Okay, das war mir nicht ganz klar, könnte aber Einiges erklären. Gehe ich richtig davon aus, dass hier auch User sind, die bei diesem Unternehmen arbeiten (Und dementsprechend schreiben)? Dann würde ich gerne wissen, wer das ist, weil man dann diese Antworten vielleicht nochmal etwas anders sieht (weniger frei).
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Kann ich schwer sagen, ich hab das hier die letzte Zeit auch nicht mehr so beobachtet, ich weiß nur, dass zumindest ein (oder mehrere?) Admin das Board an eine von Thomann gegründete Betreibergesellschaft verkauft hat, dieser Admin sich auch leidenschaftlich und polarisierend in Diskussionen einbringt, aber vermutlich finanziell von Thomann jetzt quasi abhängig ist. Namen will ich hier nicht nennen, kann jeder selbst herausfinden wer hier das Sagen hat und wer das ganze betreibt. Ob Moderatoren oder User dort arbeiten, weiß ich nicht. Es würd mich aber eher wundern wenn, denn jemand der ein finanzielles Interesse am Funktionieren dieses Boards hätte, von dem müsste man ja eigentlich eher erwarten, dass er sich um einen guten Ton bemüht.
Wie gesagt, ich will hier jetzt auch gar keine Schärfe reinbringen oder irgendwen verurteilen, es ist sicher legitim, dass es Foren gibt die von "Enthusiasten" geleitet werden und welche die von Firmen, mit bestimmten Zwecken, betrieben werden.
Deine "Unwissenheit" was dies angeht zeigt meiner Meinung nach aber schon das Problem. Den meisten "normalen" Usern ist das alles nicht klar. Die sehen nur "größtes Musikerforum" und denken "Oh, da kann ich wohl endlich alles diskutieren was ich schon immer diskutieren wollte und da tummeln sich wohl alle Musikbegeisterten rum!". Und genau aus dieser Naivität heraus fragt dann halt jemand nach irgendwelchen Gitarren-Start Ups oder sonstwas und wundert sich warum nur Antworten von "seltsamen Leuten" gibt. Was mir aber inzwischen ganz klar ist, auch wenn das hier einige bestreiten, viele "Semi-Experten" beteiligen sich in solchen Foren erst gar nicht, zum Beispiel weil sie sich sagen "Warum soll ich kostenlos Gitarrentipps geben im Forum meines größten Konkurenten, der nur Gitarren von anderen Herstellern verkauft".
Dieser "Niveauverlust", den ich meine, der muss also nicht unbedingt durch finanzielle Abhängigkeit bestimmer Admins oder Moderatoren sein. Es reicht schon wenn so einige User, die sich in der Branche auskennen, bewusst hier nicht schreiben. Und dann kommt halt diese besondere Zusammensetzung des Publikums zu Stande (auch wenn das hier einige bestreiten) das sich größtenteils aus "normalen" Usern (Konsumenten) zusammensetzt und weniger aus Tüftlern, Kleingewerbetreibenden, Semi-Experten usw. Man siehe auch solche Threads wie der wo das "Plektrum Start Up" sich vorstellte (Rombo oder so heißen die). Anstatt dass diese Leute sich ganz normal in den DIskurs einbringen und die Diskussion mit ihrem "Wissen" oder auch "Halbwissen" bereichern machen die so einen Thread wo sie sich genauso wie der österreichische Gitarrenhersteller "gegrillt" werden. Auf jeden Fall empfinde ich solche DIskussionen als schräg bis peinlich und sehe aber auch, dass in manchen kleineren Foren zwar ebenfalls dieser wutbürgerliche Ton vorhanden ist, wie überall im Internet, aber wenn es um die Diskussion von Produkten oder Herstellern geht es schon ein bischen lockerer ist und dann halt auch der Gitarrenbauer von Nebenan einfach mal mitdiskutiert und sagt dass seine Gitarren halt besser sind und das niemanden stört, ist halt Werbung, aber ok.
Ich will mal diplomatisch sein und sagen: Ich glaube das alles hat auch damit zu tun, dass das Internet recht jung ist und auch kommerzielle Betreiber nicht so recht wissen wie sie es am geschicktesten und professionellsten machen.
Ich will mal so sagen (sorry wenn ich anfange zu schwafeln): In kommerziell betriebenen Zeitschriften oder Zeitungen gibt es diese Probleme nicht. Da ist die Trennung zwischen "Hautbereich", wo der normale redaktionelle Inhalt und die Anzeigen der Sponsoren stehen klar vom Kleinanzeigenbereich getrennt, wo jeder Hans und Franz (wenn er ein paar Euro bezahlt hat) seine Leistungen und Produkte anpreist. In Internetforen verschwimmen diese Bereiche weil "jeder Hans und Franz" sich in den "normalen Bereich" einmischt indem er Forumsbeiträge schreibt. Und dieses Schwammige, dieses fließende sorgt für Unsicherheit und Gereiztheit.
Man muss sich auch die Geschichte dieses Forums angucken. Der Gründer sagte ja mal selber, dass er es ursprünglich gegründet hat weil er als Betreiber eines Internetshops (damals Musik Service) immer wieder die gleichen Fragen zu Instrumenten bekam. Das Forum war also eine Art erweiterte Produktberatung, wo auch ganz klar erkennbar war, dass es das Forum von Musik-Service ist, bzw. war. Geändert hat sich in den Jahren eigentlich nur, dass Musik-Service aufhörte, das Forum aber weiter betrieben wurde und an Thomann bzw. an die Thomann "Tochter" Micom (oder Micon oder so) verkauft wurde. Wenn man es nach der Logik des Forengründers betrachtet ist das Musiker Board also eine Art ausgelagerte Produktberatung für Produkte die bei Thomann verkauft werden. Mir, und anderen die ein bischen in die "Branche" reingeschnuppert haben, ist das klar und die beteiligen sich hier eher selten (Warum sollte ich mich an der Produktberatung für Fender Gitarren beteiligen wenn ich nichts dafür bekomme?). Normalen Usern, normalen Konsumenten ist dies nicht klar, die beteiligen sich öfter. Nochmal, das soll kein Vorwurf sein, aber es führt einfach meiner Meinung nach zu einer speziellen Userschaft, wo einfach die Typen fehlen die "zwischen den Extremen" schweben. Und das sorgt halt zu solchen schrägen Diskussionen wie um diesen Österreicher. Im "Normalfall" hätte sofort einer, der ähnliches macht, erkennen müssen "Ok, der lässt wahrscheinlich bei dieser koreanischen Firma oder in China produzieren, ist wohl ganz ok die Qualität bla bla...". Stattdessen schreien irgendwelche Leute, für die das total neu ist, auf "Aaaah! Betrug! Das bestimmt China!! Skandal!!!". Das ist einfach Naivität, Unwissenheit. Die Kluft ist zu groß. Der österreichische Gitarrenmacher wurde der Hochstaplerei verdächtigt weil den Usern, die Fender und co. gewöhnt sind nicht wussten was sie davon halten sollten. Es war den "normalen Usern", den "normalen Konsumenten" nicht klar, dass jeder "Hans und Franz" bei den asiatischen Firmen produzieren lassen kann, die oft auch für große Markenhersteller produzieren, man muss denen nur das Geld geben. Diese Grenzen zwischen "Konsument" und "große Firma" verschwimmen immer mehr. Auch Konsumenten können zu Produzenten werden oder Produzenten können zu Konsumenten werden inden sie einfach einfach bei anderen Produzenten einkaufen, das dann aber wieder verkaufen... usw. Und diese Realität wird halt in vielen "großen" Foren nicht widergespiegelt. Und der Grund ist meiner Meinung nach klar: So ein großer Internetshop wie Thomann hat natürlich (dagegen will ich auch gar nichts sagen) ein Interesse daran eine strikte Trennung zwischen "Produzent" und "Konsument" aufrechtzuerhalten, damit man selber als Händler zwischen diesen Sphären vermitteln kann (Produkte der Produzenten an die Konsumenten verkaufen). Dieses Konzept beißt sich aber eigentlich mit dem Konzept von Internetforen wo jeder (Also auch Hobbyproduzenten oder nebengewerbliche Produzenten) mitreden können und auch Zeit haben mitzureden...).
Und wozu das führt wenn kleine Anbieter sich in Foren rumtummeln, das habe ich auch im Tischtennisbereich gesehen. Da gab es ein kleines Forum wo auf einmal fast jeder einen Schläger aus Balsaholz haben wollte, von einem bestimmten kleinen Anbieter der jeden Tag fleißig im Forum mitschrieb und natürlich seine Produkte als "ganz toll" beschrieb. Und jetzt muss man das mal zu Ende denken: Was wäre wenn ein kleiner Gitarrenbauer wie Kraushaar (der offenbar aus bestimmten Gründen nur in einem kleinen Forum schreibt) seine ganze Freizeit nutzen würde ier im Forum mitzuschreiben? Na, was würde passieren? Kraushaar Gitarren würden ganz oft verkauft werden, Fender plötzlich weniger. Will der Forenbetreiber das? Wohl kaum. Die Folge: Natürlich gibt es (bewusst oder unbewusst) Steuerungsmechanismen die dies verhindern, sei es dass "kleine Anbieter" in "Kleingewerbetreibende" Unterforen gepackt werden usw. und sich dann einfach nach einiger Zeit nicht mehr beteiligen. Eine "miese Stimmung" muss also nicht unbedingt damit zusammenhängen, dass nur "böse Leute" sich beteiligen oder "böse Organisationen" das ganze leiten, es reicht meiner Meinung nach schon wenn bestimmte Mechanismen zu einer seltsamen Zusammensetzung der Diskutanten führt. Nochmal: Die Unklarheit dieser Veranstaltung hier verwirrt. Es ist weder eine reine Produktberatung von Thomann, noch ein völlig freier Marktplatz wo jeder "Hans und Franz" seine Produkte diskutiert und anpreist. Es ist irgendwas dazwischen. Und diese Schwammigkeit, diese Unklarheit darüber wann es "Werbung" ist und wann "Diskussionsbeitrag", wenn irgendwelche eigenen oder fremden Produkte diskutiert werden, die sorgt für so eine Stimmung. Ich kann mich noch gut erinnern wie ganz früher sich irgendjemand dafür entschuldigte, dass er einen Link zu einem "fremden" Shop, also damals ein "nicht Musiker Service" Shop teilte. Das zeigt diese Unklarheit, diese Zweifel über den Charakter so einer Plattform.