Weiter geht es mit meinen neuen Erkentnissen:
1. Ich muss mich entschuldigen, aber irgendwie habe ich die "Palm-Mute-Datei" wohl verloren, gelöscht oder sonstwas. Muss ich also bei Zeiten mal neu machen, das war eigentlich ganz interessant
2. Mein
Eindruck an einem größeren Amp: Ich hatte die Gitarre bis dato vor allem über den Rechner (zum direkten aufnehmen), als auch über kleine Combos getestet. Jetzt habe ich sie mal an meinen Earforce angeschlossen. Da war ich ehrlich gesagt enttäuscht. Fast alle Modelle hatten diesen schon beschriebenen "honk" deutlich präsenter, als ich es zuvor bemerkt hatte. Hier würde ich wirklich sagen, dass die Models sehr künstlich klangen. Ich weiß nicht, was genau am Clean-Kanal des Earforce diesen Eindruck hervorbringt, weil ich das in anderen Settings nicht so, oder zumindest nicht so deutlich hatte. Clean machte das ganze hier wirklich kaum Spaß. Verzerrt wars ok. Nicht weltbewegend, aber ok. Sehr gut gefiel mir hier die Lautstärkeabstimmung der verschiedenen Modelle. Wenn man von Strat auf Paula schaltet wird es nicht nur runder, sondern auch lauter. Dementsprechend reagiert der Amp natürlich auch anders.
3. Mein
Eindruck bei einer Probe: Ich hab die Variax jetzt nochmal mit zu einer Probe unserer Drone Band genommen. Ein bisschen was dazu findet ihr ja auch schon weiter oben. Ich hatte auch meine Kamera dabei, da ich ein Video für euch machen wollte... aber der Reihe nach:
An dieser Stelle sollte auch nicht ganz unerwähnt bleiben, wie gut das Gigbag der Variax ist. Für ein eben solches ist es sehr robust und gut verstärkt. Das fällt einem Unterwegs natürlich nochmal mehr auf und erfreut.
So, Variax ausgepackt und angeschlossen. Gespielt wurde über: Axe FX->Mesa 295 -> Ampeg V9. Und wir spielen LAUT (Die Mesa hat 2x95W, die Lautstärkeregler sind voll auf...). Erster Eindruck hier: Sowohl gegen meine Parker (siehe oben), als auch gegen die
Fender Baritone Tele meines Mitgitarreros machte die Variax als Gitarre an sich keine gute Figur. Keine offensichtlichen Kritikpunkte in Verarbeitung etc., einfach mehr das Wertigkeitsgefühl und Handling insgesamt.
Angeschlossen zeigte sie sich tonal deutlich zurückhaltender und vor allem in den Höhen etwas verschlossen.
Wir haben dann ein wenig Model/Real A/B verglichen. Wenn man selber gespielt hat, so hat man eigentlich immer die richtigen PUs bevorzugt. Wenn der andere gespielt hat und man sagen sollte, was modelling (Strat natürlich nur) und was real war, so hat man sich schon deutlich schwerer getan. Das ist ja eigentlich auch super: Die Gitarre richtet sich ja nun nicht an den Gitarristen, der die eine perfekte Gitarre möchte, sondern eher an den, der für andere viele Sounds abdecken muss. Und das konnte sie ziemlich gut. Der zu Hause vernommene "Honk" war hier komischerweise nicht da (deswegen weiß ich nicht so richtig, woran es liegt...), ich fand die Sounds durch die Bank ziemlich gut und überzeugend, mein Kumpel war da deutlich kritischer und meinte es klingt eher wie ein EQ, der einfach draufgeworfen wurde. Das Gefühl hat man halt vor allem, wenn man selber spielt.
Die 12 saitigen Models klangen im Kontext mit einer weiteren Gitarre schon ganz ok. Also jedenfalls so, dass ich sie - würde ich in einer Top40 Band spielen - sofort nutzen würde. Alleinstehend (Singer-Songwriter, etc.) überzeugen sie aber nicht.
Die Sitar mussten wir erstmal wiederfinden, das ist auf jeden Fall nen sehr cooles Modell. Meine letzte Erfahrung mit einer Coral Electric Sitar liegen schon Jahre zurück und beschränken sich auf einen kurzen Test im Musikladen. Daher kann ich hier schlecht sagen wie gut der Sound getroffen wird. Aber sagen wir mal so: Für Sitar-Laien klingt das schon ziemlich nach Sitar. Und wenn man diesen Sound braucht wirds auch sonst schwer und/oder teuer ihn zu erreichen. Würde ich die Gitarre besitzen würde ich bestimmt mal probieren ob man den nicht bei unseren nächsten Studioaufnahmen als Effektsound unterbringen kann.
Jetzt endlich zum Video: Leider hat das nicht geklappt (habt ihr euch wohl schon gedacht, was?). Als wir genug "rumgespielt" hatten und ich das ganze dokumentieren wollte war natürlich der Akku leer. Alles angeschlossen, aufgedreht, einen Akkord mit den richtigen PUs gespielt und ich dachte schon: "Cool, jetzt musst du nur diesen Knopf drücken und du kommst von Standard E zum Drop A (unserem) Tuning." Tja, war dann leider nicht so. Der Modellknopf hatte sich zum Mute-Schalter gewandelt.
Es gibt auf der Rückseite ja den Knopf zur Kontrolle des Batteriestandes (Leute mit Macbooks werden sowas kennen). In Zukunft wüsste ich, dass ich den zwischendurch öfter mal drücken sollte. So kann ich nur sagen, dass ich es doof finde, dass mir die Gitarre ohne Nachfrage kein Feedback gibt, dass man bald mal den Akku tauschen sollte.
Auf diesen Umstand führe ich es jetzt auch mal zurück, dass beim Test zuvor manches komisch war. Als ich die Gitarre (bei höherer Raumlautstärke, nicht Vollgas) gespielt habe hatte ich bspw. das Tuning-Modelling wäre an (ich habe also die Gitarre akustisch gehört und verstärkt war das Tuning anders). Ich dachte ich wäre an den Knopf gekommen: Nö. Für meinen Kumpel hörte sich auch alles soweit normal an. Nach kurzer Zeit verschwand dieser Umstand auch und man konnte weiter machen. Ich glaube(!), dass die Gitarre zwischenzeitlich auch kurz in andere Tunings gesprungen ist, ohne dass ich den Knopf berührt habe. Wenn ich dies aber testen wollte (also bspw. E Saite 5ter Bund vergleichen mit A Saite, etc.), dann war es schon wieder vorbei.
Wie gesagt: Das waren kurzzeitige Probleme und ich hoffe einfach mal, dass diese nur auftreten, wenn die Gitarre bei den letzten paar Prozentpunkten Akku angekommen ist, mit denen man sie live sowieso nicht mehr spielen würde. Aber es ist schon frustrierend, wenn ein Instrument "abstürzt" und man sich fragen muss, was da gerade schief läuft. Beim Axe-FX kann ich mir bei Problemen ziemlich sicher sein, dass ich es war, der irgendwas falsch verkabelt oder eingestellt habe, das nervt zwar auch manchmal, ist aber ok. Aber wenn man auf Fehlersuche gehen muss und den Fehler dann gar nicht finden, bzw. beheben kann... das ist ehrlich gesagt nichts, was ich haben möchte. Nichtmal bei einer Probe.
Es tut mir leid, dass ich euch also leider kein Video präsentieren kann. Das Setting wäre mal ein anderes gewesen, als bei vielen Youtube Videos.
Was ich jetzt noch machen möchte ist nochmal zu Hause mehr auf die Akustik-Sounds zu hören, weil ich da zwar selten Bedarf habe, es aber natürlich ziemlich cool fände bei Gelegenheit mal kurz was aufzunehmen was ohne viel Gehabe gut klingt. Das gleiche gilt für die Dobro Sounds.
Ich finde es übrigens schade, dass sowas wie Jaguar und Jazzmaster fehlen. Den Ton von beiden finde ich sehr gut und vor allem sehr eigenständig. Aber wie in einem früheren Posting schon erwähnt: Klar, dass man irgendwo die Grenze ziehen muss, was man noch als Preset mitliefert und was sich der User dann selber basteln muss. Irgendwie wollen die Custom Presets ja auch gefüllt werden.
Was mich interessieren würde, was ich aber leider nicht testen kann: Klingt eine amerikanische Tyler Variax besser? Und zwar in beiden Modi? Ich könnte mir vorstellen, dass aus dieser Gitarre, die akustisch gespielt halt ok, aber nicht toll klingt auch nicht der beste modeling Sound kommt. Das Konzept überzeugt mich grundsätzlich. Es hat natürlich Macken, aber mit denen könnte man lernen umzugehen. Wenn wir jetzt hier auch noch ne geile Gitarre drum rum geliefert bekommen hätten... *g*
Soweit...
Viele Grüße