SubbrSchwob
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Zu der Zeit, als der Synth Vintage Hype aufkam ( 1990-2000 - Techno Zeit ) war es einfach so, dass es nur digitale Preset Schleudern gab, oder einfach die Digi Synths nicht den Soundcharakter hatten, der für diese Musikrichtung gebraucht wurde.
In Bezug auf Synthesizer würde ich Dir da zustimmen. In Bezug auf Gitarren und Bässe habe ich aber den Eindruck, dass der Vintage-Hype da vor noch gar nicht allzu langer Zeit erst los ging. Obwohl in den 90ern und 2000ern sicher auch gute Gitarren und Bässe gebaut wurden. Und da ist auch nicht die ganze Welt auf Modelling umgestiegen, dessen Eigenschaften bei vielen bis heute umstritten sind. Klar, die frühern Modeller haben noch weniger gut geklungen…
Aber heute muss es wieder an jeder Ecke Röhre sein. Nein, ich habe nichts gegen Röhren, ich verwende sogar selber Röhrenpreamps, aber die Röhre ist auch kein Allheilmittel.
Btw, etwas war früher auch noch überhaupt nicht besser: Mischpulte. Also klar, es gab saumäßig gute Analogpulte + Sideracks live. Konnte man sich kaum leisten. Dann kam die Zeit der eher miesen Digitaltechnik (die 90er). Aber heutzutage kannst du für relativ schmales Geld ein Digitalpult kaufen, das richtig gut klingt und gleich mehrere Sideracks drin hat. Das geht übrigens erst seit etwa 2 bis 4 Jahren so, als A&H mit der Qu-Serie kam, Behringer mit dem X32, Soundcraft mit dem SI. Nahezu alle Pulte im erschwinglichen Bereich davor hatten zum Beispiel keine graphischen Summen-EQs. (Beispiel ist mein Yamaha 01v96i, das ich für mein kleines Studioräumchen sehr liebe, aber live nie nutzen wollen würde.)
Nun hat man also in Pulten all die Möglichkeiten. Das Nutzen wiederum verlangt Know-How, weiteres Material (Mikofonierung kleiner Amps anstatt Ampeg Telefonzelle für ne Turnhalle, Monitorboxen) und Zeit (auch beim Soundcheck). Und da mangelt es dann wieder.
Um eine Klammer zu setzen um diesen Post: Vielleicht liegt es genau daran, mit dem Vintage Hype. Was heute alles geht, verlangt auch Know-How und fühlt sich nicht nur kompliziert an,v es ist kompliziert (siehe auch: Juno 106 vs JD-XA). Da fühlt es sich doch besser an, nach dem Motto "ich stell meinen Röhrenamp hin und spiel meinen alten Fender Preci, dazu ein SM58, fertig, einfach und klingt sooo geil". Reduktion von Komplexität durch Rückzug zum gefühlt bewährt Guten. Vieles davon klingt dann aber leider nicht "sooo geil", allein zum SM58 gibt es zig besser klingende Alternativen, zum Teil auch preisgünstiger.