Morino Alternative - ähnlicher Klang

  • Ersteller julieann
  • Erstellt am
Hallo TBjole,
wenn es gelingt mit deiner Entwicklung 5 chörige Akkordeons mit 8 Kg zu bauen, werde ich mein letztes Hemd dafür ausgeben. Ich hoffe es ist dann von Hohner, aber B-Griff muss es haben.
Didilu

Hallo Didilu ob es von Hohner sein wird werde ich bezweifeln,da ich alles aus eigener tasche Finanzieren muss.Ich weiss nur eins,das ich auf alle fälle eine B-griff umbaue,und hoffe das es mir gelingt ein komplettes Akkordeon danach zu bauen,was das gewicht angeht wird es auf alle fälle leichter sein da man auch nur die hälfte an Stimmplatten verbaut,das grundprinzip und die Funktion sind vorhanden,und es ist nicht einfacher dadaurch das alles erst mal gebaut werden muss.Zum anderen wird sie warscheinlich um einiges kompakter sein als die bisherigen.Aber es wird auch seine zeit brauchen das alles umzusetzten und fertigzustellen geschweige sagen zu können das es in ein paar Jahren soweit sein wird,welche auf den Markt zu bringen.Was aber ein kracher sein dürfte,mit einer solchen Vorstellung sowas zu haben,und den selben kriterien die hier so heiß diskutiert werden,aber auch nicht leichter macht.du siehst selber wie die meinungen aussereinander gehen,und jedem nach seinem Geschmack zu bringen,wahrscheinlich finanziell gar nicht machbar wäre.Ich wäre schon froh wenn zumindestens die Stimmzungen soweit wären das sie einsetzbar wären.Zum Thema Hohner wurde ich dort belächelt,und da sie der Meinung sind das etliche es vor mir versucht haben und gescheitert sind,werde mich das selbe erwarten.Von daher mache es ich wie in Amerika eins nach dem anderen.
 
Hallo TBjole,
ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Vorhaben. Ich kann mir vorstellen das es eine menge Akkordeonspieler gibt die sich ein leichteres Instrument wünschen. Da ich im besten Mannesalter bin, hoffe ich darauf das ich es noch erlebe und bin bis dahin glücklich mit meinen altneuen Hohnerschätzchen.
Schönes Wochenende allen, Didilu
 
Nein es geht um immer das selbe leidige Thema die alten Morinos waren besser als die heutigen unsw ... die Italienischen ... kochen auch nur mit wasser ... wenn es so weitergeht wie bisher,dann wird die Hohner wie viele vor ihr die Akkordeonproduktion früher oder später einstellen,und es wird soweit kommen das alle ihre aus China beziehen werden ... ich weiß auch das heutzutage nicht das Geld für Spitzeninstrumente hat,jedoch müssen nicht die vorhandenen schlechtgeredet werden meiner Meinung nach .Jeder einzelne hat es in der Hand wie es mit den Deutschen Instrumenten weitergeht,des ist mir am Herzen und des wollte ich damit kundtun,mehr nicht... TBjole

Hallo zusammen!

Mich hat die Diskussion hier im Forum (besonders die letzen Beiträge) ein wenig beschäftigt...
Ist es nicht so, dass die technische Weiterentwicklung im Instrumentenbau (Verbesserung oder Neuentwicklung der Instrumente und Weiterentwicklung der Produktionstechniken) schon immer Einfluss auf den Klang der Instrumente und der gesamten Musik hatten? Und dass das Klangideal auch immer von den aktuell entwickelten Instrumenten beeinflusst wurde? (Ich denke auch an den Übergang vom Cembalo zum Klavier, von der Blockflöte zur Querflöte, E-Gitarre statt Banjo, Synthesizer statt E-Orgel ...)

Ob die ersten (natürlich handgebauten!) Harmonikas heutzutage mehr als ein amüsiertes, verzeihendes Schmunzeln aufgrund ihres exotischen Charakters hervorrufen würden, bezweifle ich ein wenig... der klangliche Unterschied zu einer neuen Morino de luxe ist doch gewaltig!

Wer ein Akkordeon sucht, das klingt wie in den Jahren 1920 bis 1950, der muss eben ein Akkordeon aus dieser Zeit suchen und restaurieren lassen (ich habe da den Klang der Organola meines Vaters im Unterschied zu meiner Atlantic IV d.L. im Ohr sowie zum Klang einer Atlantic IV T...).
Aber ein modernes, neues Akkordeon ist doch nichts Schlechtes!!!

Meiner Meinung nach liegt das Hauptproblem eher in der Preisfrage... nach TBjoles Beschreibung zur Lage von Hohner bin ich da pessimistischer geworden. Man kann nicht alleine von der Produktion von „Spitzenmodellen“ leben. Und da Hohner von einem ausländischen Investor kontrolliert wird, wird kein Weg hinein gehen, in Trossingen eine Art „Volks-Akkordeon“ zu produzieren, gute, rationell hergestellte Instrumente zu einem bezahlbaren Preis (ich meine nicht billig, sondern preiswert!). Yamaha macht es vor, qualitativ gute Blasinstrumente mit industriell hergestellten normierten Bauteilen... (die Atlantic erinnert mich aufgrund ihrer Baugruppen an diese Produktionsweise).
Auch kleine, preiswerte Einsteiger-Instrumente sollten nicht in Billiglohn-Ländern mangelhaft zusammengeschustert und dann unter dem eigenen Markennamen mit mechanischen Fehlern auf den Markt gebracht werden, das schadet dem Image!
Die Harmona-Werke sind da auf einem besseren Weg, schätze ich. Aber ob am Ende eine Akkordeonproduktion in Deutschland bleibt??? Bin da nicht sooo optimistisch. Und das Keyboard als moderner Nachfolger des Akkordeons hat sich seinen Markt schon längst erobert (mit neuen Klang-Idealen und immensem Einfluss auf die aktuelle Musik).

Gruß druckluft
 
Hallo zusammen!

Und da Hohner von einem ausländischen Investor kontrolliert wird, wird kein Weg hinein gehen, in Trossingen eine Art „Volks-Akkordeon“ zu produzieren, gute, rationell hergestellte Instrumente zu einem bezahlbaren Preis

Auch kleine, preiswerte Einsteiger-Instrumente sollten nicht in Billiglohn-Ländern mangelhaft zusammengeschustert und dann unter dem eigenen Markennamen mit mechanischen Fehlern auf den Markt gebracht werden, das schadet dem Image!

Die Harmona-Werke sind da auf einem besseren Weg, schätze ich. Aber ob am Ende eine Akkordeonproduktion in Deutschland bleibt??? Bin da nicht sooo optimistisch.
Gruß druckluft

Du irrst! Hohner produziert SCHON LANGE NICHT MEHR IN (ca 15 Jahre) Deutschland. In Trossingen wird genau NICHTS gefertigt. Bis auf die Spitzenmodelle wird ALLES in Billiglohnländern gefertigt. Harmona lässt viel in Tschechien produzieren...
 
Tbjole kann dazu wohl mehr sagen, da er Insider ist. Also mal die Karten auf den Tisch ;)
 
Du irrst! Hohner produziert SCHON LANGE NICHT MEHR IN (ca 15 Jahre) Deutschland. In Trossingen wird genau NICHTS gefertigt. Bis auf die Spitzenmodelle wird ALLES in Billiglohnländern gefertigt. Harmona lässt viel in Tschechien produzieren...


Ich hatte TBjole so verstanden, dass (nur noch) ca. 100 Mitarbeiter in Trossingen an Morinos, Genius und Gola arbeiten... :confused:

Ich bin ja so froh, dass ich schon ein paar Akkordeons habe ;)

Andererseits, wenn man die Produktion von Autos sieht, wo unterschiedliche Hersteller auf identische Plattformen und Teile zurückgreifen ... schlechte Autos kommen da nicht unbedingt heraus! Warum sollte eine Firma wie Hohner nicht mit italienischen Herstellern arbeiten oder Harmona mit tschechischen Produzenten ... wenn die Qualität stimmt! (Die Qualität bei Delicia soll sich verbessert haben, ist aber meinerseits nur Hörensagen.)

Allerdings sollte die Qualität auch bei Einsteigerinstrumenten ordentlich sein; da habe ich bei China-Produktionen so meine Bedenken. Zur Illustration ein extremes Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=JbieIBCNFrI

Wen´s interessiert, noch was von Weltmeister: http://www.youtube.com/watch?v=rYsSifiDapo&feature=related

Gruß druckluft
 
Ich hatte TBjole so verstanden, dass (nur noch) ca. 100 Mitarbeiter in Trossingen an Morinos, Genius und Gola arbeiten...
In Trossingen arbeiten bestimmt 100 Leute (waren mal 8000!), aber nicht alle an Morinos und Golas. Verwaltung, Vertrieb, etwas Logistik und sogar ein bisschen Reparatur:rolleyes:. Die teuren Morinos und Golas kommen eh aus Italien.

....unterschiedliche Hersteller auf identische Plattformen und Teile zurückgreifen ... schlechte Autos kommen da nicht unbedingt heraus! Warum sollte eine Firma wie Hohner nicht mit italienischen Herstellern arbeiten oder Harmona mit tschechischen Produzenten ... wenn die Qualität stimmt!
Gebe ich Dir recht, es ist halt dann nur nicht mehr "Made in Germany" sondern "Trade in Germany". Ausserdem gibt es da ja schon beachtliche Unterschiede, zwischen Europa und Asien, hinsichtlich Umweltschutz, Arbeitsrecht, Kinderarbeit, Patentschutz usw, usf.;)

(Die Qualität bei Delicia soll sich verbessert haben, ist aber meinerseits nur Hörensagen.)
Die ehemalige tschechische Delicia ist schon vor ein paar Jahren pleite gegangen. Ob und was Harmona davon übernommen hat, ist mir nicht bekannt.
 
Delicia Akkordeons kann man heutzutage mit 4 Qualitätsstufen von Stimmplatten bauen lassen. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.
 
Hallo,

Die teuren Morinos und Golas kommen eh aus Italien.

das glaube ich nicht - woher willst Du das wissen? In den 70er/80er Jahren wurde ein Teil der Morinos bei Excelsior in Italien gebaut, lt. meinen Angaben erblicken die aktuellen Morinos und Golas aber in Trossingen das Licht der Welt (genaueres weiß bestimmt der Benutzer "TBjole")...

Gruß,
Wil Riker
 
lt. meinen Angaben erblicken die aktuellen Morinos und Golas aber in Trossingen das Licht der Welt

Bin auch dieser Meinung.
In Prospekten wird immer noch auf „Made in Trossingen“ hingewiesen.

Allerdings ist es so, dass die Stimmplatten aus Italien stammen:
Nach aktuellen Herstellerangaben:
Handarbeit 2 = Hersteller Cagnoni
Handarbeit 1 = Hersteller Voce Armonice

Zur Bauqualität von Morinos:

Für Morinos wird gerne Hartholz (Gehäuse meist aus Buche) verarbeitet
„Italiener“ verwenden eher Linde (feine Faserstruktur / leichter als Buche)

Linde ist etwas weicher als Buche - das merkt man spätestens dann, wenn man die Balgnägel mehrmals herausgezogen hat !
( Auch ein kleines Anstoßen an irgend einer Kante mag die Morino eher verkraften )

Also mir gefällt die Optik und Bauqualität meiner ca. 2-jährigen Morino und ich glaube noch an die Trossinger Wertarbeit ..........
( mal abgesehen vom Problem Stimmplatten - siehe „Suche Töne“ )

Gruß von Musikatz
 
"TBjole2" hat meine Aussage bereits bei einem ähnlichem Thema bestätigt.

Siehe hier: https://www.musiker-board.de/vb/akkordeon/155522-chinesische-akkordeons-alles-ramsch.html

Aber bitte meine Äußerungen nicht als Kritik verstehen, lediglich als Darstellung. Die teuren Morino's und Golas sind wirklich Spitzeninstrumente. Aber die Baugruppen sind halt nicht "Made in Germany" sondern "Made in Italy" vielleicht auch ein bisschen "Made in China" ;) und die Endkontrolle (und ganz selten auch die Endmontage oder Endkonfiguration) ist "Made in Germany". Ist halt so :redface:

Aber "TBjole" scheint irgendwie beleidigt :confused:.....

Meine Informationen habe ich von "meinem" Instrumentenbauer der bei Hohner Anfang der 90er seine Ausbildung machte und bis 96 dort gearbeitet hat und die "Umorganisation Hohner" hautnah erfahren durfte:rolleyes:.
 
Hallo nochmal,

"TBjole2" hat meine Aussage bereits bei einem ähnlichem Thema bestätigt.

Siehe hier: https://www.musiker-board.de/vb/akkordeon/155522-chinesische-akkordeons-alles-ramsch.html

TBjole hat dort bestätigt, daß ein Teil der Instrumente in China und ein Teil in Trossingen gebaut wird, naja.
Und in "Hohner's Akkordeon-Bibel" wird explizit die Montage von Morinos und Golas in Trossingen bebildert dargestellt.

Letztendlich sollte es zweitrangig sein, wo ein Akkordeon gebaut wird, solange Klang und Verarbeitung stimmen; ärgerlich ist, daß diesbezüglich eigentlich nur auf die Firma Hohner geschimpft wird, andere Hersteller (auch in anderen Branchen) verfahren doch genauso!
Und der Vergleich zwischen Qualität und Handarbeit früher und heute hinkt ohnehin, da vollkommen verschiedene Verfahrensweisen verfügbar sind und der Anspruch an Preis/Leistung ganz anders definiert wird, als vor 30 Jahren...

Gruß,
Wil Riker
 
@Scheufele: Morinos und Golas kommen eben nicht aus Italien (Golas schon gar nicht). Die Morino-Herstellung wurde schon vor etlichen Jahren aus Italien zurückgeholt.

Im Moment werden in Trossingen gebaut: Morino, Gola, Genius und Ventura.
Im nächsten Jahr wird übrigens auf der Musikmesse eine neue Atlantic erscheinen.
Zu behaupten, dass in Trossingen NICHTS mehr gebaut wird, ist einfach Quatsch. Ich kenne die Fa. Hohner nun schon seit 50 Jahren, komme ab und zu mal dorthin, ich kenne auch einige der Mitarbeiter recht gut und kann nur sagen: Sie bauen noch Akkordeons, und zwar (meine Meinung) verdammt gute !

Die Mitarbeiterzahl in Trossingen ist 210....220 Leute. Der Vertrieb wurde übrigens schon vor Jahren an die Fa. Musik-Meyer in Marburg übergeben (auf der Hohner Homepage nachzulesen).

Es ist immer noch die größte Akkordeon-Firma auf der Welt !

Dass die Taiwanesen die größten Anteilseigner sind, ist doch ein ganz alter Hut, ebenso, dass die Unter- und Mittelklasse-Instrumente dort gebaut werden. Es lassen sich bei uns eben keine solchen Instrumente mehr zu vertretbaren Preisen herstellen. Zumindest geschieht das unter Aufsicht und Anleitung von Hohner-Leuten. Macht doch mal eine taiwanesische Hohner und ein Instrument aus Rotchina auf und schaut sie mal von innen an (siehe auch Golden Cup) !

Außerdem konnte Hohner gar nichts besseres passieren, denn ohne diesen Investor ware die Firma schon lange tot. Wir können doch froh sein, dass überhaupt noch jemand Spitzeninstrumente bei uns herstellt ! Wenn nun jemand glaubt, dass eine Bugari, Borsini usw. besser klingt, nun gut. Die Geschmäcker sind halt verschieden, das bleibt doch jedem unbenommen; da braucht man doch keine Weltanschauung draus zu machen.

Mir erscheint nur, dass in diesem Forum das "Hohner-Bashing" eine beliebte Ausdrucksform ist. Liebe Leute, jetzt versucht doch mal fair zu bleiben ! Das sind auch nur Menschen, die versuchen, gute Instrumente zu bauen und damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen !

Wie TBJole ganz richtig sagte: Auch die Konkurrenz kocht nur mir Wasser; und die Stimmplatten, die ja nun das klangbestimmende Element sind, kommen eh alle von den gleichen Firmen. Es dreht sich nur darum, welche Qualität ich mir beim Instrumentenkauf leisten will.

Ich finde trotzdem, dass z. B. die Führung der Tasten bei der jetzigen Morino den anderen Fabrikaten haushoch überlegen ist. Das ist mal eine echte Innovation. Und über die Qualität der Gola (auch von Neu-Intrumenten) braucht man wohl nicht zu diskutieren. Das wurde hier schon ausführlich behandelt.

Nicht zuletzt finde ich, dass sich Hohner immer noch eine hervorragende Service-Abteilung leistet, das ist heute auch nicht meht selbstverständlich.

Gruß Claus
 
Ich fand aber seltsam, daß die Ansprache der Register zueinander auch bei der Morino deluxe recht unterschiedlich war, obwohl "a mano" verbaut war.

Das ist nicht ungewöhnlich, habe ich auch bei verschiedenen Italienern mit "a mano" festgestellt, die ich probegespielt habe. "A mano" ist kein Garant dafür, dass alle Register gleichzeitig ansprechen. Eine wirklich perfekte Ansprache habe ich bisher nur bei der Gola erlebt. Bei diesem Instrument nimmt sich eben jemand tagelang die Zeit, alles perfekt aufeinander abzustimmen - und das hat eben seinen Preis. Wer den nicht bezahlen möchte, muss (leider) mit gewissen Unzulänglichkeiten leben. Ich denke, es hat schon seinen Grund, warum die meisten Profis auf Gola schwören.

Gruss, Senseo
 
Außerdem konnte Hohner gar nichts besseres passieren, denn ohne diesen Investor ware die Firma schon lange tot.

Ja genau, und dem Investor konnte nämlich auch nichts besseres passieren als Hohner zu kaufen ;).


Mir erscheint nur, dass in diesem Forum das "Hohner-Bashing" eine beliebte Ausdrucksform ist. Liebe Leute, jetzt versucht doch mal fair zu bleiben ! Das sind auch nur Menschen, die versuchen, gute Instrumente zu bauen und damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen !

Ich möchte Hohner überhaupt nicht schlecht reden, aber die heute immernoch vielfach verbreitete, sehr romantische Vorstellung (die ja im Übrigen von Hohner offiziell gepflegt wird) eines traditionellen Produktionsbetriebs in Trossingen, in dem mit "handwerklicher Hingabe" und "deutscher Ingenieurskunst" nach wie vor "Made in Germany" hergestellt wird, ist halt auch Quatsch. Auch da wäre Fairness und Mut zu Wahrheit angebracht! Hohner gehört Taiwanesen (HS Investment Group , Firmensitz: Steueroase Karibik). Hohner produziert die Einsteigerinstrumente in Fernost. Und auch in den Topinstrumenten werden die Baugruppen, aus unterschiedlichsten Ländern verbaut.
Und ob eine Endmontage in Trossingen jetzt eine "Endfertigung" oder "Produktion" oder "Endkontrolle" oder vielleicht "Schlussendliche Fertigungs-Produktions-Betrieb-Qualitäts-blablabla" heißt, ist in meinen Augen dann völlig unerheblich.
 
Nun muß ich doch auch mal eine Lanze in eine völlig andere Richtung brechen: Kennt jemand von Euch "Neumann"-Mikrophone? Das sind die besten, die es gibt (Wissensstand 2002 - dürfte aber heute immer noch so sein) und werden in China produziert. Ebenso wurde das T-Bone ST 2000 im selben Werk produziert und war ebenfalls sehr gut.

Was will ich damit sagen? Wenn ich mir etwas aus China importieren lasse, kann ich die Qualitätsanforderungen im Vorfeld festsetzen und wenn die Teile dem nicht entsprechen, wird das nicht angenommen oder in billigen Instrumenten verbaut. Ob beispielsweise ein Spritzgußstimmstock in China oder in Deutschland hergestellt wird, wird kaum unterscheidbar sein, solange die Maschine ordentlich arbeitet, die Herstellungsmasse von guter Güte ist und ev. Nachberarbeiten sauber geschieht. Interessant wird das Ganze dann doch erst beim Zusammenbau zum fertigen Akkordeon - wo die Toleranzen der einzelnen Komponenten zueinander gesetzt werden und wie oben geschrieben - eben dann auch der Feinabgleich der Stimmplatten stattfindet.

D.h. selbst wenn ganze Baugruppen irgendwo auf der Welt gefertigt werden, liegt es doch letztendlich an der Eingangsqualitätskontrolle und dem danach folgenden Zusammenbau und Fertigstellen, ob das was gescheites wird oder nicht.

Eine andere Frage ist natürlich, wie weit der Investor den Rahmen für (un-)bezahlbare Qualität setzt. Hat bspw. der Stimmer 2 Tage Zeit, um ein Akkordeon zu regulieren oder 1 Tag. Und so dürfte sich das weiterziehen.
 
Es ist einfach nur Wahnsinn, was dieses Thema für eine Diskussion angezettelt hat.

Jeder hat seine Meinung und vertritt sie hier, das ist auch gut so. Aber dennoch sollte es nicht zu extremen Streitigkeiten ausufern. Ein Austritt von TBjole aus diesem Forum würde ich sehr bedauern und ich hoffe, daß er es sich noch einmal überlegt. :(

Ich gebe ja auch zu, daß mich ältere Akkordeons der Firma Hohner eher interessieren, was aber wohl an deren Charme liegt. Ich persönlich mag diese Instrumente einfach mehr, was wohl an einer Verdrehung meiner Hirnwindungen liegt. ;)
Es gab zwar mal diverse Vorfälle mit fabrikneuen Instrumenten, die mich einfach vom Hocker gerissen haben, aber deshalb kann man nicht alles über einen Kamm scheren. Bei einem Autokauf kann man auch Pech haben und ein Neuwagen ist kein Garant für jahrelanges, unbeschwertes Fahren, oder?

Neuere Akkordeons von Hohner finden ihren Anklang in der Bevölkerung und das zu Recht. Sie sind nicht von schlechter Qualität, im Gegenteil... Ob diese Instrumente einem zusagen, daß liegt am persönlichen Geschmack und sonst nichts.

Jede Firma, egal in welcher Branche muß einfach ein breit gefächertes Angebot auf den Markt werfen, wo für jeden Geldbeutel etwas dabei ist. Und im unteren Preissegment muß man seine Ansprüche einfach zurückschrauben, es geht nicht anders.

Das Preis- /Leistungsverhältnis ist nun einmal ausschlaggebend und wenn ich dabei an meine Atlantic denke, bin ich mehr als nur zufrieden. Ich hatte noch nie Probleme mit meinem Instrument und würde jederzeit wieder ein Hohner Akkordeon kaufen, wenn es mich klanglich überzeugt. Es liegt in der Natur des Menschen, diverse unterschiedliche Kaufobjekte gegenüber zu stellen und falls ich mir irgendwann wieder ein anderes Akkordeon zulegen sollte, dann wäre ich von einem Hohner nicht abgeneigt, da ich von deren Qualität überzeugt bin.
Natürlich würde ich auch wieder andere Hersteller ausprobieren etc...Klang und Verarbeitung sind ausschlaggebend bei einem Kauf. Inwiefern es wieder ein Hohner Akkordeon werden könnte...hm, keine Ahnung. Auch wüßte ich nicht ob es ein neues oder wieder älteres Instrument wird.

Ich nehme bei einem Akkordeonkauf immer jemanden mit, der auch Akkordeon spielen kann. Nicht damit dieser Mensch mich beratet, sondern er soll die Akkordeons anspielen -die mir zuvor zugesagt haben- während ich einfach auch mal die Augen schließe. So entscheide ich nicht nach der Marke oder dem Modell, sondern einzig und allein nach dem Klang.
Da gibt es manchmal Überraschungen, womit man nicht gerechnet hätte und so kam ich auch zu meiner Atlantic. Denn diese gefiel mir (ich bin ja ne Frau) vom Design überhaupt nicht und so hatte ich auch beim Klang einiges auszusetzen, obwohl das Instrument im Vergleich zu den anderen top war...:rolleyes:

Ich kann es jedem einmal ans Herz legen, diese Erfahrung ebenso zu machen. Ich wäre sehr gespannt, welches Instrument euch dann überzeugt.

Was ich eigentlich mit diesem Post sagen wollte...ich weiß es selbst nicht mehr.:redface:

LG

Das verpeilte Reija
 
Was man absolut nicht vergessen darf: Neue Instrumente müssen eingespielt werden - genauso wie ein neues Auto eingefahren werden muß. Die beste Klangentfaltung kommt erst beim längeren Spielen und auch die Mechanik muß eingespielt werden.
 
Es ist einfach nur Wahnsinn, was dieses Thema für eine Diskussion angezettelt hat.

Jeder hat seine Meinung und vertritt sie hier, das ist auch gut so. Aber dennoch sollte es nicht zu extremen Streitigkeiten ausufern. Ein Austritt von TBjole aus diesem Forum würde ich sehr bedauern und ich hoffe, daß er es sich noch einmal überlegt. :(
Es wird ja nicht gestritten. Mein Eindruck, es wird recht sachlich diskutiert. Und das finde ich ziemlich gut. Denn solche Diskussionen sind wichtig, weil man sich somit als verantwortungsbewusster Kunde (wie oft gefordert...) seine Meinung bilden kann.
 
... wie weit der Investor den Rahmen für (un-)bezahlbare Qualität setzt. Hat bspw. der Stimmer 2 Tage Zeit, um ein Akkordeon zu regulieren oder 1 Tag. Und so dürfte sich das weiterziehen.

Genau - ein wichtiges Qualitätsmerkmal jedes Instruments (unabhängig von Marke) !
Denn hier gibt es (nebst bei der Wahl der Stimmplatten) schon entscheidende Qualitätsunterschiede.

Beispiel: 5-chöriges Akkordeon mit 41 Diskanttasten = 530 Stimmzungen
> 1 Tag ( 8 Std. oder 480 Min.) Stimmarbeit = 0.9 Minuten pro Stimmzunge
> Bei 2 Tagen Stimmarbeit nicht mal 2 Minuten pro Zunge

Im Minimum bestehend aus:
> Vorstimmen mit ausgebauten Stimmstöcken
> Reinstimmung nach Einbau der Stimmstöcke
> Allenfalls ein- oder mehrmaliges Nachstimmen
> Feinabstimmung der Tonansprache (z.B. nach vorgegebenen Luftdruckwerten)
> Sehr viel Aufwand - geht das überhaupt in 1 - 2 Tagen ?

Ich vermute, da steckt je nach Qualitätsinstrument sehr viel mehr Zeitaufwand dahinter.
Und: Präzision beginnt schon vor dem Stimmen: Einbau der Platten, Einbau der Ventile u.a.m.

Aus meiner Erfahrung beim Umstimmen einer Schwebetonreihe (2 x 41 Stimmzungen)
- Ich brauchte ca. 3 - 5 Minuten pro Zunge (Ansprache war i.O. / nur Umstimmen)
- Etwa die Hälfte alle Zungen waren nach 1 - 2 Tagen nochmals nachzustimmen
- Niemand kann 8 Stunden pro Tag diese Arbeit erledigen (Ermüdung = Fehler)

Also meine Hochachtung an alle Instrumentenstimmer, die uns (meistens) solche Qualität liefern.

Gruß von Musikatz
 

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