Neue E-Gitarre einspielen ?

  • Ersteller Gast98809
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Unser Gehirn mag keine Ungewissheiten
Das ist nun eine Aussage, die anscheinend beansprucht, allgemein gültig zu sein... :evil:

Aber schon die deutlichen Hinweise darauf, dass in anderen Kulturen bzw. zu anderen Zeiten Ungewissheit (präziser: Ambiguität) leichter ausgehalten wurden als hier und heute, lassen stutzen.

Ausserdem - um wieder Richtung Musik zu kommen - macht Ungewissheit häufig den Reiz von künstlerischen Schöpfungen aus. Vielleicht sollten wir auch in anderen Zusammenhängen gelassener sein, z.B. in Bezug auf das Einspielen...

Die Grundnahme, die dahinter steht ist also: Wenn Holz, das von anderen äußeren Umständen nicht mehr beeinflusst wird (Feuchtigkeit, Alterungsprozesse etc.), in einer bestimmten Frequenz (und auf einem menschenmöglichen Energieniveau) vibriert, dann verändert sich die Beschaffenheit des Holzes dauerhaft.
Das trifft's m.E. nicht wirklich; es fehlt der für die Behauptung einer Verbesserung nötige Vergleich zwischen dem Klang an unterschiedlichen Zeitpunkten.
 
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Damit hast Du immer noch nicht zahlreiche weitere Komponenten mit ausgeschlossen.

Ist es vielleicht die Spannung bei der Hals-Korpus Verbindung die sich durch das Bespielen langsam löst? Ist es der verstärkte Klang aus der Box, die die Änderungen bewirkt? Welchen Einfluss hat der Schweiß, den die Gitarre vom Spieler aufnimmt?

Was passiert mit den Wicklungen der Pickups über die Jahre des Spielens?

Das übrigens dauerhafte Schwingungen irgendeinen Einfluss auf die Struktur des Holzes haben, da bin ich mir eigentlich sicher.

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Aber schon die deutlichen Hinweise darauf, dass in anderen Kulturen bzw. zu anderen Zeiten Ungewissheit (präziser: Ambiguität) leichter ausgehalten wurden als hier und heute, lassen stutzen..

Ist das so? Die zum Teil unabhängig voneinander auf aller Welt entstandenen Glaubensrichtung lassen mich eher vermuten, dass der Mensch seit jeher ein Bedürfnis hat, für alles ein Erklärungsmodell zu haben.

Vielleicht sollten wir auch in anderen Zusammenhängen gelassener sein, z.B. in Bezug auf das Einspielen...

Ich für meinen Teil bin da ganz entspannt.

Ich bin mir sicher, dass beim Spielen Prozesse stattfinden, die Auswirkungen auf die Gitarre haben. Bei einer akustischen Gitarre bestätigt mir auch meine persönliche Wahrnehmung, dass im Allgemeinen ein Einspielen der Decke zu Veränderungen führt, die ich als Verbesserungen beschreiben würde.

Bei einer E-Gitarre nehme ich derartige Effekte nicht in der Intensität war, so dass ich denke, dass hier vor allem das Einspielen des Gitarristen auf dem Instrument - also die Gewöhnung - eine wichtige Rolle spielt.

Andere Wahrnehmungen dazu finde ich interessant und glaube jedem, dass er das genauso wie er es darstellt eben wahrnimmt. Ob im Einzelfall der eine ein halbtauber Toffel ist oder der andere sich Unterschiede nur einbildet, versuche ich nicht allgemeingültig zu beantworten, weil ich das nicht kann.

Das Thema ist auch nicht wichtig genug, um sich darüber ernsthaft zu streiten.
 
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Damit hast Du immer noch nicht zahlreiche weitere Komponenten mit ausgeschlossen.

Die sich aber sehr viel leichter überprüfen lassen bzw. evident sind. Lockere die Schrauben deiner Halsverbindung und horche nach. Du wirst wahrscheinlich etwas feststellen. Lockere deine Tremschrauben - es wird möglicherweise mehr oder weniger rasseln. Natürliche Alterungserscheinungen sind hier irrelevant, weil dann die Hypothese nicht das Einspielen betreffen würde, sondern das Altern.

Ich glaube, es besteht kein Zweifel daran, dass sich verändernde Komponenten auch eine Veränderung erzeugen. Bei der grundsätzlichen Frage nach dem Einspielen geht es aber darum, ob sich tatsächlich eine Veränderung einstellt oder nicht - und da geht es, wie wir der Diskussion entnehmen können, mehr um das Holz, als um eindeutig variierbare Komponenten.

Das trifft's m.E. nicht wirklich; es fehlt der für die Behauptung einer Verbesserung nötige Vergleich zwischen dem Klang an unterschiedlichen Zeitpunkten.

Eben nicht. Eine Verbesserung oder Verschlechterung kann nur auftreten, wenn eine Veränderung eintritt. Wenn wir an einem intersubjektiv überprüfbaren Versuchsobjekt keine Veränderung feststellen, ist alles, was daraus resultieren könnte, hinfällig.
 
Eben nicht. Eine Verbesserung oder Verschlechterung kann nur auftreten, wenn eine Veränderung eintritt. Wenn wir an einem intersubjektiv überprüfbaren Versuchsobjekt keine Veränderung feststellen, ist alles, was daraus resultieren könnte, hinfällig.

Und du erwartest, dass das dauerhafte Schwingen des Holzes gar keine messbare Auswirkungen haben wird? Das ist doch immerhin eine gewisse Energiezuführung, auf die die Holzstrukturen mit der Zeit doch irgendwie reagieren werden. Oder zumindest die Festigkeit der Verbindung deines Nagels zum Holz auf Grund der Saitenspannung und Schwingungen nachlässt? Und wie rechnest Du den Einfluss der Saitenalterung aus deinem Experiment heraus?


Nebenbei müsstest dazu die vollständig gleiche Luftfeuchtigkeit und Temperatur sicherstellen.

Viel Aufwand. Mit den nachher wahrscheinlichen Ergebnis: Ja, es gibt leichte Änderungen im messbaren Frequenzbild über die Zeit. Woher das nun im Einzelnen kommt, wüsstest Du immer noch nicht. Und was das in der Praxis möglicherweise bedeutet, auch nicht.
 
Oder zumindest die Festigkeit der Verbindung deines Nagels zum Holz auf Grund der Saitenspannung und Schwingungen nachlässt? Und wie rechnest Du den Einfluss der Saitenalterung aus deinem Experiment heraus? Nebenbei müsstest dazu die vollständig gleiche Luftfeuchtigkeit und Temperatur sicherstellen.
Zusätzlich ein weiteres Versuchsobjekt aus einem anderen Stück Holz verwenden, so dass die Differenzen dadurch herausgerechnet werden können. Es ist nicht so, als ob es nicht messbar wäre, ganz im Gegenteil. Ob man den Aufwand jetzt betreiben möchte oder nicht, ist nicht die Frage.
Wer behauptet, dass es ein "Einschwingen" bei Gitarren gibt, das über unbeeinflussbare Alterungserscheinungen hinausgeht, muss ersteinmal die Grundannahme belegen, auf der er diese Hypothese aufstellt. Und da sehe ich schon den Mangel an dieser Geschichte.
 
ojeh, ojeh:engel:, fragt mal praktizierende Gitarrenbauer, die würden wohl nur mit dem Kopf schütteln.

Etwas OT,
Alle nach Gehör stimmen sollten,
Dazu wollte ich nur sagen, das sollten alle schon tun. Nicht weil das Gehör geschult würde oder so, sondern weil man sich dann von Anfang an mit den Tönen auf dem Griffbrett auseinandersetzt. Ich hab auf die Art und Weise, ziemlich schnell gelernt, wo sich die Töne befinden, (ein Problem, das gerade Anfängern keine Ruhe lässt).
Zurück zu unserer Diskussion (eigentlich sind ja alle einer Meinung:rolleyes:, oder nicht).
 
Ich kann leider im Moment das Video nicht sehen, aber ich finde es bemerkenswert das es in den letzten Seiten des Threads hier vorallem um den Sachen Klang geht, aber scheinbar die Haptik aussen vor gelassen wird.

Ich persönlich schätze das Einspielen von Gitarren, bzw beim Kauf von gebrauchten Gitarren, das sie eben schon „ein“gespielt sind, und damit will ich gar nicht auf die Klangliche Ebene eingehen, sondern rein auf die Haptik, der abgegriffene Lack am Hals, auch etwaige noch harte Kanten am Griffbrett, etc wurden auf natürlich Weise entschärft, alle diese Veränderungen nehme ich als extrem positive Veränderungen war die mir das Instrument schlagartig sympathischer macht und näher bringt, als ein fabriksneue und unberührte Gitarre.

Es gibt aber auch Gitarrenbauer die greifen hier vor, und präparieren das Instrument schon ab Werkstatt so, das sie diese Merkmale aufweisen, Nick Page möchte ich hier zb mal anführen. du kaufst von ihm eine neue Gitarre, und die fühlt sich haptisch so an, als wäre sie schon 30 Jahre gespielt worden. und jetzt meine ich ohne extremes optisches Aging.

Das sich im Laufe der Zeit auch der Klang des Instruments und deren Eigenschaften ändert, möchte ich gar nicht anzweifeln, Holz ist ein organischer Werkstoff und gerade die Gitarre reagiert oft sensibel auf Ausseneinflüsse, wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Auch beim spielen selber erwärmen wir das Instrument mit unserer Körperwärme während es anschliessend wieder abkühlt.und noch grössere Temperaturschwanken (verladen im Auto, LKW, dann auf die Bühne, etc) werden sicher ihre Spuren in der Zellstruktur des Holzes lassen, und warum sollte das im Umkehrschluss vielleicht nicht auch Auswirkung auf die Klanglichen Eigenschaften haben?
 
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ojeh, ojeh:engel:, fragt mal praktizierende Gitarrenbauer, die würden wohl nur mit dem Kopf schütteln.

" praktizierende Gitarrenbauer" sind keine homogene Masse mit einer einheitlichen Meinung. Da gibt es auch Esoteriker und Pragmatiker.

Zumal das überhaupt kein geschützter Beruf mit einer einheitlichen Ausbildung wäre.
 
" praktizierende Gitarrenbauer" sind keine homogene Masse mit einer einheitlichen Meinung.
naja, aber alle wissen, das im Laufe der Zeit sich ihre Instrumente verändern, das ist doch nichts Neues. Ich finde halt, daß das Thema hier zerredet wird, und schon gar nichts mehr mit der Eingangsfrage, "neue Gitarre einspielen" zu tun hat (da meinte ich, das sich fast alle einig sind). Man kann eben auch nicht alles "objektiv" messen, und das muß auch gar nicht sein. So man sein Instrument länger besitzt und bespielt, wächst man halt mit ihm:rolleyes:. Es wäre schon komisch, wenn sich da nichts ändern würde, sowohl beim Spieler, als auch beim Instrument.
So long
 
Du kommst jetzt aber von einer sehr differenzierten wieder auf eine doch sehr pauschale Betrachtung.

Das sich ein Instrument durchs Bespielen haptisch verändert, wird keiner Bestreiten. Das man mit seinem Instrument ein Stück weit "zusammen wächst" auch nicht.

Die Frage die bleibt ist eben, ob es eine relevante Veränderung des Tons der Gitarre gibt der sich zudem zwangsläufig in Richtung "besser" entwickelt.

Und ob bspw. Kraushaar zustimmend nicken wirst, wenn Du ihm erzählst das seine E-Gitarren ja noch nicht so viel taugen können, weil die noch nicht eingespielt sind? Da habe ich irgendwie Zweifel :)

Ah, hier gibt es was passendes dazu zu lesen

https://www.guitarworld.de/forum/viewtopic.php?t=9623&postdays=0&postorder=asc&start=0
 
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Wie gut, dass ich nur behauptete, dass - bei einem Vergleich - die regelmäßig gespielten Gitarren (darunter zählt auch eine geplekte) - im Vergleich zu einer neuen, besitzerlosen gleichmäßig ausklingende Saiten hatten. Wie sich der Klang im Frequenzbild verhielt, ließ ich unausgesprochen.
 
Wie gut, dass ich nur behauptete, dass - bei einem Vergleich - die regelmäßig gespielten Gitarren (darunter zählt auch eine geplekte) - im Vergleich zu einer neuen, besitzerlosen gleichmäßig ausklingende Saiten hatten. Wie sich der Klang im Frequenzbild verhielt, ließ ich unausgesprochen.

Das würde dann aber bedeuten, dass allein die Abrichtung der Bünde - sowohl durchs Plekken als auch "zufällig" durch Abspielen - dafür entscheidend war.

Wenn das Plekken den gleichen Effekt gebracht hat, reden wir ja gerade nicht von einer klanglichen Verbesserung auf Grund von Veränderungen im Holz oder dessen im Systemverbund.

Das eine sauber eingestellte und an den Bünden abgerichtete Gitarre "besser" im Sinen von ausgewogener klingt, wird jeder bestätigen können.
 
Und ob bspw. Kraushaar zustimmend nicken wirst, wenn Du ihm erzählst das seine Gitarren ja noch nicht so viel taugen können
man kauft sich doch "neue Gitarren", weil sie einen ansprechen. Wenn ich eine neue "Kraushaar" kaufe, finde ich die doch gut. Er wird mir recht geben, wenn ich ihm sage, nach 10 Jahren hat sie sich etwas verändert.
Die Frage die bleibt ist eben, ob es eine relevante Veränderung des Tons der Gitarre gibt der sich zudem zwangsläufig in Richtung "besser" entwickelt.
das ist eben ungewiss, wenn nicht gravierende Schäden, vielleicht nach 10 Jahre oder so, an der Gitarre sind, beurteilt man sie im Ablauf der Zeit sozusagen immer wieder neu. Wie immer das Urteil auch ausfällt, das ist dann der Stand der Dinge. (Nach 10 Jahren, würde ich sagen, hat sich dann eine Gitarre idR. für einen selbst als zuverlässig erwiesen).
 
Er wird mir recht geben, wenn ich ihm sage, nach 10 Jahren hat sie sich etwas verändert.

Ich glaube, auf diesen Konsens können sich 99,9 Prozent der User hier einigen :)
 
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Das würde dann aber bedeuten, dass allein die Abrichtung der Bünde - sowohl durchs Plekken als auch "zufällig" durch Abspielen - dafür entscheidend war.

Wenn das Plekken den gleichen Effekt gebracht hat, reden wir ja gerade nicht von einer klanglichen Verbesserung auf Grund von Veränderungen im Holz oder dessen im Systemverbund.

Das eine sauber eingestellte und an den Bünden abgerichtete Gitarre "besser" im Sinen von ausgewogener klingt, wird jeder bestätigen können.

Die geplekte Gitarre war auch vor dem Pleken über einige Zeit gespielt worden. Als Verfahren wird alles an der Gitarre einstellbare so optimiert, dass alle Saiten bestmöglich schwingen. Sattel, Steg, Bünde, Halsspannung.
Wie ich schrieb, ging es nur ums Sustain, nicht um die Klangfarbe.
Wenn ich das richtig erinnere hatte mindestens eine Gitarre einen 0.09er Satz drauf, die Saitenlagen waren individuell, das Saitenalter unterschiedlich. Trotz dieser Heterogenität, waren die gebrauchten Gitarren homogen im Sustainverhalten der Saiten.
 
Unser Gehirn mag keine Ungewissheiten.
Das ist nun eine Aussage, die anscheinend beansprucht, allgemein gültig zu sein... :evil:

Das würde ich auch minimal anders formulieren:
Das Hirn kennt keine Ungewissheiten. Es interpretiert stetig, was an Reizen kommt, aber eben aufgrund Erfahrungen und Erwartungen. Was dabei rauskommt ist die wahrgenommene Realität - und an der ist subjektiv natürlich nichts ungewiss, sonst würde man sie ja nicht als Realität sondern als..... "Interpretationsmöglichkeit seiner Körpereigenen Sensorik" wahrnehmen. Wenn Menschen Zweifel an der Integrität der von ihnen wahrgenommenen Realität haben redet man recht bald von Symptomen psychischer Erkrankungen.
Ein sehr eindrückliches Beispiel ist der Umstand, dass unser gesehenes Bild auf der Netzhaut verkehrt rum steht. Was aber egal ist - da das Hirn auch das sehen erst lernt, wenn die entsprechenden Reize in dem Fall vom Sehnerv kommen (=nach er Geburt) macht es idR. die Erfahrung, dass "unten" da und "oben" dort ist - was ziemlich sicher auch funktionieren würde, wenn aus welchen Gründen auch immer bei einem Neugeborenen das Bild auf der Netzhaut um 90° denn 180° verdreht wäre.

Selbst bei sowas "realitätsabbildenden" wie dem Sehen ist eben verdammt viel unterbewusste Interpretation dabei. Kennt man auch von optischen Täuschungen, guckt man über die Beispiele im zugehörigen Wikipediaartikel kann man ja schön sehen, wie sehr man sich anstrengen kann, es "korrekt" zu sehen, das Auge sieht so, wie es das sehen gelernt hat bzw. das Hirn füllt die Zwischenräume (wir sehen nie mehr als die Fläche einer 1m entfernten Briefmarke gleichzeitig wirklich scharf, der Rest ist meist recht gute, manchmal weniger gute, "Erfahrungs- & Erwartungssubstitution" und genau das nutzen optische Täuschungen aus).

Ab dem Moment, wo es Ungewissheiten gibt äußert sich das durch Widersprüche dadurch, dass das, was verschiedene Hirnareale "liefern" nicht zusammenpasst. Z.B. man weiß (oder meint zu wissen), man sei alleine zu Hause und nimmt im Augenwinkel etwas war, was das Hirn als "da bewegt sich was" deutet. Dann wird automatisch sämtlicher Fokus darauf gelegt, kurzzeitig alles andere ausgeblendet - aber würde man das nicht machen und die Bewegung in der Peripherie des Augenwinkels lassen (was praktisch fast unmöglich ist), das Sehzentrum würde weiter das reininterpretieren, was es am ehesten als passend wahrnimmt. Kennen vielleicht auch einige, die einen geliebten Stubentiger verloren haben. Das kann teils noch Jahre gehen, dass eine periphere Bewegung als "Ah, Katze" gedeutet wird (inkl. "Ich könnte schwören ich hab sie im Augenwinkel gesehen") weil man eben darauf konditioniert ist, das eine nicht näher zugeordnete Bewegung in der Peripherie allermeist von der Katze war.

Was es auch echt gut vor Augen führt: Sieht jemand seine Peripherie in Schwarzweiß? Das Hirn malt sie sogar mit Farben an, obwohl es sie dort gar nicht wahrnehmen kann :D
Oder der blinde Fleck (wers nicht kennt unbedingt Selbstversuch machen) - tatsächlich haben wir recht zentral einen Punkt im Gesichtsfeld, wo wir blind sind. Wird im Bewusstsein alles mit Erfahrungen und Erwartungen aufgefüllt.

Jedenfalls, so ganz Unrecht hat @wary gar nicht, wenn man seine Aussage wörtlich nimmt. Wir haben sowas wie eine "abstrakte Umgebungskarte", glauben wir auf der alleine zu sein und nehmen eine vermeintliche Bewegung war, springt sofort die Amygdala an (das "Angstzentrum").
Sagen die Augen was anderes als der Gleichgewichtssinn kennen wir das als Seekrankheit.
Und hört man Stimmen, von denen man rational weiß, dass sie nicht existieren ist das nicht umsonst ein Krankheitssymptom. Das Hirn "mag" tatsächlich keine Ungereimtheiten, bzw. es reagiert nicht sonderlich gut drauf, wenn es die nicht ausräumen kann^^

Mit optischen Geschichten kann man das recht gut veranschaulichen - im wahrsten Sinne des Wortes^^
Aber auch das Hörzentrum arbeitet genau so. Das ist nicht ganz so gut zu veranschaulichen (was wir sehen können wir zu einem sehr großen Teil angreifen, erfahren, überprüfen. Was wir hören - naja, hören wir, ohne "(an)greifbarer Gegenreferenz"), aber alleine an dem Umstand, wie wir alle von klein auf auf unser abendländisches Tonsystem geprägt wurden oder an dessen Entwicklung, wann man was wie empfunden hat und der stetigen Veränderung sieht man, dass auch hören eine sehr große subjektive - und erlernte - Komponente hat.

Auch das Hörzentrum füllt Lücken im Frequenzspektrum mit naheliegenden imaginären Tönen, genauso wie das Sehzentrum den blinden Fleck ausmalt.
Oder blendet gewisse Sachen aus, wenn andere als "wichtiger" betrachtet werden - deswegen kann man die Speichergröße von Audiodateien bei mp3s sehr drastisch reduzieren.

Worauf ich nach wie vor hinauswill:
Das eigene Gedächtnis ist was die Thematik hier betrifft ein Ratgeber, der mit Vorsicht zu genießen ist.

Grüße
 
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Ich möchte noch etwas hinzu fügen.

Die meisten Gitarren habe ich per Online gekauft, weil in meiner Gegend nicht die Möglichkeit besteht,
einfach mal verschiedene Exemplare in einem Laden zu testen,, man kauft die "Katze im Sack"..
Da ich zu 90% gehbehindert bin und auch kein Fahrzeug mehr habe, ist das noch schlimmer.

Ich teste als erstes Daheim, wie die Gitarre "trocken" klingt und ob es irgend welche Dead Spots gibt.

Es wird vom Händler ein Zertifikat in den Koffer gelegt: Geprüfte Qualität usw.
Ich lache mich scheckig :D .. Die Hälse sind meistens krumm wie eine Banane, die Saitenlage so hoch,
das man ein Telefonbuch durchschieben kann, Oktavreinheit mangelhaft eingestellt.

Schreibt man den Händler an, das man mindestens 4 Dead Spots festgestellt hat, kommt die Antwort,
das ist bei uns nicht aufgefallen, die Gitarre ist ab Werk gepleckt worden, bla bla bla und wenn es Probleme gibt, solle ich den Hersteller kontaktieren.

Sorry, das gehört zwar nicht zum Thema, aber ich wollte das auch mal los werden.
 
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Ich möchte noch etwas hinzu fügen...

so einen unsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
der hals kann krum sein, das ist holz und bewegt sich, was nicht gegen ein prüfung spricht, kann im lager passiert sein.
saitenlage so hoch, dass ein telefonbuch durchgeschoben werden kann, ist keine angabe mit der man arbeiten kann. die saitenlage hat also bei deinen gitarren grundsätzlich, je nach stadt, 3 bis 6 cm? dann hast du durchaus andere probleme am instrument.
wer mit solchen sprüchen bei einem händler ankommt, den kann man nicht ernst nehmen.
die oktavreinheit kann man nur grob einstellen, jeder muss das für sich nachstellen, da der eine fester drückt und der andere nicht ganz so fest. durch das drücken der saite wird die oktave natürlich verschoben und ist bei spieler A gut, bei spieler B muss das nachgestellt werden und wenn du wirklich meinst, dass jemand nach dead spost bei einem instrument sucht, die zum teil physikalisch einfach immer da sind, g saite 14 bund z.b. dann unterstreicht das nur die tatsache, dass du keine ahnung hast. dich als kunden würde ich nicht ernst nehmen, weil deine aussagen schlicht zeigen, dass du vielleicht oberflächlich weißt was du sagst, aber im grunde keine ahnung vom instrument und der technik dahinter hast.
 
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Sorry, das gehört zwar nicht zum Thema, aber ich wollte das auch mal los werden.
so einen unsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
das ist jetzt wirklich sehr OT,
lieber @StrangeDinner , das ist aber schon etwas überheblich, wie du dich da über @Nightowl äusserst. Ich nehme mal an, das du ihn gar nicht persönlich kennst.
Wenn er die Dinge so sieht, wie er sie sieht, vielleicht etwas übertrieben ausgedrückt, dann spiegelt das halt seine Erfahrungen wieder. Du kannst da ja andere gemacht haben, aber das ist kein Grund, ihn wie einen Idioten dastehen zu lassen.
Micky
 
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