Meiner Tochter das Flöten spielen beibringen

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Aja
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Hallo erstmal! :O)

Vorab, ich bin neu hier - jedoch sehr begeistert von dieser Internet Seite. Bisher habe ich sehr viele interessante Berichte gelesen und hoffe
nun, das auch ich hier ein paar gute Tips von Euch bekommen werde.

Jetzt zu mein Anliegen:

Meine Tochter (8) möchte gerne Flöte spielen lernen.
Da sie aber schon 1x die Woche zum Tanzen geht und 1x die Woche zum DLRG und ich noch eine weitere Tochter habe fällt die Musikschule aus
Kostengründen erstmal aus. Schade - aber alles geht leider nicht. vor allem möchte meine Tochter auch noch Gitarre spielen.....

Nun zu mir: Ich (noch keine 30 :redface:) ) habe als Kleinkind schon Musikalische Früherziehung genießen dürfen, hatte dann im Anschluss Blockflötenunterricht in der Musikschule,
dann Altflötenunterricht und dann Querflötenunterricht bekommen. Dies dann allerdings bis ich in die 10. Klasse ging. Habe Privat/Einzelunterricht ein mal die Woche
gehabt und habe zusätzlich im Orchester gespielt. Möchte nicht behaupten, dass ich zu dem Zeitpunkt Profi war - aber ich habe immer gerne gespielt und auch
mit Freude. Nach der 10. Klasse bin ich Arbeiten gegangen und hatte (aus heutiger Sicht) leider andere Interessen als Flöte zu spielen.

Heute nach mehr als 10 Jahren habe ich meine Querflöte wieder aus dem Keller geholt und ich kann es noch - zwar fehlt mir die Übung aber ICH KANN ES NOCH!
Würde nun gerne meine Flöte general überholen lassen oder ähnlich damit ich wieder loslegen kann. Würde dann gerne auch im Orchester spielen - sowas gibt es sogar bei uns im Dorf! Nun -ja.... mal sehen was ich noch so mache. Jetzt aber wieder zu meiner Tochter:

Aufgrund meiner Kenntnisse würde ich ihr nun selber das Blockflöten spielen beibringen. Habt Ihr irgendwelche Tips wie ich vor gehen soll?
Habe folgendes im Kopf:

Erklärung der Flöte: Pflege etc.
Beginn mit Flötenkopf (Blasübungen - düdüdü....)
Dann: erst mit Ton A Ton C beginnen - ordentlich spielen lassen, vorallem der Wechsel zwischen beiden Noten
Bedeutung der Musik etwas Nahe bringen
Ausdruck der Musik (laut/leise etc.)
Dann die Notenwerte: kurze/lange Noten, Notenschläge, Notenlinien, Notenschlüssel, Notenwert, Notentakt
Nach und nach alle Töne

So ungefähr würde ich mir das vorstellen. Was haltet Ihr davon?

Ich erwähnte schon, dass meine Tochter auch noch gerne Gitarre spielen möchte, und da ich mir schon mit Büchern vergebens selbst versucht habe das beizubringen, würde ich sie in ein paar Jahren, wenn der Wunsch noch immer besteht (was ich auch glaube) dann in irgendeiner Form zum Unterricht schicken.

Aber es macht doch Sinn, sie erstmal Flöte spielen zu lassen?! (Kostengünstigere alternative - um zu sehen, ob sie überhaupt Talent hat und vor allem auch wirklich Interesse!

So - ich bin total gespannt auf Eure Meinungen!

Liebe Grüße,
Aja
 
Eigenschaft
 
Hallo Aja,

bevor Du Dich groß abtust - es gibt im Ricordi-Verlag von Richard Voss "Meine Lustige Blockflöte". (Achtung, die gibt es deutsch und barock!) Da sind didaktische Hinweise mit drin für die Lehrperson. Ich finde es nicht schlecht, Sohnemann hat die Flöte aber inzwischen zugunsten der Geige aufgegeben ("Geige ist leichter" :rolleyes:)
 
Ich finde ja grundsätzlich, daß jeder, der ein gutes Gefühl bei der Vorstellung Lehrer zu sein,
gute Voraussetzungen mitbringt. Manchmal mehr, als irgendwelche diplomierte "Pädagogen",
die es zwar auf dem Papier haben, aber nicht in den Fingern.

Ich hab schon ein paar Jahre Erfahrung mit Unterricht geben. (zwar bislang noch nicht am
Instrument, aber Beibringen ist Beibringen)

Meine Erfahrungen: Unterrichtseinheiten gehört vorbereitet. Dann wirds erst richtig gut.
Man muß darauf achten, ob eine Erklärung funktioniert. Das kann bei den Menschen ganz
unterschiedlich sein. Je flexibler man ist, umso besser wird man als Lehrer.
Da muß man auch oft hinnehmen, daß die erste Erklärung vielleicht nicht gerade der Hit war.

Versuche, wenn du Lehrer bist, nach Möglichkeit nicht Mutter zu sein. Am besten wärs,
wenn du dich als gleichgestellte Mitmusikerin "verkaufen" könntest.
Letztenendes ist das auch ein Rollenspiel. Irgendwann klappt das wahrscheinlich nicht mehr,
weil du Mutter bist.

Hehe, die Pubertät, hurra!

Aber: auch/besonders Kinder benötigen einen sie fordernden Unterricht. Kids können unwahrscheinlich
schnell und viel aufnehmen. Da sollte man genügend Munition haben.
Ich erzähl dir sicher nix neues, nur ich finde, daß so ein Unterricht ne Aufgabe ist und wenn du dich
da reinkniest, kann auch viel dabei rauskommen.


cheers, fiddle
 
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Erstmal zu dir Mutti ;)
Wenn du die Lust verspürst wieder anzufangen....tu es!!!
Ich selbst hab als kleiner Junge (13-14) mit der Posaune angefangen und das ganze schnell wieder verworfen.
Seit einiger Zeit spiele ich nun Gitarre und intensiv Konzertgitarre aber es fehlt mir mit anderen zu Spielen.
Also nur Mut und geh mal zu ner Probe.

Dann, das mit der Flöte....
also als Grundlage und zum herausfinden ob sich später eine Gitarre lohnt....nun ja, ich bin in der Grundschule erbarmungslos an der Blockflöte gescheitert (das lag aber auch zum Teil an Georg Lukas und seinen Star Wars teilen, so ne Blockflöte gibt auch ein gutes Kinderlichtschwert :D ) und auch an der Irischen Tin Whistle versuch ich mich immer wieder erfolglos gerne.
Dennoch würde ich behaupten das ich ein ganz brauchbarer Gitarrist bin ;)

Wenn deine kleine jedoch eh Flöte spielen will, klar warum nicht?
Gibt es das ganze nicht mehr als Teil des Musikunterrichts in der Schule? Wenn ja, könntest du dich dort bei der Lehrerin erkundigen, wie sie den Unterricht gestaltet und welche Ziele sie verfolgt.
Somit hättest du eine Grundlage auf die du bauen kannst.
Ansonsten würd ich dir als "ungeübte Lehrerin" empfehlen eine Flötenschule durch zu arbeiten, das ganze objektiv sehen (Es ist zwar deine Tochter aber deshalb muss sie nicht ein Talent an der Flöte sein. Ist nicht böse gemeint aber bevor du sie anspornst zu etwas was ihr nicht liegt und ihr keinen Spaß macht möcht ich es lieber erwähnen ) und vielleicht sogar mit der Tochter in den Musikverein in deiner Nähe einzutretten.
Dort könntet ihr gemeinsam lernen.
 
Wenn Eltern versuchen, ihren eigenen Kindern Unterricht zu geben, kann das funktionieren, muss aber nicht. Ob es bei euch klappen könnte, musst du selber beurteilen. Auf alle Fälle ist es meiner Erfahrung nach meistens schwieriger, als wenn ein externer Lehrer da wäre.

Auf alle Fälle würde ich dir empfehlen, nach einer guten Blockflötenschule zu arbeiten. Für Kids im Alter deiner Tochter gibt es da jede Menge ansprechendes Material. Vielleicht hast du ja die Möglichkeit, in irgendeinem Musikgeschäft mal zu stöbern und das eine oder andere Buch durchzublättern?

Ich würde noch überlegen, vielleicht lieber mit einer kleinen Gruppe zu arbeiten. Möglicherweise hat deine Tochter ja noch eine oder zwei Freundinnen, die auch Spaß am Flötespielen haben? Mit mehreren Kindern macht es mehr Spaß, es ist einfacher, spielerisch zu arbeiten und die motivieren sich gegenseitig zum Üben (klappt oft besser, als wenn Mama das sagt ...).
 
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Hallo Aja,

Musik ist immer etwas tolles, vor allem wenn man sie selber spielt. Und je früher man anfängt, desto einfacher fällt es - das ist leider oft so. Wenn du die Gelegenheit nutzt, selber wieder anzufangen ist das doch umso besser.

Habt Ihr irgendwelche Tips wie ich vor gehen soll?
Habe folgendes im Kopf:

Erklärung der Flöte: Pflege etc.
Beginn mit Flötenkopf (Blasübungen - düdüdü....)
Dann: erst mit Ton A Ton C beginnen - ordentlich spielen lassen, vorallem der Wechsel zwischen beiden Noten
Das ist der Punkt, an dem ich (wie viele andere) in dem Alter festgestellt habe, dass Flötenunterricht *** ist, keinen Spaß macht und ich nie wieder eine Blockflöte anfassen werde. Die Erinnerungen an die Übungsstunden sind so prägend, dass ich dem immer noch (fast) treu geblieben bin - und das ist mittlerweile 20 Jahre her. Damit kommt man zu nichts, so kann ein engagierter Erwachsener recht schnell zu Ergebnissen kommen, aber kein Kind. Kinder sehen selten einen Sinn darin, solchen langweiligen "Unfug" zu machen anstatt "richtiger Musik".

Musik (zumindest die, die man auf der Blockflöte spielt) besteht meistens aus Melodien, und so nehmen Kinder das auch (wieder einmal: meistens) wahr. Ein einfache Melodie ist ein ganz guter Ausgangspunkt, ein einfaches Lied, das sie sowieso schon in- und auswendig kennt, darauf kann man wunderbar aufbauen. Die ganze Systematik dahinter kann man aus verschiedenen Melodien und ihren Gemeinsamkeiten wunderbar herausarbeiten, dann sind diese Grundlagen gleich sehr viel praktischer im Hirn verknüpft als sie es als Theoriestoff je sein werden.
Dazu gibt es Anleitungen von Profis, leider recht selten, weil man damit ja die heilige Ordnung der Noten, ihrer Bezeichnungen und des perfekt sauberen Spiels einzelner Töne nicht als Grundlage nimmt, sondern am Ende noch Spaß an der Musik hat. Bitte nicht falsch verstehen - Diese Grundlagen sind die halbe Miete, aber sie sind ein unglaublich langweiliger, undankbarer Anfang.

Es gibt einen Haufen guter Ansätze, wie man ein Instrument zu spielen lernen kann. Jeder Mensch ist anders, darauf einzugehen ist die Kunst des Lehrenden. Nachdem du deine Tochter denke ich ziemlich gut kennst hast du da einen Vorteil, der sich durch entsprechende Anpassung nutzen lässt.

Aber es macht doch Sinn, sie erstmal Flöte spielen zu lassen?! (Kostengünstigere alternative - um zu sehen, ob sie überhaupt Talent hat und vor allem auch wirklich Interesse!

Mit der Flöte kann man durchaus Spaß haben, ich würde sie nicht so sehr als "billiges Vorgeplänkel" sehen. Spaß an der Musik haben kann man damit auf jeden Fall, solide Grundlagen lernen auch. Ich sehe eigentlich keinen Grund, der dagegen spricht.

Grüße,
Toffi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe ja auch eine gelangweilte Erinnerung an meinen Flötenunterricht, aber wir
sollten Aja das Projekt deshalb auch nicht ausreden.

Man kann einen Flötenunterricht sicher auch deutlich interessanter gestalten.
Ich dachte an sowas wie einen aufbauenden Musikunterricht.

Theorie und Musikgeschichte verknüpft mit vielen Hörbeispielen (youtube).
Da fänd ich halt auch die Erforschung anderer Genres für sehr ansprechend.

Neben der europäischen Klassik gibt es ja noch ein paar andere interessante Sachen.
((Beatles), fool on the hill - stairway to heaven - irische Folklore)

Ich meine: man kann so interessante Sachen herausfinden, wenn man (z.B. Renaissance) auch die
Geschichte und die Menschen genauer anschaut. Wie waren die Leute gekleidet, wie war die Gesellschaft,
wie sahen die Städte aus, wie war das Denken in jener Zeit.
Dann kann man das zusammenbauen mit den Kirchentonarten. Was waren verpönte Intervalle.

Aber ich fürchte, da gallopiert gerade meine Phantasie mit mir etwas davon :D


cheers, fiddle
 
Ich habe ja auch eine gelangweilte Erinnerung an meinen Flötenunterricht, aber wir
sollten Aja das Projekt deshalb auch nicht ausreden.

Seh ich auch so.

Toffi, das Blöde an der Flöte ist halt (genau wie bei anderen Instrumenten), dass man am Anfang einfach einen sehr begrenzten Tonumfang hat. So viele einfache Melodien, die man dann auch noch erkennt, gibt es da gar nicht. Und wenn das tiefe c beispielsweise einfach nicht klingen will, frustet das auf Dauer. Wenn nichts Gescheites bei rum kommt, weil nur planlos gedüdelt wird, auch. Versteh mich recht, Musik soll und darf Spaß machen. Aber der Spaß geht recht schnell, wenn nich auch eine angemessene Anforderung besteht. Die rauszufinden ist manchmal tricky :)

fiddle, Du machst doch nicht etwa fächerübergreifenden Unterricht?! :eek:


;)
 
fiddle, Du machst doch nicht etwa fächerübergreifenden Unterricht?!

Hmm, so gesehen eigentlich schon.
Ich unterrichte Aerodynamik, Meteorologie, Flugpraxis und vermansche das mit Anekdoten
aus dem wahren Fliegerleben und Infotainement-soaps :D

Alles überschneidet sich.

Ich beginne gerade damit, den Unterricht für meine erste Geigen-Schülerin vorzubereiten.
Da werd ich auch solche Geschichten (Filme/Tonträger) mit reinbauen.
Wie gut das ankommt, wird man dann sehn :D

cheers, fiddle
 
Ich habe ja auch eine gelangweilte Erinnerung an meinen Flötenunterricht, aber wir sollten Aja das Projekt deshalb auch nicht ausreden.
Das ist auch sicher nicht das, was ich bezwecken wollte, ich halte das Projekt ansich für sehr gut. Mir missfällt nur der Ansatz, ausgerechnet die drögesten, unergiebigsten Abschnitte an den Anfang zu schieben - das führt schnell zu Frustration, und die ist denke ich das Gegenteil vom erhofften Ergebnis.

Deinen Ansatz finde ich ziemlich interessant, der wird aber auch sehr aufwändig in der Vorbereitung und sehr anstrengend in der Durchführung. Ich bin gespannt, ob wir davon hier noch lesen werden.

Von daher auch:
Verstehe meinen Beitrag bitte nicht als Angriff, Aja. So war er nicht gemeint, und das wäre schade um dein Projekt. Ich denke, es stehen inzwischen einige sehr konstruktive Tipps hier drin, auf denen du aufbauen kannst. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass daraus etwas wird. Ich fände es nur schade, hier als Abschluss lesen zu müssen, dass deine Tochter nach der zweiten Übungsstunde mit "Ich spiele ein A" entnervt aufgegeben hat. Das habe ich schon viel zu oft erlebt.

Grüße,
Toffi
 
Warum ist das der langweiligste und unergiebigste Abschnitt des Flötenunterrichts? Im Gegenteil sind doch die ersten ein oder zwei Töne (meistens a und c) diejenigen, die die Kids grifftechnisch relativ schnell und einfach auf die Kette bekommen. Auch der Wechsel dazwischen (nur den Zeigefinger hoch und runter) ist vergleichsweise simpel. Schon beim nächsten tieferen Ton (g - da bewegt sich der Ringfinger) ist das vom Bewegungsablauf um einiges komplizierter und für die Anfänger auch ungleich frustrierender, wenn der Ton beim 20. Versuch immer noch quietscht, weil irgendein Loch nicht richtig zugedeckt ist. Ganz zu schweigen von den Griffen, bei denen die zweite Hand dazu kommt. Da würden zumindest meine kleinen Anfänger schnell die Lust verlieren, wenn ich sie gleich mit ganzen Liedern konfrontieren wollte.

Mit nur zwei Griffen lassen sich schon jede Menge "Lieder" spielen, wenn man gleichzeitig noch unterschiedliche Tonlängen erarbeitet und vielleicht lustige Texte zum Singen oder Sprechen unterlegt. Damit kann man sich schon mal 2 oder auch 3 Unterrichtsstunden lang beschäftigen, ohne dass es langweilig wird. Die Schüler haben so direkt in der ersten Stunde das Erfolgserlebnis, schon was auf der Flöte spielen zu können und daraus entsteht der Spaß am Flöten und auch der Wunsch, mehr zu lernen. Abgesehen davon wird ja in aller Regel auch noch das Notenlesen mitgelernt, und auch da ist es besser, nicht zu viele Töne gleichzeitig einzuführen, weil das nur Verwirrung stiften würde. Die üblichen Blockflötenschulen sind da schon ganz gut aufgebaut, da kann man sich prima langhangeln.
 
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Toffi, kann es sein, dass bei Dir im Unterricht das a ein einfaches a war, möglichst noch in kleiner Notenschrift und Selbstzweck? So ist es echt dröge. Macht man aber heut nicht mehr. Es läuft so, wie von Fluty beschrieben - je nach Altersgruppe des Kindes lustige Texte und Rhythmen unterlegen, dann kann man mit den zwei bis drei Tönen schon einiges anstellen.

fiddle, Du berichtest? Es klingt spannend. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ältere ernsthaft-Deutsche damit ein Problem kriegen könnten - die wollen ja schließlich ernsthaft Geige spielen (dass das mit Vernetzen letztlich auch schneller geht, wissen ja die wenigsten und alte Rillen sitzen tief)
 
Nach meiner Erfahrung würd ich sagen, daß kein Unterricht ein starres Gebilde ist.
Da muß man als Lehrer oft genug auch mal Umschwenken und einen ganz anderen Ansatz versuchen.

Der Start auf einem Instrument ist sowieso von überwiegend technischen Grundlagen geprägt.
Von daher klingt meine Idee vielleicht etwas spektukalärer, als es nachher sein wird.
Vielleicht mach ich nen thread bei den Streichern dazu. Mal sehn.

Ne kleine Anekdote: 2 der genialsten Geigenstunden die ich je hatte war, als mein Lehrer
mir die Aufgabe stellte, eine Schlußkadenz zu einem Violinkonzert zu schreiben.
Nur ne kleine kurze Geschichte und nicht zu kompliziert. Mann, da hätte man noch mehr
in der Richtung machen können..
Ich war damals noch viel zu jung und schüchtern, um Wünsche zum Unterricht zu äußern..

Wenn ein Schüler da ein Talent und Interesse zeigt, dann kann man doch
ohnehin schon offene Türen einrennen, oder? Dann weicht der Unterricht halt etwas ab
vom mainstream. Und solche verborgene Talente wollen entdeckt werden.
Dazu muß der Lehrer großräumig im Heuhaufen herumstochern. :D


cheers, fiddle
 
Hallo Ihr lieben!

Eure Motivation hat mich jetzt schlußendlich dazu gebracht, meine Tochter auf jeden Fall selber zu unterrichten.
Zumindest erstmal die normale Flöte! :)
Sollte Sie in ein paar Jahren noch immer Interesse am Gitarre spielen haben, werde ich ihr wohl erlauben, darin
Unterricht zu bekommen. Zum heutigen Zeitpunkt ist es einfach leider aus Kostengründen nicht machbar. - Schade,
aber alles geht leider nicht im Leben! :(

Hatten jetzt schon einige Unterrichtsstunden und meine Tochter ist hoch motiviert an die ganze Sache rangegangen
und Eure lieb und ernstgemeinten Tips werde ich auf jeden Fall beherzigen!

Störrisch ist der Unterricht nicht, dafür sind wir beide viel zu große Kasperköpfe *Lach*.

So, das eine hätten wir nun geklärt - sie findet sich auch damit ab, das sie "nur" erstmal Flöte spielen kann - und ich werde
bei Zeiten hier mal berichten - falls es jemanden Interessiert?!

Nun noch einmal zu mir:
Habe mitlerweile im Blasorchester reingeschnuppert (allerdings ohne meine Querflöte mitzubringen) Ich war total begeistert und könnte
schon nächste Woche direkt mitmachen. Da haben die Leute aus dem Blasorchester aber viel Vertrauen in mich :) - bin nur leider
nicht sehr überzeugt davon. Als ich die Noten gesehen habe - konnte im Kopf gut mitflöten :) wurde mir aber schon bissl schlecht.....
Habe dann zuhause sofort die Querflöte rausgeholt und siehe da: alle Töne schief und Krum. ICH BLAMIERE MICH DOCH TOTAL!!!!!!!!!

Ich hätte so viel Lust wieder mitzuspielen - aber auch ich kann aus Kostengründen kein Unterricht nehmen. Mir bleibt nur üben und hoffen
das durch`S üben bald alles wieder kommt, was ich mal gelernt habe. Oh-je, was habe ich da blos angefangen.?!?!?!

Die Leute da sagten, es wäre kein Problem wenn mal was nicht klappt. Mit der Zeit würde alles wieder kommen. Da bin ich mir nicht sehr
Sicher!

Was sagt Ihr nun so? Habt Ihr Tips, wie ich schnell wieder rein komme? Ich halte viel von Eurer Meinung - das Forum hier scheint echt
super zu sein....!

Danke erstmal!
Lieben Gruß,
Aja
 
Toffi, kann es sein, dass bei Dir im Unterricht das a ein einfaches a war, möglichst noch in kleiner Notenschrift und Selbstzweck? So ist es echt dröge. Macht man aber heut nicht mehr.
Das a war ein e, eine Seite im Büchlein voll davon in verschiedenen Längen. So lange zu üben, bis es "gut" ist, dann gab es den nächsten Ton zum Üben.
Leider gibt es solchen Unterricht immer noch, für nicht einmal wenig Geld an mindestens einer Musikschule, die ich kenne. Es gibt darüber seit einigen Jahren Streit, eine Lehrerin ist gegangen worden, weil sie das nicht mitmachen wollte. Die verbliebene ist die Frau vom Schulleiter...
Es ist aber gut, zu sehen dass es nicht überall so ist :)

Aja: Ich denke, dass es erstmal durchaus sinnvoll ist, alleine zu üben - einfach auch, um wieder etwas Sicherheit zu gewinnen. Aber in der Gruppe macht es doch mehr Spaß, wenn du im Orchester mit üben könntest wäre das also sicher schöner. Es klingt mir auch eher nicht danach, dass du dich da blamieren würdest, angefangen hat jeder mal klein. Die Leute, die das vergessen haben würden dich normalerweise nicht so einfach einladen. Wenn es dann nicht sofort und auf die Schnelle für den großen Auftritt reicht, dann kann man ja erstmal "im Schatten" üben.

Grüße,
Toffi
 
Zuletzt bearbeitet:
...Was sagt Ihr nun so? Habt Ihr Tips, wie ich schnell wieder rein komme? ...

Du könntest dich nach Play-Alongs (Noten plus CD) umsehen, bei denen ein richtig guter Flöten-Solist aufgenommen wurde und nicht nur allein das Play-Back.
Davon habe ich als Trompeter für die Klangentwicklung und musikalischen Phrasierung sehr profitiert.
Es nutzt natürlich besonders, wenn man die Stücke dabei so bald wie möglich nach dem Gehör und besonders nah am Vorbild spielt und nicht nur an den Noten kleben muss. Daher müssen solche Play-Alongs auch nicht technisch besonders schwer sein.

Neben typischer Literatur gibt es vielleicht auch sogenannte "Vokalisen", das sind Etüden als "Lieder ohne Worte", die aus der Gesangsausbildung kommen, um die Stimme musikalisch und technisch zu entwickeln.
Möglicherweise gibt es so etwas auch für Flöte, aber dazu können dir die aktiven Flötisten bestimmt Genaueres sagen.

Gruß Claus
 
ICH BLAMIERE MICH DOCH TOTAL!!!!!!!!!

Ge schmarren! Wenn die Dich schon einladen und wissen, dass Du länger nicht gespielt hast, rechnen die doch damit, dass nicht alle Töne auf Anhieb sitzen.

Ich hätte so viel Lust wieder mitzuspielen - aber auch ich kann aus Kostengründen kein Unterricht nehmen. Mir bleibt nur üben und hoffen
das durch`S üben bald alles wieder kommt, was ich mal gelernt habe.

Was sagt Ihr nun so? Habt Ihr Tips, wie ich schnell wieder rein komme? Ich halte viel von Eurer Meinung - das Forum hier scheint echt
super zu sein....!

Meine Meinung: Wenn Du Lust hast, da mitzuspielen, tu es! Wenn es wirklich nicht klappt, kannst Du immer noch wieder aufhören.

Zur Flöte: ich bin derzeit auch umständehalber ohne Lehrer. Ich hatte ein Jahr Unterricht und dann eine kleine Lebensplanänderung :redface: Seither lerne ich autodidaktisch. Ok, ich bin noch nicht im 3. Register, aber ich wage mich schon ab und an hinein (mag nur niemand hören :D) Viel geholfen haben mir die Videos von Jennifer Cluff, z.B. http://www.youtube.com/watch?v=7HWWQpueRvY und Sir James Galway (google: embouchure sir james galway) und stetes Aufnehmen, auch per Video wenn möglich.

Das a war ein e, eine Seite im Büchlein voll davon in verschiedenen Längen. So lange zu üben, bis es "gut" ist, dann gab es den nächsten Ton zum Üben.

Weia. Das e finde ich nicht mal wirklich sinnvoll. Viel zu viele Löcher, die nicht dicht sein können. Und zwei Hände zu koordinieren.

Leider gibt es solchen Unterricht immer noch, für nicht einmal wenig Geld an mindestens einer Musikschule, die ich kenne. Es gibt darüber seit einigen Jahren Streit, eine Lehrerin ist gegangen worden, weil sie das nicht mitmachen wollte. Die verbliebene ist die Frau vom Schulleiter...
Es ist aber gut, zu sehen dass es nicht überall so ist :)

Ohje. Nur schade, dass sich solche Schulen dann nicht von alleine erledigen. Oder sie machen doch irgend etwas richtig... :nix:

Ah, Claus, guter Tip. Aja, wenn Du die noch nicht kennst:
http://www.notenbuch.de/product.aspx?vbnr=ACM221&Lookup=pictures-1-hellbach-daniel&google=1
http://www.notenbuch.de/pop-suite-h...p=0&Com=HELLBACH DANIEL&SearchMode=1&lookup=+

Da hast Du Noten (Piano mit Melodie-Instrument, eine Ausgabe gibt es für Flöte), es sind Playbacks dabei mit und ohne Flötenstimme. Ohne in verschiedenen Tempi.

Und natürlich gibt es Etüdenhefte - Moyse, Trevor Wyne, Quantz, Das Flötenbuch Friedrich des Großen (oder so ähnlich) fallen mir da auf Anhieb ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Aja,

auch zum Wiedereinstieg würde ich in der Regel zu irgendeiner Schule oder Etüdensammlung greifen. So kannst du davon ausgehen, dich systematisch in alle wesentlichen Bereiche wieder einzuarbeiten. Welche Literatur geeignet ist, hängt sehr vom Einzelfall ab. Um da einen Tipp zu geben, müsste ich schon eine Vorstellung haben, wo du stehst.

Nebenbei würde ich an deiner Stelle mal bei dem Orchester nachfragen, ob zu zum Üben schonmal einige Flötenstimmen der Stücke bekommen kannst, die aktuell geprobt werden. Dann kannst du in aller Ruhe ausprobieren, ob du damit klarkommst und merkst auch, in welchen Bereichen es vielleicht noch hapert - an denen kann man dann ja gezielt arbeiten.

Möglicherweise gibt es in dem Verein ja auch eine nette Flötenkollegin, die mal etwas Starthilfe gibt und das ein oder andere Stück übungshalber mit dir durchgeht, ohne gleich Geld dafür zu verlangen?
 

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