Neues von der Holzfront/Zollner (Hörversuch-Holzklang) ?

  • Ersteller floydish
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Das hängt in erster Linie von der ganzen Bauart einer Gitte zusammen. Andere Saitenauflagepunkte (Sattel,Bridge), kürzere Mensur, dickerer Hals, anderer Abknickwinkel der Saiten zur Kopfplatte, kein Tremolo usw. Das hat -meiner Meinung nach- zuerst einmal Nichts mit dem Holz selbst zu tun. Es geht um das Schwingungsverhalten der Saiten die dann verstärkt eben anders klingen.

Okay, plausibel.... aber nun bau ich gerade eine Serie Strats mit Mahagonikorpus.... die klingen nun auch ganz anders als normale Strats. :D Was machen wir denn da?
 
Ja, dass sehe ich sogar genauso. Aber Mahagoni hat eine andere Dichte wie Bauholz (Erle). D.h. dass auch hier eine andere Saitenschwingung vorhanden ist. Das sustain Deiner Strat-Serie wird schon merklich besser sein. Streitet eigentlich Keiner ab. Je dichter das Holz desto weniger schwingt dieses mit. Also eine längere "Abklingzeit" die wir Alle so mögen.
 
Je dichter das Holz desto weniger schwingt dieses mit. Also eine längere "Abklingzeit" die wir Alle so mögen.
Ich hab auch gern mit Nussbaum gebaut, weil das hübsch ist und Sustain bringt. Aber das Sustain ist auch sehr "kristallin" und der hohle knochige Klang geht eben doch verloren.

Viel weiter würde ich Hölzer dann auch schon gar nicht mehr unterscheiden.
 
Viel weiter würde ich Hölzer dann auch schon gar nicht mehr unterscheiden.

Auch meine Meinung.

...leider nicht so begehrt, aber die Carbon und Acryl Gitarren sollen auch sehr gut klingen und den "Holzvarianten" vom sound nicht nachstehen. Ein Musikkollege hatte sich mal vor rund 30 Jahren eine der ersten Kohlefaser-Gitarren gekauft. Mit fällt jetzt nicht der Hersteller ein, aber das Teil klang saugut. Also kann ich daraus schließen dass, das Holz nicht eine allzugroße Rolle spielen kann, sondern durch das Schwingungsverhalten Nuancen nur beisteuern kann.
 
Das hatte ich erwähnt, ja. Die Krux wird sicher -wie Du schreibst- in dieser Ecke zu suchen sein. Bestätigt aber jetzt, wenn eine Gitte schlampig verarbeitet wurde, dass, das Holz dann wirklich keine große Rolle mehr spielt.


Mein örtlicher Schreiner hat mir sowas in anderer Richtung bestätigt als ich mit ihm das Thema Tonholz durchgegangen bin. Irgendwo in einem Waldgebiet in Bayern (weiß jetzt nicht mehr wo genau) wächst ein Tanne/Fichte Gehölz !?! die ein Geigenbauer für seine akustischen Instrumente nehmen soll. Der Klang soll wirklich gut sein. Keine Ahnung ob das jetzt so stimmt...:engel: Werde ihn aber trotzdem nocheinmal interessenhalber darauf ansprechen.

Vermutlich Tirol, gibts sogar ein YT-Video dazu:



Quelle: http://www.suedtirol.info/wasunsbew...er mit Duktus Bild 2&utm_campaign=DE WUB 2016

Schönes Video auch wenn es aus wissenschaftlicher Sicht nicht weiterbringt :D
 
Mein (unqualifizierter, nicht-wissenschaftlicher, nicht-fachmännischer) Eindruck:


  • Die Testprobanden Nr. 8 und Nr. 16 hatten gute Ohren (...oder waren Skeptiker...)

  • Die Testprobanden Nr. 2, Nr. 7, Nr. 13 und Nr. 19 waren offenbar sehr am Zweifeln (...oder hatten einfach keine Ahnung...)

  • Geringe Bewertung bei den Kontrollbeispielen und hohe Bewertungen bei den echten Beispielen zeigte praktisch niemand auf - kein gutes Indiz für wahrnehmbare Klangunterschiede...

  • Eher dominiert eine grosse Streuung bei den Kontrollbeispielen sowie geringe Bewertungen (meist deutlich unter 5) bei den echten Beispielen; die meisten der Probanden sind sich also unsicher (...was wohl nicht ganz verwunderlich ist...)

  • Bei o.g. Testprobanden Nr. 2/ 7 / 13 / 19 kam eine schlechte Reproduzierbarkeit hinzu (grosse Streuung bei den echten und den Kontrollbeispielen - ...was eigentlich die Annahme bestätigt, dass sie keine Ahnung hatten... ^^)


Schöner Versuch! ...bin auf die amtliche Auflösung gespannt! :)
 
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Ich verstehe einfach nicht warum die Leute das ganze nicht als ein System begreifen, jedes Teil des System bestimmt das Schwingungsverhalten. Und das System endet nicht mit dem Steg und dem Sattel, sondern umfasst auch das Holz. Ich glaube in der Physik käme niemand auf die Idee das losgelöst zu betrachten.
 
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Man vernachlässigt aber in der Praxis gern, was unwesentlich ist. Hängst du dir die Gitarre um den Bauch, ist dein Körper plötzlich auch Teil das Systems. Da fragt seltsamerweise niemand, ob ein Bierbauch besser klingt als ein Sixpack.


Wo ich so drüber nachdenke: das wäre doch ein schönes Einfaches Experiment. Presse ich meine Gitarre fest auf den Küchentisch, habe ich doch plötzlich einen völlig anderen Korpus. Ich bezweifel trotzdem, dass man zwischen Gitarre auf dem Schoß und Gitarre auf dem Küchentisch über den Amp einen Unterschied hört.
 
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Wenn ich die Vibration aber sowohl an Kopfplatte und Body spüren kann, kann es doch nicht unwesentlich sein, es hat definitiv einen Einfluß... wie groß der dann tonal wirklich ist und wie man es eindeutig klären kann ist die Frage. Aber das er komplett zu vernachlässigen ist, wage ist zu bezweifeln...

Just my two cents :D
 
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Und dann hat man eine quantifizierbare Aussage über den Unterschied.
... empfinde ich als etwas...

Unpräzise.


Wenn es um deine Ohren geht:
Die haben aus dieser Sicht schon verloren... sie sind (um mal deinen Begriff zu verwenden) unpräzise.

...die Messinstrumente werden dir - qualifizierbare Aussage hin oder her - den Unterschied dazu schon liefern!
:)
 
So, und weil das Experiment so einfach ist, habe ich es schnell gemacht. Gleiche Gitarre, gleiche Anschlagsposition. Einmal auf den Tisch gepresst, einmal nur am Hals in der Luftschwebend und einmal auf dem Gurtpin auf dem Tisch stehend. Was welches ist, dürft ihr entscheiden :p. Akustisch war es tatsächlich ein Riesenunterschied, vor allem in der Lautstärke. Auf den Tisch gepresst war wesentlich lauter als in der Luft hängend. Im Kabel hingegen... hört selbst.
 
Warum wagt Gibson denn enorm wenig Versuche LP's aus anderem Holz herzustellen?! Oder gab es Versuche die enttäuschend waren?!


...mehr als genug... von Maplehälsen, Maplebodies bis hin zu den 'Smartwoods':



solid-maple-body-Gibson-RD-series-electric-guitar-500x175.jpg



raw-power_LP-lineup.jpg


LPsmartwoods.jpg
 
und die klingen genau wie die anderen?
 
Der alte Glaubenskrieg ... oder ist es schon Wissenschaft gegen Religion?
Richtig interessant würde es aber erst werden, wenn jemand versuchen würde die Arbeit von Zollner zu widerlegen. Das Resultat wäre wahrscheinlich sehr aufschlussreich.


...hat ein nicht ganz unbekannter G&B Redakteur (...der früher eher HiFi-mässig unterwegs war) doch regelmässig versucht...

:whistle:
 
Solange die Pu's dieselben sind , dürfte da ja kein Unterschied sein...:D :whistle:
 
Eine durchschnittliche SG klingt bekanntermaßen auch wie eine durchschnittliche LP. *g*
Deshalb macht es auch überhaupt keinen Sinn, noch LPs zu kaufen - das hatte Gibson damals ja schon erkannt. ; )
 
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Was mit im Speziellen bei den Arbeiten von Prof. Z etwas stutzig macht, ist dass diese Artikel (soweit ich das gelesen habe) nicht in Fachzeitschriften veröffentlicht wurden. Das ist in der wissenschaftlichen Welt aber eigentlich die "Qualitätssicherung".


Prof. Z. veröffentlichte 2013 ein Buch mit dem Titel 'Elektroakustik' - ob darin das Holz gesondert Thema war, entzieht sich meiner Kenntnis...

Die PDFs zu "Physik der Elektrogitarre" sind eine Vorveröffentlichung, mit der "noch nicht abgeschlossenen Forschungsarbeit" begründet. Der Hörversuch aus Beitrag #1 wird demnach wohl ein weiteres "Teilstück" des Forschungsversuchs sein...

Die "anerkannte" Fachzeitschrift G&B hat sich mehrmals kritisch zu der Abhandlung Zollners geäussert (und offensichtlich wiederholt konträre Aussagen zu der Thematik gemacht), weshalb ich es schlichtweg ausschliessen würde, dass Z.'s Arbeiten dort je veröffentlicht werden...
 
Auweia, da höre ich ja jetzt schon die LP-Fraktion aufheulen - und erst diejenigen die sich akribisch damit beschäftigen, Replikas herzustellen - was ich nebenbei gesagt gut finde - nicht, weil das vielleicht Unterschiede im Sound bedeutet, sondern, weil ich diese "Arbeiten" ganz toll finde. :D
 
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Alle gleich? :D
 
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