Ich hatte ja schon echt viele Mesas und habe eine echte Hassliebe zu den Dingern. Meinen Mark V:25 habe ich ja verkauft, weil er zwar geil klingt, aber mir irgendwie zuviel war. Jetzt habe ich wieder einen einfachen Studio 22+ und was soll ich sagen.
Der Amp ist für mich echt perfekt und so extrem vielseitig. Klar ist ein Mark V:25 flexibler, aber auch teurer und nur als Head verfügbar und einen Kemper hatte ich auch. Der kann dann noch mehr, aber irgendwie war es vom Gefühl her nie so richtig das selbe, wie ein echter Amp.
Der Amp steht jedenfalls bei mir im Wohnzimmer und ich glaube nicht mehr, dass das nur eine Honeymoon-Phase ist. Ich bin ja ein Gitarrist, der laufend neue Vorlieben hat. Mal Stehe ich auf Heavy, dann Blues, Jazz, .... tja. und dieser kleine Scheißer ist zwar nicht programmierbar, aber er kann tatsächlich
ALLES abdecken:
Heavy=> Leadkanal mit V-Shape EQ. Evtl noch ein TS9 davor / Strat mit Humbucker => Petrucci/Metallica
Classic Rock=> Leadkanal weit aufgerobbt, Anti-V / Paula oder Tele => 80´s Rock,
Alternative zu oben=> Cleankanal weit crunchy aufdreht, Marshall Guv´Nor, TS und Paula=> Gary Moore
80´s Processed LA-Westcoast Sound=> Lead oder Cleankanal mit Hall, Detune und Delay(s) Compressor bei Cleans => Lukather, Thompson, Landau,...
Dirty-Blues=> Leadkanal leicht zurück genommen, kein EQ / Strat => SR-fuckin´-V, Mayer.
Country => Cleankanal, weit aufgedreht, bisschen TS und Compressor / Tele oder Semi => Paisley/ Urban
Country-Rock siehe Classic Rock, aber ohne EQ => geht dann so Richtung Dumble Overdrive. Viel offener
Rockbilly=> Echo vor Amp, Cleankanal weit offen, Leichten Mittenboost im EQ /Tele, Strat oder Semi => Scotty Moore bis Setzer
Jazz=> Clean, kein EQ, ganz dezenter Kompressor => da bin ich aber nicht so die Leuchte drin
Witzigerweise stehen die Regler eigentlich fast immer in der selben Position. Viele Höhen, fast keine Bässe und minimale Mitten. Das ganze läuft übrigens als Combo mit dem originalen V12-Speaker. Die meisten Unterschiede macht der EQ, sowie die Volume/Gain-Settings und der Presence: bei Rock mehr als bei cleanen Geschichten (außer Funk)
Mein erster, richtiger Amp war auch ein Studio22+ und was habe ich diese Kiste beflucht, weil ich sie nicht zum Klingen brachte. Tja... Ich glaube, dass es sich so verhält: "Wenn ein Mesa scheiße klingt, liegts am Spieler"
Die Unterschiede, die sich durch unterschiedliche Spieltechniken fabrizieren lassen, sind gewaltig! Bei dem Amp macht es extrem viel Spass, mit Legato, Alternate, Hybrid oder auch Fingerpickings zu experimentieren.
Ich glaube, ich habe MEINEN Amp gefunden, der mir die klangliche Flexibilität mit ausreichendem Lautstärkepegel und handlichem Gehäuse und Gewicht bietet.
Von der schnuggeligen, klassischen Weaver-Front Optik ganz zu schweigen. Natürlich ist er nicht programmierbar, aber das brauche ich eigentlich nicht. Live kann man auch 3 abrufbare, brauchbare Sounds einstellen und mit ein bisschen Pedalzeug sogar noch viel mehr.