Test) ist damit galvanisch vom Stromnetz getrennt. Das heißt, dass die der Sekundärwicklung entnommene Spannung eine netzunabhängige Quelle darstellt die keinen Bezug zum Erdpotenzial hat.
Nicht jeder 1:1 Transformator ist automatisch ein Trenntransformator, da die besondere, doppelte Isolierung des Trenntransformators einen wichtigen Bestandteil der Personensicherung ausmacht.
Berührt man bei einem über einen Trenntrafo betriebenen Gerät einerseits den stromführenden Leiter (Phase, L) und hat mit einem beliebigen anderen Körperteil Kontakt zum Erdpotential, so kommt kein Stromfluß über den Körper zustande.
Das bedeutet natürlich zwingend, das der Erdanschluss (PE=Protection Earth, grün/gelbe Leitung) nicht über den Trenntransformator mitgeführt wird. Deswegen haben entsprechende Laborgeräte eine einfache 2-polige Anschlussdose oder führen bei Verwendung einer Schuko-Dose den Hinweis Schutzleiter nicht angeschlossen.
An einem Trenntransformator sollte auch immer nur ein Gerät, nämlich der Prüfling, angeschlossen werden, um optimale aber nicht absolute Sicherheit zu erreichen.
Bei Anschluß von mehreren Geräte muss ein sogenannter erdfreier lokaler Potentialausgleich geschaffen werden, d.h. dass die Geräte von Chassis zu Chassis eine solide Verbindung bekommen, die wiederum nicht mit dem Erdpotential verbunden ist.
Absolute Sicherheit bietet der Trenntransformator allerdings auch nicht, da wenn man beide Leiter der Sekundärwicklung des Trenntransformators berührt, es natürlich zu einer Durchflutung (elektrischer Schlag) kommt.
Also Vorsicht ist immer angesagt oder mit anderen Worten: Der schlaue Elektrotechniker hat immer eine Hand in der Tasche!
/V_Man