Mod-Paul
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Ja, das sehe ich auch so. Obwohl ich mich in meinem jetzigen Umfeld wirklich nicht beschweren kann. Hier im MB ? Lassen wir das hier lieber an dieser StelleDer Umgang der Musiker untereinader war irgendwie (oft/meist) kollegialer und vor allem in Sachen Verkäufe auch ehrlicher.
Konkurenzdenken vor dem Gig/Soundcheck und die übliche Musikerpolizei bei Konzerten war meiner Meinung nach auch nicht so extrem ausgeprägt
Ich kann mich an die Zeiten erinnern, wo man mit anderen Bands aus der Stadt (oder aus der Umgebung) zusammen auf Festivals gespielt hat und man sich sogar darauf gefreut die Kumpels von den anderen Bands wieder zu treffen und zu hören. Wir nahmen eh eine "Sonderstellung" ein, dadurch dass wir die einzigen waren, die "so eine Musik" machten. Irgendwie mochten uns alle (obwohl wir musikalisch damals ziemlich Durchschnitt waren) Es gab auch Szenekneipen, wo sich täglich fast nur Musiker trafen. Mir fällt auf Anhieb hier im Pott keine Kneipe ein, wo das noch so ist. Es gibt hier und da einen Blues-Stammtisch etc, aber das war´s auch schon. Der Neid und die Konkurrenz empfinde ich heute als größer. Ich hab Geschichten mitbekommen, wo es mich echt vor graust, das so etwas unter Musikern überhaupt möglich ist. Früher hab ich die Musikergemeinde als eine große Familie gesehen, die irgendwie an einem wie auch immer gearteten Strang zieht. Das empfinde ich heute so überhaupt nicht mehr.
Zu den Produktionen und dem Perfektionismus.
Es ist einfach ein Irrglaube, dass es das früher nicht gegeben hat. Man höre sich nur den Gesang von den Beatles (z.B. auf Abbey Road `Because´) oder den Beach Boys an. Zufällig hab ich gestern mal wieder das Making-of von `A night at the opera´ von Queen gesehen. Zappa hatte ich schon erwähnt. Der Meister schwebt sowieso noch über allem
Abbey Road wurde übrigens auf einem Transistorpult gemischt. Klingt trotzdem nicht steril. Auch darf man ansonsten das Equipment von damals nicht unterschätzen. Es kam halt darauf an, wer mit welchen Sachen wie umgegangen ist. Das war noch richtiges Handwerk. Heute gibt es auch noch die Leute, die ihren Job gut machen. Die holen dann aber auch - mit der heutigen Technik - das maximale heraus. Nur die Technik allein ist kein Garant für ein gutes Produkt.
Da hatte ich Glück, dass ich genau in dieser Zeit mein Equipment anschaffen konnte und zwar für echt kleines Geld. Ein paar Jahre später sind die Preise für "Vintage" und vorallendingen für gute Röhrenamps explodiert. Genau das Zeug, was man vorher mehr minder nachgeschmissen bekam.Röhrenamp/Transistor: in den 80er waren für cleane Sounds plötzlich total cleane, kalte Sounds gefragt. Gallien Krüger und andere waren angesagt. Röhre ? viel zu dirty ....