Nein, früher war NICHT alles besser !!!

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Mir faellt zum Thread noch folgendes Zitat ein, das ich irgendwo gehoert habe: "The good old days always ended 40 years ago". Im Jahre 2016 also 1976 :D - davor war es tendenziell "schön und alt und warm", danach eher "neumodisch und schwierig und kompliziert". Ist auch was dran, finde ich.

und was ist dann in 40 Jahren ? ;-)
Gelten dann die Hybriden von heute als besonders gut und warm ?

ich glaube es hat nicht unbedingt etwas mit dem speziellen Jahrgang zu tun, sondern einfach damit, dass es "die ersten" waren. Die ersten LPs, die ersten Strats, die ersten Bassmans etc. Da ergibt sich der Mythos von alleine und aufgrund der damals nicht gerade üppigen Produktion und dem Zahn der Zeit der die ein oder andere Gitarre zerstört hat oder verschwinden ließ, sind sie eben die Schnittmenge aus "die ersten" und "selten".

Hätte Hendrix damals eine Hohner gespielt oder Rickenbacker etc wären Instrumente gewesen die von den Stars von gestern gespielt worden, würde heute keiner mehr von LP oder Strats sprechen.

Auch hier kommt den beiden Modellen zugute, dass es damals ( außer Tele ) nichts anderes gab. Jeder wollte sie, als ein paar Hits darauf gespielt wurden. Und wenn jemand den Solidbody Sound wollte - dann ging es auch nicht anders. Es kamen dann auch Nachbauten - aber da war schon das Urteil gefällt. Original ist Original ... egal wie gut oder günstig der Nachbau ist.

Wer wollte ne Wrangler wenn es Levis gab ?

Wäre nicht Leo Fender auf DIE Idee gekommen, sondern Herbert Gugelhupf, würden heute alle Gugelhupf spielen ;-)

Mythen haben nicht zwangsläufig etwas mit Qualität zu tun.

Ist ein Mercedes besser als ein Toyota ? Oder ein VW besser als ein Seat ? Bestimmt nicht, trotzdem würden das viele bestätigen.
Ist ein Ferrari GTO250 besser als ein Ferrari F40 - bestimmt nicht - aber eben einer der ersten und extrem selten ....

Und am Ende ist ein Hobby oder "Sammeln" ganz selten rational zu erklären
 
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Gut geschrieben...so kann man das sehen. Ich glaube "Mythos" passt auch ganz gut, klar hätte ich gerne ne Klampfe die vielleicht John Lennon oder Kurt Cobain (könnte ich wengistens mit spielen:D) schon mal hatte, das ruft eben dann einen preis hervor der für mich wohl nie realisibar wird. Und "die ersten" E-Gitarren Modelle, richitg...vor allem LP und Strat oder Tele....Legenden wurden geboren, Modell No.1.....versteh das schon...was ich nur manchmal schlimm finde, wo überall "Vintage" dran steht, um den preis hochzukloppen....das ist schon teilweise unverschämt. Vor allem bei alten 7ender amps....die sind echt krass teuer....dann hör ich immer "Die behalten aber den wert...oder die steigen im wert...." ich will den amp aber spielen und nicht verkloppen, von daher darf es auch gerne ein clone sein der auf der alten schaltung/sound basiert. Darumt gehts ja.....Oder wiegesagt, geld spielt keine rolle, dann würd ich mir eben einen kaufen "lassen" und den so hinbasteln lassen wie er war, egal was es kostet.;)
 
Der Mythos der Strat wurde schon lange vor Hendrix geprägt. Gilt doch Buddy Holly als Vorbild für viele Musiker der 60er Jahre. Und Hank Marvin hat mit seiner Strat und seinem unverwechselbaren Klang ebenfalls schon lange vor Hendrix dieses Modell populär gemacht. Rory Gallagher hat seine legendäre Strat ja angeblich auch nur bekommen, weil der eigentliche Käufer keine Sunburst sondern in Fiesta Red wollte.
 
Gut geschrieben...so kann man das sehen. Ich glaube "Mythos" passt auch ganz gut, klar hätte ich gerne ne Klampfe die vielleicht John Lennon oder Kurt Cobain (könnte ich wengistens mit spielen:D) schon mal hatte, das ruft eben dann einen preis hervor der für mich wohl nie realisibar wird. Und "die ersten" E-Gitarren Modelle, richitg...vor allem LP und Strat oder Tele....Legenden wurden geboren, Modell No.1.....versteh das schon...was ich nur manchmal schlimm finde, wo überall "Vintage" dran steht, um den preis hochzukloppen....das ist schon teilweise unverschämt. Vor allem bei alten 7ender amps....die sind echt krass teuer....dann hör ich immer "Die behalten aber den wert...oder die steigen im wert...." ich will den amp aber spielen und nicht verkloppen, von daher darf es auch gerne ein clone sein der auf der alten schaltung/sound basiert. Darumt gehts ja.....Oder wiegesagt, geld spielt keine rolle, dann würd ich mir eben einen kaufen "lassen" und den so hinbasteln lassen wie er war, egal was es kostet.;)

ja, aber da ist man dann Teil der "Maschine" - was aber eigentlich auch ein Vorteil ist, wenn man das so sehen will.
Als Gebrauchtkäufer bestimmter Modelle muss ich eigentlich nie Wertverlust hinnehmen.
Bei einigen Modellen weiß man das vorher, bei anderen entwickelt sich das erst.
Damit meine ich nicht die exorbitant teuren, wirklich alten Modelle - sondern eben die Massenware.

Kaufe ich eine Fender US Strat gebraucht, werde ich sie zu 99% zum gleichen Preis wieder los.
Kaufe ich eine neue US Strat - muss ich beim Verkauf Verlust in Kauf nehmen.
Für mich als Käufer ist das natürlich komfortabel und macht flexibel.

Dann gibt es auch Modelle, da wird es anders sein.
Kaufe ich heute eine Pacifica gebraucht für z.B. 500 €, werde ich in 10 Jahren keine 500 mehr dafür bekommen.

Es hat also Vorteile, dass es Modelle gibt, die quasi keinerlei Weiterentwicklung haben bzw keinerlei Moden unterworfen ist.

Eine Strat vor 30 Jahren ist das gleiche wie eine Strat in 30 Jahren. Eben einfach wertstabil, was für mich ein Vorteil ist.

Kaufe ich heute eine gebrauchte Mex Strat, dann dauert es wahrscheinlich auch länger, bis ich sie loswerde - oder ich muss eben unter den üblichen Marktpreis gehen. Ich finde es eh erstaunlich, dass davon sooo viele auf dem Gebraucht Markt sind - wenn sie denn so nahe an der US sind



Der Mythos der Strat wurde schon lange vor Hendrix geprägt. Gilt doch Buddy Holly als Vorbild für viele Musiker der 60er Jahre. Und Hank Marvin hat mit seiner Strat und seinem unverwechselbaren Klang ebenfalls schon lange vor Hendrix dieses Modell populär gemacht. Rory Gallagher hat seine legendäre Strat ja angeblich auch nur bekommen, weil der eigentliche Käufer keine Sunburst sondern in Fiesta Red wollte.

Hendrix war ja auch nur ein Beispiel. Wobei der Einfluss von Hendrix durchaus höher einzustufen ist als der von Buddy Holly.

Zu Gallagher: Die Strat wäre auch nur eine unter den (überteuerten ) alten Vintage Strats.
Der Fakt, dass Rory Gallagher sie benutzt erhöht sie vom Status nur noch einmal mehr.

Ich würde auch nicht denken, dass die Gallagher Strat nun so viel besser klingt als die 60er Strat, die Joe the Plumper vor 40 Jahren gekauft hat. Nur ist der nicht so bekannt wie Gallagher
 
Ja, Hank B. Marvin. Der ausgefuchste Echo und Tremolo "freak". Aber seine ersten Hits spielte er mit der bekannten Burns. Die übrigens heute noch vom Preis akzeptabel ist. Nehmen wir mal die Beatles. Lange vor ihren ersten Hits waren sie die Begleitband von Tony Sheridan (& the Beast Brothers). Diese erfolgreiche Band spielte kaum auf einer Strat (Ausnahme Album "Revolver" und "St. Pepper"). Sonst waren Rickenbacker, Epiphone, Gretsch, SG, Framus, Höfner z.B. angesagt. George hatte auch eine Strat (Rocky) und Paul eine Esquire, sind aber mit den Strats so gut wie nie aufgetreten.

Der Durchbruch war dann der berühmte Beatle-Bass (Höfner 500/1) , den Paul in seiner Zeit in Hamburg in einem Kaufhaus für 99 DM kaufte. Er fand die Form einfach Spitze. Vllt. war das dann -in dem Sinne- die erste HertieCaster... :rolleyes: . Dat Dingens kostet heute neu rund 2.100 Eur. Aber die Rickenbacker und Co. wurden dann nie solche Kultgitarren wie eben eine Strat.

Mythos, richtiges Marketing und Signature Modelle für teures Geld treiben halt die Preise in die Höhe.
 
Es schweift jetzt etwas ab, aber Buddy Holly war unter anderem Vorbild für die frühen Beatles. Inklusive dem Bandnamen (Crickets!). Hendrix wiederum war für uns Gitarristen wegweisend.
 
Es schweift jetzt etwas ab, aber Buddy Holly war unter anderem Vorbild für die frühen Beatles. Inklusive dem Bandnamen (Crickets!). Hendrix wiederum war für uns Gitarristen wegweisend.

mmh - und ich dachte, nur Gitarristen kaufen Gitarren ;-)
 
Nicht schlecht... für das Geld bekommst du fast zwei originale 1959er 6120´s :ugly:
 
Die gretsch hab ich :) nur spass, ich habe die günstige ohne Trem für gut 400, - aus Fernost...macht aber auch spass....Und ne "Neue " USA Strat aus 2000, die behalt ich auch, schön vergilbter Ahorn-Hals mittlerweile....Mit der Gretsch oben ist so ein beispiel, ich gönne sie jedem, ich wäre aber nie bereit soviel geld dafür auszugeben. Es sei denn-wie schon gesagt, geld spielt keine rolle. Und dann brauch ich die auch nocha als Lefthand...alles nicht so einfach....Und wiegesagt, wenn sie ein ehemaliger Gitarren-Gott oder so schon gespielt hat, versteh ich auch ein Stück weit die "Haben-will-preis-egal" Myhten....hat ja auch was....Legenden machen eben Legendäres oder hinterlassen solches...von daher...jedem das seine ! Was ich auch krass finde, wie oben geschrieben, sogenannte "Signature" Modelle (vielleicht die o.g. gretsch und ähnlich teures nicht), die aber oft auch schon richtig was kosten und teilweise echt übel sind, was verarbeitung oder "innenleben" angeht. Hab ich schonmal beim Gitarrenbauer meines vertrauens gesehen, der hatte so ne metal-axt, signature irgendwas, die war wohl grauenhaft und musste erstmal richtig viel bearbeitet/repariert werden damit die so funktioniert wie sie soll oder könnte. Was ich auch krass finde: Vintage-Treteminen für 4344 euro oder so...Vielleicht bin ich da einfach zu wenig Nerd oder Vintage-interessiert, aber so eine Elektro-Kiste soll mir vom Klang gefallen und was bringen, der rest ist mir egal. Ob die 20 euro kostet oder 2000....
 
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Der Ausgangsthread war ja, "Nein, früher war nicht Alles besser" von der Musikentwicklung her gesehen.

Wir hatten weiter oben die Shadows genannt. Hier mal 2 eine "echte" Vintage Aufnahmen, mit dem Welthit "Apache".

1960 =

1969 =

Der sound hat uns allen gefallen. Ok, nach heutiger Sicht etwas dünn. Besser ? Geschmackssache !

Nun mal eine Aufnahme von den letzten Jahren:

2003 =

Ein ganz anderer sound, etwas fetter und nach heutigen Musikgesichtspunkten optimal. Ok, auch bessere Aufnahmetechnik. Auch Hank spielt heute von Fender eine "aufgemotzte" Strat. Finde die mom. nicht mehr beim großen "T". Aber der Preis war gegenüber anderen Signature Modellen recht günstig. Aber wer spielt heute noch songs von den Shadows. Wie auch hier, regelt die Nachfrage den Preis.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hab ich schonmal beim Gitarrenbauer meines vertrauens gesehen, der hatte so ne metal-axt, signature irgendwas, die war wohl grauenhaft und musste erstmal richtig viel bearbeitet/repariert werden damit die so funktioniert wie sie soll oder könnte.

Genau das ist es ja. Da kosten die relic ein paar Tausend Eur. Dabei vergessen wir immer wieder, dass wir hier in old germany gute, bekannte Gitarrenbauer sitzen haben, die nach Wunsch (custom) eine perfekte Strat um die 2000 Eur (je nach Ausstattung) bauen können. Sicher besser als viele US Strats.

Aber das Ganze hat einen großen Nachteil und wird beim Verkauf richtig übel. Es steht halt kein "F" auf der Kopfplatte. Man muss sich überlegen, ob man paar kEur auf den Tisch legt und später noch einen guten Wiederverkaufspreis bekommt, oder sich eine Gitte zulegt die saugut klingt, auf der man sich wohlfühlt und auch gut drauf spielen kann. Aber beim Verkauf nur noch paar 100 Eur bringt. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
 
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Richtig....Marken-Wahn, dem ich ja auch verfallen bin....Tele ist mein Arbeitstier, einfach geil dieses Teil, aber bestimmt gibts hier zu lande auch genauso gute oder bessere, vom Gitarrenbauer eben...Hab in der USA TEle auch Häussel-Pu´s, also auch GER :) Jedem das seine.hab auch wieder nen plattenspieler...der sound gefällt mir einfach, vor allem Beatels-Lp´s hör ich dort gerne drüber....bin ich eben mit aufgewachsen...gott sei dank auch irgendwie....
 
Jahrgang 1951 ...

Die Beatles in der Grugahalle und die Lords in der Mercatorhalle; später dann unfassbar gute Live Konzerte der Who und AC/DC in ihrer jeweiliger Originalbesetzung.
DAS waren die Live-Auftritte, die einen für ein Leben geprägt haben. Und was dann seit 65/66 musikalisch in England, Holland und Deutschland(!) abging, hat sich seitdem nicht mehr wiederholt. Es war toll, miterleben zu dürfen, wie der Rock geboren wurde und sich dann in seine Spielarten aufzufächern begann.

Dafür war es gut, so früh geboren worden zu sein. Technisch war es eine Katastrophe.
Natürlich haben wir mitgemacht und nachgeeifert. Mit unsäglich primtiven Mtteln und einfachsten Selbstbauten. Aber so ein altes Röhrenradio kam verdammt nahe an der Sound der Giganten heran. Und war mit 2 x 5 Watt höllisch laut.
Studio und eigene Schallplatten waren unerreichbar, aber jede Woche ein Gig im Jugendheim war drin. 200 D-Mark Gage (für den Monat). Für Markenwahn war kein Geld da: Meine erste echte Fender kam erst 1981 zu mir; eine Gibson erst 2010.

Heute sind die Verstärker vielseitiger, die Instrumente besser und die Aufnahmemöglichkeiten bezahlbarer. Gut so.
 
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Jahrgang 1951 ...

Die Beatles in der Grugahalle und die Lords in der Mercatorhalle; später dann unfassbar gute Live Konzerte der Who und AC/DC in ihrer jeweiliger Originalbesetzung.
DAS waren die Live-Auftritte, die einen für ein Leben geprägt haben. Und was dann seit 65/66 musikalisch in England, Holland und Deutschland(!) abging, hat sich seitdem nicht mehr wiederholt. Es war toll, miterleben zu dürfen, wie der Rock geboren wurde und sich dann in seine Spielarten aufzufächern begann.

Dafür war es gut, so früh geboren worden zu sein.


ich glaube, so etwas trifft zu guten Teilen immer auch die Jugend an sich.
Würdest du heute solche Konzerte sehen, nehme ich an, dass sie dich nicht annähernd so prägen und begeistern würden wie damals.

Natürlich ist es Zufall, dass ausgerechnet zu der Zeit eine neue Bewegung gestartet ist.

Aber irgendwie startet immer irgendwo eine neue Bewegung und es gibt (junge) Leute die dabei sind, und sich das dann stark einprägt.

Wie das erste Auto, die erste Freundin, das erste Konzert etc....

In den 60ern war es Surf
Anfang der 80er war es dann TNWOBHM / the New Wave of British Heavy Metal
in der 80ern war es Punk
in den 80ern war es Hair metal
in den 80ern war es New Wave / Romantic
in den 80ern war es HiHop
in den 90ern war es Grunge
in den 90ern war es Nu Metal
in den 90ern war es Techno
in den 2000ern war es Drum´n´Bass
heute ist es Dubstep usw.

In der Regel sind es immer diejenigen, die zur jeweiligen Ära jung waren und so etwas besonders intensiv erlebt haben und deswegen denken - SO etwas gibt es nie wieder. Die Generation danach behauptet das gleiche ;-)

Das einzige was mit Sicherheit immer schlechter bzw. immer größer wird, sind die gesellschaftlichen Probleme, die entweder von der Politik verursacht wurden oder vor sich hergeschoben werden, weil keiner willens oder in der Lage ist ehrlich an bestimmte Dinge ranzugehen und im Sinne des Allgemeinwohls ( und nicht nur im Sinne von 5% der Gesellschaft ) zu lösen. DA kann man wirklich sagen, dass DInge hier einfach den Bach runtergehen weil entweder Absicht oder Inkompetenz dahinter steckt ( weiß nicht was schlimmer ist )

Aber ansonsten häklt jeder "seine besten Erfahrungen" für den Peak des Wohlbefindes und alles danach ist zwangsläufig schlechter ....
 
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Jahrgang 1951 ...

Eh Bulli, hier ein 52iger Jahrgang... :rolleyes: Ja es war für uns eine tolle Zeit. Wie schon geschrieben, brummen, fieben oder sonstwas, war uns egal. Wir haben die songs heruntergeschrubbt und das Publikum machte mit. Ja, wir haben auch damals getanzt. Und nicht zu wenig. Bei uns im Jugendzentrum war auch alle 14 Tage Live-musik angesagt.

Das gute alte Dampfradio. Hatte ich ganz vergessen. Zuhause darüber gespielt. Durfte aber nie mein Vater mitbekommen...:eek:

PS
Übrigens spielten gestern The Who in Stuttgart.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
In der Regel sind es immer diejenigen, die zur jeweiligen Ära jung waren und so etwas besonders intensiv erlebt haben und deswegen denken - SO etwas gibt es nie wieder. Die Generation danach behauptet das gleiche

Da hast Du recht. Und noch Etwas ist mir aufgefallen. Wenn wir unsere ollen Kamellen aus den 50s und 60s spielen sind auch sehr viele jüngere Leute da (so um die 30) die komischerweise mitmachen und man sieht ihrem A...s an, wie er mitgroovt. Das ehrt uns "Alte Säcke" natürlich. Mal am Samstag schauen, unser erster gig mit einem neuen Sänger...
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hast Du recht. Und noch Etwas ist mir aufgefallen. Wenn wir unsere ollen Kamellen aus den 50s und 60s spielen sind auch sehr viele jüngere Leute da (so um die 30) die komischerweise mitmachen und man sieht ihrem A...s an, wie er mitgroovt. Das ehrt uns "Alte Säcke" natürlich. Mal am Samstag schauen, unser erster gig mit einem neuen Sänger...

naja, alter Song heißt ja nicht schlechter Song. Und umgekehrt auch nicht.
Nicht umsonst werden die Evergreens immer und ewig wieder in neuem Gewand gecovert oder aufgelegt.

Der Song an sich bekommt ja nur neue Kleider, weil die alten verstaubt sind - das Gerippe darunter ist ja oft nach wie vor cool - eben weil es gute Harmonien oder Melodien hat.

Ain´t nobody von Chaka Khan lässt grüßen. Mir gefällt die alte Version auch besser, grooved mehr - aber dennoch kommt der Song an sich gut an, auch 25 Jahre später noch
 
Ja das ist eben so, in den 60ern gab es viel weniger bands, dafür richtig gute, die man bis heute locker hören kann. Mache ich ja auch. Sowas bleibt ! Das ist in der schnell-lebigen Neuzeit eben nicht so. Es gab auch ein paar Gitarren-Modelle pro Hersteller, guck dir das heute mal an. Sowas bleibt eben haften und in den köpfen, was auch gut ist. Die hangemachte Musik von damals gefällt mir auch deutlich besser als vieles von heute. Und es war eben Aufschwung-Zeit, Wirtschaftswunder, Peace, love, rocknroll, was alles positiv eine Rolle spielt und im Kopf bleibt. So emfpand ich aber auch grossteils meine jugend, die 90er. Absolut geile "Gitarren-"Bands, die ich heute noch rauf und runter höre....War für mich auch eine seeehr prägende zeit, gerade was Musik angeht. RATM, sowas gabs vorher einfach nicht, Nirvana, Pearl Jam, Pantera, aus den 80ern mitgekommene wie Metallica, Guns´n´Roses, Acdc mit nem coolen Album für uns damals usw....ging für mich schon gut ab. Erstes Rock am Ring für mich usw....all sowas kann man sich gut merken und erinnert sich eben gerne dran. Hätte auch gerne die Beatles mal live gesehn (und auch nirvana:()...aber was willste machen...Heute richtig geile "Neue" Musik zu finden ist eher schwierig für mich, hier und da kommen mal knaller raus, aber die sind ober bleiben unbekannter (Earl Greyhound z.b., hammer rockband......)....Meine gitarren und Equip hab ich glaub ich gefunden, daher bin ich gott sei dank erstmal nicht auf GAS, aber kann ja alles wieder kommen, wie die gute alte Musik von damals;)
 
Als Jahrgang 1964 kann ich hier vieles, was hier geschrieben wurde, sehr gut nachvollziehen. Immerhin hat es mich im Alter von 12 Jahren, also 1976 als ich meine erste Gitarre, eine Framus Westerngitarre, bekam, erwischt, dass ich seit dem ununterbrochen aktiv in Bands Musik mache.
Früher war das eine idealistische Frage, ob man in einer Band spielt, sich eine Mofa, später ein Moped kaufte oder noch ein paar Jahre später sich in Richtung Computer orientierte. Eines ging meist nur, alleine schon wegen des Geldes. Musikmachen war teuer, egal, ziemlich egal welches Instrument, und man musste unendlich sparen, um sich ein weiteres Stück seines Traums zu erfüllen. Mit 16 Jahren hatte ich eine Lem Three Gesangsanlage, 150Watt, 4 Eingänge und Bandecho, die Boxen dazu, Selbstbau mit einem 12er und Piezohorn, waren selbstgebaut, trotzdem war ich damit überall gefragt, wo irgendwer eine Veranstaltung oder einen Auftritt plante. In vielen Fällen konnte man das Equipment von Tanzmucker abkaufen, die über das nötige Kleingeld verfügten, sich öfter mal was neues zu leisten. Auch wenn es heute ein wenig blöd klingt, das waren damals echt solche Local Heros, angesehen bei allen Leuten, weil sie was machten, was nur wenige konnten, auch bei Amateurmusikern, die immer neidisch auf das Equipment schauten.
Als ich dann selber das Angebot hatte, in einer Tanzband einzusteigen, musste ich nicht lange nachdenken. Und endlich kam nach und nach auch das gute Equipment an Land, die erste Gibson Gitarre, der erste Roland Verstärker, ein großes richtiges Mischpult ... na ja und so weiter.
Keyboarder waren die am meisten gearschten, weil sie richtig Geld investieren mussten, um auch nur annähernd akzeptable Sounds auf die Bühne zu bringen. Das wurde erst Ende der 80/Anfang der 90er mit den Workstations besser, wenn auch noch nicht viel günstiger.

Trotzdem war auch das Leben eines Tanz-/Covermuckers anders als heute. Um die Songs, die man spielen wollte zu bekommen, musste man sich tatsächlich die Schallplatte kaufen. Manchmal hab ich einen aktuellen K-Tel-, Arcade- oder Bravo-Hit-Sampler, oder wie sie auch immer hießen, für 34,90DM gekauft, nur weil da ein Lied daruf war, was wir dringend brauchten. Die haben zwar früher die Songs im Radio häufiger ohne viel Werbung und dazwischengequatsche ausgespielt, aber das war dann doch oft ein Glücksgriff oder mit viel Geduld verbunden, wenn man einen song aus dem Radio mitschneiden wollte.
Selbst die Songtexte raushören war manchmal eine Herausforderung. Gerade bei englischen Songs war das Schulenglisch dann doch häufig nicht ausreichend. Internet gab's nicht, also hab ich gierig auf jedes Top schlagerheft (wer kennt sie noch?) gewartet, oder wenn man Glück hatte einen abgedruckten Songtext aus der Bravo auf der Schreibmaschine abgetippt, mit Blaupause oder Kohlepapier, weil Kopierer gab's ja auch nicht.
Heute zieh ich mir das MP3 kostenlos aus dem Internet, und wenn ich's bei YT mitschneide, den Songtext gibt's gratis dazu bei Songtext.net oder anderen Plattformen. Selbst Sheets bekomme ich so, brauch keine Akkorde mehr heraushören.

Es gab schon Herausforderungen ohne Ende. Dafür war man aber auch etwas besonderes, Live-Musik-Veranstaltungen waren noch was besonderes. Von 1980 bis etwa zur Jahrtausendwende konnte ich locker davon leben, was ich als Live-Musiker bei Auftritten bekam, und wir haben noch jede Menge Gigs absagen müssen, weil es einfach zu viel war.

Heute hat sich das Hörverhalten geändert, auch Musikmachen kann jeder, weil das Zeug, das man dazu braucht, nichts mehr kostet im Vergleich zu früher. Entsprechend hat sich auch die Wertschätzung verändert.

Also mein Fazit:
Heute ist vieles deutlich leichter, aber ist das trotzdem besser? Doch im Umkehrschluss daraus zu folgern, dass es früher besser war, ist halt auch nicht richtig. Besser war es früher, weil man als Musiker höhere Wertschätzung erfuhr und auch davon leben konnte. Aus heutiger Sicht ist es aber auch eher peinlich, für was man früher angebetet wurde, gerade wenn man sich Aufnahmen von früher anhört. Darüber darf man aber auch nicht zu viel nachdenken, denn die Ansprüche sind heute auch deutlich höher. Wenn früher das Gitarren-Solo bei 'We will Rock You' die Herausforderung war, weil Brian May sowieso der Gott unter den Gitarren-Göttern, dann siehst du heute auf Youtube 8-jährige, die ein HowToPlay von ganz anderen Ergüssen posten.
Vielleicht sind Leute, die Diskussionen wie diese führen, einfach nur zu alt für diese Welt heute...
 
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Der Song an sich bekommt ja nur neue Kleider, weil die alten verstaubt sind - das Gerippe darunter ist ja oft nach wie vor cool - eben weil es gute Harmonien oder Melodien hat.

Ja, da gibt es alte songs die neu gecovert plötzlich besser klingen als das Original z.B. aus den 60s.

Nur mal so als Beispiel. Don´t haha, dann gecovert von DJ Ötzi (war auch gut) und dann diese Version:

Da geht im warsten Sinne des Worters der punk ab.


Vielleicht sind Leute, die Diskussionen wie diese führen, einfach nur zu alt für diese Welt heute...

Meinst Du jetzt uns damit ?
 
Hey, ich habe wirklich nur den aller ersten Beitrag des Threads gelesen und möchte als (verglichener) Jungsprund (Baujahr 90) meinen Senf (mag ich nichtmal) dazu geben:

Insgesamt finde ich es richtig gut, dass das alles mal niedergeschrieben wurde, jedoch darf man dieses "damals war alles besser" nicht so wortwörtlich nehmen. Besser und schlechter sind schließlich irgendwie subjektiv und wenn jemand findet, dass es besser ist, wenn ein Ziel schwer zu erreichen ist, dann kann man ihm ja schlecht die Meinung abschlagen :p (auf youtube bezogen!)

Nun im einzelnen (2-3 Punkte möchte ich nochmal genauer ansprechen, denn bei den anderen stimme ich zu (insofern ich das überhaupt kann ;) ()

"Hatte man eine Band, dann war man ziemlich aufeinander angewiesen, denn z.B. mal eben etwa einen Bassisten zu ersetzen war ebenfalls ohne Internet schwierig."
<--- ich bin zur Zeit auf der Suche nach eine Band der ich mich als Gitarrist anschließen kann. Leider ist das grade als Gitarrist eher schwer... Ich hätte die Möglichkeit analog schneller eine Band zu finden als im Internet, da ich viele Leute schon kenne aus meiner Heimatstadt und Umgebung, jedoch haben mich bestimmte Erfahrungen eher davon abgehalten in dieser Szene Mitmusiker zu finden. Das kann bei jedem anders sein und im Ruhrgebiet trifft man bestimmt schneller draussen Leute die Bock haben Musik zu machen als wenn man auf dem Land lebt oder in einer kleinen Stadt ausserhalb großer Ballungsgebiete, aber grob gesagt finde ich es sogar irgendwie besser, wenn man die Leute erst kennen lernt bzw. sich direkt sieht, anstatt den Kontakt im Internet zu knüpfen um dann bei einem Treffen zu merken, dass es menschlich überhaupt nicht passt.

"mal eben etwa einen Bassisten zu ersetzen war ebenfalls ohne Internet schwierig"- gut für den Bassisten! :D



"Es wurden also (zum Glück) keine Filme von damaligen Auftritten gemacht, über die sich heute unsere Kinder schlapp lachen würden….;)" <--- Schade :D

"Handys sind ein gutes Stichwort. Gab es nicht, also war man nur zuhause erreichbar. Im Festnetz. Was natürlich nur klappte, wenn gerade Anrufer und Angerufener gleichzeitig zuhause waren. Telefonzellen waren selten und standen mit Sicherheit nicht direkt am Proberaum, Auftrittsraum usw. Eine Panne war also nicht durch einen schnellen Handyanruf bei der Freundin („Kannst Du mir ganz schnell neue Drumsticks bringen?“) behoben." <--- Ich könnte jetzt das riesen Fass "Internet und Handys sind Segen und Fluch zugleich" öffnen, will jedoch nur anmerken, dass ich mir ganz oft wünsche (hoffnungslos, ich weiss), dass genau das wieder kommt. Man hält sich so vielleicht eher an Verabredungen, da man sie nicht kurzfristig absagen kann, hat sich vielleicht sogar mehr zu erzählen wenn man bestimmte Themen nicht schon 100 mal per whats app durchgekaut hat und und und... Kann natürlich sein, dass meine Erfahrungen mich davon überzeugen, dass es auch ohne funktioniert und vielleicht sogar alles ein kleines bisschen menschlicher werden könnte?^^

Bei den anderen Punkten, vorallem was das Equipment von früher angeht, kann ich nur zustimmen. In der Musikschule in der ich unterrichte stehen unzählige alte Transen und hängen eine Menge niemals gespielter Gitarren...warum wohl? :D Die sind alle kaum zu gebrauchen und ich bezweifle, dass sie ihre Brauchbarkeit erst in den jahren verloren haben! Mit meinem London City Topteil von `73 bin ich allerdings rundum zufrieden! :p
 
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