Wie wechseln 5 Musiker eine Glühbirne???
Gar nicht: Dem Drummer fehlt die Feinmotorik, der Gitarrist will nur die Röhren im Amp glühen sehen, der Bassist kann auch im Dunkeln doof sein, der Sänger kommt nicht soweit hoch und der Keyboarder hat eh nur mit LEDs zu tun.
Zum Thema: In meinen Anfängertagen befand ich die Verzerrung meines allerersten 15W-Übungsverstärkers für zu unverzerrt - die Lösung: Ein Distortionpedal, natürlich von der einzigen einschlägigen Marke, die ich damals kannte, nämlich von Boss. Im Laden standen mehrere zur Auswahl, ich nahm, ohne großes Antesten und möglicherweise unter Zeitdruck das billigste (, das speziell für "NuMetal" konzipiert worden war - nur wusste ich das nicht.)
So ziemlich der erste Einsatz des Pedals war bei so ziemlich meinem ersten Gig mit meiner ebenfalls ersten Band. Ich möchte hier zwei Dinge anmerken: Zum Einen stand in der Bedienungsanleitung ausdrücklich eine Warnung, ein komplettes Aufdrehen
aller Regler würde zu "undefiniertem Krach" führen, zum Anderen hatte ich die Bedienungsanleitung nicht gelesen.
Ob wir einen schnellen Soundcheck hatten oder nicht, weiß ich nicht mehr. Ich stöpselte mich jedenfalls in irgendeinen geliehenen Gitarrenverstärker und stellte mein Pedal so ein, wie es mir plausibel erschien: Wenn man an der Gitarre alle Knöpfe ganz nach rechts drehen musste, dann doch wohl auch ...
Die zweite Gitarre begann mit
What's up. Mein Einsatz, ich trete auf die sprichwörtliche Tretmine -
Die Gesichter der ersten Reihe sahen aus, als hätte ich auf der Bühne ein Schwein geopfert. Ich war selbst so perplex, dass ich gar nicht richtig Gelegenheit hatte, zu erschrecken. Nach ein paar Sekunden, in denen mein Pedal die Kneipe und vor allem die Bühne in einen unglaublich lauten, hässlichen, undefinierten Krach gehüllt hatte, beschloss ich, den Song clean zu Ende zu spielen.
Kompliment übrigens an die Dame, die damals die Rhythmusgitarre bediente - sie ist nicht rausgekommen.