Mittelklasse-Mikrophon-Set für Drum-Recording - Audix vs. Lewitt vs. Sontronics

Ein etwas heikles Ding, was ich Musikanten gelegentlich erkläre ist die Tatsache, daß das Mikrofon alles hört, was der Musikant spielt. Und der Musikant nicht immer das hört, was klingt sondern was er gern hören würde. Nicht alle Musiker nehmen das wohlwollend auf - es steht einem Ergebnis aber etwas im Weg, wenn manche Leute Verbesserungsvorschläge als Angriff und Beleidigung sehen. Ein geeignetes Beispiel ist der häufige Fall, daß auf den Overheads die Becken oder speziell die Hihat deutlich lauter ist, als es im Stil Sinn macht. (und dann Snare/Toms zu leise) Da könnte jetzt der Mikrofonschubbser anfangen dran rumzutricksen, aber stimmiger wird das Ergebnis wenn die Balance im Drumset so vor dem Mikrofon zu hören ist, wie sie gewünscht wird.
Natürlich ist das Arbeit - das Ergebnis wird aber besser zu veredeln sein, wenn vor den Mikros das gewünschte passiert anstatt daß die Tontechnischen Rettungssanitäter anrücken. Mal ne halbe Minute mit dem Handy in 2 Meter Entfernung aufnehmen ist sehr aufschlußreich, weil sicher alle potentiellen Probleme zu hören sein werden - und wenn es nicht gut klingt, dann ist vielleicht nicht nur das Handy schuld. Ein Fotograf nimmt ja bei einem häßlichen Model auch nicht einfach nur einen teureren Fotoapparat oder 2 Tage Photoshop, sondern stülpt entweder ne Papiertüte über den Kopf oder arbeitet an der Situation vor der Linse. Solche einfachen, grundlegenden Bedingungen werden gewöhnlich in den Medien verkürzt, weil es schon mal um Produktbeschreibungen gehen kann.
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Anmerkung zum AKG D112: klar kann man das nehmen, es muß halt zur Schallquelle passen. Es kommt natürlich auch vor, daß die Kombi Kick-Mikrofon nicht funktioniert. Das ist wie ne Beziehung - da sind immer zwei dabei. Am Standtom ist ein D112 auch nicht verkehrt, probieren, hören, entscheiden. Vor die Wahl gestellt ob ich (A) meinen Kumpel (Schlagzeugprofi) mit billigen Mikrofonen und billigem Interface oder (B) Drummer Schorsch ("er hat sich bemüht") in einem teuren Raum mit edlem Gerät aufnehme... A wird in jedem Fall das bessere Ergebnis, hülft nix.
 
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Genau diese Art von Äußerungen finde ich unnötig, auch wenn Du einen Smiley mit ranhängst. Es hilft niemandem. Warum sagst Du nicht einfach, dass Du den Grundsound nicht magst und welches Mikro Du bevorzugst? Und dann begründest Du Deine Meinung. Das ist hilfreich (im Sinne des bisherigen Threadverlaufs).
Ok, dann halt die lange Fassung:
Das D112 war so Mitte der 80er vorrangig für die Abnahme der Kickdrum auf den Markt gekommen. Es wird zwar als Nachfolger des D12 beschrieben, ich finde dass die beiden Mikros gar nichts miteinander zu tun haben. Das D112 ist wohl speziell für die damalig vorherrschende Art der Kickdrum-Stimmung, kein Resonanzfell, also gar keins, und das Schlagfell praktisch lose, also ohne nennenswerte Spannung aufgezogen. Von dieser Stimmung erwartete man sich einen kurzen Sound, praktisch ohne Ton, der nachklingen kann, so wie man es an sich von typischen Jazzkits kennt. Die Kickdrums wurden auch deutlich größer, da gabs dann schon auch 26" usw. Vom D112 erwartete man sich dann bei diesen Kicks einen Sound ähnlich dem D12 bei normalen, aber gestopften, Kicks. Der Plan ging aber für mich nur extrem bedingt auf. Bei den damaligen Trommeln gings gerade so, aber man konnte selbiges auch mit dem D12 und etwas Filter erreichen, während man bei normaler gestimmten Kicks auch mit viel Schrauberei an den, damals bedingt durch die Analogpulte, eher spärlich ausgestatteten EQs nicht wirklich einen guten, satten Bassdrum Sound herausgekam. Dem D112 fehlte es einfach an Low End und es hatte einen zu deutlich überpräsenten Mitten-Honk. Ich hatte damals meist noch mein D12 mit, hin und wieder wurde aber bei typischen Festialsituationen das D112 vom Verleiher gestellt und dadurch hatte ich einen ganz guten Vergleich zwischen den beiden Mikros. Als dann mein D12 etwas ramponiert war, so nach etwa 30 Jahren on the road nichts ungewöhnliches, habe ich mir als Alternative das Beta 52 gekauft. Das kommt für mich noch am ehesten an ein Universalmikro für viele Stile und Stimmngen der Kickdrum in Frage. Will man Rock und härter abnehmen ist das Audix D6 sicher eine gute Wahl, da es quasi dafür schon etwas vor-EQed ist.
So und da habe ich noch von dem D112 aus den 80ern und frühen 90ern geredet, als die noch in Österreich gefertigt wurden. Das hat sich schlagartig geändert als andere Eigner die Produktion nach Fernost verlagerten und auch aus Gründen der Gewinnmaximierung auch an den Spezifikationen gedreht haben. Das aktuelle Teil ist klanglich noch um einiges schlimmer für mich als das Original D112.
all diese Ausführungen beziehen sich auf den Einsatz des D112 am Drumkit speziell an der Kick. Andere Einsatzgebiete wie Bassamp oder Tuba (da mag ich das D112 irgendwie sogar) lasse ich mal außen vor.
Ich finde, im Bereich Pop/Rock ist die Abnahme eines Drumsets eine der Königsdisziplinen.
Ich finde dass es in diesem Bereich meist recht einfach ist einen brauchbaren Drumsound zu erzielen. Schwieriger wirds für mich immer, wenn das Drumkit, oder sollte ich Drum-Percussion-Kit, nicht das übliche Kick,Snare, drei(+/-)Toms, Hithat und Becken Setup aufweist, sondern auch noch eher exotischere Komponenten beinhaltet.
Leider wird gerne auf der zu verwendenden Technik herumgeritten, nach dem Motto: "Was, Du benutzt Mikro xy als Overheads? Das kann ja nix werden!!" Man kann es auf Preamps, Kompressoren bzw. deren PlugIn Versionen usw. ausdehnen, es ist mMn. nicht wichtig für einen zufriedenstellenden Sound.
Das ist hier ein Bereich in dem es um Technik, also Mikros, Preamps, Effekte usw geht. Wenn man das Thema "wie tune ich mein Drumkit richtig?" geht, dann nichts meiner Meinung nach andere Foren hier im Musiker-Board. Man könnte meinetwegen noch über die Raumakustik reden, aber selbst das würde über das Ziel dieses Threads hinausgehen. Ich betrachte den Thread-Titel "Mittelklasse-Mikrophon-Set für Drum-Recording" so dass jemand ein Set an Mikrofonen sucht, das nicht allzu teuer ist und unter sonst optimalen Bedingungen, also ideales Set, idealer Drummer, ideale Akustik usw, auch recht gute Ergebnisse liefert. Klar, man kann an eine Pappendeckel-Box irgendwelche Mikros hinstellen und es wird immer noch nach Pappendeckel-Box klingen .

Aber gestern hat mir ein Kollege, der auch bei einigen Bands spielt etwas interessantes erzählt. Er spielt u.a in einer Musik-Kabarett-Band, die mit instrumenten aus Sperrmüll spielt. Als Kickdrum dient ein Teil, das in Österreich liebevoll "Nachtkasterl" genannt wird, und sicher gut 60 Jahre alt ist. Das "Schlagfell" ist die Sperrholzrückwand. Die haben da meist ein ziemlich altes Vrogängermodell des Audio Technika Pro 25 verwendet, das auf einem Kissen im Inneren des Kasterls lag. Mit etwas Kurbeln am Pult bekam man damit einen wirklich brauchbaren Sound zustande. Am Wochenende spielten die und der Techniker des Verleihers legte noch ein Beta91A mit rein. Das zusammen mit dem ATM25 aber so richtig Wind gemacht. Keine Ahnung welche Mischung er benutzte aber das Ergebnis soll phänomenal sein. Was will ich damit sagen? Der Drummer ist der selbe, das Kastel hat sich auch nicht verändert, nur die Mikrofonierung und das was danach passierte. Das sage noch einer, das "was" an Technik ist nicht wichtig.
 
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Vielen Dank. (y)
 
Das D112 war so Mitte der 80er vorrangig für die Abnahme der Kickdrum auf den Markt gekommen. …
Das D112 ist wohl speziell für die damalig vorherrschende Art der Kickdrum-Stimmung, kein Resonanzfell, also gar keins, und das Schlagfell praktisch lose, also ohne nennenswerte Spannung aufgezogen. Von dieser Stimmung erwartete man sich einen kurzen Sound, praktisch ohne Ton,
Mitte der 80er war es vorbei mit den Bassdrums ohne Resofell, das war eher in den 70ern. Deine klangliche Beschreibung des typischen 1985er Bassdrumsounds stimmt aber trotzdem, denn um die Zeit herum musste eine Bassdrum ein Pinstripe als Schlagfell und ein großes Loch im Reso haben. Groß heißt dabei mindestens 10“-12“. Zusätzlich lag auch noch mindestens eine Decke in der Trommel… Dazu kommen die horngeladenen Anlagen der Zeit, die den Flapp Flapp Sound noch verstärkten - schön war es damals:LOL:.
 
@Mfk0815 , das war mal interessant! Danke für die Ausführungen!

Ich habe noch etwas gefunden. Mein Superior Drummer 3 hat mal bekannt gegeben, wie die Standardsets gestimmt sind. Vielleicht hilft es dem Einen oder Anderen.
 

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Nach all der Action ist hier jetzt das fertige Ergebnis:

 
Erstmal eins vorweg - ich finde es toll, dass ihr euch durch unbekanntes Terrain arbeitet und jetzt eure erste Aufnahme selber gemacht habt! Das erweitert den Horizont und bringt einen auch musikalisch weiter, weil man intensiv an dem Stück arbeitet und hinterher auch sehr gut hören kann, was funktioniert und was vielleicht auch noch nicht so richtig funktioniert.

Zur Musik selber und der Performance halte ich mich zurück und schreibe hier nur, was mir zum Drumrecording und zur Mischung einfällt:

Die Gitarre finde ich ok - das ist vom Sound her zwar recht normal, aber funktioniert für den Song. Der Bass ist mir klanglich zu undefiniert, aber er erfüllt auch seine Funktion. Beim Schlagzeug ist mir als allererstes die Bassdrum (negativ) aufgefallen - die hat in dieser Mischung noch weniger Definition als bei den Mischungen davor. Der Sound ist so mumpfig, dass sie für die Musik ihre Funktion eigentlich nicht mehr richtig erfüllt. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie so ein Sound mit einem D6 entstehen kann - da müsste eigentlich ein "Klick" bei jedem Schlag sein (so um die 4-5 kHz). Daran würde ich von der Recordingseite arbeiten, denn wenn man die Bassdrum richtig hört, funktioniert auch der Groove eines Stückes besser. Allerdings hört man dann auch, wenn der Trommler unsauber spielt...
Vorschläge zur Mikropositionierung und Mischung der Bassdrum gab es hier im Thread ja einige - vielleicht passt das D6 auch nicht zum Sound eurer Bassdrum. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr selber wahrscheinlich auch nicht so ganz glücklich mit diesem Bassdrumsound seid... Mal so ein zwei Ansätze: Vielleicht statt Filz mit einem Plastikbeater spielen (kann man bei etlichen Fußmaschinen durch drehen des Beaters einstellen). Das Mikro anders positionieren - näher am Kesselrand und näher am Schlagfell. Beides sorgt für mehr Kick-Anteil im Sound. Ein Fell benutzen, dass auch einen guten Kickanteil hat - z.B. EMAD, PS3, oder auch ein EMAD 2. Bei der Mischung Tiefmitten rausnehmen, aber den Kick bei 4-5 kHz betonen. Ein bisschen kurzer Raum kann der Kickdrum zu mehr Durchsetzungskraft verhelfen, aber dann im Return des Effekts die Bässe unter 150-200 Hz rausnehmen (Hi-Pass).
Die Snare klingt zwar relativ zur Bassdrum besser, aber auch nicht wirklich gut! Das liegt wahrscheinlich an der Stimmung und an der Spielweise des Drummers - vielleicht auch an der Mikrofonierung. Eure Overheads haben immer noch eine sehr großen Raumanteil vom Aufnahmeraum drauf, der nicht so sonderlich gut klingt (der Raum an sich). Ich hatte weiter oben schonmal gefragt, ob ihr bei euren Overheads eigentlich aus Versehen mit den Kugel-Kapseln aufgenommen habt? Ansonsten näher ran mit den Overheads, keine AB-Aufstellung, sondern XY (das nimmt weniger Räumlichkeit mit). Und vielleicht ein bisschen Dämpfung in den Raum bringen (Decken, Teppiche, Stellwände mit poröser Oberfläche, Sofa, alles was Schall bricht und schluckt).
Die Toms sind mir nicht weiter aufgefallen (weder besonders positiv oder negativ). Alles in allem passen die Räume in eurer Mischung nicht richtig zusammen - die Drums haben sehr viel von dem Übungsraum mit drauf - die Snare hat keinen eigenen Hall, die Aufnahme klingt separiert. Die Vocals könnten von etwas kurzem Delay mit zugekniffenen Höhen profitieren - auch ein gemeinsamer Raum mit den Drums und der Gitarre würde nicht schaden, um das ganze etwas in einen Raum zu bringen.

Bitte meine Kritik nicht falsch verstehen - ich versuche euch aufzuzeigen, was vielleicht vor allem noch verbessert werden könnte. Ich habe einleitend geschrieben, dass ich es toll finde, wie ihr euch das reinfuchst und eine Bandaufnahme ist auch wirklich nicht die einfachste Übung - Schlagzeug aufnehmen schon mal gar nicht! Also, weiter rumprobieren, weiter Erfahrungen sammeln, dann wird das irgendwann auch!
 
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Danke. Feedback durch Musiker ist schmerzhaft, aber notwendig. Und je öfter ich es höre, desto unzufriedener bin ich mit meiner Performance. Die nächsten beiden Songs sind in der Mische, da sollte die verfluchte Bass-Drum deutlich anders klingen.
 
Guten Abend @Apfelsaft,

erst einmal finde ich den Song völlig ok, wenn es um das Arrangement geht. Also das geht schon mal ab und das ist wichtig. Die Halftime-Passage ist als Idee sehr gut!
Die Performances Eures Sängers (?) ist noch ausbaufähig! Hier fehlt es an Attitüde und die Aussprache ist, sagen wir mal: sehr deutsch. Insgesamt etwas übertrieben "jallerig", nicht straight genug. Den Bass finde ich richtig fies und damit klasse! Meinetwegen darf der so klingen, weil es gut zur Gitarre und zum Song paßt!
Bei den Drums warst Du jetzt etwas zu "feige"... :bang:

Zum Mixing:

Die Kick setzt sich nicht durch und auch die Snare ist für mich zu leise, die Drums insgesamt sind zu weit weg (in der Tiefe). Mit etwas mehr Räumlichkeit und Lautstärke würde es auch voluminöser klingen. Es klingt auch etwas hohl. Phase Aligning vergessen? Note: ausbaufähig, aber machbar.
Vocals: Sie klingen sehr "abgehoben", getrennt von der Musik. Die Einbettung in den Mix ist noch nicht gelungen, alles klingt relativ "trocken". Note: Baustelle Nr. 1
Die Trennung der Elemente ist auch noch nicht gut gelungen. Note: Erfahrung fehlt noch.
Die Dramatik kommt auch noch nicht so gut rüber...

Beim nächsten Mix wird es bestimmt besser!

Mit welcher DAW mixt Du?

Viele Grüße
Ray
 
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Vielen Dank! Es sind zwei Sänger, der Drummer singt am Ende des Refrains eine Backup-Zeile. Ich selber singe nicht, ich treibe nur die beiden anderen an :devilish:

Ich und der Drummer haben letztens getestet und festgestellt, dass die Bass-Drum zwar mittlerweile besser klingt, da tiefer - aber sie ist das eigentliche Problem, sie klingt nämlich sch...er hat sich jetzt Dämm-Matten statt alter Decken für das Innere der Bass besorgt, und ist an Plastik-Beatern dran. Dann kriegen wir hoffentlich mal Klick.

Und ich nutze Reaper. In ein paar Tagen sollte der nächste Song bereitstehen.
 
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Hey @Apfelsaft, danke für die Antwort!

Wegen der Kick würde ich jetzt für Aufnahmen nicht so eine "Welle" machen. Selbst bei sehr guten Recordings arbeite ich oft die Kick nach, layere noch eine dazu oder tausche sie sogar ganz aus. Das hängt immer von den Overheads ab, die mir bei Live oder Drum Recordings am besten vermitteln, wie das Set in der Gesamtheit klingt. Meistens nehme ich die Overhead-Spuren und versuche sie so gut wie möglich klanglich zu shapen. Dazu gehört z.B. auch, dass ich dem Set oft noch etwas Raum hinzufüge. Das geht mit einem Convolution Reverb oder wie bei mir, mit so etwas wie dem Ocean Way Studio von UAD.
Kick, Snare, Toms usw. mische ich dann "darunter", um den Klang der Einzelelemente im Overhead zu unterstützen.

Bei der Kick ist auch ein Arsenal an Plugins am Start. Da kommt es auf die Aufgabe an. Grundsätzlich versuche ich es zuerst mit einem Channelstrip (SSL/ Plugin Alliance oder den Omni Channel von Waves). Wenn das nicht zufriedenstellend läuft, nehme ich Einzel-Plugins (Preamp, Clipper, Envelope, EQ und relativ vorsichtig Compressor).

Ich erinnere mich, dass ich mal damit anfing (Drums kommen bei mir immer zuerst, dann Bass) die Kick hochzuziehen und dann mit einem VU-Meter auf der Summe, den Bass so eingestellt habe, dass beides zusammen dann 3 dB lauter als die Kick allein war. So als Anhaltspunkt habe ich das eine Weile so gemacht, bis ich es dann "intuitiv", für mich passend, hinbekommen habe. Vielleicht hilft es Dir auch, die Lautstärken abzugleichen.

Worauf ich auch immer achte ist, dass ich das Drum Set "nachbaue". Das meint, dass ich aus den Overheads die Position der Elemente heraus höre und dann so das Panning gestalte.

Und bei jedem Mix lernt man etwas dazu! Viel Spass bei Euren neuen beiden Songs!

Viele Grüße
Ray

Hier noch ein Video, dass vielleicht hilft.

 
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Wegen der Kick würde ich jetzt für Aufnahmen nicht so eine "Welle" machen. Selbst bei sehr guten Recordings arbeite ich oft die Kick nach, layere noch eine dazu oder tausche sie sogar ganz aus.
Dann müssen wir uns wohl nicht dafür schämen, dass wir ernsthaft erwägen, Drum-Samples einzusetzen, falls wir die Kick nicht analog in den Griff kriegen...übrigens waren Dämmmatten statt irgendwelcher alten Decken in der Kick eine sehr gute (und günstige) Investition, um von diesem Guggemusik-Klang wegzukommen.

In ein paar Tagen sollte der nächste Song bereitstehen.
Soviel dazu. Wir werden mittlerweile von einer externen Person bei den Mixes unterstützt. Er macht das auch sehr gut, braucht dafür aber so lange, dass wir das wohl wieder komplett in die eigene Hand nehmen.

Die freigewordene Zeit nutzen wir, um den Sound VOR dem Mikrophon zu optimieren. Jetzt wollen wir Bass-Fallen bauen, um den (wilden) Hall auf den Vocal- und Drum-Aufnahmen in den Griff zu kriegen.

Ich hänge ein paar Bilder an, vielleicht seht Ihr etwas, das man am Drum-Kit optimieren kann. Außerdem ein kleines Video vom Proberaum. Sind wir mit Bassfallen auf einem sinnvollen Weg? Wenigstens können wir mit Marke Eigenbau nicht viel Geld verlieren.
 

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moin, war das schon mal thema?: sehe ich das richtig, daß ihr in der dachschräge keinerlei refletionsmindernde absorber und in den ecken keine basstraps habt?
so weit es in dem video zu beurteilen ist, klingt da schon die stimme nach kleiner bahnhofswartehalle.
 
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Die freigewordene Zeit nutzen wir, um den Sound VOR dem Mikrophon zu optimieren. Jetzt wollen wir Bass-Fallen bauen, um den (wilden) Hall auf den Vocal- und Drum-Aufnahmen in den Griff zu kriegen.
In dem Raum (visuell - Geometrie) und nach dem, was ich auf dem Video höre, müsst ihr wirklich sehr viel dämpfen, sonst wird das kein Spaß.
Hier würde ich fast sagen, macht das Ding so "tot" bzw. trocken wie nur irgend möglich. Und arbeitet nicht nur an den vertikalen Wänden, sondern auch oben mittels Cloud usw.
Ihr könnt alles gebrauchen, was ihr an Dämpfung kriegen könnt.

Wenn Interesse an Mixunterstützung besteht, bitte PM.
 
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@Apfelsaft,

ich stimme @siebass zu, wenn es um die Dämmung geht. Insgesamt ist der Raum schon relativ kritisch...

Da ich die Gesamtaufteilung des Raumes nicht kenne, ist es schwierig aus der Ferne Empfehlungen zu geben. Wahrscheinlich würde ich versuchen das Schlagzeug aus der Ecke zu holen, z.B. so, dass der Drummer mit dem Rücken zum Fenster sitzt. Das Fenster mit einem Stück eingepacktem Rockwool zu dämpfen ist eine kleine Sache und darüber hinaus auch mobil. Die Seiten zu dämmen ist dann auch Pflicht, aber die Wege werden etwas länger. Man kann dann ggf. über den Drums ein Deckensegel installieren oder auch dort mit Rockwool o.ä. ein abgehängte Konstruktion verwenden. Die gegenüberliegende Wand kann dann, wenn möglich, mit einem dicken Molton-Vorhang, der etwas vor der Wand hängt, "entschärft"werden. Richtige Bassfallen sind schon eine Sache für sich und mindestens 40-50 cm tief. Ob das wirklich notwendig ist und das erhoffe Ergebnis bringt, wage ich zu bezweifeln. Da müsste man schon mal mit einem Meßmikrofon ran und gucken, wo es frequenzmäßig "klemmt".

Meine Vorgehensweise wäre wahrscheinlich anders. Vielleicht verzichtet ihr einfach auf eine "klassische" Aufnahme mit den Overhead-Mikros und nehmt die Becken , so wie die anderen Drums, ganz nah auf. Damit entfallen (nicht ganz) die vielfachen einstreuenden Reflexionen. Im Mix dann einen Drum Room oder ein Overhead zu "bauen" ist eventuell einfacher...

Na klar, Drum Samples sind keine Schande!

Viele Grüße

Ray
 
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Das Fenster mit einem Stück eingepacktem Rockwool zu dämpfen ist eine kleine Sache und darüber hinaus auch mobil.
Vorsicht, dahinter bildet sich Kondenswasser, nach jeder Session rausnehmen, sonst schimmelts.
😉
 
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Vorsicht, dahinter bildet sich Kondenswasser, nach jeder Session rausnehmen, sonst schimmelts.
😉
Autsch! Gilt das auch, wenn die Bassfallen mit etwas Abstand vor den Wänden stehen?

Mit etwas Unbehagen, ob das der richtige Weg war, hat unser handwerklich höchst begabter Drummer kurzerhand drei Bass-Fallen aus Holz, Steinwolle und Gartenfolie gebaut, für jede Ecke eine. Die 4te folgt, für die ist das Material ausgegangen. Aber dafür, dass er sich ausschließlich aus Resten vom Proberaum-Bau bedient hat, ist er weit gekommen.

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Es hat sich aber gelohnt, der Unterschied ist massiv! Wir hallen viel weniger beim Sprechen und das Schlagzeug wirkt...lauter? Mir fällt es schwer, die Änderung verbal zu beschreiben, aber alles wirkt präsenter. Besonders die Kick klingt jetzt besser, für meinen Geschmack.

Ich habe von allen Mikros Sound-Files (3 Min) angehängt. Kick links hört man erst bei einem Double-Bass-Part in der letzten Minute, und bei 0:52 hört man etwas die Toms. Und in den OHs ist etwas Gesang zu hören...aber kein Gitarre und Bass, die kommen mittlerweile ins InEar. Woher das Scheppern in der Snare kommt, ist mir ein Rätsel...das war eigenlich im Griff. Vielleicht hat der olle Drummer Experimente an der Stimmung gemacht. Oder ich hab das Gainstaging mal wieder versemmelt und es klippt.

Das Ende vom acoustic Treatment ist das natürlich noch nicht. RayBeegers Segeltuch klingt da interessant. Nah-Aufnahmen der Becken wären aber evtl auch möglich, da man bei unseren OHs Niere durch Kugel tauschen kann...
 

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@Apfelsaft Bin gerade zufällig über den Thread gestolpert und hab mir interessehalber mal gleich deine Spuren in meine DAW gezogen und ein bisschen damit rumgespielt.

Ich will ganz ehrlich sein: Eure größten Probleme haben nichts mit der Mikrofonierung zu tun. :ugly:

Die Kessel-Close Mics lassen einem zwar nicht die Freudentränen in die Augen schießen, sind aber vom Sound her völlig brauchbar. Was ihr auf jeden Fall richtig gut hinbekommen habt, ist den Bleed in den Close Mics auf ein Minimum zu reduzieren. :great: Auf den Overheads ist zwar nach wie vor ein bisschen mehr Raum, als ich normalerweise gerne darauf hätte, aber auch das bewegt sich in einem Rahmen in dem man problemlos damit arbeiten kann.

Im Moment gibt es noch zwei Faktoren, die euch die Drum-Recordings so richtig verhunzen:

1. Die "Becken" sind überteuerter Pressmetall-Schrott und klingen auch so. Und nur damit wir uns nicht falsch verstehen: Die Bilder, ein paar Posts weiter oben, hatte ich mir noch gar nicht angesehen, da wusste ich schon genau welche Art von "Becken" dein Drummer da spielt. Ja, das klingt tatsächlich so auffällig schlecht, wenn man weiß wie richtige Becken klingen. ;)
Sag deinem Drummer, er soll gucken, dass er nen Doofen findet, bei dem er diese Blechdeckel wieder zu Kohle machen kann und sich vernünftige Becken besorgen, die übrigens gar nicht mal viel teurer sein müssen, als den Müll den er da im Moment spielt (gibt ne Menge kleiner Beckenschmieden, die sehr gut klingende Becken zu super fairen Preisen produzieren; Turkish Cymbals z.B. (von Thomann unter dem Namen "Zultan" vertrieben) hat eine riesen Auswahl, da sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein ;)).

2. Ich weiß jetzt nicht in welchem Kontext diese Aufnahme entstanden ist (du schriebst etwas von "Gitarre und Bass laufen über In Ear" und der Sänger ist in den Overheads zu hören, darum vermute ich mal da wurde eine Probe mitgeschnitten!?), aber was euer Drummer da getrommelt hat, ist wirklich Vorne und Hinten nicht recordingtauglich. Seine Schlagintensität schwankt viel zu stark und zu willkürlich, er spielt sehr viele Drags auf der Kick und der Snare, die, so wie sie klingen, nicht gewollt sind und vom Timing will ich lieber gar nicht erst anfangen.
Langfristig bedeutet das, dass der Kollege dringend lernen muss sein Instrument zu beherrschen. Kurzfristig, bzw. für's Recording bedeutet das, dass ihr die Songs am besten in möglichst kleine Abschnitte unterteilt aufnehmen solltet und bei jedem Abschnitt darauf achten, dass die Performance so tight und gleichmäßig wie möglich wird. Macht zwar bei Recorden nur mäßig viel Spaß, ist aber immer noch wesentlich weniger ärgerlich als wenn am Ende das Ergebnis wie Grütze klingt. ;)

PS: Hab mal das Ergebnis meiner kleinen Spielerei angehängt. Ist natürlich auch noch weit davon entfernt "fertig" zu sein, um zu zeigen, dass man aber auch mit kleinem Aufwand (außer schnellem EQ und Gating der Close Mics hab ich da nichts dran geschraubt) eine gute Grundlage für den Drum-Mix schaffen kann (von den zwei o.g. Schwachpunkten abgesehen), reicht es aber glaube ich. ;)
 

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Das war der Jam eines Songs, den wir tausend Jahre nicht gespielt haben, und das um 22 Uhr. Meine eigene Performance war wsl sogar noch schlechter ;) und wir hatten auch noch keine Zeit gefunden, die Kick-Mics vernünftig zu syncen. Aber ja, für vernünftige Sound-Tests sollten wir vielleicht in Zukunft was Gescheites einspielen. Mir schien ein holpriger Jam-Kontext als Sound-Abbild "realer", aber beim Recorden geht es ja um das Optimum.

Dein File klingt klasse! Es ist toll zu hören, dass du wenig dran gemacht hast.

Wir haben viel Feuer für Mic-Bleed und Raumschall bekommen. Dass dies nicht mehr die Haupt-Kritikpunkte sind, darf wohl als Fortschritt verbucht werden. Und die "Qualität" der Becken ist bekannt...die werden auch irgendwann ersetzt. Aber Prio hat wohl erstmal das Optimieren des Raums, weil das auch für die Vocals wichtig ist.

Die Tage versuchen wir, mit einem Overhead und einer Gratis-Software ein Richt-Mikrophon zu simulieren. Dann können wir evtl gezieltere Maßnahmen treffen.
 
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@Apfelsaft

Gut gemacht! Schön, dass ich mich bezüglich der Bassfallen geirrt habe!

Die Becken sind jetzt nicht der Kracher, ok. Man kann da so eine Art dickere Kordel darüberhängen, damit sie nicht so "nachzischeln" oder Pads kaufen, die die Becken leiser machen und das Nachschwingen eingrenzen.

Achso, die Bassfallen sind keine "Schimmel-Quelle", weil sie permanent hinterlüftet sind.
 
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