Mikrofon für klassische Gitarre

du meinst vom Spieler ausgesehen links, also dass das Mikro quasi vom Hals aus Richtung Korpus zeigt?
Ja, und eben am besten auf den Hals/Korpus Übergang, d.h. nicht aufs Schallloch und auch nicht auf den Steg.

Ich finde das Problem dabei ist, dass dann die Rutschgeräusche bei Lagenwechseln ziemlich störend durchkommen... auch wenn ich da generell ziemlich viel drauf achte...
Das gehört in gewissem Rahmen auch einfach dazu. Es geht ja vor allem darum, wie die Gitarre insgesamt klingt, und nicht wie die Rutschgeräusche klingen. Wenn's hart auf hart kommt und sich lohnt kann man die im Mix dann auch etwas leiser automatisieren. OK, für klassische Gitarre natürlich eher weniger ... aber du verstehst sicher, worauf ich hinaus will.

Wenn du ein Maßband oder einen Zollstock zur Hand hast, miss am besten einfach mal den Abstand aus. Ich würde 0,5m ansetzen, das ist ein gutes Mittelmaß, bei dem der Nahbesprechungseffekt nicht mehr zu stark ist, die Höhen nicht mehr zu scharf klingen und bereits ein rundes Gesamtbild vorhanden ist. Bei noch größerem Abstand wirds dann irgendwann dünn und zu indirekt, außerdem ist mehr Raumanteil drauf und das ist bei einem schlechten Raum ja auch nicht so von Vorteil.

Das A und O ist jedenfalls, eine gute Aufnahme zu erzeugen. Da kann man locker genau so viel Zeit wie in den Mix investieren. Lohnt sich.

ich werde dass aber noch etwas austesten...
Nimm dafür am besten gleich auf und vergleiche die Aufnahmen miteinander.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich würde das Mikrofon über dem 9. bis 12. Bund positionieren (zentimeterweise ausprobieren), dabei leicht angewinkelt, so dass es etwa auf den Hals/Korpus– Übergang zeigt.
Ach Moment, du hast ja eine klassische, okay, da dürfte der Hals/Korpus - Übergang beim 12. Bund liegen.
Vermeide, das Mikro auf das Schallloch zu richten, das ist in deinen Aufnahmen aber ohnehin nicht das Problem.
Der etwas dumpfe Klang kommt von Raum, kannst du eine andere Position im Raum suchen?
Ggf. auch etwas mit dem Abstand zum Mikro spielen, auch wieder in kleinen Schritten. Aufgrund des Verhaltens der Schallwellen im Raum kann ein Zentimeter näher oder weiter weg entscheidend sein.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Zur Position im Raum...
Der erste Ansatz ist, dass du dich diagonal zu den Raumkanten setzt, mit dem Rücken zu einer Zimmerecke, dabei so viel Raum wie möglich vor dich bringen.
Also so, dass du am weitesten von den Wänden weg bist (Blickrichtung).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
es stand ca. 1 m weit weg, eher weniger, Richtung Steg gerichtet....

Wäre aus meiner Sicht eher etwas für ein drittes Mikrofon um bei Bedarf etwas Körper hinzuzufügen. Ansonsten für mich eine der schlechtesten Mikrofonpositionen überhaupt. (...und die Ursache für das schlechte Resultat.)

Vermeide, das Mikro auf das Schallloch zu richten, das ist in deinen Aufnahmen aber ohnehin nicht das Problem.

Das Schalloch ist tatsächlich unbedingt zu vermeiden. Ich meine aber das man auf den frühen Aufnahmen hier schon einen großen Schalllochanteil hören kann und dass es schon Teil des Problems ist.

Ich bleibe jedenfalls bei meiner Empfehlung zunächst ausschließlich mit der Mikrofonposition zu experimentieren und EQ und insbesondere Hall unbedingt wegzulassen!

Hals- Korpusübergang, weniger als 50 cm und dann geringfügig mit dem Winkel experimentieren, also rechtwinklig zum Hals angefangen und dann in Richtung Korpus variieren...
 
Ich würde mit ca. 45° zum Hals auf Hals/Korpus Übergang mit 0,5m Abstand anfangen. Ich hatte das mal in Ruhe ausprobiert. Ein Gitarrist hatte gespielt, ich hörte das Mikrofonsignal auf einem stark abgedämpften Monitoring Kopfhörer und hab mit dem Mikrostativ in der Hand zig verschiedene Positionen durchgetestet. Diese war IMO am rundesten (es war eine Larrivee und ein KM184).
Sicher spielten da noch weitere spezielle Faktoren mit ein, aber evtl. kann er ja was damit anfangen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Aber Larska hatte ja schon zu starke Griff- bzw. Saitengeräusche bemerkt. Bei einer Neigung Richtung Hals würden diese ja betont.

Die Methode allerdings, jemanden mit isoliertem Kopfhörer hören zu lassen wenn man die Möglichkeit hat ist sicher die allerbeste.

das ist eine "Western" Gitarre, oder?

Ja.
 
Die Methode allerdings, jemanden mit isoliertem Kopfhörer hören zu lassen wenn man die Möglichkeit hat ist sicher die allerbeste.

mir ist noch ein Gedanke, bzgl. des Halls gekommen. Es ist doch auch möglich den Hall als "live" Effekt beim Aufnehmen zu nutzen (über Kopfhöhrer). Dann könnte man mit dem Hall "spielen".
 
mir ist noch ein Gedanke, bzgl. des Halls gekommen. Es ist doch auch möglich den Hall als "live" Effekt beim Aufnehmen zu nutzen (über Kopfhöhrer). Dann könnte man mit dem Hall "spielen".
Unwichtig. Das ist höchstens für Gesang interessant, um die Töne besser zu treffen.

Wichtig ist, dass du eine gute Mikrofon Position für deine Gegebenheiten findest. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Eine klassische Gitarre hat ein paar andere „Baustellen“ als eine Westerngitarre mit Stahlsaiten.
Was bei der einen zu wenig ist (Attack, Definition, Brillianz), ist bei der anderen zu viel. Das kann man nicht 1:1 übernehmen, noch dazu steht bei Nylonsaiten ein anderer Zielsound an.
Die unterschiedlichen Korpusgrößen und Bauformen bei Westerngitarren (Dreadnought vs. Parlor als Extreme) sind entscheidend für Boomieness in kleinen Räumen.
Eine klassische Gitarre ist kompakter und bei weitem nicht so anfällig dafür.
 
sorry, vertippt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Du bist immer noch beim Rode NT1-A? Ich würde mal ein Thomann-Haun an deiner Gitarre dagegen probieren. Das ist unternrum schlanker und insgesamt natürlicher. Das Ganze mit ca. 30 cm Abstand.

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Moin, moin,

also ich habe nochmal intensiv mit den Mikro-Positionen rumexperimentiert... und ich komme, für meine Ohren, zu dem Schluss, dass meine Gitarre am besten klingt, wenn das Mikro von mir aus gesehen rechts steht. Bei folgender Aufnahme steht es ca 40 cm entfernt und zeigt neben der Gitarre stehend Richtung Steg.
Die, von vielen empfohlene Position, vom Griffbrett (bzw. Hals) Richtung Gitarre zeigend, gefällt mir nicht so gut. Ich finde dann den Klang relativ grell und die Anschlagsgeräusche erscheinen mir übertrieben dargestellt...

Aber vielleicht sollte ich mir auch mal bessere Boxen zum Abhören zulegen... hätte da jemand einen Tipp?

Mit der anderen Mikro-Position kann ich mich klanglich mehr anfreunden.
Das Soundbeispiel ist unbearbeitet (ohne EQ und Hall)

F. Mompou "Cuna"

nur ein Ausschnitt... das ganze Stück ist zu groß zum upload
 

Anhänge

  • mikro rechts.mp3
    3,1 MB · Aufrufe: 760
Für meinen Geschmack wäre das jetzt etwas zu stumpf im Klang, da sind die eigentlichen Zupfgeräusche ja fast ganz weg. Ich nehme lieber etwas mehr Details auf und entschärfe diese dann gezielt mit dem EQ. Aber was in der Aufnahme von vornherein nicht drin ist, kann man auch nicht mehr hineinzaubern...
Ich meine es wurde schonmal hier gesagt: denk daran, dass eine Gitarre für einen Zuhörer anders klingt als für dich selbst als Spieler. Und Fingernoise gehört einfach zu einem realistischen Klangbild.
my2cents. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
und ich komme, für meine Ohren, zu dem Schluss, dass meine Gitarre am besten klingt, wenn das Mikro von mir aus gesehen rechts steht. Bei folgender Aufnahme steht es ca 40 cm entfernt und zeigt neben der Gitarre stehend Richtung Steg.
Die, von vielen empfohlene Position, vom Griffbrett (bzw. Hals) Richtung Gitarre zeigend, gefällt mir nicht so gut. Ich finde dann den Klang relativ grell und die Anschlagsgeräusche erscheinen mir übertrieben dargestellt...

Aber vielleicht sollte ich mir auch mal bessere Boxen zum Abhören zulegen... hätte da jemand einen Tipp?

Wieso andere Boxen?
Ich finde, es klingt jetzt ziemlich gut nach dem Ideal einer gewissen Weichheit im Klangbild klassischer Konzertgitarren.
Danke für den Tipp mit der Mikrofonposition.

Gruss
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wieso andere Boxen?
Wie hörst Du denn bisher ab?

ich höre das mit PC-Lautsprechern ab (bitte keine Steine schmeissen...:igitt:)

Für meinen Geschmack wäre das jetzt etwas zu stumpf im Klang
das ist vielleicht das, was ich dann eher so empfinde...:
ch finde, es klingt jetzt ziemlich gut nach dem Ideal einer gewissen Weichheit im Klangbild klassischer Konzertgitarren.
 
Da ist Deine Kontrollmöglichkeit kaum gegeben. Gute Einsteigermonitore sind die JBL 305.
 
Das Soundbeispiel ist unbearbeitet (ohne EQ und Hall)
Ich bin da bei @sir stony (#73). Diese Aufnahme klingt immer noch zu dumpf und kommt nicht mal in die Nähe eines professionellen Sounds. Zu letzterem gehört meistens eben auch eine gewisse Natürlichkeit und vor allem Präsenz / Brillianz.
Und genau letzteres ist die Schwierigkeit: Präsenz und Brillianz, die nicht nervt, kratzt, klirrt oder was auch immer, sondern weich und schön klingt. Das fängt bei Akustik-Gitarren natürlich genau so mit dem Instrument selbst an wie bei allen anderen Instrumenten. Die Gitarre, die (Abnutzung der) Saiten, ggf. das Plektrum ...

Mach doch einfach mal eine Aufnahme zum Vergleich aus meiner empfohlenen Position und die Beteiligten hier werden relativ schnell hören können, was Sache ist.

Statt neuen Abhörboxen könntest du dir auch einen guten, offenen Mixing / Mastering Kopfhörer besorgen. Klarer Vorteil davon wäre, dass du da mehr Qualität fürs Geld kriegst und dein Raum keine negativen Einwirkungen hat bzw. nicht behandelt werden muss. Klarer Nachteil hingegen, das Abhören über Kopfhörer letztlich doch suboptimal ist und viel Eingewöhnung auf den Kopfhörer braucht.

@Astronautenkost
*** Er hat doch erstmal ein halbwegs geeignetes Mikrofon und offensichtlich noch grundlegendere Probleme als die Wahl des Mikrofons.
 
Grund: bitte sachlich bleiben und die persönlichen Angriffe unterlassen. MfG. Basselch
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
*** Ich empfehle die Hauns, weil sie eine sehr gute Preisleistungsrelation für Anfänger haben. Hinzu kommt der Service in Deutschland. Für den Anwendungszweck halte ich es für das geeignetere Mikrofon. Wie sich inwischen herausgestellt hat, hat der Fragesteller aber keine vernünftige Abhöre. Die Baustelle sollte erst mal gelöst werden.
 
Grund: Bezug gelöscht
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
*** Kam mir halt eigenartig vor.

Im übrigen würde ich von den Hauns definitiv abraten, wenn er sowieso schon Probleme mit zu scharfen Höhen hat. Die klingen im Höhenbereich nämlich alles andere als "weich".
 
Grund: Bezug gelöscht
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben