[OneStone] Verstärkerbau-Kurs #1

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Ich hab noch mal ne Frage zur Eingangsstufe.

kathodenbasis_1.gif


Das Gitter muss ja ne negative Vorspannung gegenüber der Kathode haben. Allerdings liegt das Gitter gleichspannungsmässig auf Masse. Also muss die Kathode ja irgendwie "hoch", damit es relativ wieder passt. Müsste doch dieser BIAS-Krempel sein, der mit Rk eingestellt wird. Aber Rk liegt doch auch auf Masse. Wo kommt denn jetzt die Spannungsdifferenz zwischen Kathode und Gitter her? So ein Widerstand alleine macht ja nix. Den kann ich mir auch ins Knopfloch stecken, deshalb hab ich noch lange keine Spannung :D
 
@Dobse: nana der verstärker steht sogar neben mir und funktioniert auch noch ;)

es ist allerdings nicht die komplette schaltung, falls du das meinst - glaub ich grad aber nicht so.
dahinter kommt denk ich nichts wesentliches halt kanalumschaltung und was dann danach kommt.

achso

ashdown FA40
 
@Dobse: Hä? Die Schaltung ist absolut korrekt!

@Ray: Überleg mal, dass durch den Widerstand erstmal Strom fließt, da im Einschaltmoment Ug=0V ist...was passiert dann? Bekommst du sicher selber raus :)

@kikvas: Man beschaltet die aus einem ganz einfachen Grund: Die Röhre braucht immer ein bisschen Anodenstrom, um keine Zwischenschicht auf der Kathode zu bilden und somit unbrauchbar zu werden (interessant, wenn man diese Röhre auch noch wo anders als an dieser Stelle verbauen will). Das ist der Sinn. Der 33k am Gitter ist nur drin, dass es nicht schwingt.
Ich hätte das anders gemacht, wenn ich ein System übrig hätte...die beiden Systeme parallelgeschaltet und dann eben Anodenwiderstand und Kathodenwiderstand halbiert. Ergibt gleich viel Verstärkung, aber nur halben Ausgangswiderstand der Verstärkerstufe.

Was das mit dem niederohmig machen bringt...ist dumm zu erklären, probiers mit dem TSC selber aus.

MfG OneStone

PS: Ich schreibe hier so, weil es mein Ziel ist, dass die Leute selber arbeiten und auch ohne Anleitung sich selber Wissen aneignen können :)
 
@Ray: Über den Widerstand Rk fließt ein Strom, der eine Spannung erzeugt. Diese Spannung ist die Vorspannung.

Du kannst dir das ganze Teil als eine Serienschaltung von 3 Widerständen vorstellen.
1.) Anodenwiderstand Ra
2.) Gleichstrominnenwiderstand Ri
3.) Kathodenwiderstand Rk

Aus dem Ausgangskennlinienfeld kannst du ablesen, wo du deinen Arbeitspunkt haben willst (z.B. -2V). Dort fließt ein gewisser Strom, der durch alle 3 Widerstände gleich fließt. Jetzt nimmst du an, dass du über Rk eine Spannung von 2V hast, und den Strom der ja aus dem Ausgangskennlinienfeld genommen hast. Mit der ohmschen Formel

R=U/I kannst du dann den Kathodenwiderstand berechnen.

EDIT: @Onestone: Ich hab mich dumm ausgedrückt, ich halt mich jetzt zurück, ist dein Thread und ich will nicht, dass jemand durch meine schlechten Beiträge verwirrt wird. Aber hab ich wieder mal was gelernt.

lg Stefan :(
 
@Ray: Über den Widerstand Rk fließt ein Strom, der eine Spannung erzeugt. Diese Spannung ist die Vorspannung.

Und warum fließt über Rg kein Strom ans Gitter?

Rg: Gitterableitwiderstand: Er definiert die Gitterspannung, hier liegt er auf GND = 0 Volt

Rk liegt doch genauso auf GND wie Rg


man sollte nicht versuchen, Röhrenamps zu verstehen, wenn die e-technischen Basics einfach fehlen :D
 
Ich glaub das packe ich noch, ohne Blödsinn zu schrieben :(

Über Rg fliest kein Strom, da bei ihm kein geschlossener Stromkreis vorliegt. Rg sagt dem Gitter nur, dass es auf 0V liegen soll.

Erst wenn man eine Spannungsänderung am Eingang hat, fließt ein Strom über Rg, der auch eine Spannung erzeugt.

man sollte nicht versuchen, Röhrenamps zu verstehen, wenn die e-technischen Basics einfach fehlen
Wenn mans will, kapiert man das. :)

Lg Stefan :)
 
Ohne den Widerstand kann man nie ein Signal an die Röhre anschließen, weil sie dann immer im Leerlauf arbeiten würde. Das wäre das gleiche, wenn man bei der Gitarre beide Anschlüsse auf Masse legt.

Lg Stefan :)
 
Beide habt ihr absolut Recht, hier bringts nur ein Trenntrafo wirklich.

Ihr habt alle drei recht (wenn auch nicht ganz), aber das habe ich ja auch nicht ausgeschlossen. Ein Trenntrafo ist jedoch leider auch nicht der absolute Sichermacher, das würde dann mein nächstes Thema. Ein FI-Schutzschalter ist aber preiswerter und sicherlich eine gute Erstinvestition.

.... und wegen der 30 - 50mA: Der FI schaltet innerhalb ein paar Millisekunden ab. Damit passiert in dieser Zeit nichts!

Mit FI und Trenntrafo und egal was: Nachlässigkeit ist öfter mal tötlich!

/V_Man
 
Ohne Gitterwiderstand würdest du den Eingang kurzschließen...

Also zurück zum Rk:
Es gilt mathematisch gesehen U=R*I also ist Uk=Rk*Ik.
Ik ist hier = Ia, also der Strom, der von den 250V über Anodenwiderstand, Röhre und Kathodenwiderstand nach Masse fließt (einfach ausgedrückt). Im Einschaltmoment (wir gehen davon aus, dass die Röhre schon geheizt ist...) hast du Ug=0V, da die Kathode ja wie das Gitter auf Masse liegt. Dadurch würde ein relativ großer Strom fließen, der im Kathodenwiderstand einen großen Spannungsabfall bewirken würde. Da der Spanungsabfall aber nichts anders ist, als die Kathode positiv zu machen, wird diese durch den fließenden Strom positiv, das Gitter relativ zur Kathode gesehen also negativ. Damit hast du dein BIAS. Das Ganze heißt AUTOBIAS, weil es sich eben automatisch einstellt, da bei steigendem Strom die Ug eben auch negativer wird und somit dem steigenden Strom entgegenwirkt.

Rechenbeispiel:
Rk=1,5kOhm=1500 Ohm; I=1mA
Ug=Rk*I=1,5V
In diesem Beispiel wäre das Gitter also relativ zur Kathode 1,5V negativer (Ug=-1,5V), wodurch der Arbeitspunkt mit 1mA festgelegt werden würde.

MfG OneStone

PS: Scheiss Lackiererei....meine Hand ist blau und der Lack immer noch nicht trocken...ich brauch eine Elektrolysieranlage...
 
[...] Da der Spanungsabfall aber nichts anders ist, als die Kathode positiv zu machen, wird diese durch den fließenden Strom positiv, das Gitter relativ zur Kathode gesehen also negativ. Damit hast du dein BIAS.

Klingt irgendwie plausibel.

thx.


<- geht noch mal Literatur lesen... :)
 
.... und wegen der 30 - 50mA: Der FI schaltet innerhalb ein paar Millisekunden ab. Damit passiert in dieser Zeit nichts!

oh man tut mir echt leid dass ich hier immer so halb offtopic dazwischenfunken muss, aber ich kann das einfach nicht so stehen lassen. Klar schaltet er schnell ab, aber eben erst ab 50mA, wenns blöd läuft hängst halt eine halbe Stunde an 49 mA, dann reichts dir auch, oder? Klar kannst du jetzt kommen und sagen das ist aber sehr unwahrscheinlich etc. , klar.

Aber Fakt ist und bleibt, dass nach VDE in Neubauten etc. FI Schutzschalter mit max. 30mA vorgeschrieben sind! Da kannst du einfach nicht hergehen und für einen Ampbastelplatz einen 50mA FI empfehlen. Punkt!


Grüße
 
Erstens ist ein 50mA FI in den meisten Baumärkten sowieso schon nicht zu haben.
Zweitens denke ich nicht, dass die meisten hier in der Lage sind, die örtliche Anlage nach Tauglichkeit usw zu beurteilen und
Drittens haben sie nicht das Recht (also bildungsmäßig) diesen FI überhaupt anzuschließen. Das einzige, was sie machen können, ist sich nen Zwischenstecker kaufen, der aber auch nur bedingt hilft....

MfG OneStone
 
Gegen die 30mA sag' ich ja garnichts und es dürfte auch heute nicht mehr einfach sein 50mA FI-Schalter zu bekommen, da eben nur noch 30mA für Personenschutz eingebaut werden. Dennoch mach der FI-Schalter doch Sinn, oder?

Dann möchte ich noch eine kleine Bauanleitung loswerden, da die Gefahr, sich an einem aufgeladenen Elektrolytkondensator einen kräftigen Schlag zu holen sehr groß ist, auch wenn das Gerät selbst schon längere Zeit stromlos ist.

Dazu nimmt man eine Messspitze und eine isolierte Krokodilklemme, wie es sie in jeden Elekronikladen (Conrad) zu kaufen gibt. Dazu ca 50cm flexibles, isoliertes Kabel und einen Widerstand mit 1,5 kOhm und einer Belastbarkeit von 2 Watt (der passt noch gut in die Messspitze). Das Ganze lötet man nach Skizze zusammen und hat ein brauchbares Werkzeug, um Elkos damit zu entladen, bevor man die Kontakte aus Versehen berührt.

Entladestift.jpg

Gerät aussschalten und Netzstecker ziehen:
Die Krokodilklemme befestigt man am Chassis und mit der Testspitze berührt man einige Sekunden die Pluspole der Elkos, um sie somit zu entladen.

/V_Man
 
Drittens haben sie nicht das Recht (also bildungsmäßig) diesen FI überhaupt anzuschließen.

Och, gibt es "bildungsmäßiges Recht"? :rolleyes:

Der FI-Zwischenstecker funktioniert schon sehr gut oder aber was spricht dagegen, sich von einem Fachmann einen FI-Schalter fachgerecht einbauen zu lassen. Ich denke, das sollte einem die eigene Sicherheit schon Wert sein.

Und zu dem Trenntrafo kommen wir ja noch! ;)

/V_Man
 
Fachmann, das war das Wort. Ich meinte mit "bildungsmäßig" eben die fehlende Ausbildung zum Elektriker mit Anschlussgenehmigung ^^.

MfG OneStone
 
Hi OneStone!

1. Mal respekt zu deinem Versuch uns die Elektrotechnik etwas näher zu bringen und Tut ab vor dem damit verbundenen Aufwand!!

2. ich hab auch ne frage: :p
Wenn am eingang (links) eine sinusschwingung kommt (Amplitude = groß) müsste am ausgang auch eine sinusschwingung (Amplitude = sehr groß) rauskommen.. (währe zumindest irgentwie logisch)..
ABER: da bei großem Eingangssignal (am Gitter) der Widerstand der Triode ja gegen 0 geht, würde das Ausgangssignal ja beinahe auf GND liegen (abgesehen vom Wiederstand für die Vorspannung).. und das währe ja ein riesen Spannungsverlust..

Lg Melody
 
-EDIT: hatte Unfug geschrieben -
 
Hiho!
1. Mal respekt zu deinem Versuch uns die Elektrotechnik etwas näher zu bringen und Tut ab vor dem damit verbundenen Aufwand!!

Danke für das Abnehmen des "Tut"es, freut mich, dass das auf Resonanz stößt. (Bei dem Wetter momentan kann man den Hut aber auch auflassen, wenn man rausgeht...dann bleibt der Kopf trocken :D

Wenn am eingang (links) eine sinusschwingung kommt (Amplitude = groß) müsste am ausgang auch eine sinusschwingung (Amplitude = sehr groß) rauskommen.. (währe zumindest irgentwie logisch)..
ABER: da bei großem Eingangssignal (am Gitter) der Widerstand der Triode ja gegen 0 geht, würde das Ausgangssignal ja beinahe auf GND liegen (abgesehen vom Wiederstand für die Vorspannung).. und das währe ja ein riesen Spannungsverlust..

Schau dir mal den folgenden Graphen an, das sollte das Ganze erklären...

arbeitspunkt_4.gif


Das Bild ist aus dem Thread https://www.musiker-board.de/vb/amp...erstaerkerbau-kurs-1-anleitung-read-only.html (kopiert aus diesem Thread, aber bessere Übersicht)

Die Aussteuerungsgrenze ist Ua=0V sowie Ua=Ub (+250V oder so), aber das ist nur theoretisch so, da die Röhre keinen Innenwiderstand von 0 Ohm erreichen kann bzw das Gitter meist nicht so negativ wird, dass sie unendlich hochohmig wird. Nach dem Auskoppelkondensator hast du dann den DC-Anteil ja nicht mehr, wodurch du eine reine Wechselspannung bekommst, die eben nur um einen gewissen Faktor (ca.40-80) größer ist als die Eingangsspannung.

MfG OneStone
 
hallo,

@Vintage_Man: Bitte nicht persönlich nehmen dass ich immer an deinen Aussagen rumkritisiere:great:

Dazu nimmt man eine Messspitze und eine isolierte Krokodilklemme, wie es sie in jeden Elekronikladen (Conrad) zu kaufen gibt. Dazu ca 50cm flexibles, isoliertes Kabel und einen Widerstand mit 1,5 kOhm und einer Belastbarkeit von 2 Watt (der passt noch gut in die Messspitze). Das Ganze lötet man nach Skizze zusammen und hat ein brauchbares Werkzeug, um Elkos damit zu entladen, bevor man die Kontakte aus Versehen berührt.

im Prinzip schöner Plan und nette Idee den R in die Messspitze einzubauen, aber bitte keine 1k5 2 Watt. nimm mal an du möchtest 350V entladen. P=U²/R macht über 80!! Watt. (nur sehr kurzzeitig, ich weiß;) ) ok, da es nur sehr kurz ist überlebt es der Widerstand in den meisten Fällen sogar, aber es kann trotzdem ordentlich knallen! So und jetzt nimm mal den worst-case an: jemand will einen Elko entladen und denkt nicht daran dass der Amp noch an ist. Ergebnis: eine zerschmolzene Messspitze (denn in der ist ja der rotglühende Widerstand drinn) in der Hand.

mein Tip also: mindestens 10k verwenden und dafür eben ein bisschen länger hinhalten. Ein C mit 200uF ist damit immernoch innerhalb von ca. 5s ungefährlich


Aber Onestone baut ja in sein Netzteil sicherlich sowieso Entladewiderstände ein, oder?:) Da muss man dann eben ein paar sekunden warten und gut ist.

@Melodey:
Der Ausgang ist GLEICHSTROMMÄßIG sowieso immer auf Ground...


Gruß
 
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