Negative Erfahrung mit Gitarrenbauer/Reparatur. Wie würdet ihr reagieren?

  • Ersteller Carnologe
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aber wenn ich den Preis bezahle für eine Arbeit, dann kann ich verlangen dass ALLES in Ordnung ist und das Set Up stimmt.

Das wäre auf jeden Fall wünschenswert, ganz klar.

Auch keine zeitnahe Antwort zu geben, ist ein Ding was nicht geht...

Deshalb verstehe ich aber auch nicht, warum der TO nicht einfach nochmal dort anruft.
Vielleicht ist seine Mail auch aus irgendeinem Grund im Spamordner gelandet und wurde gar nicht gesehen, wer weiß...
 
Klar hab ich die Gitarre auch nicht gesehen, aber

1) Kein Recrowning/amateurhaft eingesetzter Bund
2) Zerstörte Inlays
3) Nicht korrekt abgerichteter Sattel
4) Keine Rechnung

ist schon „Murks“, nein? Und die Lackierung lasse ich hier mal außen vor.
Und ist der aufgerufene Preis für diese Arbeiten nicht auffallend „günstig“ oder hab ich da was nicht mitgeschnitten?
 
juristisch (ohne rechtliche Beratung - die ist ja Anwälten vorbehalten) ist das ein Werklieferungsvertrag, wobei der Handwerker einen Erfolg schuldet. Somit müßte er nachbessern. Bei der Kaufmannsprüfung und auch in der Berufsschule in den 80er Jahren verstehe ich leider den Unterschied zum Werk(lieferungs)vertrag immer noch nicht so ganz.
 
@Myxin

Verstehe Dich, da Du die Gitarre selbst nicht in den Händen hattest. Ich habe, um dem Sitar-Effekt entgegenzuwirken, einiges unternommen. Dass es mit dem Anziehen des Halsstabes verschwunden war, kann auch einfach nur Zufall sein. Die Sattelkerbe der hohen E-Saite habe ich mir, nachdem die erste Saite an der Stelle gerissen war, genauer angeschaut und festgestellt, dass sich darin etwas Schmutz befand. Diesen habe ich mit einem dünnen Plastikzahnstocher entfernen können. Vielleicht wars damit auch schon getan.

Deine Aussage, dass der Hals vorher auch nicht besser aussah, unterstütze ich. Die Gitarre wurde bereits im Auftrag des Vorbesitzers "repariert" und das nicht sehr gut. Ich habe kein Problem damit, dass beim Abrichten ein Inlay gebrochen ist, der Gitarrenbauer hat mich gleich danach kontaktiert und mir Fotos gesendet. Ich habe eher ein Problem damit, dass ein 2. Inlay ebenso beschädigt wurde, aber das habe ich erst Zuhause entdeckt.

Ich bemängele nicht die Auswahl des Bunddraht Herstellers, sondern die Maße des verwendeten Bunddrahtes. Wir haben uns darauf geeinigt, dass eine nahezu identisches Pendant zu Dunlop 6100 verwendet wird und das ist laut Wagner-Tabelle der Wagner 9665 (siehe Anhang). Mein Stamm-Gitarrenbauer bundiert monatlich mehrere Gitarren (...mit Wagner Bunddraht) und er hat sofort gesehen, dass das kein Pendant des Dunlop 6100 war. Wagner hat allerdings sehr viele "Jumbo" Bunddrähte im Programm, vielleicht hat sich der Gitarrenbauer einfach vergriffen? Ich stand mit dem Gitarrenbauer bereits vor 3 Wochen in Kontakt, da ging es um den Sitar-Effekt. In seiner Mail vermutete er gleich, dass es an einem zu tief gekerbten Sattel liegen könnte. Ehrlich von ihm, find ich gut, da er damit zugibt einen potentiellen Fehler gemacht zu haben. Kommt auf meine Mail demnächst keine Rückmeldung, rufe ich ihn zusätzlich an. Da Du freundlicherweise meinen Thread der Les Paul Standard zitiert hast: Die ist seit Monaten verkauft - die war nix.

@house md und nochmal für die Allgemeinheit:

650,00€ war der Endpreis inklusive einer neuen ABM Bridge inkl. Kerbung, welche alleine schon ~120€ gekostet hat. Laut Preisangabe auf seiner Webseite kostet das Neubundieren alleine 250,00€ inkl. Binding = Die Fret-Nibs wurden runtergeschliffen.
 

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Da Du freundlicherweise meinen Thread der Les Paul Standard zitiert hast: Die ist seit Monaten verkauft - die war nix.

Das hab ich nur gemacht, weil es mich gewundert hat, dass du dich da sozusagen nicht über den Zustand der Bünde beschwert hast. ;)

Aber ja, ich verstehe dich durchaus - du bist definitiv mit dem Resultat unzufrieden und hast auch diverse Gründe genannt.
Wenn ich eine bestimmte Bundhöhe haben wollen würde, dann wäre mir das auch wichtig, dass ich die dann auch bekomme.

Ich hoffe, dass ihr euch irgendwie gütlich einigen könnt, bin mir ziemlich sicher, dass er mit der Situation jetzt auch nicht glücklich ist.
 
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Inlays im 4. und 6. Bund - da stimmt generell etwas nicht.
 
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Wo denn..? siehe Photo 3

Bild 4, der Bund ist nicht optimal, Frage ist halt auch wie sah es denn schon vorher unter dem Bund aus, da sieht man doch etwas diese kleinen Holzhügelchen. Falsche Bünde = schlecht, und die Lackierung ist auch fragwürdig, zu faul ordentlich abzukleben. Gerade da an so exponierter Stelle. Das ist auch kein gutes Zeichen für ein allgemein sorgfältige Arbeitsweise.
 
Ein kleines Foto-Update...Das sind die Fotos, die er mir zugesandt hat, nachdem er damals das Inlay beschädigt hat. Er hat mich ernsthaft gefragt, ob er es so lassen soll, oder ob es repariert werden soll :LOL: Humor hat er...
 

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Heute ist nicht zufällig der 1. April?
 
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Eine Gitarre darf gerne Gebrauchsspuren haben, aber das mit dem Inlay ist schon ein Hammer. Dieser Pfuscher soll froh sein das dies nicht meine Gitarre ist, sonst wuerde es maechtig krachen.....
 
Das mit dem „Murks“ wird wohl immer deutlicher…
 
Ich stelle mir gerade vor wie es mir wohl gehen würde wenn ich nach eifrigem schleifen des Griffbretts und kurzem abpusten mit Druckluft so ein inlay sehen würde.

Ich würde jedenfalls auch dem Kunden nicht mehr antworten können, denn ich läge in der Kardiologie.

Aber selbst wenn es keine inlays gäbe sollte man bei einer Neubundierung immer so wenig Material wie eben möglich entfernen.
 
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Ich stelle mir gerade vor wie es mir wohl gehen würde wenn ich nach eifrigem schleifen des Griffbretts und kurzem abpusten mit Druckluft so ein inlay sehen würde.

Bischen viel geschliffen würdest Du dir sagen und dann erfolgt adhoc der Herzklappenriss. Aber mal im Ernst, viel Inlay-Material scheint da nicht mehr vorhanden gewesen zu sein, also schon vorm abschleifen.
 
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Es wird immer besser...Nachdem ich ihn gestern nicht erreicht habe (Vielleicht doch im Urlaub?) habe ich mal auf seiner Facebook-Seite vorbeigeschaut. Der hat, ohne dass ich es wusste, eine Art Tagebuch über die Reparatur der Gitarre geführt. Anbei die Fotos, welche er dazu gepostet hat. Da sieht man auch zu 100% wie der Sattel abgeklebt wurde.
 

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Bei so viel Materialabnahme dürfte auch die Tiefe der Bundschlitze nicht mehr ausreichend sein und wegen der bindings ist es nicht so einfach die nachzusägen.
 
Damit ist er jetzt allerdings via Google rasch auffindbar. Sein Schweigen ist echt seltsam. Der Zupfinstrumentenmeister verspricht, "jedes Instrument mit Respekt und der nötigen Sorgfalt" zu behandeln und hinterlässt einen professionellen Eindruck.

Edit: Es bereitet viel Freude, sich durch seinen Instagram-Account zu klicken. Dass der Mann sein Handwerk beherrscht, lässt sich wohl schwerlich bestreiten. Und er scheint es mit Hingabe auszuüben.

Vielleicht doch im Urlaub?
Dann hätte das Hessische Fernsehen vor zwei Wochen vor geschlossener Tür gestanden? Okay, dass der jüngste Post vom 9. Juli stammt, deutet tatsächlich auf Urlaub hin. Vielleicht hätte sich das alles mit etwas Geduld gut geklärt?
 
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In dem ersten Bild, das du gepostet hast, sieht man, dass der Sattel komplett vom Binding des Halses und der Kopfplatte umgeben ist (ist das die reparierte Gitarre??):
dunlop-6100-jpg.810104


Auf einem anderen Bild sieht man den Sattel von der anderen Seite und die Kante des Lacks ist deutlich höher, so dass der Sattel nicht mehr vom Binding umschlossen ist. Also wurde hier doch entweder ein schmaleres Binding verwendet, oder schon einmal "zu hoch" lackiert (dafür spräche, dass der Sidedot vom 3. Bund optisch sehr tief hängt).
rissvorher-jpg.810114


Das hätte doch aber spätestens bei der Neulackierung auffallen müssen, wenn beim Abschleifen noch ein paar Millimeter Binding auftauchen.

Aber nehmen wir mal an die Kante passt: Wie hätte der Gitarrenbauer den Sattel denn besser abkleben sollen? Wenn er ihn komplett abklebt, dann hast du ja zwei Ecken im Lack, die alsbald auch wieder wegplatzen. Insofern halte ich es hier nicht für falsch, das der Sattel teilweise überlackiert ist (Ist natürlich doof, wenn es jetzt noch einmal raus muss...). Deutlich eleganter ist da natürlich die Variante vom ersten Bild, wo das Binding den Sattel umschließt.
 
Foto #1 ist meine Epiphone mit Wagner 9665/Dunlop 6100 Bunddraht. Das Foto diente nur zum Vergleich des Bunddrahtes.

Zur Lackierung und dem Sattel: Sollte sich herausstellen, dass der Sattel doch richtig gekerbt wurde und der Sitar-Effekt woanders herkommt, kann ich damit prima leben. Muss der Sattel jetzt allerdings wieder raus, weil zu tief gekerbt, bin ich gespannt wie es danach aussehen wird. Mein Stamm-Gitarrenbauer hatte bisher für alles eine sehr gute Lösung - da verlasse ich mich jetzt einfach mal drauf. Hätte er den Sattel beim Lackieren/Abkleben ausgespart (Knochen sichtbar) wäre es besser gewesen.
 

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