Ich kann hier leider nicht auf alles eingehen, aber:
... Glaubt ihr im ernst Laney würde ihm Zeit im Forum vergüten? ...
Du sagst es ja selber, Laney hat als kommerzieller Anbieter kein Informationsinteresse, sondern ein Geschäftsinteresse. Für solche großen Anbieter ist es das beste wenn sie ab und zu mal rechts auf der Webseite als Werbung erscheinen, die man nicht kommentieren kann. Das ist die beste Strategie für solche Anbieter, da die da unangreifbar werden und keiner merkt, dass die Geschäftsführer vielleicht gar keine Ahnung haben.
Ladet doch mal irgendwelche Leute von Laney, Jim Dunlop oder Danelectro ein. Ich glaube da würde sich einiges schnell relativieren, bzw. die würden sich genauso schnell einem Shitstorm ausgesetzt sehen wenn sie einen Pups falsch machen. Für solche Firmen ist es dagegen viel besser so eine Kluft aufrechtzuerhalten wo sie rechts in der Werbung unangreifbar als die großen Firmen dargestellt werden und die "einfachen Konsumenten ohne Geschäftsinteressen" im Forum darüber diskutieren.
Ein kleiner Gitarrenbauer oder Start-Up muss dagegen im Zwiegespräch durch Fachwissen glänzen. Dies ist also sehr schwieriger. Und das kommt zwangsläufig "arrogant" oder "beratungsresistent" rüber. Thema war hier "Warum miese Stimmung" und Beispiel war ein Thread wo ein "Familienunternehmen" Gitarren in China baut. Ok, ich rätsel ja auch noch was da los ist aber ich versuche es nochmal mit einem anderen Erklärungsansatz. Die "Schwäche" von kleinen Anbietern wie diesem da führt dazu, dass viele Leute geneigt sind sie "anzugreifen". Die Meute stürzt sich auf den vermeintlich schwachen. Hier wäre es natürlich Aufgabe der Moderatorn zu "de-eskalieren" (ihr wisst schon was ich meine...).
Das interessante was mir jetzt auffällt: Warum bin ich der Meinung, dass in "kleinen, nicht kommerziell betriebenen" Foren, dies besser läuft obwohl weniger Regeln und weniger Moderatoren sind? Vielleicht weil der Angegriffene (zum Beispiel ein kleiner Gitarrenbauer) von Vornherein gleichberechtigt agiert (nicht in Kleinunternehmer-Unterforen als "Zwerg" gekennzeichnet wird) bzw. agieren muss und sich im Notfall auch selbst hart verteidigen kann (bzw. muss), also einen Angriff mit einem energischen "Deine Schuhe sind auch aus China du Trottel!" antworten kann.
Wie gesagt, die Interessante Frage ist jetzt doch wohl warum überhaupt jemand (nicht ich) miese Stimmung anprangert in einem Forum in dem gefühlt jeder dritte User ein "Moderator" ist oder sonstwie mit irgendeiner Abkürzung als "wichtig" markiert ist. Eine schnelle Antwort habe ich da auch nicht aber ich denke, dass es für diese Masse an Moderatoren einfach schwierig ist "gleichmäßig" zu de-eskalieren. So Sachen wie ein "Kleinunternehmer Subforum" machen die Sache natürlich nicht leichter, weil so per Definition diese Anbieter schon als "Zwerge" (potentielle Opfer) deklariert werden. Auch macht es die Sache nicht leichter wenn der Herr Hofmann (der mit dem Fischgrätenprofilbild) hier als Admin wutbürgerhaft eher eskalieren, aber das ist euch ja wohl bekannt und inzwischen wohl gelöst wurden.
So, ich will mal langsam aufhören zu schreiben aber ich hoffe ich konnte erklären was meiner Meinung nach auch Teil des Problemes ist. Wir haben eine "Zwei-Klassen" Gesellschaft von Firmen. Einerseits diejenigen die sich (aus guten Gründen) der Diskussion entziehen und einfach in der Werbung (rechts) als unangreifbare große Firmen präsentiert werden. Andererseits irgendwelche Enthusiasten, Tüftler oder Start-Ups oder "Familienunternehmen" (?), die hier einfach mal schreiben und sich so angreifbar machen und sich einem Shitstorm ausliefern. Das ganze erinnert mich stark an Politik. Dort ist es auch so, dass nur Jungpolitiker oder Leute aus der dritten Reihe so schwach sind, dass sich ein Shitstorm direkt gegen sie richten kann. Wichtige Politiker haben professionelle Manager die das abblocken können, die sie auf den "Sockel" stellen, wo sie unangreifbar werden.
Vielleicht läuft es sogar auf folgendes hinaus: Eure Aufgaben als "Moderatoren" wäre es nun so etwas wie die "Versammlungsleitung" auf einem Parteitag zu spielen, wo jeder geschützt wird, so dass er ausreden kann. Und das heißt aber eben auch, dass sowohl große Firmen, Konsumenten aber auch alles was dazwischen liegt, geschützt werden muss, so dass er ausreden darf. Wenn auf einem Parteitag ein Redner, oder ein Kandidat, so angegriffen wird, dann würde ich eher fragen: Warum kriegt die Versammlungsleitung das nicht hin Ruhe reinzubringen? Schwere Frage, aber vielleicht ist da folgendes Problem: Auf einem Parteitag kriegt man Ruhe durch Struktur. Jeder hat eine bestimmte Redezeit. Und so stört es nicht wenn jemand jemanden hart angreift, da diese Redezeit begrenzt ist. Hier ist sie nicht begrenzt. Das Forum ist eher wie ein riesiger Stammtisch, wo Medaratoren durch die Gegend laufen und panisch versuchen das zu ordnen, aber scheitern müssen.
Fazit: In so einem "großen" Forum prallen zwei Welten aufeinander: Das Chaos eines riesigen Internet-Stammtisches, und der Wunsch der Betreiber, dass es "geordnet" ablaufen soll. Kleine Foren haben diesen Zwiespalt oft nicht. Sie entscheiden sich (notgedrungen) für "Chaos", wo der "Stärkere" (oft der Gitarrenbauer von Nebenan, mit am meisten Fachwissen) sich durchsetzt. Ein "großes" Forum wie dieses hier ist aber ein "Zwitter". Man will zwar die "Lebendigkeit" (Chaos), aber auch Ordnung (Moderation, Struktur...).
Lösungsvorschlag: Ich kann nur sagen wie ich es machen würde, wenn ich eine (große) Firma hätte und ein Forum betreiben will indem ich nicht nur meine Produkte diskutieren will sondern für "alle" offen sein will: Ich würde eine Grundsatzentscheidung treffen, ob ich "Chaos" will, wo ich nur Sachen sanktioniere die rechtlich klar verboten sind (was schwer genug ist), oder ich mache eine "Ordnung", und zur Ordnung würde dann zum Beispiel auch gehören, dass jeder (geprüfte?) User vielleicht nur 500 Zeichen pro Tag schreiben darf.
Vielleicht ist diese scheinbare "Ordnung" in diesem Forum eine "Schein-Ordnung". Dadurch, dass ganz viele Moderatoren mitmischen verschwimmt die Grenze zwischen "normalem Nutzer" und "Moderator", mit der Folge, dass man eigentlich wieder ein "Chaos" hat.
Zweites Fazit: Eigentlich kann man nichts gegen die "Miese Stimmung" tun, ohne den Grundcharakter eines Internetforums zu zerstören. Entweder man macht starke Strukturen (wie zum Beispiel bei gutefragen.net) die von vornherein für Ordnung sorgen, oder man muss mit "Chaos" leben.
Mein Rat an die Betreiber um gegen "miese Stimmung" vorzugehen: Entweder totale Struktur (wie zum Beispiel bei gutefragen.net, wo eine ausufernde Diskussion nicht so möglich ist wie hier) oder "totale Freiheit", wo man dann aber auch damit leben muss, dass sich Meinungsführer herausbilden, die dann vielleicht hier ihre Gitarren verkaufen.
Nur so als Versuch. Aber ich glaube dort sieht man
https://www.musiker-board.de/threads/highway-guitars-fertigung-in-oesterreich.685877/ dass ich vielleicht gar nicht so verkehrt liege mit meiner Analyse. Es herrscht Chaos aber mitten drin versuchen Moderatoren panisch für Ordnung zu sorgen aber es klappt nicht wirklich, bzw. führt im Extremfall zur Schließung des Themas.
PS: Ich sehe, dass irgendwie 6 Leute auf meine Beiträge geantworten haben, aber ich kann die nicht alle anschauen und darauf eingehen, sorry.