Neues von der Holzfront/Zollner (Hörversuch-Holzklang) ?

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@LostLover

Jetzt hast Du aber viele Träume platzen lassen. Und die Marketingmaschinerie wird arbeitslos. :D ;) Nene, die Wahrheit kann hart sein. ;)
 
Wenn schon Holzvergleiche, dann bitte zwei wirklich unterschiedliche Bodiehölzer. Harte und weiche Sorte! Und da stehe ich zu meiner Meinung!

Jo, siehe mein edler, aber doch toter OP-Mahagoni Body von einem Gitarrenbauer, der einfach nicht nach Strat klingen will, egal welchen meiner 4 Hälse (2x Maple, 2xPalisander GB) ich dranschraube...:gruebel:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Noch kurz zu @LostLover

Soviel Mühe mit der Amp-, oder Effekt-Einstellerei geb ich mir gar nicht (mehr), ich fahre immer dieselben Presets mit meinem Setup und habe aber auch nur 3 Strats, die alle für sich gut klingen, wo ich aber höchstens an ihnen selbst mal ein bischen Volume oder Tone nachregle...;-)
 
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Guten Morgen!

@LostLover : danke für die Erinnerung daran, was den ohne Frage größten Unterschied (und "leider" auch die größte Mühe und glücklicherweise auch die größte Freude) macht: das SPIEL und das KÖNNEN und die KUNST. Darum ging es bei dem vorliegenden Thread m.E. zwar nicht, sondern um Aspekte des Instruments, die Spiel und Können und Kunst unterstützen, aber der Aufruf "Geht üben!" fällt bei mir auf äusserst fruchtbaren Boden!

Deswegen wünsche ich allen hier einen schönen Tag - ich bin dann erst mal weg und spiele :) .... 'ne Gibson, wo ich gar nicht an Tausch von Hals oder Body denken brauche ;-) .

Take care!
 
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@LostLover 100% Zustimmung :great:
 
Ja, man kann natürlich jeden Thread, in dem es um Beratung zu Gitarren & Amps oder noch genauere Details diesbezüglich geht, mit der sensationellen Erkenntnis "dem Publikum ist doch eh egal, was ihr spielt" und einem "geht erstmal üben!" sprengen.

Halleluja!

Dann können die Moderatoren ja nun alle Foren, in denen es nicht um Spielpraxis und Soundclips der eigenen Aufnahmen geht, dicht machen, oder? Ist doch alles "Bullshit" sonst...
 
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Ich werde trotzdem weiter Musikgeschäfte besuchen und freue mich darauf, dass dort ein paar Instrumente auf mich warten, bei denen viel Gutes zusammen kommt und die dann so unglaublich gut klingen... Selbst wenn ich von den meisten typischen Gitarren Modellen schon eine habe und damit der Drops eigentlich schon gelutscht ist....
 
Und ganz generell finde ich, dass Formen der Hypothesen- und Theoriebildung irgendwie sinnfrei sind, wenn Sie vom Erfahrungsalltag und der Praxis weitgehend entkoppelt sind.


...oder anders formuliert: Den Holzunterschied hört man nur Live auf der Bühne... (weil jeder im Publikum sich als erstes mit sowas befasst...) :rofl:
 
Die Zollnerschen Untersuchungen haben mMn. absolut ihre Berechtigung. Sie untermauern das, was eigentlich alle wissen: der Musik-Konsument (egal ob Gitarrist oder nicht) hört via Aufnahme bzw. Hörtest/Blindtest nur marginale Unterschiede - wenn überhaupt. Klingt alles irgendwie nach Gitarre.... ;)

Für den ganz pragmatischen "Gebrauchsgitarristen", den Gitarristen auf engem Budget, oder auch für den Anfänger bringt dies einen entscheidenden Vorteil. So erlangt dieser Personenkreis nämlich einmal mehr die Gewissheit, dass man einen sehr ordentlichen Sound für ganz schmales Geld anbieten kann. Kaum ein Zuhörer hört die Anwendung von speziellen Stahlreitern, von Vibrato-Blöcken aus Titanium, Knochenleim oder Long-Tenon Konstruktionen. Kein Mensch hört, ob die Pickups 50 Euro oder 500 Euro gekostet haben etcpp... Und das ist doch eine gute Sache.


Für den erfahrenen Gitarren-Nerd bringt der Zollner dagegen irgendwie wenig. Weil dummerweise die oben genannten speziellen Stahlreiter, Vibrato-Blöcke aus Titanium, Knochenleim, Long-Tenon oder 500 Euro Pickups etcpp. eben doch einen großen Unterschied ausmachen können. Die jeweiligen Spieler nehmen das u.U. sehr deutlich wahr bzw. hören den Unterschied wie "Tag und Nacht" und dann plötzlich haben die verbauten Materialien (allem voran das Holz) oder etwaige Hardware-Upgrades einen nahezu unbezahlbaren Wert. Weil nämlich diese eine Gitarre anders als die meisten anderen Hobel einfach "richtig" klingt und wie ein Tuschkasten alle Farben und alle Nuancen bereithält, die man als Spieler ggfs. haben möchte. Und auch das ist eine gute Sache, vorausgesetzt, man kann man mit einer überdurchschnittlichen Gitarre etwas anfangen. Anders gesagt: wer nicht gut spielen oder wenigstens hören kann, sollte ruhig die Finger von einer hochpreisigen Gitarre lassen.

Schade (nein, eher jämmerlich) finde ich es aber, wenn dann die Spötter auf den Plan treten. Die Suche nach einer guten Gitarre oder das Verfechten einer gewissen Holzkombination wird mit tumber Esoterik gleichgesetzt, Käufer im Hochpreis-Segment sind in nur doofe Marketing-Opfer, "dem Publikum ist es eh völlig egal", und dergleichen mehr.

Es ist also klanglich egal, ob eine Strat ein Ahorngriffbrett oder Palisander-Griffbrett hat? Erle, Esche oder Mahogonie als Korpusholz sind egal? Ein C-Switch macht ja ohnehin praktisch eine Les Paul draus? Nur die Pickups bestimmen den Sound? Holz ist scheißegal? Ja?

Deine Mudder!
 
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eben doch einen großen Unterschied ausmachen können. Die jeweiligen Spieler nehmen das u.U. sehr deutlich wahr bzw. hören den Unterschied wie "Tag und Nacht"


...dass plusminus 18 der 20 Testkandidaten noch nicht einmal die doppelt vorhandenen Kontroll-Aufnahmen eindeutig identifizieren konnten, hast du gerade ganz unauffällig unter den Teppich gekehrt...

:w00t:
 
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OT
 
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Schade (nein, eher jämmerlich) finde ich es aber, wenn dann die Spötter auf den Plan treten. Die Suche nach einer guten Gitarre oder das Verfechten einer gewissen Holzkombination wird mit tumber Esoterik gleichgesetzt, Käufer im Hochpreis-Segment sind in nur doofe Marketing-Opfer, "dem Publikum ist es eh völlig egal", und dergleichen mehr.

Genau das ist das, was mich auch nervt.

Es ist schon ziemlich arrogant, dann noch indirekt den Leuten, die sich für solche Feinheiten ihres Equipments interessieren, zu unterstellen, sie können nicht "richtig" spielen und würden das nur damit kompensieren wollen.
Das Klischee ist dermaßen alt und abgelutscht, aber nicht kleinzukriegen. Aber jedes Mal, wenn es irgendwer anspricht, wird es von zig Leuten beklatscht, das ist echt traurig.

Natürlich gibt es Leute, die wenig drauf haben und teuerste Gitarren spielen. Na und? Lasst sie doch.
Genauso gibt es Profis, die mit ner billigen 300 Euro Yamaha ihre Studiojobs machen. Find ich auch cool - aber ist kein Muss!
Es gibt genauso Profis, die sauteueres Equipment haben und es entsprechend auch nutzen können und die angesprochenen Nuancen, die man damit noch rausholen kann, zu schätzen wissen.

Letztlich soll sich jeder das kaufen, was er möchte, von seinem Geld.
Manche kaufen sich für zig Tausend Euro (gesamt) irgendwelche PCs, Smartphones, Designerklamotten usw.usf., andere halt wertige Gitarren mit besonderer Optik, Güte der Hölzer etc. - das kostet halt auch.

Genauso, wie ich es legitim finde, dass der Zollner seine "wissenschaftlichen" Arbeiten macht, finde ich es gut, dass wir hier drüber sprechen und daran Kritik (positive und negative) üben können. Dafür ist das Forum da!
 
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Nicht wenige Gitarristen glauben ja, feine Unterschiede zu hören... Wenn sie für diese Unterschiede tief in die Tasche greifen möchten, so sei ihnen das auch gegönnt!

(...eher seien die Hersteller - ich nennen keine Namen! - verteufelt, die das Geld auch noch marketingwirksam aus der Brieftasche forcieren...)


...es geht Herrn Professor hier nur darum, ob wir nur glauben, Unterschiede zu hören, oder ob wir sie tatsächlich zweifelsfrei hören und festmachen können.


:hat:
 
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...es geht Herrn Professor hier nur darum, ob wir nur glauben, Unterschiede zu hören, oder ob wir sie tatsächlich zweifelsfrei hören und festmachen können.

Wenn es ihm "nur" darum gehen würde, dann würde er sich nicht an der Unwissenheit der Leute "mit den goldenen Ohren" ergötzen und sich drüber lustig machen. Da spricht sein Werk eine sehr eindeutige Sprache.

(...eher seien die Hersteller - ich nennen keine Namen! - verteufelt, die das Geld auch noch marketingwirksam aus der Brieftasche forcieren...)

Aus Sicht der Hersteller ist das auch legitim - ebenso, dass entsprechende Produkte hier im Forum hinsichtlich ihres P/L Verhältnisses diskutiert werden.
Da kann jeder für sich entscheiden, ob er das Produkt dann kaufen möchte oder nicht - und natürlich Empfehlungen aussprechen.
Aber bitte kein "du kaufst dir das nur, weil du nicht spielen kannst - geh lieber üben" - das find ich einfach daneben.
 
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dann würde er sich nicht an der Unwissenheit der Leute "mit den goldenen Ohren" ergötzen

...du interpretierst da zuviel hinein... zumindest habe ich das bei ersten (und auch beim zweiten) Durchlesen nicht als Provokation- sondern schlicht als sprachlich-thematischen Wortwitz verstanden.
 
Also, obwohl ich glaube (nein, eigentlich bin ich sicher) dass diese Diskussion nie beendet wird, kann ich nicht widerstehen, auch mal meinen Senf beizusteuern.

Ich glaube es gibt einen großen Unterschied gibt zwischen dem "Klang" des Instruments und der Wahrnehmung durch den Musiker selbst. Ersterer ist - wie ja schon bis ins endlose diskutiert - durch viele Komponenten bestimmt. Angefangen beim Instrument: Holz, Saiten, Tonabnehmer, alles beeinflusst den Klang auf eine mehr oder weniger große Weise. Und sicher klingt eine Paula auch erst mal anderes als eine Strat.

Dazu kommt dann in den meisten Fällen aber noch die Elektrik: Amp, mehr oder weniger viele Effekte, evtl. Verzerrung, Box und Lautsprecher. Und dann die Raumakustik, vom Bandkontext mal zu schweigen. Das dann ein Zuhörer am Tisch in der Kneipenecke noch heraushört ob man ein Palisander oder Ahorn Griffbrett spielt, ist eher unwahrscheinlich. (Mal abgesehen davon, dass es die meisten auch eher nicht interessieren wird.) Interessanterweise scheint es ja auch vielen schon mit eigenen Aufnahmen so zu gehen: wenn man nur den (Gesamt-)klang hat, wird's schwierig.

Andererseits glaube ich, dass man als Musiker eine ganz andere Wahrnehmung hat. Man hat das Instrument in der Hand, man fühlt wie es anspricht. Und wie leicht oder schwer es ist, ihm die gewünschten Klänge zu entlocken (oder im Extremfall: abzuringen). Da nimmt man Unterschiede vielleicht viel eher wahr, evtl. auch nur auf psychologischer Ebene. Ob man die Unterschiede am Ende auch hören kann, steht auf einem anderen Blatt. Aber man selbst bemerkt vielleicht die anderen Tremolofedern, den 250 Euro Pickup oder was auch immer.

Beispiel: ich mag Rosewood Griffbretter au irgendeinem Grund lieber als Ahorn. Für mich fühlt sich das irgendwie "besser" an und "klingt" auch besser. Ich glaube aber nicht, dass man das wirklich hören kann, wahrscheinlich würde ich es selbst auf einer Aufnahme nicht unterscheiden können. In dem Moment für mich ist es aber schon ein Unterschied.

Was man vielleicht wirklich messen könnte, wäre ein Unterschied in dem man den "menschlichen" Faktor ausschließt: dazu müsste man zwei Instrumente irgendwie automatisch spielen, mit einer Art mechanischer Konstruktion. Dann das Signal aufzeichnen und per Frequenzanalyse analysieren. Dann könnte man per Vergleich vielleicht tatsächlich die Unterschiede zwischen verschiedenen Holzsorten oder was auch immer bestimmen.

Ob einem das dann aber wirklich weiterhilft, weiß ich auch nicht. Denn letztlich geht es doch immer darum, was beim Zuhörer ankommt bzw. was man selbst empfindet - je nach Standpunkt.

Viele Grüße,
Thomas
 
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...du interpretierst da zuviel hinein... zumindest habe ich das bei ersten (und auch beim zweiten) Durchlesen nicht als Provokation- sondern schlicht als sprachlich-thematischen Wortwitz verstanden.

Vielleicht hast du in dem Fall Recht, ich bin da sicherlich schon etwas "geprägt", wenn du es so nennen möchtest, weil überall, wo "gezollnert" wird, der Tenor immer der Gleiche ist (wie ich es beschrieben habe).
Das färbt dann zwangsläufig auf eine derartige "Interpretation" ab.
Hätte er sich einfach um mehr Sachlichkeit bemüht, gäbe es das Problem gar nicht.
 
Ich bin ja so froh, dass alle hier so anständig diskutieren bei so einem sensiblen Thema und werde meine hämische Bemerkung s. o. löschen. ;-)

Weitermachen!
 
Geredet wird ja viel, besonders wenn es um den eigenen Glauben oder gar Esoterik geht. Da braucht man wirklich nicht mehr mit Wissenschaft und Erkenntnissen zu kommen - es wird nicht helfen.

Auch auf anderen Gebieten sind "Experten" unterwegs, die mit blumigen Worten ihre Überzeugungen verkünden. Sätze wie diese (zufällig ausgewählt, die Autoren sind mir nicht bekannt) hat wohl jeder von uns schon mal gehört oder gelesen:

frisch, fruchtig und unkompliziert. Der Duft verführt mit Aromen von Minze, Kirschen, Beeren und etwas Kernobst sowie zart pflanzlich-würzigen Anklängen. Am Gaumen changiert die Frucht zwischen Kirschen, Birnen und Äpfeln, dazu gesellen sich florale Töne und eine harmonisch eingebundene Säure.

oder

saftig, spritzig, sehr animierend und köstlich, am Gaumen großer Trinkfluss und dezenter Grip. Duft nach Pfirsich, Apfel und Zitrusfrüchten, etwas Birne und Brioche durch das Hefelager, straffe Säure, herzhaftes Süße-Säure-Spie

oder

Alles andere als unbrauchbares Gestein, ... sind die Böden, von denen dieser köstliche Weißburgunder stammt. So ungeeignet das schluffige Gemisch aus Schiefer, Ton und Kalk für den Hausbau sein mag, so ideal eignet es sich zum Weinbau. Die rauchige Gesteinsmineralität des Schiefers trifft auf die leichte Eleganz der Tonböden und allzu spitze Säure wird durch den Kalk weich und angenehm. Wer Weißburgunder mag, wird diesen Wein lieben: Herrlicher Duft nach Kernobst, Apfel, Birne, Zitrusfrucht, glänzend klar und typisch, nussig, zartkräuterig, Pfirsich, gedörrt. Am Gaumen saftig, satter Grip, sehr ausgewogen, perfekt ausgepegelt!

oder

Typischer ... saftig, spritzig, sehr animierend und köstlich, am Gaumen großer Trinkfluss und dezenter Grip. Duft nach Pfirsich, Apfel und Zitrusfrüchten, etwas Birne und Brioche durch das Hefelager, straffe Säure, herzhaftes Süße-Säure-Spiel.

Da fallen zumindest Spöttern wie mir die von Zollner so süffisant zitierten Urteile aus "Fachzeitschriften" ein, die sich mit Kennerohren den elektrischen Gitarren widmen. Man müsste nur ein paar Worte ersetzen und es fehlt nicht viel, um auf Hölzer und Klänge zu passen.

Aber wie sieht es in Wirklichkeit aus?

Da stellt sich wieder einmal heraus, dass die menschlichen Sinne eben kein unbestechliches Messinstrument sind, sondern von vielen anderen Faktoren beeinflusst werden.
Frédéric Brochet, Professor für Weinkunde an der Universität Bordeaux, setzte seinen Studenten schon vor Jahren einen mit Lebensmittelfarbe gefärbten Weisswein vor, den diese nicht von Rotwein unterscheiden konnten!
(Dass andere Leute Hundefutter nicht von Pastete unterscheiden können, hängt offensichtlich auch vom eigenen Gehirn ab, das da ein Wörtchen mitredet und das wundert mich allerdings noch weniger.)
Bei einem weiteren Test servierte Brochet einen mittelmässigen Bordeaux in zwei unterschiedlich ausgezeichneten Flaschen:
Die Mehrzahl der Tester lobte den Wein aus der "Grand Cru"-Flasche, während den angeblichen Tafelwein nur wenige von ihnen für geniessbar hielten.
Die Erwartungshaltung spielt eine wichtige Rolle: Testpersonen, denen der gleiche Wein vorgesetzt wurde, schmeckte dieser besser, wenn er angeblich teurer war.

Der kalifornische Forscher Robert Hodgson untersuchte das Können von Weinrichtern, indem er ihnen den gleichen Wein dreimal zu verschiedenen Zeitpunkten einschenkte. Nur zehn Prozent davon bewerteten den Wein durchgehend gleich. Bei einer anderen Probe kürten diese Weinkenner einen Billigwein vom amerikanischen Aldi-Pendant zum besten kalifornischen Chardonnay!
Alles kein Wunder: Es geschah bei Blindverkostungen.
Reglmässig gelingt es Blindtrinkern nicht, Rebsorten zu erkennen oder im Falle von Winzern, den eigenen Wein herauszuschmecken.
Andere Dinge spielen bei den vermeintlich untrüglichen Sinnen auch eine Rolle:
Bei rotem und blauem Licht schmeckt Wein besser als bei grünem und weissem Licht. Die Teilnehmer eines Experiments waren bereit, über einen Euro mehr für eine Flasche des Rieslings zu bezahlen, wenn er im roten statt im grünen Licht dargeboten wurde!
In blauem und grünem Licht wurde der Wein als würziger empfunden als in weissem Licht, das blaue Licht liess den Wein bitterer erscheinen und ein und derselbe Wein schmeckte unter rotem Licht ca. 50% süsser als unter weissem oder blauem Licht.
Bei einer Untersuchung durch Michael Siegrist und Marie-Eve Cousin von der ETH Zürich durften 163 Testpersonen einen edlen Tropfen verkosten, der von einem bekannten Weinkenner besonders gut bewertet worden war. Sie wurden dazu in 5 Gruppen eingeteilt, die unterschiedlich informiert wurden. Während die einen Teilnehmer dieses Urteil vor dem Test erfuhren und andere erst danch, wurde anderen (vorher bzw. nachher) gesagt, die Bewertung sei schlecht ausgefallen und eine Gruppe wurde ganz im Unklaren gelassen.
Die Bewertungen fielen entsprechend aus: Die positive bzw. angeblich negative Bewertung des prominenten Weinkritikers beeinflusste die eigene Bewertung deutlich! Bei diejenigen, die erst nach der Verkostung das Kritikerurteil erfuhren, gab es keinen signifikanten Unterschied.
Und dass der Wein, der im Urlaub so gut schmeckte, später daheim gar nicht mehr mundet, ist eine Erfahrung, die schon viele Menschen machen durften.

Und jetzt soll mir mal jemand erzählen, bei einem Gitarrenblindtest ginge es anders zu!
Ich habe schon mehrere Male vorgeschlagen, einfach mal so einen Test zu veranstalten. Ich miete einen Raum dafür an und die Kenner dürfen dann ihr Gehör unter Beweis stellen. Wir nehmen das Ganze auf Video auf und veröffentlichen es später. Ich werde auch die Presse dazu einladen, damit das Ergebnis nicht verborgen bleibt. Allerdings sollten keine Anfänger mitmachen, sondern Gitarristen mit genügend Erfahrung. Die Gitarren dürfen auch selbst gespielt werden.
Also, wer macht mit?
Ach ja, noch etwas: Die Tests sind natürlich nicht wissenschaftlich, aber aussagekräfig genug und welche Gitarre gespielt wird, wird nicht vorher gesagt!
 
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Ja, man kann natürlich jeden Thread, in dem es um Beratung zu Gitarren & Amps oder noch genauere Details diesbezüglich geht, mit der sensationellen Erkenntnis "dem Publikum ist doch eh egal, was ihr spielt" und einem "geht erstmal üben!" sprengen.

Dann können die Moderatoren ja nun alle Foren, in denen es nicht um Spielpraxis und Soundclips der eigenen Aufnahmen geht, dicht machen, oder? Ist doch alles "Bullshit" sonst...

Erstens habe ich das nicht geschrieben. Lies mein posting bitte noch mal. Vielleicht verstehst du es im zweiten Durchgang.

Zweitens und off-Topic: ja, die meisten "Beratungs"-Threads sind zielloses Gelaber und verstopfen nur das Internet. Die richtige Antwort auf "Welche Gitarre/Amp soll ich kaufen?" lautet fast immer: "...probier aus und entscheide selbst. Wenn dir die Erfahrung fehlt: nimm jemanden mit, der sie hat oder erwirb sie selbst. Durch regelmässiges Musizieren und Fehlkäufe, wie wir alle."
Das kann man in fast jeden Thread schreiben, dafür braucht man echt keine Internet-"Beratung". Von mir aus: macht diese sinnbefreiten Equipment-Namedropping-Foren dicht. Je früher, je besser.

Noch mal zur Verdeutlichung meines Standpunktes:

a) Jawohl, Hölzer prägen den Klang und die Klangqualität einer Gitarre ganz erheblich. Ob mir das jemand glaubt, ist mir komplett egal. Wenn ihr meint, das Material hat keinen Einfluss, alles klingt gleich: good luck! "Ganz erheblich" ist sicher eine Frage der Wahrnehmungsfähigkeit. Wer seiner eigenen Wahrnehmung nicht traut und sie durch Messgeräte oder "objektive" Doppelblindtests ersetzen möchte, sollte sich fragen, ob Musik das richtige Hobby für ihn ist. Die anderen trainieren ihre Sinne (nicht nur das Gehör!), indem sie üben.
b) sind mir bei der Auswahl meiner Gitarre die Hölzer relativ schnurz. Sie funktioniert entweder oder eben nicht. Um das beurteilen zu können, nehme ich sie erst mal in die Hand und dann brauche ich eine gefestigte Klangvorstellung und dafür muss ich: üben!
c) wenn ich scheiße klinge, liegt's selten am Holz, sondern an mir, weil ich scheiße spiele und mein setup nicht im Griff hab. Dafür muss ich: üben!
d) Mit einer Klampfe aus Dreckshölzern wird man immer kämpfen müssen. Sie kann sogar im schlimmsten Fall vollständig unbrauchbar sein - und dann helfen auch keine neuen Tonabnehmer. Gutes Holz hilft dem Gitarristen immens, aber nur, wenn er gut spielt und seinen Signalweg beherrscht. Dafür muss er: üben!
e) Die Gitarre ist, Holz hin oder her, nur einer von vielen Faktoren im Gesamtsound eines Gitarristen. Wenn ich weiss, wie's geht, hole ich auch aus einer billigen Wegwerfgitarre noch einen passablen Sound und das Publikum wird den Unterschied im musikalischen Kontext nicht merken. Um da hin zu kommen muss man: Üben!
f) Es ist manchmal sinnvoll, absichtlich eine Gitarre aus "schlechtem" Material zu wählen, weil sie mir einen spezifischen Sound geben kann. Presspappe oder Kunststoff können gut klingen! Um das bewusst beurteilen und ausloten zu können muss man: üben!

Das Schöne ist: diese Position muss ich überhaupt nicht gegen "Gegenargumente" von den Zollner-Trollen verteidigen, weil: ich bin mit meinem Sound zufrieden und meine Mitmusiker sind's auch. Ob ein Messergebnis der Uni Regensburg mir da noch ein Stück weiterhilft, bezweifle ich. Ich verlasse mich lieber auf meine eigene Wahrnehmung und werde auch zukünftig für einen ersten Klangeindruck E-Gitarren trocken anspielen. Ob ein Wasserfalldiagramm des Frequenzgangs das zukünftig vollständig ersetzen kann...ich glaub's eher nicht. Ob das Gehör anderer Gitarristen in einem Blindtest versagt hat, ist mir auch relativ schnuppe - weil mir diese Erkenntnis beim Musizieren NULL weiterhilft.

Meine Frage an dich, @Myxin: welche gesicherte Erkenntnis über Tonhölzer hast du denn jetzt aus diesem Thread gezogen? Gibt es nach 200 Posts jetzt eine wesentliche Information, die du zukünftig beim Kauf deiner Gitarre oder in deiner Musik berücksichtigen kannst? Falls nicht, ist das hier verplemperte Zeit. Dann sollten wir lieber üben gehen.
 
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Wenn ich mit Erfahrung, Spieltechnik und einem gut zusammengestellten Setup einen optimalen Ton für meine Musik habe, dann macht das Holz einer Gitarre einen Unterschied in den letzten 2 oder 3 %, auf die es eben auch manchmal ankommt um den nötigen "spirit", die Inspiration für gute Musik zu haben.
Dann handelt es sich hierbei wohl schon um einen sehr veränderten, verzerrten Klang. Wenn man einen cleanen Klang nimmt, dann wären 2-3 % vielleicht eine Abweichung, wenn man zwei Gitarren aus gleichen Hölzern vergleicht, wo schon genau hingeschaut wurde, dass die Hölzer möglichst identische Eigenschaften haben sollen. Z.B. zwei nebeneinander liegende quarter sowed Bretter aus einem Stamm. Nimmt man dagegen sehr unterschiedliche Hölzer, wird auch die Auswirkung viel drastischer sein. Ein extrem weiches Stück Holz ähnlich einem Stück Gummi vs. ein extrem hartes Holz ähnlich einem Stein oder einem Stück Metall. Klar wird das deutliche Unterschiede sowohl in der spektralen Zusammensetzung als auch im Sustain geben. Und ob man ein Griffbrett auf ein Stück Gummi aufleimt oder auf ein Stück Stahl - wird nicht ohne Auswirkung auf den Klang bleiben.

Jetzt die Sache mit den PU's. Ich besitze nicht viele Instrumente, aber bei einer E-Gitarre überträgt der PU den Klang sehr ähnlich zu dem, wie sie auch rein akustisch klingt. Bei allen drei E-Bässen, die ich habe, verändern die Pickups den Klang deutlich. Ob man sowas dann gut oder schlecht findet... Aber daraus, dass ein Pickup den Klang einer E-Gitarre deutlich verändern kann, darauf zu schließen, dass Holz wenig Einfluss auf den Klang hat... Wenn man den Klang aus dem PU noch extrem verzerrt, dann kann einem der Klang des Holzes schon fast völlig egal sein, sofern das Holz sich nicht wie ein Gummi verhält. D.h. selbst wenn die Unterschiede der Hölzer 80% des Klangs ausmachen - mit einem Verzerrer dran klingt zwar etwas anders, wenn man aber noch mit EQ und Compressor eingreift, wird man schon irgendwie hinbiegen.

Hier im Thread treffen auch bestimmt Menschen aufeinander, die in einem Extremfall quasi clean spielen, und im anderen Extremfall bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Wenn man clean spielt und einen PU hat, der den Klang nicht zu sehr verbiegt, dann wird der Klang über die Hölzer schon entscheidend beeinflusst. Wenn man mit einem eigenwilligen PU stark verzerrt spielt, dann hat das Holz zwar immer noch Einfluss, aber quasi wie Input bei einer Verschlüsselung, der zwar auf das Ergebnis Einfluss hat, mit dem Ergebnis aber nichts mehr zu tun hat. Und dann kann man sagen, klar, Holz spielt keine Rolle, weil es am Ende sowieso anders klingt. Dann kann man auch Plastik, Glas usw. nehmen.

Und manche erzählen was von Physik, blenden aber aus, dass Gummi und Stahl die Schwingungen eben unterschiedlich transportieren / absorbieren, und verschiedene Holzarten eben in verschiedene Richtungen der Extremen tendieren können. Dass Aluminium anders als Stahl klingt, und es auch verschiedene Arten von Gummi gibt, ist klar. Ein Gitarrenhals aus weichem Gummi wäre also etwas problematischer als ein Gitarrenhals aus Hartgummi. Bzw. wenn Gummi zu weit vom Holz entfernt ist (obwohl der Holz-ist-egal-Fraktion auch der Gummi recht sein müsste), dann könnt ihr euren Gitarrenhals z.B. aus Stroh flechten. Oder welche Holzart wäre dem Gummi am ähnlichsten? Hals, Griffbrett und Korpus aus MDF? Wäre wahrscheinlich schon zu gut, zu viel Sustain. Zumal MDF nicht so direkt auf Bäumen wächst. Wenn Holz aber egal ist...
 
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