Neue E-Gitarre einspielen ?

  • Ersteller Gast98809
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Ich wiederhole mich zwar, aber was soll's :) ...

Holz verändert sich durch Alterung, welche im wesentlichen den Wassergehalt in den Harzen betrifft - nicht die "Feuchtigkeit" des Holzes. Hast du eine Gitarre die auf der "Feuchtigkeitsseite" bereits vom Hersteller ordentlich behandelt wurde, wird der Unterschied zu zusätzlich schwindender Feuchtigkeit der Harze natürlich geringer.

Eine Gitarre kann sich aber auch aus anderen Gründen noch verändern, je nachdem wie sorgsam bei den Arbeitsschritten vorgegangen wurde und wie lange gewartet wurde, bis das Holz - nachdem durch Schnitt Fasern entfernt wurden - seine "neue Entspannte" Position eingenommen hat. PRS benötigt zum Bau eines Halses ca. einen Monat. Es bekommt immer wieder Ruhezeit. Tom Anderson lässt sich sogar 3 Monate Zeit. Der Werkstattleiter von Warwick/Framus sagt: "Lieber 3 Monate nach Kauf bei einer Inspektion ein Plek durchführen, als direkt ab Werk. Die Spannungen an den Klebeverbindungen und in der Holzform müssen sich erst beruhigen."

Insofern bin ich der Meinung, das "Einspielen - sie wird benutzt, auf das Konstukt wirkt Kraft" - bzw. die Gitarre "sammelt" sich - durchaus eine Veränderung bringt ... sofern nicht um Vorfeld beim Hersteller dieser Prozess abgefedert wurde.

ACHTUNG: aus meiner Sicht aber nur, wenn der Ton des Spieler durch mehr als eine Saitenschwingung entsteht. Kann die Saite nicht ausschwingen, dann hört man aus meiner Sicht von der Gitarre wenig bis nix, dafür aber ausschließlich den PU.

Den größten Fortschritt am Anfang erreicht man aus meiner Sicht tatsächlich durch ein zum Spieler passendes SetUp. Grade wenn bewegliche Teile (Trem, Saitenreiter) verbaut sind, lohnt es sich mal zu schauen, wo die individuelle Saite am besten/klarsten schwingt. Das muss nicht immer unbedingt die bequemste Saitenhöhe sein, es erlaubt aber den best möglichen Kompromiss zu erreichen.

Reden wir dann von ganz altem Holz (also kristallisierte Harze), dann verliert die Gitarre in meiner Wahrnehmung etwas an "Mitte", wodurch sie - bei entsprechender Spielweise - etwas "offener" klingt. Das ist aber kein Zustand, der sich über "Einspielen" am Anfang des Gitarrenlebens erzielen lässt.

Gruß
Martin
 
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Seltsamerweise sind sich hier ausnahmsweise mal alle einig. Allerdings bin ich hier die Ausnahme:embarrassed:
 
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Ich glaube man kann diese Diskussionen auf drei Ebenen führen:

1. Aus Spaß daran / Spekulation über mögliche Effekte
2. Zur tatsächlichen Verbesserung von Ton, Sustain oder anderen Parametern
3. Zur Verbesserung dessen, was ich auf dem Instrument spiele

Im Sinne von Ebene 1 würde ich sagen:
Beim Spielen wirken natürlich Kräfte aus das Instrument und irgendwas passiert da mit Sicherheit. Die Frage ist aber doch: Wie bedeutsam ist das, was da passiert tatsächlich für den erlebten Sound für Jemand der NICHT weiß, was mit dem Instrument passiert ist. Und für jemand, der das Instrument NICHT selbst spielt, sprich für den Faktoren wie ein sich anders anfühlender Hals nicht relevant sind. Es mag schon sein, dass das in irgendeiner Weise auch den Klang beeinflusst - positiv ist damit ja noch gar nicht gesagt, bzw das liegt ja im Auge bzw Ohr des Betrachters/Zuhörers. Aber Ok, möglich ist es - Es gab aber bis jetzt für mich noch keine Erklärung, die wirklich sehr zwingend wäre, daran zu glauben.

Zu Ebene 2 würde ich auch sagen:
Würde ich die Zeit des Darüber-Nachdenkens mit Üben verbringen ist der Effekt sicherlich unter dem Strich deutlich größer. Wie gesagt, wir sind ein Forum und auch ich rede gerne über das Hobby. Insofern hat das sicher auch einen Wert an sich für viele Musiker, aber wenn man in wenig Zeit viel verbessern will, gibt es da glaube ich deutlich bessere Wege, als auf diesen Faktor zu setzen.

Ebene 3 wiederum ist meiner Meinung nach die Synthese aus Ebene 1 und Ebene 2, denn:
So skeptisch ich auch bin hinsichtlich einer objektiven Verbesserung des Instruments durch Bespielt-Werden - vor allem bei E-Gitarren - so wichtig finde ich die Beziehung zum eigenen Instrument. Und ein Instrument, das durch einen im positiven Sinne abgegriffenen Hals sich besser anfühlt, auf dem ich mich durch Spuren und damit verbundenen Erinnerungen wohlfühle kann sehr beflügeln.

Das ist zwar nicht objektiv im Sinne von: Funktioniert für jeden, aber durchaus kein Voodoo in dem Sinne, als dass eine gestärkte Beziehung zum Instrument sehr wohl in sehr real spürbarer Verbesserung von Inspiration und Spielfreude resultieren kann.

Also mein Fazit ist:
Die tatsächliche materielle Veränderung mag stattfinden oder nicht, ich glaube nicht daran, dass diese auf eben der materiellen Ebene einen wesentlichen Faktor zur Verbesserung des Sounds beiträgt. Dass wir solche Instrumente dennoch als besser erleben ist glaube ich mehr in unserer Beziehung zu diesen Instrumenten begründet, oder auch wenn es nicht unser Instrument ist, mit welche Bedeutung wir sie aufladen.

Auch wenn das so klingt heißt das ja folglich nicht, dass es quatsch ist danach zu streben, denn psychologische Wirkungen sind auch und ganz besonders in der Musik absolut real, ja sogar total essenziell!

Warum begeben sich prominente Bands in teure Recording-Umfelder? Weil es die Kreativität und Arbeitsatmosphäre als Grundlage für die musikalische Leistung fördert. Ein Instrument kann und sollte ein erster Ansatzpunkt sein, diese idealen Bedingungen für einen Musiker zu schaffen!
 
Dann sag ich auch noch kurz was dazu:
Es kann sein, dass sich der Klang einer Gitarre mit dem Einspielen verändert. Das haben mir schon "vertrauenswürdige" Menschen erzählt, selber konnte ich es noch nicht feststellen.
Trotzdem finde ich es bemerkenswert, dass sich der Klang anscheinend immer nur zum Guten verändert, nie zum Nachteil :twisted:

Egal ob was dran ist oder nicht, ich würde mich beim Kauf einer Gitarre nicht darauf verlassen, dass sie durch Einspielen besser wird. Wenn ja ist es okay, wenn nein auch.
Wenn ich mit dem Klang einer Gitarre nicht zufrieden wäre, dann würde ich 1) sie nicht kaufen, und 2) an ganz anderen, wirkungsvolleren Rädchen drehen, als sie irgendwohin zum Einschwingen (oder einfrieren) bringen.

Aber jeder wie er's meint :hat:
 
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Allerdings bin ich hier die Ausnahme
Ich wohl auch:rolleyes:
Ich würde wahrscheinlich genauso denken wie alle hier ,und die Thesen über "Einspielen" und "Cryo Tuning" belächeln ,wenn ich das nicht schon mal so erlebt hätte.
Mit 17 kaufte ich mir Ende 1982 im Studio 77(Recklinghausen) vom ersten Lehrgeld meine erste "vernünftige" Gitarre. Eine JV Squier 57er Reissue.
Ich spielte sie täglich(öfter unverstärkt als verstärkt).Anfangs klang sie für meine Ohren noch sehr fade. Nach einem Jahr stellte ich fest,das sie beim unverstärkten Spiel
lauter und resonanter wurde. Sie machte tatsächlich meiner Akustischen Gitarre in punkto Lautstärke Konkurrenz.Und diese Wahrnehmung war jenseits von Kabeln, PU´s,ect..
Um so älter die Gitarre wurde desto besser wurde der Ton. Dabei hat sich in der ganzen Zeit an meinen spielerischen Fähigkeiten wirklich nichts verändert.
Anfang der 90er Jahre habe ich einem Freund die Squier mal ausgeliehen. Bevor er sie mir zurück brachte, hatte er sie 2 kalte Winternächte(-10°C) im Kofferraum liegen.
Ich war stinksauer. Alle Metallteile haben Flugrost angesetzt.Aber als ich alles wieder hergerichtet habe, hat sie nochmal tonmäßig an Charme gewonnen.
Man kann das alles schlecht erklären oder beschreiben. Ich kenne die Vorgänge und Prozesse nicht. Zu der Zeit hat man auch von Cryo-Tuning nichts gehört.
Ich kann mir vorstellen, das Musiker die "on the road" waren,und deren Instrumente auf Trucks verladen waren(teilweise auch extremer Kälte ausgesetzt) gemerkt haben,
das sich das positiv auswirkt;und somit die "Klamotte" mit dem Cryo-Tuning entstand.
1996 habe ich die Squier im Second-Hand-Musicland(Herne) verkauft. Der Verkäufer bzw. Ankäufer hat beim Testen und Anspielen ein immer breiteres Grinsen bekommen.
Es mag sicherlich nicht bei jeder Gitarre so sein. Das habe ich auch danach nicht mehr so erlebt.
Aber wir haben ja auch nicht mehr solche Winter.:D
Habe ich mir das Alles nur eingebildet?:gruebel: Alles nur subjektiv?:confused:
Gründe oder Erklärungen kann ich dafür nicht liefern!
Also, ich würde trotz den Erfahrungen mit der Squier keine Gitarre mit Absicht einfrieren lassen,... oder Tage- und Wochenlang wie ein Wahnsinniger Akkorde darauf rumdreschen um sie einzuspielen.
Wenn solche wundersamen Sachen vonstatten gehen, passiert das wohl über Jahre(wenn nicht sogar Jahrzehnte). Woher und warum will doch eigentlich keiner wissen.
Einfach nur freuen und genießen.
Wie schon hier erwähnt: Spielen tun wir sie so und so. Was diese Prozesse (streitbar vorhanden)nur voran bringt, ist die Zeit.
.....Ich habe fertig!
:)
 
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Tach,@Nightowl :),
aus Neugierde hab ich mir jetzt doch das Video reingezogen. Da es dir ja um die Frage, "neue Gitarre einspielen" geht, finde ich, da sagt er ja eigentlich gar nichts zu. Was er beschreibt, sind Veränderungen, gerade im Klang, auch Bespielbarkeit, die im Laufe der Jahre eintreten, unter Berücksichtigung der Häufigkeit der Benutzung der Gitarre (etwas geschwollen ausgedrückt:redface:). Da glaube ich auch, das sich die Gitarre verändert, aber wie genau soll man denn das dann beurteilen, was sich geändert hat, (und zum Guten oder Schlechtem)? (wäre eine Frage an die Vintageliebhaber:rolleyes:). Unter "Einspielen" würde ich verstehen, das die Gitarre dann endlich, nach 3 Monaten oder so, "super" spielbereit ist, das halte ich aber für Unfug.
(ansonsten redet er wohl auch gerne und viel, wenn der Tag lang ist),
Micky
 
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Ich spielte sie täglich(öfter unverstärkt als verstärkt).Anfangs klang sie für meine Ohren noch sehr fade. Nach einem Jahr stellte ich fest,das sie beim unverstärkten Spiel
lauter und resonanter wurde. Sie machte tatsächlich meiner Akustischen Gitarre in punkto Lautstärke Konkurrenz.
Dabei hat sich in der ganzen Zeit an meinen spielerischen Fähigkeiten wirklich nichts verändert.

Du kannst ausschließen, dass sich die ganze Zeit weder deine spielerischen Fähigkeiten im Allgemeinen noch im Umgang mit dieser speziellen Gitarre geändert haben?

Das ist m.E. keine haltbare These.

Natürlich ist dein Empfinden deswegen nicht "falsch" und niemand hier hat die objektive Wahrheit gepachtet. Sämtliche Einflüsse auf den Werkstoff Holz können auch klangliche Veränderungen mit sich bringen.

Ich vermute aber, dass die Psychoakustik ganz häufig den deutlich stärkeren Anteil an der Veränderung hat.

Anfang der 90er Jahre habe ich einem Freund die Squier mal ausgeliehen. Aber als ich alles wieder hergerichtet habe, hat sie nochmal tonmäßig an Charme gewonnen.:)

Das eine Gitarre, die man lange nicht gespielt hat (verliehen/vergessen) etc. bei der Wiederentdeckung besonders gut klingt, hat wohl eher mit dem mangelhaften Tongedächtnis und der Wiederentdeckung eines tollen Klangs zu tun, als mit der zwischenzeitlich unbeabsichtigten Frostung der Gitarre.
 
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Das schöne ist, bei dem Thema Einspielen, Alterung, Cryo-Tuning oder Holzklang darf jeder hören oder nicht hören, was er will.

Denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass diese Effekte jemals wissenschaftlich be- oder widerlegt würden. Vergleichende Versuche müssten entweder mit zwei 100% identischen Instrumenten oder an jeweils sehr großen Stichproben gemacht werden. Erstere gibt es einfach nicht, und zweiteres steht vom finanziellen und zeitlichen Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen...

Und wenn, was würden solche Ergebnisse bringen, wenn dann wieder jemand kommt, der darauf besteht, eine Verbesserung im Klang wahrzunehmen, im gleichen Atemzug aber konsequent ausschließt, dass sich der menschliche Faktor über einen langen Zeitraum auch nur geringfügig verändert haben könnte...

Einfach viel üben und spielen, das ist gut für die menschliche Komponente und die Symbiose mit dem Instrument. Wenn dieses dadurch noch eingespielt und besser wird, ist das ein win-win.

Gruß,
glombi
 
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Ich bin tatsächlich hauchfein der Meinung, dass sich meine erste Gitarre mit der Zeit tatsächlich etwas besser anhört.

Ob das auf mein Spielkönnen, subjektive Fehleinschätzung oder psychoakustischer Vergenz rückzuführen ist, ist natürlich vollkommen offen und genauso möglich.
 
Bevor er sie mir zurück brachte, hatte er sie 2 kalte Winternächte(-10°C) im Kofferraum liegen.
Ich habe jetzt mal über dieses Cryo Tuning nachgelesen, die Anbieter schreiben etwas von -180C.
 
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Das schöne ist, bei dem Thema Einspielen, Alterung, Cryo-Tuning oder Holzklang darf jeder hören oder nicht hören, was er will.

...die Globuli der Gitarristen

@rle

die Arbeiten mit flüssigem Stickstoff...sehr simpel, nicht teuer und vor allem nichts besonderes
 
Der Münsteraner Klavierbauer und Psychologe Gregor Weldert hat vor ein paar Jahren alle bekannten Studien zum Thema "Einspielen" gesichtet. Der Artikel erschien damals in der Zeitschrift Europiano, hier kann man ihn nachlesen. Es reicht auch die Zusammenfassung:
"Unter kontrollierten experimentellen Bedingungen konnte bisher keine subjektiv empfundene Klangverbesserung von Musikinstrumenten durch Einspielen nachgewiesen werden. Auch die bloße Unterscheidbarkeit zwischen viel und wenig gespielten Instrumenten misslang auf subjektiver Ebene. Spielabhängige Veränderungen in der Frequenzkurve können anscheinend messbar sein, wurden aber nicht in allen Untersuchungen gefunden."
Wenn die Zuhörer - und die Musiker - nicht wissen, welches Instrument gespielt wird, dann merken sie keinen Unterschied!
Ein gutes Beispiel für die Devise: Wir wollen nur Dein Bestes (nämlich Dein Geld) ist das Einfrieren von Musikinstrumenten. Auch das wurde schon vor Jahren wissenschaftlich untersucht und zwar an Trompeten. Die sind sogar aus Metall, was möglicherweise auf eine entsprechende Wirkung hoffen liesse. Die Untersuchung der Tufts University's School of Engineering in den USA ergab aber nach zwei Jahren, dass man sich dieses Geld am besten spart.
Die Erkenntnis von Dr. Chris Rogers, die er 2013 gegenüber der New York Times äußerte, trifft das Problem gut: "One of the great things about studying musical instruments, though, is if the player believes it will make a difference, he or she will play better, so it acts as a sort of placebo". Glaube versetzt bekanntlich schon immer Berge und wer könnte einem Gläubigen widersprechen?
An der Tufts-Universität hatten sie zehn Trompeten miteinander verglichen, die Hälfte davon war kryogenisch behandelt worden, die andere Hälfte nicht. Sechs Musiker, von einem früheren High-School-Musiker bis zum Mitglied eines Symphonieorchestes spielten die Instrumente. Die Unterschiede von Trompete zu Trompete und von Spieler zu Spieler waren größer als die Ergebnisse der Kältebehandlung.
"As far as we can tell, the differences from trumpet to trumpet, player to player, and session to session far overshadow any difference brought on by cryogenic treatment"
Veranlasst hatte diese Untersuchung übrigens die Firma Selmer Musical Instruments. Weil die Kältebehandlung seinerzeit unter Blechbläsern Mode war, hatte Selmer erwogen, eine Serie mit derartig kältebehandelten Instrumenten herauszugeben. Nachdem sie das Ergebnis erfahren hatten, verzichteten sie darauf.
 
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Spottet nicht.
Alles Atome, Ladung, Quanten oder gar Strings die im Raume schwirren..
Ich wäre mir da nicht so sicher zu entscheiden, ob eine Gute, über Jahre auch gut gespielt nicht doch in einigen Nuancen besser, gereifter werden könne,
alles Schwingung und Ladung..

Da das aber definitiv nicht nachweissbar sein wird, würde ich drüber nicht weiter mir den Kopf zerbrechen sondern
bei Trem-systemen mal mit den Federn spielen, in Anzahl und Härte, und auf jeden Fall mal nach ner Weile die Schrauben vom Hals nachziehen, insofern vorhanden.
Da natürlich mit dem genau passenden Werkzeug und der ebenso passenden Vorgehensweise.
 
ACHTUNG: aus meiner Sicht aber nur, wenn der Ton des Spieler durch mehr als eine Saitenschwingung entsteht. Kann die Saite nicht ausschwingen, dann hört man aus meiner Sicht von der Gitarre wenig bis nix, dafür aber ausschließlich den PU.

Den Satz verstehe ich nicht. „Durch mehr als eine Saitenschwingung“? „Ausschließlich den PU“?

Was bei der Werbung für diese Voodoosachen vergessen wird ist, das die Gitarren, denen nachgeeifert wird, z.B. Jimi Hendrix‘s, damals als die die legendären Sounds entstanden neu waren. Ohne einfrieren und einspielen. Ging irgendwie trotzdem. Klang total Vintage
 
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@gidarr

Du kennst ja sicher auch die Blindtests, die bezüglich Stradivarigeigen gemacht wurden. Und da waren die Testprobanden wohl ausgewählte Menschen mit sehr geschulten Ohren.
Das ist eben so ein Ding, ab dem Moment, wo die Erwartungshaltung da ist (auch nur eine "forschende" und keine "voreingenommene") sind wir darauf programmiert, diese zu bestätigen oder frustriert zu widerlegen.

Für einen Affen, der sich fragt, ob er mühsam auf einen sehr hohen Baum klettern soll weil er glaubt das da oben Früchte sind ist diese Denkweise nämlich überaus sinnvoll. Entweder er bestätigt seine Erwartungshaltung, bestärkt sie und wird das weiter machen - oder er stellt z.B. fest, dass diese Art von Bäumen gar keine Früchte trägt -> Frust -> wird das eher nie wieder machen.
Ist man als Mensch bei einer Thematik wie wir hier, wo eben das Mittel der Abstraktion und des logischen Denkens nicht so ganz greift, weil es ja schon an der Einordnung in welcher Größenordnung der diskutierte Effekt zu anderen Veränderungen über Zeit und Benutzung hinweg steht - sowohl am Instrument als auch am Spieler - derer es ja reichlich gibt, kaum "wasserdicht" machbar ist, das Oberstübchen nimmt dann im Zweifel genau diesen urtümlichen Weg.

Und da eine mit Frust verbundene Widerlegung ja durch die selben Umstände genau so unmöglich ist - je länger und intensiver man sich mit der Thematik beschäftigt, umso eher wird man subjektiv meinen, dass es damit was auf sich hat.
Womit ich ja auch nicht meine, dass die Schilderungen hier aus Prinzip falsch sind - sie könnten, so man das halbwegs zweifelsfrei feststellen könnte was ja aus verschiedenen Gründen eher schwierig bis unmöglich ist, was ja auch schon breit behandelt wurde, ja auch objektiv durchaus zutreffen. Werden wir aber nie wissen - und es kann uns unterm Strich ja auch egal sein, wo man wieder landet beim "Passt dein Instrument für dich, dann passts und wenn nicht, dann nicht" - egal woran man das jetzt für sich genau festmacht.


Zum drüber nachdenken (es geht ums Out of the Box, ich halte niemanden der hier mitdiskutiert für einen Verschwörungstheoretiker):
Die allermeisten hier werden ja glauben, dass die Erde eine 4,5 Mrd Jahre alte Kugel ist und Kondensstreifen von Flugzeugen aus kondensierte Wassertropfen und nicht aus Medikamenten der heimlichen Weltregierung bestehen - aber wohl ein Bild von Leuten haben, bei denen genau das eben nicht der Fall ist.
Die Beweggründe irgendwelcher manipulativen Gurus mal außen vor, aber der "Standardmitläufer" kriegt genau darüber sein Weltbild. Erwartungshaltung aufbauen, vermeintlich bestätigen und wenn Mensch nicht aktiv "dagegen andenkt" wird das subjektiv immer schlüssiger. Ab einer gewissen politischen Dimension nennt man es Populismus und befördert ganze Regierungen in Machtpositionen.

Wobei man abschließend nur schreiben kann: Dass das Thema eigentlich unmöglich sinnvoll zu diskutieren ist liegt auf der Hand.
Aber es hat auch seinen Reiz hat, genau diesen Umstand zum Diskussionsthema zu machen :D

Grüße
 
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Spätestens mit der Diagnose muss ich wohl schleunigst zum Arzt!!;):great:

Dann muss hier aber jeder gleich mit.

Der Glaube, man könne sich den Klang eines Instrumentes exakt über Wochen, Monate und Jahre einprägen, ist m.E. absurd. Ich höre je nach Verfassung jeden Tag ein bischen oder auch drastisch anders, die Luftfeuchtigkeit hat einen gewissen Einfluss auf Instrument und Speaker, die Raumakustik ist entscheidend etc.

Bei der Wahrnehmung neige ich dazu, ganz grob den Evolutions-Check zu machen. Sprich: Worauf sind wir programmiert?

Unser Gehirn ist darauf trainiert, Geräusche zu erkennen und einzuordnen. Es ist schon praktisch, wenn ich anhand der Laute erahnen kann, ob hinter mir ein Eichhörnchen oder ein Braunbär steht. Ferner ist es noch gut zu erahnen, wie nah der Braunbär und vielleicht noch wie seine Stimmung gerade ist.

Ob sein wütendes Brüllen nun aber eher perlig, wuchtig oder in den Mitten leicht komprimiert klingt, ist uns evolutionär bedingt erst einmal ziemlich egal.

Als aktiver Musiker mag man sein Gehör und Gehirn darauf trainieren, auch bei häufig verwendeten Sounds Unterschiede besser zu hören. Das man aber deswegen einen konkreten Sound gedanklich "einspeichern" könnte, glaube ich nicht.

Ich kann mir die ungefähre Klangcharakteristik einer bestimmten Gitarre merken. Habe ich sie aber eine gewisse Zeit gespielt, kann ich vor dem Anspiel nur grob erahnen, was da gleich rauskommen wird. Habe ich sie eine Zeit lang bespielt, weiß ich ab einem gewissen Punkt recht genau, welcher Klang mich bei welcher Spielweise mich gleich erwartet. Bis ich die Gitarre eine Weile wieder weg lege, dann geht das Spiel (je nach Dauer des Weglegens unterschiedlich stark ausgeprägt) wieder von vorne los.

Gerade diese Überzeugung, mit der ich ein mir bekanntes Instrument spiele, lässt es aber in der Regel gut klingen. Wenn ich genau weiß, was mir das Instrument bietet (und was nicht) und genau diese Töne mit Überzeugung vortrage, dann wird das Instrument musikalisch im besten Fall eine Erweiterung des Körpers.

Auf einem unbekannten Instrument zu spielen ist dann eher, wie mit eingeschlafenen Händen zu stricken.
 
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Den Satz verstehe ich nicht. „Durch mehr als eine Saitenschwingung“? „Ausschließlich den PU“?

Die Schwingung von Holz kommt nicht bei der ersten Schwingung der Saite zum Tragen, denn es muss ja erst durch die Schwingung angeregt werden.

Spielt man also Palm Mutes, schnelles knackiges Metal ... dann ist der Output nur die einmalige Schwingung der Saite durch das Magnetfeld des PU. Die weitere Schwingung der Saite wird nicht durch das Holz und seine Schwingung beeinflusst, weil es zu keiner zweiten Schwingung kommt :D.

Effekte vom Holz wirst du - nach meiner Meinung - eher dann hören, wenn die Saite ausschwingen kann und dadurch sich Wellen gegenseitig beeinflussen.

Gruß
Martin
 
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