Ich befürchte es wird hier gerade aneinander vorbei geredet.
Ich befürchte, das ist in diesem Thread symptomatisch
Foxx schrieb:
Das Bernoulliprinzip besagt ja, dass der Atemstrom einen Unterdruck zwischen den Stimmlippen erzeugt und diese somit zusammenzieht. Sie sind demzufolge nur passiv beteiligt. Darauf fußt die Argumentation der klassischen Atemstütze, die somit eine Entlastung der Halsmuskulatur erwirken soll.
Wenn Cörnel das Problem in einer zu schwachen Kehlkopfmuskulatur sieht, läuft das auf ein ganz anderes Prinzip hinaus, denn hier geht es um eine aktive Rolle dieser Muskeln als "Gegenspieler" zum Atemdruck. Genau das will die "klassische" Stütze aber vermeiden.
Wir widersprechen uns nicht
Ich sag ja, das System Stimme ist dermaßen komplex, da gibt es so viele Hebel zum Ansetzen... Mir ist aber immer noch nicht klar, wie man die Kehlkopfmuskulatur stärken soll, wenn nicht indirekt wieder über den Atem. Auch wenn ich mjam oder sowas singe, dosiere ich doch eigentlich wieder den Luftstrom
Es ist ziemlich egal, ob die Kehlkopfmuskulatur für den anprasselnden Luftstrom zu schwach ist oder der Luftstrom für die Muskulatur zu stark. Der Bernoulli kann nur gelten, wenn die Strömung stationär ist, und das wieder klappt nur, wenn die Muskeln nicht "wild rumflattern" (keine Ahnung, was die tatsächlich genau treiben, aber ich stelle es mir halt vor, dass sie sich irgendwie anders bewegen)
Cörnel;5312277 schrieb:
Aber genau das ist doch dann zusätzliche Belastung, wenn du die Ausatemmuskulatur noch aktivierst, oder wie meinst du das?
Neeeein.
Das versteh ich nicht- das heißt doch, ich schiebe Luft raus? Ausatmungsmuskulatur? Das heißt mehr Luft wird nach oben geschoben? Oder verstehen wir uns falsch? Das stelle ich mir keinesfalls entlastend vor !!!
Neeeein. Wir verstehen uns falsch.
Aber das haben wir doch schon tausendmal durchgekaut.
Entweder man singt basierend auf dem Prinzip der passiven Ein- und aktiven Ausatmung, oder man hat Singen nach einer ganz anderen Schule gelernt, aber darüber gibt es doch schon gefühlte 1000 threads. Ihr wollt nicht im Ernst, daß wir das alles noch einmal durchnudeln ?
Vielleicht liegt es tatsächlich an diesen Atemtypen, Einatem- und Ausatemtyp. Das ganze esoterische Drumrum kann man ja wegen meiner weglassen. Was ich mitgenommen habe von den (spärlichen, ich müsst das Buch mal lesen
) Informationen ist, dass es Typen gibt, die aktiv einatmen müssen, wenn sie zu singen ansetzen. Wenn ich das mache, endet das in Druck und Enge und daraus resultierend leiserem Ton (und Aua). Ich habe inzwischen gelernt, kurz vor bevor ich ansetze tatsächlich leicht
auszuatmen. Dann klappt det. Ich weiss aber, dass es diese anderen Typen gibt. Die brauchen eine etwas andere Körperhaltung als ich und die müssen anders atmen (und vermutlich auch stützen).
Aktiv ausatmen heisst für mich
nicht, die Luft nach oben zu schieben! Im Gegenteil, genau das vermeide ich damit. Und ich darf keinesfalls aktiv einatmen. Wenn ich das mache, fange ich wieder an zu schieben.
Ich denke, das ganze ist eine Frage, wie rum man das betrachtet. Für den einen sind die Kehlkopfmuskeln zu schwach, dass sie dem Druck standhalten, für die andere die Stützmuskeln zu schwach, dass sie die Luft bezähmen, womit diese dannn wieder zu stark auf den Kehlkopf drückt. Beide sagen für mich
letztlich das gleiche - Kehlkopf und Atemmuskulatur passen nicht zusammen, das System zwickt sich. Der Ansatz ist nur ein anderer.
Egal wie rum muss man entweder Luft rausnehmen oder die Kehlkopfmuskeln stärken. Da ich diese immer noch nicht direkt trainieren kann, mache ich persönlich das wieder über den Umweg Atemmuskulatur. Und wenn ich diese "stärke", dann schiebe ich eben nicht Luft nach oben, sondern ich "ziehe" sie eher runter (blödes Wort, ich weiss, dass man Luft nicht ziehen kann, aber besser kann ich es grad nes ausdrücken)