Nein, früher war NICHT alles besser !!!

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Barry White konnte KEIN Instrument spielen, hatt aber einen guten Sinn für Melodien und Songs

Dito Michael Jackson. Laut mehreren Quellen ging sein Workflow so:
- Mehrspur-Recorder mit Mikrophon
- Drums beatboxen
- Bassline drübersummen
- Melodien (evtl. mehrmals) drübersingen
- Gesang druff

und dann mit allem zum lieben Onkel Quincy Jones, der hat dann ein "echtes" Arrangement draus gebaut.

Noten lesen kann MJ auch nicht, angeblich lediglich leidlich Klavier und Bass klimpern. Hat gereicht um zum "King Of Pop" berufen zu werden, und es spricht ihm auch keiner ab, dass er Musiker ist. Und war einer der finanziell ergiebigsten Musiker des ausgehenden 20. Jahrhunderts.

Aber lange Rede, kurzer Sinn: viele Menschen die musikalisches Gespür besitzen können mit den heutzutage verfügbaren technischen Möglichkeiten und der sich dadurch ergebenden Vereinfachung viel leichter ihre musikalischen Ideen festhalten und zum fertigen Song "materialisieren"

Ich rede hier von Grooveboxen oder Software, denen man die Tonart oder den Grundton und die Art der Tonleiter vorgibt, gleiches sinngemäss mit Akkorden, Tonleitern und Arpeggios auf dem Klavier stundenlang üben bis man es drauf hat (hat nach wie vor seine Existenzberechtigung) ist nicht mehr zwingend notwendig. Und alles in allem finde ich diese Entwicklung richtig toll.

Hinzugekommen sind vor allem relativ technikaffine Menschen, die man eigentlich gar nicht Musiker nennen kann. Geht dann meist in die Elektronik oder ´experimentelle´ Richtung

Doch, die kann man Musiker nennen. Entscheidend ist das Ergebnis, wenn jemand Musik macht, ungeachtet der dazu benutzten Hilfsmittel, egal ob technikaffin oder nicht auch wenn es nur für ihn selbst ist, ungeachtet ob es anderen gefällt oder nicht ist der jenige Musiker. Ich finde es gut wenn Technik als Unterstützung eines kreativen Vorgangs benutzt werden kann, und diesen auch vereinfacht und den kreativen Vorgang an sich mehr Menschen zugänglich macht.

Den Begriff des Musikers mit der lange Jahre ein Instrument lernenden Person, am besten noch mit dem Besuch eines Konservatoriums zu verbinden finde ich elitistisch und diskriminierend, wobei ich natürlich einer solchen Ausbildung den Wert nicht absprechen will, aber es gibt viele andere Wege zum Musiker, heute mehr denn je!

Wobei ich noch qualifizierend hinzufügen möchte: Nicht jeder Musiker hat die künstlerische oder spielerische Fähigkeit vor Publikum bestehen zu können.
 
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Das ist zwar schade - aber niemand zwingt irgendjemand zu irgendwas.


Darum ging es mir ja garnicht !!! Siehe mein Beispiel mit dem Duo, oder das z.B. DJs meist um 500 Eur pro Abend verdienen und an den Bands will man sparen wo es nur geht. Rechnen wir mal hoch. DJ für einen Abend mit 5 Stunden 500 Eur. Sind 100/Std.

Eine Band mit 5 Leuten wären dann 2.500 Eur. Welcher Veranstalter bezahlt das für eine regionale Band ? Da sind jetzt die genannten Kosten für Anreise, auspacken, einpacken....etc. noch nicht berücksichtig. Wird noch ein Mann am Mixer gebraucht wären es 3.000 Eur.

Deswegen stimmen zwar irgendwo schon Deine o.g. Argumente, aber es ging ja darum dass man als Band Nichts mehr verdienen kann.
 
So siehts leider aus: Man will maximale unterhaltung, was mit DJ einfacher geht, mit einer band nicht so ohne weiteres. Wenn sie das kann bekommt sie auch 2k Euro oder mehr, die Bands die eigenes zeugs machen verdienen da eher nichts, das find ich schlimm. Wir spielen ja auch nur cover, aber nur zum spass für uns, spielen was wir wollen und nicht top40....und ohne Antrieb so oder so oft auf Bühnen zu stehen. Falls das doch mal einer will, ok, kann man drüber reden....Finds nur echt schade für die Vollblutmusiker....ohne Zusatzjob gibts da ja heute kaum chancen zu "überleben" bzw nur von der Musik zu leben.
 
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Wahnsinn, dass jemand, der ansonsten so steril pragmatisch das ganze Musikgeschäft zer-argumentiert von so einer Utopie begeistert sein könnte.. passt nicht so richtig zusammen für mich! ;)



Das Argument ist mindestens so schlecht wie du Anvil findest.. außerdem widerlegst du es einen Absatz später selbst. Die Kassierer sind ungefähr die schlechteste Band aller Zeiten, sowohl von Songwriting als auch von der Beherrschung der Instrumente. Was die mit ihrer Gülle verdienen, willst du gar nicht wissen. Aber warum "verdienen" die das nicht? Ich finde, das ist wohl verdient. Alleine so vielen Proleten aus dem Herzen zu sprechen, indem man mit Mitte 50 noch Witze über "Blumenkohl am Pillermann" macht, ist doch schon fast wieder ehrenwert.


Vielleicht sollten Anvil dann als Spinal Tap re-loaded oder als Comedy Act auftreten :)
Natürlich sind das nur meine Ansichten - aber anscheindend haben sie es sich nicht verdient - sonst hätten sie nach 30 Jahren einfach mehr Publikum, das wollte ich damit sagen.
Das ist aber wertend - denn es geht um Geschmack - aber Metal on Metal ist nun wirklich kein origineller oder besonders guter Song.

Was die Flatrate betrifft: Das ist meine Sichtweise schon seit Jahren - eben einfach weil es fair ist - und JEDER der etwas veröffentlicht die Chance hat einen finanziellen Gegenwert zu bekommen.

Ich habe vor Jahren eine Zeitlang mein Geld mit Musik verdient. Das ging auch eine Weile wirklich gut. Musik für TV Spots oder auch Remixe etc.
Allerdings ist das wie bei jeder Tätigkeit auf eigene Rechnung oft nicht mit einem stetigen Geldfluss pro Monat verbunden bzw. man häöngt auch von der Ehrlichkeit ( in meinem Fall von Redakteuren der TV Sender die die Musik einsetzen ) ab.

Vergisst jemand eine Gema Meldung zu machen - gehst du leer aus - obwohl deine Musik verwendet wurde.
Wird die Gemameldung falsch gemacht - gehst du leer aus
oder - der ganz dreiste Fall
wenn ein Redakteur einfach bei der Gema ein paar Fake Werke im Eigenverlag anmeldet und dann bei der Meldung "seine" Musik meldet ...

Die Remixe bzw. die Preise die dafür gezahlt wurden sind im Lauf der Zeit geringer geworden - somit stand ich vor der Entscheidung weiter zu machen und als "Anvil" zu enden ;-) oder einfach etwas anderes zu machen und Musik einfach nur noch als Hobby zu sehen.

Angenommen es wären früher pro Remix 2000 DM gezahlt worden und ich hätte 2 im Monat gemacht, irgendwann später nur noch 500 € pro RMX.
Bringt es mir etwas mich zu beschweren ? Kann ich die Umstände ändern ?
Nein - also heißt es Entscheidungen zu treffen.

Ich bin gerne bereit Geld zu zahlen für etwas was mir gefällt - aber imho liegt das Versagen auf Seiten der Musikindustrie - und das liegt schon viiiele Jahre zurück. Es wurden überheblich die falschen Entscheidungen getroffen.

Wir haben hier früher über illegale Downloader geredet - das waren fast alles Jugendliche. Die hatten "vor der mp3" eine Summe X, die sie für Musik ausgegeben hat, egal ob CD, LP oder Konzert.
Plötzlich gab es die Möglichkeit "alles" runterzuladen - also auch zu 95% Zeug, dass man sich nieee gekauft hätte - weil man dafür das Geld nicht hatte und weil man es nie gekauft hätte, weil es nichts ist was man hören würde ( gegen Bezahlung ). Es gab es nur eben "zufällig" umsonst. Die Musikindistrie hat nun aber nicht die 5% Verlust angeklagt, sondern die 100%.

Beispiel: Ich hätte mir nie für 20 € ein Barry Manilow Album gekauft. Er hätte als NULL an mir verdient.
Lade ich es mir kostenlos runter, weil es zufällig angeboten wird, verdient er was an mir ? Genau ... NULL

Die Musiker - um die es eigentlich geht - haben auch den Fehler gemacht und panisch geklagt und die Industrie unterstützt - anstelle einfach intelligent in die Zukunft zu denken - und damit ein Publikum verprellt, dass irgendwann erwachsen wird und sich aber immer an das Gebaren der Industrie erinnern wird.

Zumal:

Früher konnte nicht jeder ein Instrument spielen - da war die Wertschätzung eben noch eine andere.
Heute macht "jeder irgendwelche" Beats - Musik machen ist nicht mehr elitär - jeder kann es machen - das Besondere geht einfach mehr verloren. Ist dich klar. Etwas das jeder kann hat eben nicht mehr diesen Wert.

Die Musik(Film)industrie wehrt sich jedoch gegen eine Kulturflat. Warum ? Weil sie dumm sind. Ich nehme doch lieber von ALLEN 25 € im Monat mit - selbst von denen, die eigentlich kaum Musik kaufen - als einen Riesenapparat zu managen, der nur dafür da ist, sicherzustellen dass die paar Käufer die es noch gibt auch auf jeden Fall bezahlen.

Aber wer steckt dahinter ? Ich glaube dass es die RICHTIG großen Acts sind. Denn wenn diese aktuell fast alles vom Kuchen kriegen, finden die es nicht lustig bei einer Kulturflat zwar immer noch das größte Stück zu bekommen - aber immerhin ein gutes Stückj abgeben zu müssen für die Millionen kleiner Blogs und Bands die eben auch 100 x geklickt werden und dafür 1 € bekommen würden.
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Darum ging es mir ja garnicht !!! Siehe mein Beispiel mit dem Duo, oder das z.B. DJs meist um 500 Eur pro Abend verdienen und an den Bands will man sparen wo es nur geht. Rechnen wir mal hoch. DJ für einen Abend mit 5 Stunden 500 Eur. Sind 100/Std.

Eine Band mit 5 Leuten wären dann 2.500 Eur. Welcher Veranstalter bezahlt das für eine regionale Band ? Da sind jetzt die genannten Kosten für Anreise, auspacken, einpacken....etc. noch nicht berücksichtig. Wird noch ein Mann am Mixer gebraucht wären es 3.000 Eur.

Deswegen stimmen zwar irgendwo schon Deine o.g. Argumente, aber es ging ja darum dass man als Band Nichts mehr verdienen kann.

das stimmt vielleicht - aber die Auftrittsmöglichkeiten gibt es ja noch - nur wollen die Leute heute ggbf. einfach etwas anderes sehen. Vielleicht nicht mehr die Band, sondern den DJ.
Geht es mir um die Bezahlung des Gigs muss ich umschulen - geht es mir um den Spass muss ich die Einbußen hinnehmen.

Manchmal muss man sich ändern wenn sich der Geschmack der Leute ändert.
in den 80ern hat Mötley Crüe Millionen Platten verkauft. In den 90ern nur noch wenige ... das ist zwar ein anderes Niveau - aber auch hier geht es um geänderte Rahmenbedingungen.

Wie gesagt - ich finde es ja auch schade - aber der "Konsument" nimmt sich eben immer das, was er gerade will. Treffe ich den Zeitgeist / Geschmack nicht mehr - dann ist das so.

Und bei deinem Beispiel zu bleiben - drehe es doch mal um:

Der Veranstalter hat ein Budget von 500 €
Den DJ bekommt er dafür - die Band nicht. Da kümmert es ihn ja nicht was die Gegenseite davon hat oder nicht. Es geht um die Befriedigung SEINES Bedürfnisses.

Er will 5 Std unterhalten werden. Das schafft der DJ, das schafft die Band. Wenn die Band aber 5x so viel kostet und der Veranstalter kein besonderes Faible für Band XYZ hat - wird es es nicht zahlen.
 
Dann gibt es auf der andere Seite Bands (nicht mehr so regional) , die mit voller Bühnenschau (Feuerwerk, Klamauk und sonstiger sh.......) das Publikum verarschen. Hinten sitzen dann paar Mann an der Technik . Ist noch ok. Aber da hört man Instrumente die man auf der Bühne nicht sieht. Ok, keyboard.

Was, another brick in the wall, das Solo muss ich mir anhören und sehen. Über tausend Gäste waren da, 18 dicke Vollblut Boxen standen vor der Bühne. Habe mich also vor gekämpft. Äh, wo haben die denn ihre Monitorboxen, in-ear, sehe.... Nichts. Das Gitarrenkabel hing an einem Funksender. Dummy ?

Jetzt das Solo, wie auf der CD..... Aber hallo, aber irgendwie greift der Gitarrist doch etwas Anders.... Selbst David würde es nie mehr live so spielen können wie auf der Schallplatte.

Also playback. Aber die Band ist gut drin und verdient entsprechend. Kenne durch Zufall (kein gebabbel) ihre Gage, bei deren gig ich damals war. Wo bleibt da die echte "music by handmade" ?
 
So siehts leider aus: Man will maximale unterhaltung, was mit DJ einfacher geht, mit einer band nicht so ohne weiteres. Wenn sie das kann bekommt sie auch 2k Euro oder mehr, die Bands die eigenes zeugs machen verdienen da eher nichts, das find ich schlimm. Wir spielen ja auch nur cover, aber nur zum spass für uns, spielen was wir wollen und nicht top40....und ohne Antrieb so oder so oft auf Bühnen zu stehen. Falls das doch mal einer will, ok, kann man drüber reden....Finds nur echt schade für die Vollblutmusiker....ohne Zusatzjob gibts da ja heute kaum chancen zu "überleben" bzw nur von der Musik zu leben.

Auch hier die Frage nach der Intention Musik zu machen. Begeisterung / Hobby oder Job ?
Klar ist es schade - aber i.d.R. geht es beim "Berufsmusiker" NICHT um die Bedürfnisse des des Musikers - er ist nur der Dienstleister und sollte sich nach dem richten der ihn bezahlt.

"Ich will Musiker werden" - heißt für mich: Ich mache alles dafür um damit Geld zu verdienen - und nicht: "meine eigene Musik ist so gut - eigentlich muss die jedem gefallen"

Klar gehen die meisten Bands an den Start um "die Welt zu erobern" und irgendwann im Stadion vor 100.000 zu spielen - aber das passiert eben auch nur 1 x von 100.000.

Auch viele DJs missverstehen das und spielen eher Musik für sich selbst und wundern sich dass niemand tanzt.
Nur wenige haben das Glück mit Ihrem Geschmack und ihrem Gespür für die richtige Platte zur richtigen Zeit genau dann und dort zur Stelle zu sein, dass sie irgendwann zur DJ Elite gehören.

Da ist es genau wie bei der Musik. DJ-ing kann wirklich jeder - damit meine ich jetzt sogar Vinyl DJ-ing - ist nur ein bisschen Übung und nicht schwer.
Aber nur ganz wenige schaffen es ganz weit.

Den 99,9% der "Wanne-be-DJ-Stars" geht es genauso wie den Bands - sie müssen umsonst oder für ein paar Bier irgendwo auflegen ....
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Dann gibt es auf der andere Seite Bands (nicht mehr so regional) , die mit voller Bühnenschau (Feuerwerk, Klamauk und sonstiger sh.......) das Publikum verarschen. Hinten sitzen dann paar Mann an der Technik . Ist noch ok. Aber da hört man Instrumente die man auf der Bühne nicht sieht. Ok, keyboard.

Was, another brick in the wall, das Solo muss ich mir anhören und sehen. Über tausend Gäste waren da, 18 dicke Vollblut Boxen standen vor der Bühne. Habe mich also vor gekämpft. Äh, wo haben die denn ihre Monitorboxen, in-ear, sehe.... Nichts. Das Gitarrenkabel hing an einem Funksender. Dummy ?

Jetzt das Solo, wie auf der CD..... Aber hallo, aber irgendwie greift der Gitarrist doch etwas Anders.... Selbst David würde es nie mehr live so spielen können wie auf der Schallplatte.

Also playback. Aber die Band ist gut drin und verdient entsprechend. Kenne durch Zufall (kein gebabbel) ihre Gage, bei deren gig ich damals war. Wo bleibt da die echte "music by handmade" ?


Zauberwort Unterhaltung !

Wenn es das ist was das Publikum will .... dann muss man es anbieten - oder es lassen.

Meinst Du Kiss wäre ohne die Show und das Blut und die Masken je so berühmt geworden ? Klar - sie hatten auch einige wirklich eingängige Songs - aber dennoch
Sex Pistols - ohne deren Image und Show ? Never
Iggy Pop - ohne seine Attitude und die Show ? Niemals

Die waren alle nur clever.

Ich finde es nur lustig, dass Milli Vanilli damals sooo ein Skandal waren - heute wäre es egal
 
Also playback. Aber die Band ist gut drin und verdient entsprechend. Kenne durch Zufall (kein gebabbel) ihre Gage, bei deren gig ich damals war. Wo bleibt da die echte "music by handmade" ?

Jo. Ich mag es auch nicht wenn Live genauso klingt wie vom Album. Daher kann man sich bei ca. 80% der Top-Acts was Liveauftritte angeht das Geld auch Sparen. Gut, man hat die Konzert-Atmosphäre, das drumherum, aber die Musike kommt "aus der Dose". Wenn ich echtes Geld kurz vor dreistellig auf den Tisch des Veranstalters lege, erwarte ich auch einen "echten" Auftritt der Band, bei der in "Echt" gespielt und gesungen wird.
 
Ich bin jetzt nicht den ganzen Faden durchgegangen, aber ich würde auch gerne meinen Senf dazugeben.

Die Beschaffung guten Equipments war bis - sagen wir - Anfang der 90er noch viel schwieriger, als heute. Einer, der das Ganze ohne Zweifel erheblich vereinfacht hat, war der Music Store in Köln mit seinem Katalog, man mag ihn, oder nicht. Auch die Qualität der Instrumente und Amps, um mal in meinem Fachgebiet zu bleiben, ist erheblich besser, und auch deutlich preisgünstiger. Eine gute Gitarre oder einen Bass für 300€ zu kriegen, ist kein Problem, selbst 99€ habe ich schon gesehen, habe aber da dann doch etwas Zweifel. Besser, als das Billiggeraffel von vor 40 Jahren ist es aber auf jeden Fall.

Was ich früher besser fand, war die völlige Offenheit in musikalischen Dingen. Man denke nur mal an die Essener Songtage oder ähnliche Veranstaltungen. Das war streckenweise pure Anarchie im besten Sinne. Experimentell, schräg, kreativ. Damals konnte man mit Krautrock, Jazzrock oder Prog ganze Hallen füllen. Macht heute mal Musik wie das Mahavishnu Orchestra, Amon Düül, Tangerine Dream oder ELP, um mal nur ein paar zu nennen. Klar, alles hat seine Zeit, aber ich denke, damals konnte man musikalisch mehr machen, und dennoch davon ausgehen, dass man eine nicht unerhebliche Zuhörerschaft gewinnen kann. Versucht man heute, so etwas wie Pink Floyd oder Yes auf die Beine zu stellen, wird das sehr wahrscheinlich scheitern. Wenn man nicht selbst eine von diesen Bands ist, wird das keinen hinter dem Ofen hervorholen.

Andererseits sind natürlich die Möglichkeiten durch Portale wie YouTube erheblich besser geworden, sich selbst zu präsentieren. Recording ist einfacher und billiger, alles geht viel schneller. Aufnehmen, bearbeiten, hochladen, und schon hat die ganze Welt innerhalb kürzester Zeit (theoretisch) Zugriff auf dein Produkt. Es ist zweischneidig. Ich bin ein Nostalgiker, daher vielleicht nicht ganz so enthusiastisch ob der neuen Gelegenheiten, aber seinen Reiz hat die schnelle, neue Zeit schon irgendwie...
 
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Versucht man heute, so etwas wie Pink Floyd oder Yes auf die Beine zu stellen, wird das sehr wahrscheinlich scheitern. Wenn man nicht selbst eine von diesen Bands ist, wird das keinen hinter dem Ofen hervorholen.

Da hast Du recht. Ich wohne in einer kleinen Kur-Stadt. Vllt. rund 21.000 Einw. mit Vororten. Vor 3 Jahren (kurz vor seinem Tod) trat dort Johnny Winter auf. Der Bluesgitarrist mit den langen weißen Haaren, ihr kennt ihn. Er wurde in die Blues Hall of Fame aufgenommen. Wenn 500 Besucher da waren, war es viel. Schade.

Aber das zeigt wiederum, wie schnell Alles vergänglich ist. War das auch nicht die Angst von Elvis ? Er konnte damit einfach nicht weiterleben.....
 
Versucht man heute, so etwas wie Pink Floyd oder Yes auf die Beine zu stellen, wird das sehr wahrscheinlich scheitern. Wenn man nicht selbst eine von diesen Bands ist, wird das keinen hinter dem Ofen hervorholen.

Vermutlich, aber wo ist das Problem ?
Nimm zB mal DubStep Acts wie Skrillex. Der hat einen extrem kruden, verzerrten Sound, den zu Beginn seiner Karriere vermutlich auch fast jeder s*******e fand. Er hats durchgezogen und hatte das Glück dass er stilbildend wurde und es dann viele Leute gut fanden. Die Chilli Peppers oder Metallica waren zu Beginn auch totale Nischenbands ... Und hätten auch einfach in der Versenkung landen können. Aber sie waren mit die ersten in Ihrem Genre und haben sich durchgesetzt. So ist das nun mal. Die ersten sind die Originalen, alle danach sind die, die "so klingen wie" ....

Warum brauche ich ein 2. Pink Floyd, wenn es die schon gibt. Wenn ich Bands brauche, die so ähnlich klingen, dann meistens in dies Ära ... Oder eben viel Später, aber nur wenn es wieder mal angesagt ist, oder ixh total auf dießen Style stehe.

Und das gute ist: das Netz bietet die ALLE Möglichkeiten nach neuen Bands zu suchen, die so klingen wie PF. da bin ich mir sicher, dass es die Gibt. In dieser verrückten Welt gibt es nämlich wirklich ALLES, selbst Japaner die gebrauchte Unterhosen kaufen ;-)
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Da hast Du recht. Ich wohne in einer kleinen Kur-Stadt. Vllt. rund 21.000 Einw. mit Vororten. Vor 3 Jahren (kurz vor seinem Tod) trat dort Johnny Winter auf. Der Bluesgitarrist mit den langen weißen Haaren, ihr kennt ihn. Er wurde in die Blues Hall of Fame aufgenommen. Wenn 500 Besucher da waren, war es viel. Schade.

Aber das zeigt wiederum, wie schnell Alles vergänglich ist. War das auch nicht die Angst von Elvis ? Er konnte damit einfach nicht weiterleben.....

Ok, er ist relativ bekannt, weil er schon lange dabei ist (war). Aber waren vor 20 Jahren mehr Besucher auf seinen Konzerten ?
Blues ist eben auch eine Nischenmusik.
Es gibt bestimmt auch Bands, die hervorragend alte Seemannsloeder mit Akkordeon spielen, und das sogar musikalisch perfekt. Da kommen wahrscheinlich aber nur 5 Zuschauer .... Das sehe ich aber auch nicht als Problem.


Wenn jemand zu der Musik steht, die ihm gefällt und das durchzieht, finde ich das super, aber es muss auch klar sein, dass je kleiner die Nische, desto kleiner das Publikum.
 
„Früher war alles besser!“
Kann man so oder so sehen, schließe mich der Meinung an, einfach anders. Aber man hatte es schon ein wenig schwerer an gute Teile zu kommen, als heutzutage. Aber es gab ja Zeitschriften, und vor allem kleine Musik Läden, da konnte man schon was ordentliches bekommen, musste man halt lange sparen und viel testen. Aber ein Fender Princeton 112 Verstärker und ne Fernandes Tele (80er) wurden es dann. War als Anfänger sehr glücklich damit.
 
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Und, wie schon gesagt, uns Bands, will keiner was bezahlen. Man muss dem Veranstalter auch einmal klar machen, dass z.B. bei einer gig-Dauer von 4 Std. -je nach Entfernung- nocheinmal die gleiche Zeit an Transport, Aufbau, soundcheck, Abbau, Rückfahrt mit berücksichtigt werden muss. Dass ein Equipment auch irgendwie bezahlt werden muss, geht den Leuten gerade mal am xxx vorbei.

Ja, den persönlichen Material- und Arbeitseinsatz kennen wird alle. Aber nicht allen Veranstaltern muss man das klar machen. Die wissen das durchaus selbst. Nur: Sie haben die Kohle auch nicht. Das fängt unten an: 10€ Eintritt und der Veranstalter weiß, es kommt keiner mehr. Das Publikum will nicht mehr zahlen. Oder kann nicht mehr?

Paradox allerdings: Fürs Kino zahlen sie so viel.

Warum? Weil es kein Kino gibt, das sich als Hobby nen 3d-Projektor anschafft und für den Hut aufmacht. Viele Bands machen einfach die Preise kaputt durch ihr Verhalten.
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Gibt es vermutlich auch. Hinzugekommen sind vor allem relativ technikaffine Menschen, die man eigentlich gar nicht Musiker nennen kann. Geht dann meist in die Elektronik oder ´experimentelle´ Richtung. Als Kind mal 1,2 Jahre Klavierunterricht gehabt, aber im Grunde... na ja, lassen wir das... .
.

So einer bin ich. Als Kind mal 2,5 Jahre Keyboard-Unterricht gehabt. Einer von der schlimmsten Sorte also. Und dann spielt dieser Nichtmusiker auch noch in einer Blues-Band, in einem Liedermacherprojekt und manchmal Klavier bei Jazz-Sessions. Und sehr gerne experimentell mit Elektronik auch noch. Aber im Grunde… naja lassen wir das – es entbehrt einer Grundlage.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
da konnte man schon was ordentliches bekommen, musste man halt lange sparen und viel testen. Aber ein Fender Princeton 112 Verstärker und ne Fernandes Tele (80er) wurden es dann. War als Anfänger sehr glücklich damit.

Heute kann sich quasi jeder einen Amp leisten. Oder ein Mischpult. Oder irgendwelche Mikros und Aktivboxen. Aber ob das so gut ist? Denn dieses Einsteiger-Billigstsegment ist voll mit Vollschrott. Klingt schlecht, ist schlecht, verreckt bald und belastet die Umwelt nicht nur akustisch.

Oder gab es diesen "Müll" früher schon und ich weiß es nur nicht, weil er natürlich nicht übrig geblieben ist, sondern bereits entsorgt wurde?
 
Denn dieses Einsteiger-Billigstsegment ist voll mit Vollschrott. Klingt schlecht, ist schlecht, verreckt bald und belastet die Umwelt nicht nur akustisch.

Sorry , so stimmt das allemal nicht ! Lass jetzt mal so die Sau nicht raus. Eine Fender Strat (AM Standard) um die 800 Eur kostet in der Produktion nicht mehr als 150 $. Wenn man aber auf die Boutique Sachen abfährt ist natürlich Alles darunter Schrott.

Fährst Du einen A6 oder 525, oder C-Klasse ? Alles darunter ist nämlich Schrott....:eek:
 
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Sorry , so stimmt das allemal nicht ! Lass jetzt mal so die Sau nicht raus. Eine Fender Strat (AM Standard) um die 800 Eur kostet in der Produktion nicht mehr als 150 $. Wenn man aber auf die Boutique Sachen abfährt ist natürlich Alles darunter Schrott.

Ne Fender Strat um 800€ ist auch kein Einsteiger-Billig-Set, das wäre eher Gitarre+Amp für unter 100€ und solche Deals.
 
Bin Baujahr 49 und Zulassung im selben Jahr :D
Unsere Bandgründung war 1966, da war ich im 2. Lehrjahr und bekam monatlich 85 DM.
Eine E Gitarre hatte ich bereits zu Weihnachten von meinen Eltern bekommen (was für ein Glück).
Den Verstärker, damals vom Quelle Versand (Privileg) habe ich in Raten abbezahlt.

Unser Keyboarder hatte reiche Eltern und hat das meißte Equipment gekauft. zu dieser Zeit gab es
noch keine PA Anlage sondern nur Gesangsanlagen (Dynacord Eminence). Unser Drumer, Bassist
und zweite Gitarrist hatten auch ihre eigenen Instrumente.

Früher war nicht alles besser, aber einfacher: Gastwirte, Veranstalter wie Sportvereine usw,usw.
waren froh, eine Band zu bekommen....Heute muss man Demos und/oder Videos vorlegen um
überhaupt eine chance zu bekommen.

Wir haben damals in den "Hut" gespielt, Essen und Trinken war frei...................................
Geschlafen wurde im VW Bulli. Heute ist alles vornehmer und man muss unbedingt in Hotels
oder Pensionen übernachten. Ist nur die Frage, wer die Übernachtungskosten bezahlt, das muss
vorher alles geklärt werden.
 
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@Kluson

Klar braucht keiner ein zweites Pink Floyd, aber das war ja sowieso nur exemplarisch gemeint...
 
Das hatte ich auch! Tascam Porta One mit DBX-Rauschunterdrückung. Kostete damals unglaubliche 1700 DM und im Ping-Pong-Verfahren konnten immer 2 vorher gefertigte Spuren plus eine life eingespielte auf 2 andere überspielt werden (dafür nutze das Porta den linke und den rechten Kanal von Vor-undRückseite der Kassette). Der Haken: Bei jedem Überspielen ging Qualität verloren und das Rauschen nahm zu.
Das Ergebnis kam nicht annähernd an heutige Ergebnisse heran. Aber wegen des hohen Preises kreiste das Porta One im gesamten Bekanntenkreis herum und man war immer heilfroh, wenn es heil zurück kam. Heute schmunzele ich ab und zu, wenn ich mir die alten Aufnahmen anhöre, von denen wir damals dachten, sie hätten eine tolle Aufnahmequalität.....;)

Es kam immer auf die Kassette an, die man benutzt hat. Je weniger Minuten sie hatte, desto dicker war das Band und die Qualität war jeweils höher.
Dafür hat man auf eine C-30 Kassette (mit kurzem, dicken Band) nur ein paar Minuten an Songmaterial bekommen, weil das Band vom Tascam viel schneller abgespielt wurde als vom normalen Kassetten Rekorder und es wurden natürlich alle vier Stereo-Spuren gleichzeitig benutzt.
Im Grunde hat das Gerät aber wirklich das Maximum aus so einer normalen Kaufhaus-Kassette herausgeholt.
Aber du hast recht: Das Bouncen der bespielten Spuren auf eine Freie war problematisch. Die Transparenz ging verloren und man konnte nachträglich nichts mehr
am Mix ändern.
Das haben übrigens früher die großen Studios ganz genauso gemacht. So haben die Beatles z.B. "Sgt. Pepper" auf gerade mal vier Spuren bekommen.
Mein Traum war in den 90ern übrigens ein Harddiskrekorder, den ich mir als Schüler aber nicht leisten konnte.



Das Gejammere der Musikindustrie nervt schon. In dern 80ern wurden quasi alle LP Titel nochmal als CD verkauft - hat da jemand über die doppelten Einnahmen gejammert ?

Das stimmt natürlich. In den 80ern und auch noch in den 90ern wurde mit den CD Re-Releases sehr viel Geld gemacht, dass dann ja auch für
die Förderung neuer Acts verwendet werden konnte.


Ich finde auch den Anspruch, dass man als Musiker Geld verdienen muss falsch. Warum kann man es nicht als Hobby sehen bei dem man, wenn es gut läuft, noch etwas dazu verdienen kann, und wenn es schlecht läuft, eben nicht. Demjenigen der Vasen aus Ton fertigt kann man auch keine Verkaufsgarantie geben ... oder dem, der in seiner Freizeit Aquarelle malt kann man auch nicht zugute halten, dass er seit der Erfindung des Kopierers weniger Chancen hat.

Das stimmt. Ich sage immer, wenn man wirklich Musiker ist, kann man es sich nicht aussuchen, ob man Musik machen möchte oder nicht.
Wird man bezahlt, dann ist das super, wird man nicht bezahlt, macht man es trotzdem - zumindest bei mir ist das so.


Man kann es auch anders herum sehen. Durch Spotify ist die Chance viel größer gehört zu werden.

Bei Spotify und auch bei Itunes werden aber leider nur Künstler gespielt, die schon einen Vertrag bei einem Label haben.
Soundcloud und Bandcamp sind da schon besser. Da gibt es Acts mit Label-Deal und auch ohne.




Das stimmt nicht. Nur ist es anders verteilt. Früher haben Bands bei Tourneen immer draufgelegt und an Alben/Singles verdient. Heute wird weniger Musik gekauft, oder eben nur einzelne Titel ( was nur fair ist wenn mir der rest des Albums nicht gefällt ) Dafür kosten Konzert Tickets unglaublich viel mehr als früher. Früher hat ein teures Ticket 30 DM gekostet. Heute kostet ein billiges Ticket 75 € ! Ein teures 300 €.
10 oder 15 € Konzerte findet man nur bei unbekannten Bands - aber selbst die haben früher 5 DM gekostet.

Oh ja, ich habe mir in letzter Zeit so einige Konzertbesuche verkniffen, weil es mir zu teuer war.
Paul McCartney war so ein Fall dieses Jahr. Da ging unter 120€ gar nichts. Ich hatte ihn vor Jahren schon gesehen, daher habe ich
dankend verzichtet.



ja - siehe oben. Wenn ich mir die Top Ten der Bestverdiener im Musikbiz anschaue, dann kann ich nicht erkennen, dass dort weniger verdient wird.
Und bei Nischenbands ist es von jeher so dass sie

a) weniger verkaufen
b) dafür aber eher richtige Fans haben, die kaufen und nicht downloaden

Der Witz ist ja, dass selbst augenscheinliche Charterfolge von Bands kaum noch Auskunft über deren tatsächlichen Erfolg geben.
Die Band Tokio Hotel (zu deren Fans ich nicht gehöre) kam mit ihrem letzten Album aus dem Jahr 2014 auf Platz 2
der offiziellen deutschen Albumcharts.
Trotzdem gilt es als Karrieretiefpunkt und erster großer Flop, der sogar das Weiterbestehen der Band in Frage stellt.
Das muss man sich mal vorstellen: Platz 2, trotzdem Flop.
Früher undenkbar.
Die Verkaufszahlen, die man für eine silberne, goldene und platin Schallplatte erreichen musste, wurden ja auch vor Jahren schon gesenkt, da
kaum noch Künstler die alten Zahlen erreichen konnte.

Was meint ihr warum in den letzten Jahren grausiger deutscher Schlager (Helene Fisher, Andrea Berg usw.) so extrem
erfolgreich ist?
Weil die Musikindustrie sich damit ein älteres, gesetzteres Publikum erschlossen hat, das weniger internetaffin ist und noch Tonträger, DVDs etc. kauft.
Hohe Ticketpreise sind für diese Käuferschicht auch noch zu verschmerzen.
Die Teens und Twens hat die Musikindustrie längst aufgeben. Die kaufen nichts, die downloaden und interessieren sich primär für
Dinge, die sie mit ihrem Mobiltelefon machen können.
Vor zwanzig Jahren wäre eine Helene Fischer ein Randphänomen in der Schlagerecke geblieben, heute ist sie Mainstream.

Das nächste große Ding sind seit einiger Zeit auch Gimmickbands, wie z.B. die unsägliche Band Santiano.
Das ist im Prinzip eine Art gecastete Boygroup für Männer über fünfzig.
Ein bisschen Rock, ein bisschen Irish, ein bisschen Pirat, ein bisschen Seefahrer-Romantik, rau und männlich - alles, was dem Vati gefällt! ;)
Gegen diesen Mummenschanz waren selbst Village People noch ein ernstzunehmendes Tanzensemble!

Alles sehr traurige Entwicklungen aus kultureller Sicht.
Klar: Mist und peinlichen Quatsch gab es immer schon, aber ich habe in den letzten Jahren das Gefühl, dass es gar nichts anderes neues mehr gibt - außer
in den erwähnten Nischen, die man sich selber erstmal erschließen muss.

Vor ein paar Jahren noch habe ich diese Entwicklung noch anders gesehen, war so ein bisschen Piratenpartei-mäßig drauf - Kostenloskultur, alles frei
für jeden usw... Mittlerweile sehe ich aber die Schäden, die das alles angerichtet hat. Obwohl es andererseits natürlich auch nicht zu
verhindern gewesen wäre.
 
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@Kluson

Klar braucht keiner ein zweites Pink Floyd, aber das war ja sowieso nur exemplarisch gemeint...

schon klar, deswegen hatte ich ja auch ein anderes exemplarisches Beispiel genannt ( Skrillex ) - auch der musste zu Beginn sicher in fragende Gesichter schauen, nach dem Motto: "was ist das denn für ein Sound" ?
Ähnlich ging es auch anderen Bands die mit irgendetwas "neuem" um die Ecke kamen. Wenn du es dann schaffst die Leute so weit zu kriegen, dass sie es doch mögen - dann hat man Glück gehabt.

Warte ma - in 20 Jahren wird eine "Metallica-like" Band entweder "niemand mehr hinter dem Ofen hervorlocken" - oder das totale "Revival" starten.
 
Ich finde an der lebens-Erfahrung/Geschichte von Capricorn kann man doch alles genau sehen, nimmt man "uns" jüngere noch dazu...so war das damals, so ist es heute....Was gab es in den 60/70ern im gegensatz zu heute an plattformen usw ? nix...klar das alles anders ist. Damals gabs in jedem Dorf ne kneipe, Das war der zentrale treffpunkt, oder abends auf der bank vorm haus. Am Wochenende war Tanz, zu Live-Musik, mal hier mal da....So wurden unsere Eltern unsere eltern...oder so;) so ändert sich eben die Zeit, ob gut oder schlecht, Technikfortschritt in allen Bereichen inklusive.....Man erstickt leider heutzutage irgendwie in allem, weil es einfach von allem zu viel gibt, Die "Highlights" für einen selbst sind immer schwieriger zu setzen weil man alles irgendwie haben kann, immer und überall...höher-weiter-schneller...
 
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Was meint ihr warum in den letzten Jahren grausiger deutscher Schlager (Helene Fisher, Andrea Berg usw.) so extrem
erfolgreich ist?
Weil die Musikindustrie sich damit ein älteres, gesetzteres Publikum erschlossen hat, das weniger internetaffin ist und noch Tonträger, DVDs etc. kauft.
Hohe Ticketpreise sind für diese Käuferschicht auch noch zu verschmerzen.

Man sollte vielleicht auch bedenken, dass (volkstümlicher) Schlager einfach nach wie vor ein sehr großes Publikum hat. Die kommen nicht im Fernsehen, weil sie bei Rock am/im XYZ im Schlamm baden, schon klar. Und keiner will einen von denen kennen. Geht man aber mal raus aus den eigenen Musikerkreisen aufs Land, da hören die Leute hier im Süden SWR4 und so weiter. Die Masse macht's halt auch. Das sieht man sicher auch an der Position der Sendeplätze im ÖR-Fernsehen. Klar drehen wir alle durch, wenn wir am "Mutantenstadel" vorbeizappen, aber das Ding ist wie und wo es ist, weil es Zuschauer gibt dafür.

Ein Stück weit Lebt das Genre "Liedermacher" auf, zumindest war das meinem Empfinden nach in den letzten Jahren so. Vielleicht auch, weil die Leute inhaltlose Musik irgendwie satt haben, weil Themen brach liegen im Inneren (die ganze Gefühlswelt ist ja Sache der Werbung mittlerweile, der Rest ist überwiegend rational und "Wissensgesellschaft", bringt aber halt keinem was, das Wissen allein). Das ist für mich auch ein wichtiger Punkt: Kunst (und damit auch Musik) kann was. Nämlich Gefühle ansprechen und Menschen dabei helfen, diese Gefühle auszuleben (auch den Rezipienten, die sich vielleicht nicht einfach ein Instrument schnappen und selber machen können). Manche brauchen es halt eher direkt und ohne viel Platz für eigene Interpretation/Freiheit, ihr eigenes Ding anzudocken… die brauchen dann Schlager. So grässlich es auch sein mag.
 
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