Neues von der Holzfront/Zollner (Hörversuch-Holzklang) ?

  • Ersteller floydish
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Sicher weil es nicht aus Amerika kam. Hätte man das Herkunftsland nicht genannt sondern "US-Wood" genannt wäre Keinem etwas aufgefallen. Und da spielt schon ein wenig das Nationaldenken wieder einer Rolle. Wie wir sagen würden, eine Gitte aus deutschen Landen...Ihh...taugt Nichts. Das haben geschickt die Amis eingefädelt. Warum sind unsere Hersteller wie Höfner (geht noch) ; Hopf, Framus (jetzt Warwick) ins Abseits geraden ? Und wir kaufen fleissig den AMI-Kram und lassen unsere Firmen "dahingehen".

OT=jetzt wieder off

Das hast Du etwas falsch verstanden: Die Strats mit den Europ. Erlebodies wurden nicht als Made in Germany vermarktet oder geoutet. Sie wurden ganz normal bei 7ender gebaut und verkauft. Die Nachfrage des Deutschen Tonholzhändlers auf einer Messe in den USA, ob eine weitere Lieferung in Aussicht sei, wurde dahin gehend beanwortet, das viele genau den Strat Ton (den etwas brillianten Klang) vermissten. Das konnte durch die Seriennummern wohl ermittelt werden. Es gab keinen Folgeaufttrag.
Meine Vorliebe sind eben Strats aus Deutscher Erle. Wenn Du meine Teile spielen würdest, könntest Du es feststellen..
 
Jetzt mal kurz eine Zwischenfrage..... Erle ist doch kein Tonholz ? Und trotzdem klingen Deine Gitarren klasse (was ich Dir übrigens glaube) ? Also spielen doch vllt. andere Faktoren eine große Rolle, oder ?
 
Warum soll Erle kein Tonholz sein? Linde ist Kein-Ton-Holz :evil:, Erle aber schon! :D
 
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Erle: Alder, Linde: Basswood. Beides Material für den Gitarren-Korpus.

Ich gebe mal einen Dialog zwischen zwei Usern eines US-Markenforums im Vollzitat:

A: "The 509 seems like its another attempt to lure in the Strat and Tele players. Historically, those haven't really panned out for PRS. I have never viewed the 513 as PRS' Strat/Tele, but as the next evolution of the "Sorcerer's Apprentice.""

B: "I've driven myself a little crazy trying to figure out why I can't get Strat chime from my 513. Having a different pickup option was never available until now. I would love to try swapping the 509 pickups into my 513 if they ever offer itas an option in the PTC. Buying a limited run private stock just to see if I like the pickups better doesn't seem very cost efficient!"

A: "I have been on that journey on the wood side. I have played 513's with maple necks with and without rosewood fret boards, and ones with maple necks, rosewood boards, and swamp ash bodies. The closest that I got was the 515 Private Stock with a Maple Neck and Brazilian rosewood fret board. It has most of the Strat-like chime and the brightness with some warmth, but you'll never get all the way there. It is also the 513 type that has the lowest output pick ups. To get closer, I'd need a steel bridge, an alder or ash body, a bolt on neck joint, and even lower output pick ups. I am not sure that I would like the other sounds that would come out of that 513. It would probably lose some of its tonal color like the 513 swamp ash did which had good single coil tones and modern humbucking tones, but the clear humbucking tones got a bit nosy which why it doesn't surprise me that the 509 drops some of the humbucker tones.

I am also not surprised by the 509 wood selection either, though I am interested in how to see how it stacks up against the Private Stock. Kingwood and Brazzy are both of the same genus, but Kingwood is rarer and denser. I expect the guitar will be snappier, because of the density differences. It might even be between ebony and brazzy.
"

B: "I spec'ed my 513 with chime in mind. Maple neck, ebony board, Swamp ash back, Maple top, Steel block, but that was not enough. I think you are right thata lot of the chime comes from the bolt on neck and lower output pickups which won't be part of the 513 anatomy any time soon.

Looking forward to the 509 tone report.
"

B hat sich von dem Hersteller eine Gitarre bauen lassen, die vorstehende Hölzer- und Hardware-Auflagen erfüllte. Pickup-Layout und Elektronik ist zumindest bezogen auf PUs, Switches und Potis wie bei mir, ob er eine Platine im E-Fach hat oder nur Kabel, weiß ich nicht.

A ist ganz speziell. Er hat das Modell in diversen Versionen.

DSC_00210103.jpg


7 sieht man hier: hintere Reihe vlnr 513 Rosewood (wie meine, nur Brazzy-Hals und Griffbrett), 513 (wie meine), 513 Rosewood (s. o.), 513 Rosewood (s. o). Vordere Reihe vlnr 513 1-off (was speziell, weiß ich nicht), 513 1-off (wie meine, nur mit Ahorn-Hals und Griffbrett), 305 Prototyp als "Fremdkörper", 513 Swamp Ash (Sumpfesche-Korpus, Ahornhals, Palisandergriffbrett). Darüber hinaus hat er als Individualherstellung diese Gitarre mit Brazzyhals mit etwas kräftigerem Profil, MIDI und Piezo (die ließ er 515 nennen). Nun bekommt er eine der 10 produzierten 509.

So beschreibt er die Unterschiede: "They all have a kind of chime and a strat like coo in the neck pup.

These are the tonal differences as I perceive them:

The 513 Rosewood has a slightly scooped mids with ringing piano like lows.
The 513 is a warm mid range instrument with lots of harmonic bloom. It's the wild child of the 513 family.
The 513 with a maple neck has the warmth of the 513 with less harmonic bloom with an extended top end. It has a little bit strat like junk.
The 513 Swamp Ash has a bright biting highs and tight lows. It's the brightest the family. If the 513 was the Les Paul of the family, this one's the Super Strat, and it has got even more strat like junk. This one is also a different animal in the way it behaves. All 513's in the family have a sweet spot in the clear/vintage humbucking bucking mode except the Swamp Ash. The Swamp Ash's is in the modern/full humbucking mode.
"

Meine Gitarre hat einen Korpus aus Mahagoni mit Ahorndecke, hat einen eingeleimten Mahagonihals mit Palisandergriffbrett (East Indian Rosewood), 22 Bünde, 25 1/4" Mensur.
Ich bekomme mit meiner materialtechnisch eher pauligen Gitarre einen Stratton hin und hatte das mal für mich selbst via zusätzlicher Spur zu Bruno Mars' Locked out of heaven demonstriert (Würde man auf soundcloud finden.).
Die Tonschattierungen schiebt A mutmaßlich auf den Hals, oder nicht.
Schraubhals oder eingeleimter Hals sind auch solche Bereiche, wo ich pauschal sagen würde: Wichtig ist, dass die Verbindung bombenfest ist und die Kontaktfläche so bemessen ist, dass der gewünschte Effekt hinsichtlich Sustain u. ä. unterstützt wird.






 
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Jetzt mal kurz eine Zwischenfrage..... Erle ist doch kein Tonholz ? Und trotzdem klingen Deine Gitarren klasse (was ich Dir übrigens glaube) ? Also spielen doch vllt. andere Faktoren eine große Rolle, oder ?

Wie kommst Du auf den Tripp, das Erle kein Tonholz ist? Erle ist das meistverwendete Holz für den E-Gitarren und Bassbau. Aus den von mir genannten Gründen. Danach folgt Mahagoni und Esche. Esche ist schlecht zu fräsen, verschleisst meine Fräser wie Sau, und ist etwas schwerer, genau wie Mahagoni. Linde und Pappel haben einen schlechten Ruf, was ich auch nur teilweise nachvollziehen kann, denn wenn man den Ton möchte für Crunch und wenig Mitten, dann ist es gut. Wegen der guten Verarbeitungsmöglchkeit, Preis und Gewicht. Man könnte jedes Holz für einen Korpus verwenden, wenn es die Eigenschaften hat, die benötigt werden. Ausgesucht ohne Farbfehler, Risse oder Astfehler. Vernünftig runtergetrocknet auf 6-8%. Ich habe bisher verwendet: Erle, Esche, Sumpfesche, Ahorn, Ulme, Kirsche, Korina (Limba) Padouk, Zebrano, Bubinga, Pappel, Linde, Kiefer, Fichte und Zeder....Und 3-4 Sorten, deren Namen und Herkunft mir nicht bekannt war. Und zwischen einigen waren deutliche Unterschiede...Korina wurde sehr viel für Gibson Flying V verwendet, Erle bei Strats, Esche bei Tele, Mahagoni/Ahorn Sandwichbeuweise für Paulas, Linde für Van Halen Modelle, usw.
 
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Wie kommst Du auf den Tripp, das Erle kein Tonholz ist?


Hhm, da muss ich was falsch verstanden haben. Tonhölzer werden vorrangig für den akustischen Instrumentenbau genommen. Für den Bau von Solidbody nimmt man (schwingungstechnisch gesehen) anderes Holz. Das sind aber keine "echten" Tonhölzer im Sinne der Definition. Kraushaar (Gitarrenbauer) beschreibt das wie folgt : http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/tonholz.html Ob ein Holz nun meist verwendet wird, heißt noch nicht lange, dass es sich hier wie eben erwähnt um echtes Tonholz handelt. Oder bin ich jetzt wieder auf den Tripp....
 
Hhm, da muss ich was falsch verstanden haben. Tonhölzer werden vorrangig für den akustischen Instrumentenbau genommen. Für den Bau von Solidbody nimmt man (schwingungstechnisch gesehen) anderes Holz. Das sind aber keine "echten" Tonhölzer im Sinne der Definition. Kraushaar (Gitarrenbauer) beschreibt das wie folgt : http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/tonholz.html Ob ein Holz nun meist verwendet wird, heißt noch nicht lange, dass es sich hier wie eben erwähnt um echtes Tonholz handelt. Oder bin ich jetzt wieder auf den Tripp....

Da muss ich leider sagen: JA. Denn die Hölzer von Akustik Gitarren sind die gleichen wie von den Solidbodies. Was Qualität, Trocknungsgrad angeht. Nur dünner geschnitten. Und man wählt natürlich die optisch besseren aus, für die nicht deckend überlackierten Gitarren. Mein erster Zedernblock, den ich gesehen und gekauft habe, ist mir "versehentlich" mitgegeben worden. Daraus sollten Gitarrendecken geschnitten werden. Zu spät - es wurde eine Tele... Also gibt es keine echten oder unechten Tonhölzer. Es gibt nur Unterschiede zwischen "Tonholz" und Bauholz. Auf Hawaii werden die Koabestände knapp, und überall wo die als Wandverkleidung o.ä. verbaut wurden, bei einem Abriss oder Umbau wieder entnommen und verwendet. Und manche Akustikgitarren bestehen zum Teil aus Sperrholz mit einem Furnier... Akustikgitarren sind einfach nur lauter, daher der große Korpus aus schwingenden, dünnen Hölzern. Die sollen die Luft bewegen. Meine Quadromaster sind auch zu 70% hohl, mit einer dünneren Decke - sind auch lauter als normale Solidbodies. Das hat aber alles nichts mit der Holzsorte zu tun. Und alle die verschiedenen, von mir schon verwendeten Sorten hatte etwas Eigenständiges - nur der Bubingakorpus war so steril und brilliant, das ich die Gitarre nach kürzester Zeit demontiert habe.
Zu den Aussagen von Walter Kraushaar: Ein sehr netter, hilfsbereiter und fähiger Gitarrenabauer - aber seine Meinung, was das Holzthema angeht, teile ich absolut NICHT.
Darüber würde ich mit ihm sogar streiten (diskutieren). Und ich glaube, das er seine vor längerer Zeit getätigten Aussagen so nicht noch einmal unterschreiben würde...?
Und wo bei WIKI hast Du gefunden, das bei E-Gitarren kein Tonholz verwendet wird?
 
Ich habe irgendwann in den letzten Jahren eine Fernsehbericht über einen Holzhändler/Einkäufer gesehen.Ich glaube,der war aus Mittelwald.Der hat sich die geschlagenen Baumstämme im Wald genau angeschaut,hat sie abgeklopft und vor Ort entschieden,was er kauft. Klar,daß er kein Buchenholz abgeklopft hat ,sondern primär Fichte.Aber da wird nach Optik(gerader Wuchs) und Resonanz selektiert.Ich denke,daß von dem Baum,den er kauft, auch nur bestimmte Teile für die teueren Instrumente verwendet werden.Jeder Instrumentenbauer wird für seine teueren Instrumente das optisch und akustisch beste Holz hernehmen.Die Erfahrung hat er(meistens).Der Rest des Holzes wird halt dann für eher günstigere Instrumente verwendet.Ob das eine Firma wie Gibson auch so macht kann ich nicht beurteilen.Wenn eine Geigenbauer seine Instrumente baut,wird er auch immer das Holz mit den besten Eigenschaften für seine Meistergeige /Solistengeige hernehmen.Und das hört man auch beim Anklopfen wenn man die Erfahrung hat.Bei Customgitarren (Gibson) kann ich mir das schon vorstellen.Trotzdem klingt auch nicht jede teuere Gibson gleich gut.Vielleicht wird zu viel Wert auf die Optik gelegt.
 
1) Es gibt nur Unterschiede zwischen "Tonholz" und Bauholz.......

2) Das hat aber alles nichts mit der Holzsorte zu tun.

Zu 1) Genau das hatte ja nach der Definition gemeint. Erle taugt da z.B. nicht auf.

Zu 2) Damit kämen wir ja wieder auf das Thema hier im thread zurück. Wenn das Alles nichts mit der Holzsorte zu tun hat, stelle ich mir jetzt wieder die Frage, ob nun Mahagoni besser als Esche klingt. Ja, ist es irgendwo schon, aber aufgrund der anderen Dichte sind wir wieder bei der Schwingung und Absorption eines Körpers.

Z.B. die Höfner Modell 172 war ja auch nur -soweit ich informiert bin- ein billiger Holzrahmen der mit Sperrholz oder bei anderen Firmen mit Hartfaserplatten "beblankt" wurde. Damit das Ganze "cool" aussah hat man den ganzen Body mit Vinyl bezogen. Die Gitten klangen nicht schlecht. Vom Bodyaufbau wurden auch hier die billigsten Materialien genommen.

Der Aussage von W. Kraushaar : Holz ist einfach nur ein Konstruktionsstoff! kann ich auch Nichts dagegensetzen. Ausserdem beschreibt W. Kraushaar vereinfacht in seinen Worten was M.Z. in seiner Ausarbeitung geschrieben hat: http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/schwingung.html
 
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So pauschal über Holzarten zu urteilen, bringt nicht viel weiter bei diesem Thread, wenn es um den Titel geht. Beim Googlen bekommt man die Information, dass es allein von Mahagonie 48 bis 50 Gattungen mit etwa 1400 Arten gibt, die hauptsächlich in den Tropen rund um den Globus verteilt wachsen. Dann unterscheidet sich jeder Stamm im Alter Wuchs und je nach Standort wohl je nach Boden und Nährstoffangebot, Regen- Sonneneinwirkung und Temperatureinfluß innerhalb jeder Gattung und Art noch zusätzlich. Da sind wir auf die Fachleute angewiesen, die sich damit auskennen und entsprechende Einkäufe tätigen.
Da wird wohl einerseits der Nachfrage entsprochen. Und wenn es teures Mahagonie sein muss, statt preiswerter Linde, aus dem Grunde, weil Konsumenten dazu neigen, ein Gleichheitszeichen zwischen teurer und besser zu setzten. Letztendlich geht es dann aber um die Eigenschaften, die das Holz im Instrument entfaltet. Der Preis richtet sich aber nicht nur nach Qualität und den Eigenschaften in Punkto Ton-Holz, sondern auch nach Verfügbarkeit und Transportkosten. Im Urwald müssen da unter Umständen erst Schneisen angelegt werden bis zur nächsten Straße oder Wasserweg. Wir entscheiden als Konsumenten somit letztendlich mit, ob etwas ökologisch oder Naturfrevel ist, und sollten damit verantwortungsvoll umgehen. Aus diesem Grund sollte man sich schon dafür interessieren, welches Holz in dem Instrument verbaut wurde.

Edit: Wer sich einmal mehr mit dem Thema Tropenholz beschaftigen möchte, sollte auf YT einmal Tropenholz und Mafia eingeben. Da gibt es zahlreiche Reportagen über den illegalen Handel. Namenhafte Gitarren-Hersteller haben da schon Dreck am Stecken. Dazu könnte man einen extra Thread im Biergarten anlegen.
 
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@Axel52

Danke Dir für den Link zu Meister Kraushaar. Der war mir zwar schon mal im Internet untergekommen, so genau hatte ich seine kleien Einlassungen zu verschiednen "Voodoo"-Themen aus dem Bereich Gitarre aber noch nicht gelesen. Alles sehr richtig und gleichzeitig erheiternd!!!

Gruß,
glombi
 
@ glombie

Danke.... lies mal auf seiner Seite weiter. Schöööön. Ein ehemaliger Sulzbacher grüßt einen "Ascheberscher".

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Alles kann man heute messen und in Diagrammen festhalten. Ist ja auch ok so um ersteinmal einige Sachen zu verstehen. Aber wie sieht es nun in der Praxis (Bandgefüge) aus.

Nehmen wir mal an, dass ein Gitarrist sich eine tolle Gitarre nach seinen Wünschen von einem Gitarrenbauer hat fertigstellen lassen. Klingt absolut toll, viel sustain usw. Er ist überglücklich. Zuhause in seinem Kämmerlein den Amp richtig eingestellt, äusserst zufrieden, und nun ab in den Übungsraum.

Unser Ü-Raum ist vllt. 4x3 Meter. Ich habe das Vergnügen gegenüber unserem Bassisten und Schlagzeuger zu stehen (geht bei uns nicht Anders). Der Bass bläst mir schon die Ohren zu und als Schmankerl noch das Schlagzeug obendrauf. Von hinten schmeißt mir mein Cube 80 mit zusätzl. 12er Box sein Getöse in den Rücken. Trotz unseren Oldies (50s und 60s) spielen wir nicht gerade im Flüsterton. Die Amps laufen schon unter Halblast. Man merkt dann plötzlich, dass die tolle Gitte ein anderes Verhalten an den Tag legt. Das sustain ist irgendwie anders, irgendwelche Obertöne sind leicht zu vernehmen und man muss doch wieder am Amp oder an den Effektgeräten nach einer anderen Einstellung suchen. Die "Idealeinstellungen" vom stillen Kämmerlein sind also dahin.

Wir haben hier im thread was von Schwingungen und Absorption gelesen. Wenn die Bass-Schallwellen auf meine Gitarre blasen ist mir klar, wieso die sich anders verhält als zuhause. Es ist sogar möglich dass sich einige Frequenzen gegenseitig beeinflussen. Ein Beispiel dazu. Der größte Teil der selbsternannten DJ-Mixer am Mischpult kennen nur Eins.... Bass und Höhen volle Pulle und am Mid-Regler wird dann gespielt (die guten alten Toningenieure sind leider rar geworden). Dann hat die "bass" vom Schlagzeug genau den Frequenzgang wie die vom Bassisten. Der könnte eigentlich zuhause bleiben....

Auf der Bühne? Nun, viele Gitarristen (vllt. 2 in einer Band) stellen sich ganz links und rechts auf der Bühne auf. Die Amps werden seitlich, also quer zur Bühne aufgestellt und blasen einem ins Ohr. Dazu noch die Monitorboxen die ebenfalls ihre Schallwellen schön auf die Gitarre einwirken lassen.
Das sind dann solche Faktoren die nicht mehr durch Diagramme richtig messbar sind und jede Diskussion wie auch wissenschaftliche Ausarbeitungen zunichte machen. Also sollte man sich um das Ganze hier garnicht intensiv kümmern, zwar zur Kenntnis nehmen, aber das war es auch schon. Einfach eine Gitarre aussuchen die gut in der Hand liegt, klasse klingt, brauchbare Teile hat und fertig. Das Binding hat natürlich keinen Einfluss auf den Klang...

Im Live-Einsatz sieht die Welt eben ganz anders aus. Im Studio spielen natürlich wieder ganz andere Kriterien eine Rolle.

Um jetzt wieder auf das Thema hier zurückzukommen, sehen wir ja, dass es selbst Gitarristen und anderen Fachleuten schwerfällt, irgendein Holz zuzuordnen.

Die Aufnahmen entstanden von der Gitec in einem studioähnlichen, absolut stillem Raum. Live -wie oben erwähnt- wäre dann nur noch absolutes raten angesagt. Die Zuhörer bei einem gig hören davon eh Nichts. Aber nein, durch sehen der Instrumente kommt schon wieder die Musikpolizei zu dem Ergebnis, dass die Gitte ja nicht klingen kann, weil ja nur der XY Hals verbaut wurde.

In diesem Sinne "keep on rockin´ ".
 
Die Klangerlebnisse, die Du da wiedergibst, @Axel52, hören sich aber eher nach Interferenzen im auditiven Wahrnehmungsbereich an, denn Einflussnahme auf das Instrument selbst. Das liegt vermutlich nur daran, die Lautsprecher irgendwo im Raum Wellenüberlagerungen haben, wo sich gegenläufige Amplituden aufheben.
Die Aufstellung auf einer Bühne hat sicherlich auch damit zu tun, dass man bestimmte Raumeindrücke für das Publikum haben möchte, da Bass und Schlagzeug wie auch Gesang (auch im Aufnahmeprozess) gleichmäßig links und rechts wahrgenommen werden sollen, sind die Gitarren meist entweder links oder rechts - und gerade das ist der Fall, wenn man keine PA nützt.

Egal.
Holz und Gitarren. Was man wohl im Blindtest unterschiedlicher Gitarren heraushören könnte, wäre eher, ob der - verstärkte Klang - durch Singlecoil oder Humbucker entstanden ist.
Ich bringe ja immer gerne Herrn Page, wenn es darum geht, einer Erwartungshaltung auf den Leim zu gehen. Hielt er her für den Les Paul Ton, sagte er, dass er im Studio eine Danelectro (oder Tele) über einen Supro spielte.
 
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Jimmy spielte bei der Aufnahme (Stairway to heaven) über eine Tele.

Zitat von Wikipedia:

The extended Jimmy Page guitar solo in the song's final section was played for the recording on a 1959 Fender Telecaster given to him by Jeff Beck (an instrument he used extensively with the Yardbirds)[17] plugged into a Suproamplifier,
 
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OK
 
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Von rein wissenschaftlicher Warte aus betrachtet ist man mit dieser Jimmy Page Episode im Kontext des singulären Ereignisses: Leitete man Gesetzmäßigkeiten ab, darf man sich seitens der Scientific Community über Häme freuen, weil man sich der Induktion bedient.
Auf der anderen Seite sind aber mehr als n > 30 Personen (und sicher auch Gitarrenfreaks) jahrenlang der Meinung gewesen, hier höre man lupenreine Humbucker auf Mahagoni mit Ahorndecke, einem Mahagonihals mit Palisandergriffbrett, Hals und Korpus mittels Knochenleim verbunden. Sicherlich mit Long Tenon wegen des langen Sustains.

Und was war´s? Geschraubter Ahornhals, ein Brett mit Saiten und Singlecoils.

Warum klang die Tele nicht nach Tele?
 
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@Mr.513 :
Das liegt wahrscheinlich daran, weil das der Body einer E-Gitarre parallel zu den Saiten schwingt, und nur an den Auflagepunkten der Saite seine Reflexionen übertragen kann, die per Pickup hörbar werden. Es ist ein Koeffizient unter vielen Faktoren. Eine Variable selbst darin ist der Musiker mit seinen Fingern oder Plek. der Koeffizent Holz wird somit auch zu zu einem Parameter, obwohl er als Body in seiner Dichte und Struktur ein fester Bestandteil in dem Material-Volumen der E-Gitarre ist. Aber unter den Fingern eines Gitarristen, und besonders unter denen eines guten, wird das Intrument ebenfalls zu einer Variablen, wenn der Musiker in der Lage ist zu definieren und zu bestimmen, und mit den Fingern aus dem Instrument heraus zu kitzeln: "Heute spiele ich die Tele so, als hätte ich eine Paula in den Händen." Alln's kloor?:D
 
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...Warum klang die Tele nicht nach Tele?

weil herr Page nicht wollte, daß es wie eine typische tele klingt vielleicht ? :D

muß beim lesen der letzten beiträge irgendwie an die USS Constitution denken. von wegen holz ist nicht gleich holz obwohl die gleiche art usw.

die Constitution wurde ende des 18 Jhds gebaut. sie war eine neue art von fregatte, die es vorher in dieser weise nicht gegeben hat. von den ausmaßen und dem gewicht her war sie eher mit linienschiffen 3. klasse dieser zeit vergleichbar. sie hatte aber nur ein batteriedeck auf dem ca 44 kanonen aufgestellt waren (linienschiffe 3. klasse hatten 2 decks mit ca 74-80 kanonen). sie war durch den tieferen schwerpunkt ohne das 2. batteriedeck wendiger und auch schneller, als diese 3. klasse schiffe.

gebaut wurden die schiffe zu dieser zeit hauptsächlich aus eichenholz, wenn verfügbar. also zumindest die amerikanischen und englischen. dann in irgendeinem englisch/amerikanischen krieg kam es zu einem gefecht der Constitution mit einer normalen englischen fregatte (die normalen fregatten waren deutlich kleiner, als die Constitution). gut, die englische fregatte hatte kanonen mit ein, zwei stufen geringerer gewichtsklasse, aber das alleine erklärt nicht, was in diesem gefecht passiert ist: die kugeln der englischen fregatte sind an den seitenwänden der Constitution einfach abgeprallt. so was hats bis dahin noch nicht gegeben (dieser umstand hat zu dem spitznamen geführt unter dem sie heute fast bekannter ist, als unter ihrem eigentlichen namen Constitution: Old Ironsides). engländer wie amerikaner waren natürlich brennend daran interessiert, was da nun genau passiert ist (eine folge war z.b., daß die englische admiralität allen fragatten verboten hat diese überschweren amifregatten (3 gabs insgesamt) alleine anzugreifen. linienschiffe durften weiterhin... :D). nach genaueren untersuchungen hat man rausgefunden, daß es an dem eichenholz lag, aus dem die Constitution gebaut war. das war sogenannte Virginia Eiche, die auch nur in Virginia wächst. irgendwas dort hat dazu geführt, daß diese eichenart deutlich härter, dichter und damit belastungsfähiger ist, als alle anderen eichenarten. das ging so weit, daß die engländer tatsächlich versucht haben solche eichenbäume zu klauen, indem sie nachts angelandet sind, um in möglichst kurzer zeit so viele bäume, wie irgendmöglich zu fällen, um damit nach england abzuhauen.

was hat das nun mit dem thema hier zu tun ? herzlich wenig zugegebenermaßen :p wie gesagt, mußt ich einfach beim lesen hier grad daran denken. aber es zeigt zumindest eines, das auch hier von interesse sein könnte: holz ist nicht gleich holz, auch wenn überall "eiche" druffstehen mag... ;)

die Constitution segelt übrigens heute noch ab und zu. sie ist das älteste sich noch im dienst befindende kriegsschiff, das auch noch aus eigener kraft fährt (das älteste im dienst ist die HMS Victory, aber die fährt nicht mehr und liegt im trockendock als museum). heimathafen ist Boston.

gruß und sorry für OT :)
 
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OT ist nicht so schlimm - aber das Lesen einer solchen Abhandlung ohne Groß- und Kleinschreibung nervt.:evil:
 
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