Ist ja schräg, dass das in der PA nur war.
Hast du ein Interface, dass du als "Test-PA" nutzen kannst? Oder nen Amp? (Also dass du den selben Ausgang wie in die PA nimmst.)
Das Stomp ist nicht klug genug zu merken, ob ne PA oder was anderes dran steckt. So würdest du schon mal wissen, ob das Problem mit der Latenz am Stomp oder der PA lag.
Eigentlich ist selbst ein voll ausgelastetes Helix (also wenn man keine Blöcke mehr hinzu fügen kann) immer von der Leistung voll verfügbar. Denn das Helix "schätzt" für jeden Block die maximale Auslastung an Rechenleistung und lässt dich nicht mehr als 100% der Rechenpower belegen. (Du kannst z.B. nicht 5 Amp+Cab Blöcke einfügen. Die Rechenleistung ohne Signal wäre ja 0%, aber das Stomp geht immer vom Maximum aus. Daher graut es dann Blöcke aus in der Auswahl.)
Zu den Sounds:
Gerade bei Modellern muss man drauf achten, die Sounds bei entsprechender Lautstärke und mit genügend Raum einzustellen. Warum?
- Je höher die Lautstärke, desto lauter werden Höhen und Bässe im Vergleich zu den Mitten. Das liegt an der "Gehörrichtigen Lautstärke" (Fletcher-Munson Kurve). Stellt man den Modeler auf moderater Lautstärke und auch noch auf Kopfhörern ein (was im Heimstudio oder kleinen Proberaum Sinn ergibt), klingt das ganze bei PA-Lautstärke oder durchs FoH echt matschig. Das ist ein häufiges Problem mit Modelern, weil man eben alles auch gut klingen lassen kann in anderen Räumlichkeiten.
- Spielt die PA in offene Räume rein, können besonders Effekte sich ganz anders anhören. Anekdote: Ich hab mal für einen Song im Proberaum durch ne Box nen geilen Flanger gehabt. Kleiner Raum, einzelne Box, wenig Entfernungen zu den Wänden und Ohren. Beim Outdoor-Konzert über die PA klang der Flanger total ranzig, weil der Mix zwischen Effekt und Signal im offenen Raum echt ranzig war dann.
Ein guter Praxis-Ansatz ist, für die Anpassung im Raum den global EQ des Helix zu nehmen. Der ist für feine Tweaks beim erstellen des Presets nicht geeignet, gerade weil er alle (!) Presets betrifft. Aber kommt man in seine Location an, kann man beim Soundcheck gut den global EQ nutzen, um alle Presets auf die Räumlichkeiten anzupassen.
Und noch ein anderer Erfahrungswert: Modeler-Sounds sind für den Bühnensound meistens sehr "trocken", wenn man sonst gewohnt ist, dass ein Amp auch auf der Bühne steht. Gerade wenn das Monitoring eher kleinbrüstig ist. Das muss aber sich nicht zwingend auf die Sound *vor* der Bühne übertragen, wo alles atmen kann.