Muss ich als Linkshänder auf links spielen oder gar von rechts auf links umlernen?

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Bis man als Anfänger merkt, dass das Strumming mit der falschen Hand nicht funktioniert, vergeht aber einige Zeit, in der es eben viel einfacher ist, mit der richtigen Hand die Akkorde zu greifen.

Im Idealfall nimmst Du ein paar erste Stunden bei einem guten Lehrer und der achtet darauf. Aber Du hast natürlich recht - bei manchen dauert es es ein paar Trainingsstunden bis sie da einen adäquaten Vergleich ziehen können.

Bei der Geige wird ja seltsamerweise auch mit der falschen Hand am Griffbrett gespielt, obwohl ja der Grad der Scheußlichkeit überwiegend von der Präzision, mit der gegriffen wird, abhängt und es eh drei Jahre dauert, bis man einen sauberen Ton spielen kann (geht schneller, wenn man übt).

Die Gemeinsamkeit scheint immer zu sein, dass die tonerzeugende Hand führt. Kurz zB: die Picking-Hand führt die Fretting-Hand folgt. Ich kann nicht Geige spielen, aber denke mal das nuancierte Intensität, Präzision und Winkel an Geigenbogen eine ähnliche Herausforderung sein kann wie saubere geschwungene Kalligraphie auf Papier.

Dass ich kein 100%iger Linkshänder sei, ist natürlich Unfug. Aber ich gehöre zu der (letzten) Generation, die noch zum Schreiben mit Rechts gezwungen wurde. Ein bißchen bleibt da wohl hängen.

Das tut mir sehr Leid! - ich hoffe, dass Du das heute nicht in negativer Weise merkst. Natürlich hat sowas auch Einfluss.
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Dann hättest du das Problem anhand eigener Erfahrungen ja allgemeinverbindlich geklärt und wir brauchen keine seitenlangen Traktate mehr. (y)

Ich verrate Dir jetzt mal einen total genialen Trick! Wenn Dich ein Thema oder die Posts eines Nutzers nicht interessieren, dann… Achtung… Du wirst perplex sein…. Lies sie einfach nicht (🙀). Wenn Du aber den inneren Drang verspürst antworten zu müssen - dann ist das Deine Sache…
 
Zurück zum Thema: Ich denke das Angebot für Leftis wird eher besser wie schlechter.
Den Eindruck habe ich zum Glück auch.

Als ich vor "kurzem" aus langeweile auf den trichter kam, ich könnts ja mal auf links probieren war ich sichtlich überrascht was sich da die letzten 25jahre getan hat...und wieviel leichter mir es auf links fällt, auf einmal macht das richtig spass.
So ähnlich ging es mir auch. Erst mit links hat es angefangen wirklich zu funktionieren und Spaß zu machen.

ich denke der Markt wird weiter wachsen, den bei den o.g. 10% Linkshänder ist die dunkelziffer noch sehr hoch, andere schätzen das auf 30% und wieder andere behaupten es gibt soviel links- wie rechtshänder. Die Vorkriegsmeinung man müsse die kinderlein ums verrecken in gewisse normen zwängen ist ja zum glück mittlerweile schnee von gestern.
Mit ist zuletzt ein Zusammenhang bewusst geworden: Laut manchen Studien ist die Zahl der "Mischhänder" (Cross Dominance) nahezu ähnlich hoch wie jene der Linkshänder (während Beidhänder mit ca. 1% tatsächlich extrem selten sind). Die meisten Menschen machen jedoch keinen Unterschied... wenn jemand nicht ein kompletter Rechtshänder ist, dann ist es einfach ein "Linkshänder" (sehen sogar solche "Linkshänder" selbst oft so). Wenn man das so annimmt, würde das bedeuten, dass jeder 2. Linkshänder eigentlich ein "Mischhänder" ist. Nimmt man dann noch hinzu, das man in der Gitarrenwelt aus vielen Gründen linkshändiges spielen demotiviert und ausgrenzt, dann könnte man annehmen, dass dieses 50:50 Verhältnis unter Gitarrenspielern vielleicht sogar eher 20:80 oder 30:70 (Linkshänder : Mischhänder) ist... weil echte Linkshänder häufiger die Lust verlieren, weil es rechts nicht klappt und links spielen demotiviert wurde.

Wenn da tatsächlich etwas dran ist, dann wäre durchaus einiges an Marktpotential bei Linkshändern zu holen... allerdings steht dem leider immer noch oft entgegen, dass man als Linkshänder immer noch oft gesagt bekommt, man solle doch besser rechts spielen... was dann wieder dazu führt, das es mitunter schlecht klappt und aufgegeben wird... ein Teufelskreis eben ;). Zu oft wird übersehen welchen Stellenwert solche Aussagen von Gitarrenlehrern, gestandenen Musikern oder auch nur Gitarrenverkäufern bei Neulingen besitzen. Wenn die sagen es sei "egal" wie rum und deshalb besser rechts, dann kann die einzige Konsequenz aus dem Misserfolg ja nur sein, das man gänzlich untalentiert ist und nicht einfach nur die falsche Hand zum Strumming/Picking probiert wurde.
 
... ich bin Linkshänder. Meine beweglichere Hand ist meine linke Hand, ich mache alle feinen Arbeiten mit der linken Hand, öffne auch Drehverschlüsse mit der linken Hand, meine linke Hand ist die Hand, mit der ich nach Dingen greife. Weshalb sollte ich dann eine Linkshändergitarre spielen, wenn ich schon automatisch mit der linken Hand nach dem Gitarrenhals greife? Wenn ich von mir ausgehe, müssten eigentlich Rechtshänder mit Rechtshändergitarren verzweifeln.
 
Weshalb sollte ich dann eine Linkshändergitarre spielen, wenn ich schon automatisch mit der linken Hand nach dem Gitarrenhals greife? Wenn ich von mir ausgehe, müssten eigentlich Rechtshänder mit Rechtshändergitarren verzweifeln.

Hm… Drehverschluss der Flasche mit links? Das ist strange… ich nehme Flaschen (wie fast alles) mit links und dann bleibt mir zum öffnen die Rechte. Bei solchen Alltagstätigkeiten ist es schwer zu sagen woher es kommt. Es kann (wie oben) aus beiden Richtungen Sinn machen und manches haben wir auch einfach durch zuschauen gelernt.

“solltest” ist immer schwierig. Wenn es sich für Dich so richtig (und andersrum falsch) anfühlt, dann mach halt einfach so weiter. Am Ende geht es darum Spaß am Gitarre spielen zu haben. Mir hat es mit rechts absolut keinen Spaß gemacht. Schwierig wird es dann, wenn Du zB anderen Lefties empfehlen würdest ebenso rechts zu spielen, weil Du ja gezeigt hast, dass es „einfach“ geht. Wenn dieser Rat auf einen Lefty wie mich trifft, bist Du am Ende vielleicht der letzte Nagel im Sarg eines der schönsten Hobbies.

Es ist durchaus möglich, dass Du: 1) entgegen Deiner Vermutung doch eher in Richtung Mischhändigkeit tendierst. Sowas gibt es tatsächlich… die meisten Dinge mit Links und dann irgendwas doch besser oder zumindest nicht sonderlich viel schlechter mit Rechts.
2) Es für Dich so natürlicher erscheint weil Du es so überall gesehen hast und so begonnen hast.

Alleine schon die Tatsache, dass Du es so lernen konntest verringert bereits den Grad Deiner Links-Dominanz erheblich. Das ist für Dich natürlich von Vorteil :).
 
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Wenn ich mich recht erinnere, dann dreht man den Flaschenverschluss zum Öffnen gegen den Urzeigersinn, also nach links. Das kann ich mit der linken Hand sehr gut. Da ist nichts stranges dabei.
 
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Mir geht es auch so. Ich bin Linkshänder und spiele Gitarre wie Rechtshänder. Eine Schere nutze ich auch wie Rechtshänder. Ich habe als Kind mal eine Linkshänderschere bekommen, da kam ich gar nicht mit zurecht.
 
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Wenn ich mich recht erinnere, dann dreht man den Flaschenverschluss zum Öffnen gegen den Urzeigersinn, also nach links. Das kann ich mit der linken Hand sehr gut. Da ist nichts stranges dabei.

Zitat von Dir: „meine linke Hand ist die Hand, mit der ich nach Dingen greife“. Ich nehme mal an, dass Du nicht gleichzeitig die Flasche mit der linken Hand greifst _und_ aufschraubst… falls doch, würde ich das echt gerne als Video sehen ;). Aber Scherz beiseite: Mit ging es nur darum, dass wir offenbar Flaschen jeweils andersrum aufmachen - keine Richtung davon ist falsch. Für beide gibt es gute Gründe. Ich glaube nicht, dass eine Flasche öffnen wirklich ein besonders guter Beleg für Links oder Rechtshändigkeit darstellt. Aber ich glaube wir geraten damit immer mehr ins OffTopic oder?
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Mir geht es auch so. Ich bin Linkshänder und spiele Gitarre wie Rechtshänder. Eine Schere nutze ich auch wie Rechtshänder. Ich habe als Kind mal eine Linkshänderschere bekommen, da kam ich gar nicht mit zurecht.
Klingt auch eher typisch mischhändig. Wie ich bereits gesagt habe - selbst viele vermeintliche Linkshänder wissen nicht mal, dass sie eigentlich Mischhändig sind (immerhin ja jeder 2.). Man kennt es ja auch nur so wie man es selbst sein ganzes Leben erlebt hat. Es ist ja auch vollkommen ok wenn es so ist - immerhin kommst Du so offenbar mit einer Rechtshändergitarre gut klar. :)
 
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Neee das ist nicht Mischhändig...ich bin in der Zeit aufgewachsen, und in die Schule gegangen, als es noch hieß, nimm zum Schreiben die "schöne rechte Hand". Ich kann zwar vieles rechts, aber ....egal.

Gibt es eigentlich auch linke Streichinstrumente, oder Keyboards oder Querflöten?
 
Neee das ist nicht Mischhändig...ich bin in der Zeit aufgewachsen, und in die Schule gegangen, als es noch hieß, nimm zum Schreiben die "schöne rechte Hand". Ich kann zwar vieles rechts, aber ....egal.

Gibt es eigentlich auch linke Streichinstrumente, oder Keyboards oder Querflöten?
Bei Streichinstrumenten gibt es das und es ist auch untersucht, dass den Bogen mit links zu führen als Linkshänder wichtig ist. Dennoch ist es dort noch seltener als bei Gitarre, weil die Musik-Welt vor allem im klassischeren Bereich extrem dogmatisch und starr ist.

Linkshändiges Gitarrenspiel kam ja zuerst vor allem im populärmusikalischen Bereich mit E-Gitarre auf… oft noch mit umspannen/umbauen - dort hat man eben wenn es sich falsch angefühlt hat einfach abgeändert. Der klassische Musiklehrer hat einen aber vermutlich mit der Rute verdroschen, ausgelacht und aus dem Kurs geschmissen wenn man solch blasphemischen Ideen anbrachte… was vermutlich bei manchen heute immer noch so ist 😅

Bei Flöten kannte man es schon im Mittelalter, das manche der Löcher mit Wachs zugemacht werden konnten für die “Einstellung der Händigkeit”. Linkshänder-Querflöten gibt es auch.

Was Klaviere angeht. Es gibt ein paar professionelle klassische Musiker die links spielen und es gibt Untersuchungen die zeigen, dass es insbesondere bei klassischen Stücken definitiv signifikante Vorteile gibt. Auch hier gilt aber… man findet da kaum Instrumente. Die meisten die es probieren switchen die Seiten auf elektronischen Instrumenten wo es noch mit relativ wenig Aufwand geht.

Das ist auch manchmal ein Henne/Ei Problem. Es gibt immer Typen die argumentieren “schau mal linkshändige Klaviere gibts auch nicht, also folgt daraus niemand braucht linkshändige Instrumente”. Es scheint für manche Menschen schwer vorstellbar zu sein, dass die Nichtexistenz von Optionen vor allem mit Dogma und Widerstand der anderen 80-90% verbunden ist und weniger damit das es nicht notwendig sei.

Und an dem „Notwendig“ beißt es sich halt. Linkshänder sind eh schon nur 10-15%. Wenn dann die 10% Mischhänder die denken sie seien Linkshänder auch noch sagen - hey das ist doch Quatsch, rechts geht genausogut, dann sagen sich die Hersteller halt: Siehste! Wenn selbst Linkshänder eigentlich sagen es gibt gar keine Probleme, dann müssen wir die auch nicht anbieten. Die Linkshänder die dann eben wirklich ein solches Instrument bräuchten schauen dann in die Röhre.

Es hört halt niemand auf jene die sagen: „Hey ich brauche ein linkshändiges Instrument“ sondern nur auf jene die sagen „Pff niemand braucht sowas - ich Brauchs ja auch nicht“

Deswegen finde ich es manchmal tatsächlich schwierig mit solchen Posts wie Deinen - klar Du berichtest auch nur von Deinen Erfahrungen, aber daraus wird halt schnell abgeleitet, dass es eigentlich unnötig sei und das stellt Linkshänder wie mich vor ein echtes Problem wenn Hersteller dann tatsächlich anfangen das zu glauben
 
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Es gibt auch genug Pianisten die damit hadern, allerdings hinkt der Vergleich.
Eine Gitarre oder Geige bringe ich mit - ein Klavier steht schon da.
Wie willst du Schulen damit ausstatten? Wie soll das in Orchestern gehandelt werden, wenn da schon ein STeinway oder Bösendorfer steht für Rechts?
Eine Kundin hat Klavier auf Links da stehen, wir kamen deswegen mal ins Gespräch und waren bei ihr mit einer Nichte von mir, die Linkshänder ist und auch Klavier lernen möchte und mit rechts so ganz und gar nicht klar kommt. Den einzigen Nachteil den ich sehe ist eben der, das du wenn du dann wo anders zu Gast bist nicht mal eben was vorspielen kannst.
Sie hat übrigens ein Blüthner, da bekommst du auf Bestellung sogar einen Konzertflügel für Links.
 
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Linkshändiges Gitarrenspiel kam ja zuerst vor allem im populärmusikalischen Bereich mit E-Gitarre auf… oft noch mit umspannen/umbauen -
Populärmusik JA, E-Gitarre NEIN. Ging schon deutlich früher los. Und zwar in allen Varianten. Wer will, schaue sich auf YouTube mal Elizabeth "Libba" Cotton an, die spielt eine RH-Gitarre linkshändig... ohne umgespannte Saiten. Gerade Musiker, die es sich irgendwie selbst beibringen, spielen halt so, wie es sich irgendwie "richtig" anfühlt.

Und wie ich immer sage - jedem, der sagt "ich brauche kein LH-Instrument", dem werfe ich schlicht "Hendrix und McCartney und Iommi - um ein paar Beispiele zu nennen - aber schon, also befinde ich mich da in ganz guter Gesellschaft" entgegen.
 
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Mir geht nur der Opferkult auf den Senkel. Wenn ich von "Diskriminierung" und "Körperverletzung" lese und höre, dann kann ich einfach nicht anders, als die Augen verdrehen. Spielt halt, wie ihr wollt, meine Güte. Als ob es keine drängenderen Probleme gäbe auf der Welt. Wer einen "good cause" sucht, dem er oder sie seine oder ihre Kraft widmen kann, sollte Kinderkrebshilfe wählen, oder Artenschutz, oder Gewaltprävention, oder, oder, oder. Ich werde jedenfalls auch in Zukunft für derlei spenden und nicht für den Antidiskriminierungskampf linkshändiger Hobbymusikanten.
 
Wie ich es schon irgendwo geschrieben habe: es gibt bei der Händigkeit nicht nur rechts-links / schwarz-weiß, sondern auch jede Menge Grau/Zwischentöne. So hat es mir mal eine Psychologin erklärt.
Der eine kommt als Linkshänder ganz gut auch mit rechtshändigen Tätigkeiten zurecht, der andere verzweifelt schon beim Halten einer Schere. Es gibt auch Beidhänder, Linkshänder-Rechtsfüßer etc.
Wer (als Linkshänder) neu mit dem Gitarrespielen sollte schon beide Möglichkeiten ausprobieren, finde ich. Wenn er gut mit "normalen" Instrumenten zurecht kommt, super! Wenn nicht, dann halt Linkshändig spielen.
Wenn ich von "Diskriminierung" und "Körperverletzung"
Übrigens: ich fühle mich als Linkshänder eigentlich nicht diskriminiert und zu jammern gibt es für mich auch nicht viel. Jedoch, das zwangsweise Umerziehen von Linkshändern, wie es in der Vergangenheit gang und gäbe war, IST Körperverletzung!
 
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Okay, einverstanden. Das kann ich mitgehen.
 
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Es gibt auch genug Pianisten die damit hadern, allerdings hinkt der Vergleich.
Eine Gitarre oder Geige bringe ich mit - ein Klavier steht schon da.
Wie willst du Schulen damit ausstatten? Wie soll das in Orchestern gehandelt werden, wenn da schon ein STeinway oder Bösendorfer steht für Rechts?
Da hast Du natürlich absolut recht. Es kommt dann ein wenig auf die Veranstaltung an - man erwartet eben mithin das da ein richtiger Konzertflügel steht und nicht nur eine elektronisches Bühnenpiano. Bei Schulen könnte ich mir aber schon vorstellen, dass auch ein linkshändiges elektronisches Piano angeschafft wird. Zumindest fände ich es gut wenn man damit offener umgeht
Eine Kundin hat Klavier auf Links da stehen, wir kamen deswegen mal ins Gespräch und waren bei ihr mit einer Nichte von mir, die Linkshänder ist und auch Klavier lernen möchte und mit rechts so ganz und gar nicht klar kommt. Den einzigen Nachteil den ich sehe ist eben der, das du wenn du dann wo anders zu Gast bist nicht mal eben was vorspielen kannst.
Sie hat übrigens ein Blüthner, da bekommst du auf Bestellung sogar einen Konzertflügel für Links.
Das ist cool... wusste gar nicht, dass das tatsächlich schon mehr als "Einhornartig" vorkommt und immerhin einfach bestellbar ist. Meine Tochter (rechtshändig) spielt auf einem Digitalpiano von Casio. Die Tasten sind da ja unterschiedlich stark gewichtet... ein reines elektronisches Umschalten reicht da also leider nicht. Ich hab aber auch nicht gesehen, dass diese Modelle überhaupt in einer linkshändigen Version verfügbar wären.

Populärmusik JA, E-Gitarre NEIN. Ging schon deutlich früher los. Und zwar in allen Varianten. Wer will, schaue sich auf YouTube mal Elizabeth "Libba" Cotton an, die spielt eine RH-Gitarre linkshändig... ohne umgespannte Saiten. Gerade Musiker, die es sich irgendwie selbst beibringen, spielen halt so, wie es sich irgendwie "richtig" anfühlt.
Interessant! Danke, das wusste ich noch nicht.
Und wie ich immer sage - jedem, der sagt "ich brauche kein LH-Instrument", dem werfe ich schlicht "Hendrix und McCartney und Iommi - um ein paar Beispiele zu nennen - aber schon, also befinde ich mich da in ganz guter Gesellschaft" entgegen.
Diese Beispiele nenne ich auch oft. Dennoch entstehen leider immer wieder erstaunlich hitzige Reaktionen wenn man das vorschlägt. Ich kann einfach nicht verstehen was Leute dazu veranlasst sich so darüber aufzuregen das manche Leute eben links spielen, wenn es sie selbst eigentlich gar nicht betrifft.

Mir geht nur der Opferkult auf den Senkel. Wenn ich von "Diskriminierung" und "Körperverletzung" lese und höre, dann kann ich einfach nicht anders, als die Augen verdrehen. Spielt halt, wie ihr wollt, meine Güte. Als ob es keine drängenderen Probleme gäbe auf der Welt. Wer einen "good cause" sucht, dem er oder sie seine oder ihre Kraft widmen kann, sollte Kinderkrebshilfe wählen, oder Artenschutz, oder Gewaltprävention, oder, oder, oder. Ich werde jedenfalls auch in Zukunft für derlei spenden und nicht für den Antidiskriminierungskampf linkshändiger Hobbymusikanten.
Natürlich gibt es viel wichtigere oder schlimmere Dinge auf der Welt! Da bin ich absolut bei Dir! Klimawandel, Krebs, Gewalt... es gibt so viele Dinge die falsch laufen. Ich nenne so manche Sachen die es bei Linkshändigkeit gibt dennoch "Diskriminierung", weil es schlicht so etwas ist. Damit will ich diese Fälle nicht in Vergleich setzten zum Klimawandel oder Krebs. Ich sehe mich (oder andere Linkshänder) auch nicht als "Opfer", sondern als Menschen mit einem Recht darauf ebenso berücksichtigt zu werden in einer Gesellschaft, die sie leider oft nicht berücksichtigt. Ich kenne Fälle z.B. von Kündigungen weil jemand Tätigkeiten linkshändig durchgeführt hat obwohl von ihm verlangt wurde sie rechtshändig durchzuführen. Ich kenne selbst auch an eigenem Leibe das arbeiten mit Maschinen die linkshändig nicht sicher zu bedienen sind und bei welchen ich zum Glück nur "fast" in Situationen kam die das Hobby "Gitarre" beenden hätten können. Ich kenne auch die Situation in Schulen wo Lehrer erfolgreich durchsetzen, dass Übungshefte zum schreiben von allen Schülern benutzt werden, obwohl die Strichführung darin durch Vertiefungen so durchzuführen ist wie man es nur als Rechtshänder macht. Wenn man auf diese Dinge aufmerksam macht, dann redet man leider oft gegen eine Wand. Ich finde es tatsächlich erstaunlich, das es eine Gruppe von mehr als 12 Millionen Menschen in Deutschland gibt, für deren nachvollziehbaren Bedürfnisse es keine ernsthafte "Lobby" gibt. Es gibt kleinere Gruppen die quasi täglich durch die Medien gescheucht werden und für die Gesetze geändert werden... aber Linkshändigkeit wird einfach immer mit Gleichgültigkeit begegnet. Der Grundtenor ist: "Passt euch halt einfach an!". Ich kann verstehen, dass man bei vielen aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen genervt sein kann. Dennoch finde ich es legitim auch darüber zu diskutieren ob man Dinge für Linkshänder besser machen kann. Nicht weil sie "Opfer" sind, sondern weil sie ebenso berechtigte Ansprüche stellen dürfen wie andere. Ein anderes Beispiel: Wenn der Arbeitgeber eine Weihnachtsfeier mit Catering veranstaltet, dann sollte es bei den Menüs auch eine gute vegetarische (*) Wahlmöglichkeit geben - zumindest wenn man davon ausgehen kann, dass sich in der Belegschaft auch Vegetarier befinden. Auch dabei geht es nicht um "Opfer" sondern ein Arbeitgeber der diese Bedürfnisse ignoriert ist schlicht ein A#$%loch. Als nichtvegetarischer Kollege kann ich deshalb auch sagen, dass ich es gut finde wenn der Arbeitgeber das für meine Kollegen ermöglicht und nicht mit irgendwas wie "euer Opferkult k0tzt mich an" auftreten ;). Ich hoffe, dass Du das zumindest tolerieren kannst :).

*) Ich bin kein Vegetarier, aber denke hier eben auch, dass jeder es so handhaben sollte wie er möchte. Dennoch wird man sich in manchen Situationen eben in Gruppen einigen müssen und dabei die Bedürfnisse auch beachten. Die Antwort kann dann selten sein, das andere Vegetarier ja auch nicht gestorben sind wenn sie mal Fleisch gegessen haben und es deshalb ok ist wenn es nur Fleisch gibt ^^
 
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Was ist denn jetzt Deine konkrete Forderung in Bezug auf Gitarren und Gitarrenhersteller?
 
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Was ist denn jetzt Deine konkrete Forderung in Bezug auf Gitarren und Gitarrenhersteller?

Forderung klingt da etwas hart - Die Posts waren ursprünglich nicht in diesem Thread sondern in dem über das „sterben der Linkshändergitarre“. Wie andere dort auch, sehe ich zwar kein solches Sterben, wünsche mir da aber schon noch mehr. Manche Hersteller bieten fast gar keine LH-Modelle an. Bei jenen bei welchen es welche gibt, sind es meist einfach nur wieder schwarze Standardmodelle. In den Kommentarspalten bei Neuankündigungen liest man durchaus oft die Frage nach LH-Modellen.

In Läden wäre es auch schön wenn man Linkshänder-Modelle präsentiert… am besten nicht nur in einem uneinsichtigen dunklen Eck. Es wäre nett, wenn das Servicepersonal Linkshänder-Gitarren ebenso ernst nimmt wie Rechtshänder-Gitarren (auch da gibt es leider negative Erfahrungen).

Last-not-Least fände ich es schön mal zu erleben, dass ein Thread zu Linkshänder-Gitarren nicht immer sofort Leute triggert die einem erklären, dass diese sowieso unnötig seien. Diese Ansicht ist immer noch sehr weit verbreitet und sie hat durchaus Einfluss auf Akzeptanz und Angebot
 
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Da hast Du natürlich absolut recht. Es kommt dann ein wenig auf die Veranstaltung an - man erwartet eben mithin das da ein richtiger Konzertflügel steht und nicht nur eine elektronisches Bühnenpiano. Bei Schulen könnte ich mir aber schon vorstellen, dass auch ein linkshändiges elektronisches Piano angeschafft wird. Zumindest fände ich es gut wenn man damit offener umgeht
Wie schwer ist aber dann der Unterricht? Soll dann noch ein Lefty Lehrer her? Wie gehts dann nach der Schule weiter? Ein Gesetz das Orchester einen zweiten Flügel um über 100.000€ anschaffen? Am besten wie immer gefördert durch Steuergelder? Eine Lefty Quote in der Musik weil ohne Lefty Klavier ziemlich sicher eher ein Rechtsausleger genommen wird?

Das ist cool... wusste gar nicht, dass das tatsächlich schon mehr als "Einhornartig" vorkommt und immerhin einfach bestellbar ist. Meine Tochter (rechtshändig) spielt auf einem Digitalpiano von Casio. Die Tasten sind da ja unterschiedlich stark gewichtet... ein reines elektronisches Umschalten reicht da also leider nicht. Ich hab aber auch nicht gesehen, dass diese Modelle überhaupt in einer linkshändigen Version verfügbar wären.
Ich hab vorher auch noch nie ein Lefty Piano gesehen. Die E-Pianos von Blüthner sind alle gewichtet und mit Left Modus. Ich habs vorher auch noch nie gesehen und zum damaligen Zeitpunkt hat man auch nichts im Internet gefunden. Mittlerweile findet man aber mit "Linkshänder Klavier" sofort als ersten Eintrag Geza Loso der mit Blüthner zusammen arbeitet und auch Lefty unterricht gibt.

In Läden wäre es auch schön wenn man Linkshänder-Modelle präsentiert… am besten nicht nur in einem uneinsichtigen dunklen Eck. Es wäre nett, wenn das Servicepersonal Linkshänder-Gitarren ebenso ernst nimmt wie Rechtshänder-Gitarren (auch da gibt es leider negative Erfahrungen).
Etwa 22% der Bevölkerung ist Lefty, davon haben etwa 30% massive Probleme damit. Das macht dann 7% der potentiellen Kunden, von denen wenns hoch kommt dann 50% bei dir kaufen und nicht Online wegen 20€ billiger.
Soll das dann in der Mitte stehen? Immer schön 30 Modelle auf Lager, wo du keinen Durchlauf hast und daher hängt auch mal eine 2 Jahre alte rum wo dann 30% Nachlass gefordert wird?

Last-not-Least fände ich es schön mal zu erleben, dass ein Thread zu Linkshänder-Gitarren nicht immer sofort Leute triggert die einem erklären, dass diese sowieso unnötig seien.
Den Klugscheiser Blödsinn hast du immer. Wenns nicht Lefty ist, dann ists deine Handhaltung, die falsche Technik, die falsche Gitarre, das falsche Lick, ... in jedem Hobby hast du "Fanatler" die ihre Meinung missionieren müssen.
 
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Ich bin auch ein waschechter Lefty. Hatte es vor 20 Jahren auf rechts probiert, weil mir klar war, wie die Marktsituation ist. Keine Chance, das Gehirn hat immer wieder gesagt, wenn du Rhtyhmus in der Hand haben willst, dann nimm die Andere! Greifen muss man sowieso lernen, aber die Rhythmus/Schlaghand, das ist/war zumindest von Anfang an bei mir klar, kann nur die linke Hand sein. Beim Schlagzeug ist es übrigens genauso. Nicht dass ich irgendwie über einen Grundbeat hinauskommen würde, aber Bassdrum/HiHat mit links und Snare mit rechts! Ich kenn einen, der hat kein Dunst von Instrumenten, aber wenn er zu AC/DC Luftgitarre spielt, dann macht er das wie ein LEFTY, das ist sehr witzig anzusehen :)

Mit der Mischhändigkeit ist's ziemlich cool, das wusste ich auch noch nicht. Wahrscheinlich gibt's da aber auch Anpassungsvorgänge, ich sag nur Kartoffelschäler oder ganz klassisch Messer und Gabel!
 
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Wie schwer ist aber dann der Unterricht? Soll dann noch ein Lefty Lehrer her? Wie gehts dann nach der Schule weiter? Ein Gesetz das Orchester einen zweiten Flügel um über 100.000€ anschaffen? Am besten wie immer gefördert durch Steuergelder? Eine Lefty Quote in der Musik weil ohne Lefty Klavier ziemlich sicher eher ein Rechtsausleger genommen wird?
Das sind alles gute Einwände für schwierige Probleme. Insbesondere mit Lösungen wie „Quoten“ die ja immer umstritten sind. Wir sind tatsächlich noch so gewaltig weit weg, dass derartige Vorschläge sowieso komplett unmöglich erscheinen. Das man einzelne Projekte fördert wäre ein Anfang.
Ich hab vorher auch noch nie ein Lefty Piano gesehen. Die E-Pianos von Blüthner sind alle gewichtet und mit Left Modus. Ich habs vorher auch noch nie gesehen und zum damaligen Zeitpunkt hat man auch nichts im Internet gefunden. Mittlerweile findet man aber mit "Linkshänder Klavier" sofort als ersten Eintrag Geza Loso der mit Blüthner zusammen arbeitet und auch Lefty unterricht gibt.
Von Geza Loso hatte ich auch gelesen. Ist doch gut, dass sich diesbezüglich etwas entwickelt. Das dürfte man gerne auch staatlich fördern.
Die Pianos sind dann vermutlich homogen gewichtet oder? Das Digitalpiano meiner Tochter hat schwerere Bass-Tasten. Wäre cool wenn sowas auch umschaltbar gehen würde… vielleicht elektromagnetisch oder so…
Etwa 22% der Bevölkerung ist Lefty, davon haben etwa 30% massive Probleme damit. Das macht dann 7% der potentiellen Kunden, von denen wenns hoch kommt dann 50% bei dir kaufen und nicht Online wegen 20€ billiger.
Ich würde eher sagen etwa 25% (15% Lefties, 10% Mischhändig). Von den Mischhändigen haben bislang vielleicht die meisten kein Problem damit einfach rechts zu spielen. Das sind dann die 8% die heute überall sagen, das rechtshändig spielen für „Linkshänder“ kein Problem ist. Denen stehen 17% gegenüber die ein Problem damit haben. In der heutigen immer noch demotivierenden Gitarrenwelt wird von diesen 17% nur ein Bruchteil bleiben. Vermutlich ähnlich viel wie die 8% oben. Es gibt also ein unausgeschöpftes Potential von einigen Prozent Wachstum wenn Linkshändigkeit in der Gitarrencommunity auf allen Ebenen wirklich ernst genommen werden würde.

Soll das dann in der Mitte stehen? Immer schön 30 Modelle auf Lager, wo du keinen Durchlauf hast und daher hängt auch mal eine 2 Jahre alte rum wo dann 30% Nachlass gefordert wird?
Wieso immer gleich Maximalforderungen? Was ich aktuell kenne ist: 2 Uralt Modelle (ne alte Ibanez und ne alte Yamaha - beides Billigheimer) sind im Katalog und davon hängt mit Glück eine irgendwo neben dem Klo hinter einem Farn versteckt während in der Mitte 500 Rechtshändermodelle zu jedem noch so exotischen Geschmack rumhängen. Im Lager gibts auch keine weiteren Linkshändermodelle - aber man könne ja eines bestellen… aber das muss man dann auch nehmen! Das ist in vielen Läden die Ist-Situation.
Man kann über das große T bestimmt viel schimpfen, aber die haben immerhin vielleicht 2-3 Dutzend Gitarren halbwegs offen rumhängen (einige davon versteckt hinter einer Treppe) und die meisten der vielen Linkshändermodelle haben sie auf Lager und innerhalb ner halben Stunde zum ausprobieren (!) in der Abteilung. So ist das durchaus vorbildlich. Tja und da wundern sich die anderen Läden wieso bei ihnen keine Linkshänder kaufen und denken, das es daran läge, dass es keine gibt oder eh jeder rechts lernt…
Den Klugscheiser Blödsinn hast du immer. Wenns nicht Lefty ist, dann ists deine Handhaltung, die falsche Technik, die falsche Gitarre, das falsche Lick, ... in jedem Hobby hast du "Fanatler" die ihre Meinung missionieren müssen.
Auch da hast Du natürlich recht - und natürlich kann man die Meinung, dass linkshändiges Gitarrespielen Sinn macht und immer noch ein fördernswertes Dasein fristet ebenfalls als Missionarisch sehen. Wenn man sich dafür ausspricht haben es in Zukunft manche Linkshänder vielleicht leichter - was doch positiv wäre. Wenn man sich (wie eben oft) dagegen ausspricht… was hat man eigentlich davon? Welchen Mehrwert gewinnen wir wenn sich die Meinungen das Linkshändig spielen Quatsch ist weiter durchsetzen?
 
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