Der hat sich die geschlagenen Baumstämme im Wald genau angeschaut,hat sie abgeklopft und vor Ort entschieden,was er kauft. Klar,daß er kein Buchenholz abgeklopft hat ,sondern primär Fichte.Aber da wird nach Optik(gerader Wuchs) und Resonanz selektiert.Ich denke,daß von dem Baum,den er kauft, auch nur bestimmte Teile für die teueren Instrumente verwendet werden.Jeder Instrumentenbauer wird für seine teueren Instrumente das optisch und akustisch beste Holz hernehmen.Die Erfahrung hat er(meistens).Der Rest des Holzes wird halt dann für eher günstigere Instrumente verwendet.
Glaube versetzt ja bekanntlich Berge, aber ich weise wieder einmal auf das Ergebnis einer
Studie der Universität für Bodenkultur in Wien hin:
The results show that luthiers are able to estimate wood quality related to visible features, but predictions of mechanical and acoustical properties proved to be very poor.
Auf
Deutsch:
"Die Ergebnisse zeigen, dass Geigenbauer in der Lage sind, Holzqualität zu erkennen, die mit sichtbaren Merkmalen zusammenhängt, aber Vorhersagen von mechanischen und akustischen Eigenschaften erwiesen sich als sehr dürftig."
Kurz gesagt: Auch Geigenbaumeister verlassen sich hauptsächlich auf ihre Augen.
Das Ergebnis des Vergleichs von subjektiven Eindrücken und objektiven Messergebnissen war eindeutig. Die Geigenbauer wählten in hohem Maß nicht jenes Holz aus, das über die besten Klangeigenschaften verfügte.
Die Entscheidungen der Geigenbauer hinsichtlich der akustischen Qualität waren mit den Messwerten also nicht nachvollziehbar. Hingegen zeigte sich das Urteil der Geigenbauer, was die optischen Eigenschaften des Holzes betrifft, als gut vorhersehbar.
Und bei Violinen spielt das Holz eine grössere Rolle als bei E-Gitarren!
Um das beste Holz auszuwählen, verlassen sich Geigenbauer in erster Linie auf ihre Augen und ihr Gefühl - was nicht zu optimalen Ergebnissen führt, wie nun Wiener Materialforscher herausgefunden haben.
"Es ist schwierig, die akustischen und mechanischen Eigenschaften von Holz direkt ohne Hilfsmittel, nur mit unseren Sinnen abzuschätzen", fasst Christoph Buksnowitz von der Universität für Bodenkultur in Wien die Resultate einer von ihm geleiteten Studie zusammen.
"Die Geigenbauer scheinen ein Stück Holz zu suchen, das einem bereits erfolgreich zu einem guten Instrument verbauten Klangholz ähnelt. Dieser Fokus auf das optische Erscheinungsbild führt nicht immer zur Auswahl des am besten klingenden Holzes"
Um zu überprüfen, wie gut die Geigenbauer tatsächlich in der Lage sind, die Qualität von Klangholz zu erkennen, stellte das Forscherteam zuerst 84 Fichten-Klangholzproben (Picea abies) aus mehreren Alpenregionen zusammen.
Aus diesen Geigendecken-Rohlingen wurden Holzbretter mit rund 40 Zentimeter Länge, 15 Zentimeter Breite und 16 Millimeter Dicke gefertigt.
Mit diesen Klangholzproben konfrontierten die Wissenschaftler dann 14 renommierte österreichische Geigenbauer. "Die Aufgeschlossenen unter ihnen haben gleich zugesagt, sie wollten von der Zusammenarbeit mit einer wissenschaftlichen Institution profitieren", erinnert sich Christoph Buksnowitz.
Es half alles nichts:
Die Geigenbauer gaben drei Urteile ab: über die akustischen und optischen Eigenschaften des Holzes sowie über den Gesamteindruck des Klangholzes.
Diese Urteile wurden dann den Ergebnissen umfangreicher Materialanalysen im Labor gegenübergestellt. Die Forscher untersuchten eine Reihe von holzanatomischen, optischen, mechanischen und akustischen Parametern: von der Nanostruktur der Holzzellwand über die Biegefestigkeit bis zum Dämpfungsverhalten des Holzes.
Mittels eines statistischen Computermodells wurde weiters die Nachvollziehbarkeit der Entscheidung der Geigenbauer untersucht.
Wenn Akustik-Instrumentenbauer Dinge, die man messen kann, nicht erkennen, dann kann man so etwas bei einer elektrisch verstärkten Gitarre offensichtlich ganz vergessen. Falls jemand meint, etwas wahrzunehmen, was nicht messbar ist, ist das psychologischer Natur oder einfach fauler Zauber.
Am wichtigsten ist die Sorgfalt und das Können des Geigenbauers.
Die entscheidende Arbeit für die Qualität einer Geige beginne zwar mit der Auswahl des Rohstoffs. Ein erfahrener Geigenbauer reagiert laut Buksnowitz jedoch auf die Besonderheiten des Holzes und kann die Konstruktion des jeweiligen Instrumentes individuell optimieren.
Ob das eine Firma wie Gibson auch so macht kann ich nicht beurteilen.Wenn eine Geigenbauer seine Instrumente baut,wird er auch immer das Holz mit den besten Eigenschaften für seine Meistergeige /Solistengeige hernehmen.Und das hört man auch beim Anklopfen wenn man die Erfahrung hat.Bei Customgitarren (Gibson) kann ich mir das schon vorstellen.
Wenn das ein ausgebildeter Geigenbaumeister mit langjähriger Erfahrung nicht schafft, wie soll es dann ein angelernter Hilfsarbeiter können?
Vielleicht wird zu viel Wert auf die Optik gelegt.
Es wird hauptsächlich Wert auf die Optik gelegt. Da können alle von Gefühl und Verständnis und was auch immer reden, so viel sie wollen. - Darum schlage ich schon lange einen Blindtest vor, wo alle beweisen können, ob sie mehr hören als alle anderen Probanden. Wer macht mit?