exoslime
Helpful & Friendly User
Guten Morgen,
So, weiter gehts mit der Berichterstattung, erstmal auch danke für die ganzen Kekse und Bewertungen bisher.
Am Samstag und Sonntag habe ich die James Tyler Variax bei unserer Probe bei jeweils 5 Songs gespielt um mal zu schauen wie sie sich im "Band" Alltag so macht.
Normalweise brauche ich pro Probe mindestens 3 E-Gitarren und eine Westerngitarre, + Kapodaster.
Die 3 E-Gitarren sind unterschiedlich gestimmt, eine in D#, ein in E und eine einen Halbton Höher in F gestimmt, die Westerngitare ist in E-Standard Stimmung. für 2 Songs stimme ich dann noch jeweils auf Drop D bzw Drop C# runter,
Um jeden der Songs wirklich authentisch und so wie auf der Platte klingen zu lassen, würde es allerdings nicht ausreichen nur 3 Gitarren dabei zu haben, da bei manchen Songs ich zu doch eher einen Tele Sound brauche, bei der anderen wieder einen fetten Humbucker Sound, usw.
Und da ich weder Lust, noch die Möglichkeit hätte zu jeder Probe oder Konzert auch gleich 15 Gitarren mitzuschleppen, dachte ich wäre die Variax eigentlich schon eine ganz gute Sache, wenn das was von der Line6 Marketingabeiltung so prophezeit wird, auch funktioniert.
Im Grossen und ganzen war ich von den Modelling Sounds während der Probe schon recht angetan, zumindest war es eine gewissen Art von Erweiterung der "Authentizität, das meinte sogar meine Frau, die Sängerin.
ich kann nun mit der Variax ganz gezielt mir für diesen oder jenen Song einen "passenden" Sound einstellen und finden, sogar mit der Westerngitarrensimulation hat es ganz gut geklappt, was mich, zugegebenerweise schon sehr überascht hat.
Auf die Beschreibung der Modelle im Handbuch sollte man sich nicht zu sehr verlassen, sondern lieber seinem eigenem Geschmack und den Ohren vertrauen.
Zuhause spiele ich eigentlich so gut wie immer im sitzen, bei den Proben natürlich im stehen, also war es auch das erste mal das ich die Variax am Gurt hängen hatte. Anfänglich fand ich die Variax doch etwas ungewohnt schwer, gut, ich bin da auch etwas verwöhnt, da meine meisten Gitarren zwischen 3 und 3.5kg schwer sind, aber es lässt sich aushalten mit der Variax auf der Schulter, sie hängt auch sehr gut ausgelichen am Gurt und ist nicht Kopfplastig.
Was einem im sitzen nicht auffällt, dann im stehen kommt die böse Überraschung, man hat überhaupt keine Sicht auf die Modelling Regler, noch dazu sieht man aufgrund der dezenten Beleuchtung dieser überhaupt nicht was gerade angewählt ist.
und einfach mal unterm song zwischen Westerngitarre und Tele umzuschalten ist so nicht so weiters und zielgenau, dafür gibts aber die jeweils 2 Userbänke die man nach belieben gestalten kann, also könnte man sich dort einstellen zb:
Sound 1: Tele
Sound 2: Strat
Soudn 3: Western
Sound 4: Les Paul
usw
Soweit war ich aber noch nicht mit Einstellung der Gitarre, also musste ich mich da anders arrangieren
Noch praktischer würde ich es finden, wenn ich die Variax mittels Midi und CC oder PC Befehl ansteuern könnten, dann würde das nämlich alles mit einem Knopfdruck funktionieren, also Preset am AXE FXII am Footcontroller ändern und gleichzeitig den dazugehörigen Sound an der Variax auswählen. das wär echt praktisch. Mit dem POD soll das wohl gemeinsam funktionieren, aber da mir der Sound vom POD überhaupt nicht zusagt ist das für mich keine Option.
Nun habe ich mich am Samstag und Sonntag halt so arrangiert, wenn ich bei Songs zwischen 2 Sounds wechsle, ich den einen Sound, zb Westerngitarre im Modelling eingestellt habe, und als 2ten Sound, zb. für die verzerrten Parts, dann das Analoge Signal der P90er verwendet habe.
Das hat meistens auch gut funktioniert, allerdings nicht immer, da der Umschaltknopf um das Modell zu aktivieren und deaktiveren nicht jedes mal gegriffen hat, vielleicht habe ich auch nur zu locker und vorsichtig auf den Kopf gedrückt, aber ich wollte da natürlich auch nicht zu sehr dagegen hämmern. Zumindest war das schon recht nervig das der Knopf nicht jedes mal funktioniert hat und Westerngitarrensound über Verzerrten Amp klingt echt sch...e das kann ich euch sagen
Alles in Allem war das aber eine interessante Erfahrung in der Probe, die Sounds aus der Variax recht gut gepasst und haben die Songs eine Spur authentischer als gewohnt klingen lassen.
Besonders positiv möchte ich auch noch anmerken das die Gitarre extrem stimmstabil ist, ich mußte sie nur ein klein wenig vor der Probe nachstimmen und sie hat sich in den 5 Songs, wovon wir 2 doppelt gespielt haben, nicht verstimmt, auch am Sonntag war sie kaum aus der Stimmung, und gestern, am Montag auch nicht.
Bastar3 schrieb ja das sie sie sich bei ihm sehr viel verstimmt hat, das kann ich so nicht nachvollziehen, ich empfinde sie als extrem stimmstabil, was natürlich ua. auch mit dem verbautem Graphtec Tusq Sattel zu tun hat.
Bei meinen beiden Nik Huber Dolphins habe ich selbige Sattel drauf und da flutschen die Saiten einfach super durch, das sie selbst nach härtesten Bendings nicht im Sattel verhaken und dann die Stimmmung im Eimer ist.
Am Freitag (24°C) hatte ich ja noch das Setup gemacht, und auch den Hals nachgestellt, und selbst gestern trotz grosser Temperaturschwankungen am Wochenende war der Hals noch top eingestellt (Sonntag 17°, Montag 11°C ). Bei meiner Musicman Axis mußte ich den Hals gestern schon wieder ziemlich nachstellen, die ist leider sehr anfällig für Wetterschwankungen
Wie schon erwähnt brauche ich für unsere Songs Gitarren in unterschiedlicher Stimmung, da dachte ich das wäre ideal mit der Variax, aber von der Tuningsimluation bin ich schwer enttäuscht
Am ehesten ist noch der Drop D Modus verwendbar, aber selbst der klingt schon in einigen Lagen etwas schief, die anderen zb. 1/2 Downtuning oder 1 Downtuning klingen dermassen schräg und daneben das man daraus echt nix vernünftiges machen kann.
Ich verstehe nicht ganz wie man so ein Produkt da integrieren kann, denken sich die Entwickler bei Line6 die Gitaristen sind alle taub oder hören schlecht?
Vielleicht ist auch eine Kalibrationssache, aber so wie es jetzt eingestellt ist, absolut unbrauchbar.
Ich will sowieso auch ein paar Soundsamples machen, dann könnt ihr euch das anhören wie schief und daneben es teilweise klingt.
Aber ich werde es darauf nicht beruhen lassen und dann mit der Workbenchsoftware, die ich erst noch runterladen und installieren muß, mich auch etwas spielen.
Zwischenfazit:
Die Modelling Sounds finde ich allesamt sehr brauchtbar, die Tunings überhaupt nicht.
und die Gitarre an sich liegt mir auch sehr gut in den Händen
Gestern habe ich dann an einem neuen Song von uns gearbeitet und ein paar Takes mit der Variax dafür aufgenommen, passend dazu habe ich mir den Cleansound mit einer Strat Singlecoil vorgestellt, und da ich leider keine SSS Strat hier habe, und das war eine gute Gelegenheit auf die Variax zurückzugreifen.
Im grossen und ganzen war bin ich auch mit dem Sound zufrieden gewesen den die Variax liefert, aber ihm fehlt halt schon die gewisse Tiefe und der Charakter im Klang. aber ich bin da auch etwas anders gewohnt, und habe schon eine bestimmte Erwartungshaltung in der Soundqualität, besonders wenns um Studioqualität geht (oder zuhause im stillen Kämmerlein alleine vor sich hinspielt, wo man halt jede Nuance hört, und nicht bei der Probe oder auf der Bühne, wo vieles an Details auch einfach untergeht)
Was ich damit sagen möchte, wer eine gute Gitarre mit guten Pickups gespielt hat oder sogar besitzt, weiss wie die Gitarre beim Spielen zum Leben erweckt wird und ihren Charakter zeigt und ins Spiel einfliessen lässt, und die Variax klingt fühlt sich halt nicht an wie eine Fender oder Gibson Customshop, oder eine der vielen tollen Boutique Gitarren, und im Klang fehlt auch etwas von diesem Charakter und dieses 3Dimensionale.
Aber das ist irgendwie ohnehin klar, alles andere wär schon eine sehr naive Erwartungshaltung.
Trotzdem liefert die Variax sehr vielseitige und tolle Sounds die sich auf keinen Fall vestecken brauchen.
Wenn ich es mir leisten kann, das ich 20 verschiedene Top Gitarren mit unterschiedlichen Pickups hier stehen haben kann und für jeden Einsatzweck die richtige Gitarre zur Hand habe, klaro, dann brauche ich auch keine Variax.
Wenn das aber nicht möglich ist, und ich bin auf wenige Gitarren reduziert, möchte aber trotzdem eine grosse Vielzahl an Sounds zur Verfügung haben, dann kommt die Variax schon gut sehr gut weg muß ich sagen.
Zur Verarbeitungsqualität nochmal, ich finde die Gitarre wirklich gut verarbeitet, was meiner Meinung nach unter schlechte Verarbeitunsqualität fallen würde ist folgendes:
*) scharfkantige Teile, überstehende Bünde
*) wackelige Teile
*) lose oder sehr leichtgängige Regler
*) Schlechte Bundabrichtung
*) schlechter Sattel (zb schief, (zu hoch oder zu tief gekerbt)
*) Mechaniken die sich billig anfühlen.
*) irgendwelche Teile an der Gitarre die mitresonieren
*) Teile die übstehen oder nicht bündig gefräst wurden
*) grobe und auf den ersten Blick offensichtliche Fehler im Lack
*) Fehler in der Elektronik, zb. Erdung zur Brücke nicht angelötet, etc
*) irgendwelche Fehler die die Stimmstablität oder Bespielbarkeit beeinflussen
keine dieser oben angeführten Punkte trifft auf diese Variax zu
Wenn ich mir die Gitarre ansehe, dann habe ich auch erstmals gar nicht die von Bastard3 angeführten Lackunsauberkeiten gesehen, also ich sie gestern mal gegen die Sonne gerichtet habe, und ganz genau, wie mit der Lupe angesehen, habe ich natürlich diese beschriebenen Unsauberkeiten im Lack entdeckt, aber ich mußte shcon sehr genau darauf achten, wie gesagt, die ersten Tage ist mir das gar nicht mal aufgefallen.
Wenn man sich die Gitarre sehr genau ansieht, sieht man dann noch die ein oder andere Unsauberkeit, zb. einen ganz kleinen Schwarzen Punkt im Gold, der Überlackiert wurde, oder das hier:
Wir dürfen auch nicht vergessen das wir hier ein B-STock Instrument zum testen bekommen haben, das schon im Preis reduziert ist, da sehe ich gern über so kleine Unsauberkeiten in der Lackierung gerne hinweg WENN keine er oa. Mängel (Liste) vorhanden sind.
Ansonsten finde ich vom Gefühl her, wenn ich die Gitarre in die Hand nehme, das sie schon ein wertiges Instrument ist, man kann ja Qualität nie auf eine Marke runterbrechen, aber das wird ja heute gerne gemacht.. es gibt sicher von jeder Marke und von jedem Instrument positive wie negative Ausreisser,.
und von der Gesamtqualität der Gitarre an sich, würde ich sie zwischen PRS SE und FGN einstufen, aber vom Gefühl und der Wertigkeit an sich, kommt sie zb nicht an meine ESP Eclipse CTM ran, die fühlt sich einfach noch besser an, kostet aber auch mehr, und hat keine Modelling Technologie inklusive.
Die Gitare kam auch schon ganz gut eingestellt zu mir an, ein klein wenig habe ich das Setup für meine Bedürfnisse noch verbessert, aber generell möchte ich zum Thema "Werkssetup" noch was loswerden.
Zum ersten ist der Begriff "Werksetup" in den meisten Fälle schon nicht richtig, die Gitaren werden in Asien oder USA gebaut und fertiggestellt, dann mittels Container verschifft und sind Wochen auf Reise,kommen zum Vertrieb, werden irgendwo gelagert, bis sie bestellt werden und dann zum Händler kommen, bzw dort dann im Geschäft zur Kundschaft oder über Internet gekauft werden.
Die Gitarre ist hier schon eine ganze Weile unterwegs, und macht sehr viele Temperaturschwankungen mit, nochdazu kann man nach so einem Weg die Saiten in die Tonne schmeissen, also ist es eigentlich die Aufgabe des Händlers, die Gitarre so spielfertig zu machen das sie der Endkunde spielen kann, also ich sehe da ganz klar Handlungsbedarf bei den Händlern, und wenn eine Gitarre nicht gut eingestellt ankommt, kann man das nicht dem Hersteller ankreiden sondern muß man wohl dem Händler in die Schuhe schiebe, das ist zumindest meine Meinung.
Alle Gitarren die ich im Internet gekauft habe, hatten meist ein suboptimales Setup, leider.. die Einzige Ausnahmen sind die gebrauchten Gitarren die ich von Gregor Hilden gekauft habe, die hatten jeweils immer einen neuen Saitensatz in der Stärke meiner Wahl aufgespannt und waren TOP eingestellt.
Auch wenn ich bei meinem Stammladen in Freilassing kaufe, wird jede Gitarre vom Alex (Gitarrenbauer vorort der die Service und Einstellarbeiten an den Instrumenten macht) exakt auf meine Bedürfnisse und Wünsche hin perfekt eingestellt.
Also wenn das Setup von Haus aus nicht gut ist, ist nicht unbedingt der Hersteller dran schuld
so, zurück zur Variax,
Die Musik die wir machen ist ist zwischen Pop und Hardrock angesielt, hin und wieder dreheich auch mal das Gain Poti nach oben und es gibt was härteres auf die Ohren, aber das nur zum Spass. (gar nichts am Hut habe ich mit Djent, progressive und Co).
Im Bereich Clean / Semiclean und Klassischer Zerre klingt die Variax auch recht natürlich, aber gerade, wenn man doch mehr Zerre reinhaut und dann viel abgedämpfte Noten spielt, hört man gerne, wie auch Laxflow geschrieben hat, so eine Art "Honk" raus, und die gedämpften Noten haben nicht so den OOOMPH im Tiefbassereich der so anschiebt, sondern das klingt etwas flacher und nach Plastik, aber auch hier gilt auch ausprobieren, das Les Paul Modell hat mir beim Highgain weniger gut gefallen, also wie zb da Special Modell, das kommt da schon etwas besser rüber.
Und dann gibts ja auch noch das Workbench Programm das wird ein Kapitel für sich.
Ich find so ein Userreviews, wie sie hier im Board geschrieben werden, auch tausendmal interessante als ein, von einem bezahltem Redakteur, verfasster Artikel in G&B, Bonedo, Amazona oder wie sie sonst so alle heissen..
Die Zielsetzung für so eine Wandergitarrentest ist nicht die, das jeder schreibt wie toll die Gitarre ist. dafür gibts ja eh die bezahlten Redakteure , sondern das wir Tester hier wirklich die Möglichkeit haben das Instrument so zu beschreiben wie wir es sehen, und nichts beschönigen oder schönreden müssen.
Allerdings ist die Erwartungshaltung schon die das man sich mit dem Instrument auch befasset und seine Eindrücke demenstprechend präsentiert und schildert.
Klar ist natürlich auch, jeder fasst ein Instrument anders auf, und was für den einen ein Mangel ist, muß noch lange nicht für den nächsten einer sein.
Deshalb versuche ich auch etwas mehr zu schreiben, und auch aufs runderhum etwas einzugehen, damit ihr euch ein bessers Bild davon machen könnt wie ich das empfinde, und ob ihr vielleicht ähnlich, oder auch ganz anders darüber denkt.
hier noch ein Foto:
Viele Grüsse
Chris
PS: nach den 2 Proben und etwas herumspielen am Montag zeigt die Akkuanzeige noch 3 von 4 Punkten an
So, weiter gehts mit der Berichterstattung, erstmal auch danke für die ganzen Kekse und Bewertungen bisher.
Am Samstag und Sonntag habe ich die James Tyler Variax bei unserer Probe bei jeweils 5 Songs gespielt um mal zu schauen wie sie sich im "Band" Alltag so macht.
Normalweise brauche ich pro Probe mindestens 3 E-Gitarren und eine Westerngitarre, + Kapodaster.
Die 3 E-Gitarren sind unterschiedlich gestimmt, eine in D#, ein in E und eine einen Halbton Höher in F gestimmt, die Westerngitare ist in E-Standard Stimmung. für 2 Songs stimme ich dann noch jeweils auf Drop D bzw Drop C# runter,
Um jeden der Songs wirklich authentisch und so wie auf der Platte klingen zu lassen, würde es allerdings nicht ausreichen nur 3 Gitarren dabei zu haben, da bei manchen Songs ich zu doch eher einen Tele Sound brauche, bei der anderen wieder einen fetten Humbucker Sound, usw.
Und da ich weder Lust, noch die Möglichkeit hätte zu jeder Probe oder Konzert auch gleich 15 Gitarren mitzuschleppen, dachte ich wäre die Variax eigentlich schon eine ganz gute Sache, wenn das was von der Line6 Marketingabeiltung so prophezeit wird, auch funktioniert.
Im Grossen und ganzen war ich von den Modelling Sounds während der Probe schon recht angetan, zumindest war es eine gewissen Art von Erweiterung der "Authentizität, das meinte sogar meine Frau, die Sängerin.
ich kann nun mit der Variax ganz gezielt mir für diesen oder jenen Song einen "passenden" Sound einstellen und finden, sogar mit der Westerngitarrensimulation hat es ganz gut geklappt, was mich, zugegebenerweise schon sehr überascht hat.
Auf die Beschreibung der Modelle im Handbuch sollte man sich nicht zu sehr verlassen, sondern lieber seinem eigenem Geschmack und den Ohren vertrauen.
Zuhause spiele ich eigentlich so gut wie immer im sitzen, bei den Proben natürlich im stehen, also war es auch das erste mal das ich die Variax am Gurt hängen hatte. Anfänglich fand ich die Variax doch etwas ungewohnt schwer, gut, ich bin da auch etwas verwöhnt, da meine meisten Gitarren zwischen 3 und 3.5kg schwer sind, aber es lässt sich aushalten mit der Variax auf der Schulter, sie hängt auch sehr gut ausgelichen am Gurt und ist nicht Kopfplastig.
Was einem im sitzen nicht auffällt, dann im stehen kommt die böse Überraschung, man hat überhaupt keine Sicht auf die Modelling Regler, noch dazu sieht man aufgrund der dezenten Beleuchtung dieser überhaupt nicht was gerade angewählt ist.
und einfach mal unterm song zwischen Westerngitarre und Tele umzuschalten ist so nicht so weiters und zielgenau, dafür gibts aber die jeweils 2 Userbänke die man nach belieben gestalten kann, also könnte man sich dort einstellen zb:
Sound 1: Tele
Sound 2: Strat
Soudn 3: Western
Sound 4: Les Paul
usw
Soweit war ich aber noch nicht mit Einstellung der Gitarre, also musste ich mich da anders arrangieren
Noch praktischer würde ich es finden, wenn ich die Variax mittels Midi und CC oder PC Befehl ansteuern könnten, dann würde das nämlich alles mit einem Knopfdruck funktionieren, also Preset am AXE FXII am Footcontroller ändern und gleichzeitig den dazugehörigen Sound an der Variax auswählen. das wär echt praktisch. Mit dem POD soll das wohl gemeinsam funktionieren, aber da mir der Sound vom POD überhaupt nicht zusagt ist das für mich keine Option.
Nun habe ich mich am Samstag und Sonntag halt so arrangiert, wenn ich bei Songs zwischen 2 Sounds wechsle, ich den einen Sound, zb Westerngitarre im Modelling eingestellt habe, und als 2ten Sound, zb. für die verzerrten Parts, dann das Analoge Signal der P90er verwendet habe.
Das hat meistens auch gut funktioniert, allerdings nicht immer, da der Umschaltknopf um das Modell zu aktivieren und deaktiveren nicht jedes mal gegriffen hat, vielleicht habe ich auch nur zu locker und vorsichtig auf den Kopf gedrückt, aber ich wollte da natürlich auch nicht zu sehr dagegen hämmern. Zumindest war das schon recht nervig das der Knopf nicht jedes mal funktioniert hat und Westerngitarrensound über Verzerrten Amp klingt echt sch...e das kann ich euch sagen
Alles in Allem war das aber eine interessante Erfahrung in der Probe, die Sounds aus der Variax recht gut gepasst und haben die Songs eine Spur authentischer als gewohnt klingen lassen.
Besonders positiv möchte ich auch noch anmerken das die Gitarre extrem stimmstabil ist, ich mußte sie nur ein klein wenig vor der Probe nachstimmen und sie hat sich in den 5 Songs, wovon wir 2 doppelt gespielt haben, nicht verstimmt, auch am Sonntag war sie kaum aus der Stimmung, und gestern, am Montag auch nicht.
Bastar3 schrieb ja das sie sie sich bei ihm sehr viel verstimmt hat, das kann ich so nicht nachvollziehen, ich empfinde sie als extrem stimmstabil, was natürlich ua. auch mit dem verbautem Graphtec Tusq Sattel zu tun hat.
Bei meinen beiden Nik Huber Dolphins habe ich selbige Sattel drauf und da flutschen die Saiten einfach super durch, das sie selbst nach härtesten Bendings nicht im Sattel verhaken und dann die Stimmmung im Eimer ist.
Am Freitag (24°C) hatte ich ja noch das Setup gemacht, und auch den Hals nachgestellt, und selbst gestern trotz grosser Temperaturschwankungen am Wochenende war der Hals noch top eingestellt (Sonntag 17°, Montag 11°C ). Bei meiner Musicman Axis mußte ich den Hals gestern schon wieder ziemlich nachstellen, die ist leider sehr anfällig für Wetterschwankungen
Wie schon erwähnt brauche ich für unsere Songs Gitarren in unterschiedlicher Stimmung, da dachte ich das wäre ideal mit der Variax, aber von der Tuningsimluation bin ich schwer enttäuscht
Am ehesten ist noch der Drop D Modus verwendbar, aber selbst der klingt schon in einigen Lagen etwas schief, die anderen zb. 1/2 Downtuning oder 1 Downtuning klingen dermassen schräg und daneben das man daraus echt nix vernünftiges machen kann.
Ich verstehe nicht ganz wie man so ein Produkt da integrieren kann, denken sich die Entwickler bei Line6 die Gitaristen sind alle taub oder hören schlecht?
Vielleicht ist auch eine Kalibrationssache, aber so wie es jetzt eingestellt ist, absolut unbrauchbar.
Ich will sowieso auch ein paar Soundsamples machen, dann könnt ihr euch das anhören wie schief und daneben es teilweise klingt.
Aber ich werde es darauf nicht beruhen lassen und dann mit der Workbenchsoftware, die ich erst noch runterladen und installieren muß, mich auch etwas spielen.
Zwischenfazit:
Die Modelling Sounds finde ich allesamt sehr brauchtbar, die Tunings überhaupt nicht.
und die Gitarre an sich liegt mir auch sehr gut in den Händen
Gestern habe ich dann an einem neuen Song von uns gearbeitet und ein paar Takes mit der Variax dafür aufgenommen, passend dazu habe ich mir den Cleansound mit einer Strat Singlecoil vorgestellt, und da ich leider keine SSS Strat hier habe, und das war eine gute Gelegenheit auf die Variax zurückzugreifen.
Im grossen und ganzen war bin ich auch mit dem Sound zufrieden gewesen den die Variax liefert, aber ihm fehlt halt schon die gewisse Tiefe und der Charakter im Klang. aber ich bin da auch etwas anders gewohnt, und habe schon eine bestimmte Erwartungshaltung in der Soundqualität, besonders wenns um Studioqualität geht (oder zuhause im stillen Kämmerlein alleine vor sich hinspielt, wo man halt jede Nuance hört, und nicht bei der Probe oder auf der Bühne, wo vieles an Details auch einfach untergeht)
Was ich damit sagen möchte, wer eine gute Gitarre mit guten Pickups gespielt hat oder sogar besitzt, weiss wie die Gitarre beim Spielen zum Leben erweckt wird und ihren Charakter zeigt und ins Spiel einfliessen lässt, und die Variax klingt fühlt sich halt nicht an wie eine Fender oder Gibson Customshop, oder eine der vielen tollen Boutique Gitarren, und im Klang fehlt auch etwas von diesem Charakter und dieses 3Dimensionale.
Aber das ist irgendwie ohnehin klar, alles andere wär schon eine sehr naive Erwartungshaltung.
Trotzdem liefert die Variax sehr vielseitige und tolle Sounds die sich auf keinen Fall vestecken brauchen.
Wenn ich es mir leisten kann, das ich 20 verschiedene Top Gitarren mit unterschiedlichen Pickups hier stehen haben kann und für jeden Einsatzweck die richtige Gitarre zur Hand habe, klaro, dann brauche ich auch keine Variax.
Wenn das aber nicht möglich ist, und ich bin auf wenige Gitarren reduziert, möchte aber trotzdem eine grosse Vielzahl an Sounds zur Verfügung haben, dann kommt die Variax schon gut sehr gut weg muß ich sagen.
Zur Verarbeitungsqualität nochmal, ich finde die Gitarre wirklich gut verarbeitet, was meiner Meinung nach unter schlechte Verarbeitunsqualität fallen würde ist folgendes:
*) scharfkantige Teile, überstehende Bünde
*) wackelige Teile
*) lose oder sehr leichtgängige Regler
*) Schlechte Bundabrichtung
*) schlechter Sattel (zb schief, (zu hoch oder zu tief gekerbt)
*) Mechaniken die sich billig anfühlen.
*) irgendwelche Teile an der Gitarre die mitresonieren
*) Teile die übstehen oder nicht bündig gefräst wurden
*) grobe und auf den ersten Blick offensichtliche Fehler im Lack
*) Fehler in der Elektronik, zb. Erdung zur Brücke nicht angelötet, etc
*) irgendwelche Fehler die die Stimmstablität oder Bespielbarkeit beeinflussen
keine dieser oben angeführten Punkte trifft auf diese Variax zu
Wenn ich mir die Gitarre ansehe, dann habe ich auch erstmals gar nicht die von Bastard3 angeführten Lackunsauberkeiten gesehen, also ich sie gestern mal gegen die Sonne gerichtet habe, und ganz genau, wie mit der Lupe angesehen, habe ich natürlich diese beschriebenen Unsauberkeiten im Lack entdeckt, aber ich mußte shcon sehr genau darauf achten, wie gesagt, die ersten Tage ist mir das gar nicht mal aufgefallen.
Wenn man sich die Gitarre sehr genau ansieht, sieht man dann noch die ein oder andere Unsauberkeit, zb. einen ganz kleinen Schwarzen Punkt im Gold, der Überlackiert wurde, oder das hier:
Wir dürfen auch nicht vergessen das wir hier ein B-STock Instrument zum testen bekommen haben, das schon im Preis reduziert ist, da sehe ich gern über so kleine Unsauberkeiten in der Lackierung gerne hinweg WENN keine er oa. Mängel (Liste) vorhanden sind.
Ansonsten finde ich vom Gefühl her, wenn ich die Gitarre in die Hand nehme, das sie schon ein wertiges Instrument ist, man kann ja Qualität nie auf eine Marke runterbrechen, aber das wird ja heute gerne gemacht.. es gibt sicher von jeder Marke und von jedem Instrument positive wie negative Ausreisser,.
und von der Gesamtqualität der Gitarre an sich, würde ich sie zwischen PRS SE und FGN einstufen, aber vom Gefühl und der Wertigkeit an sich, kommt sie zb nicht an meine ESP Eclipse CTM ran, die fühlt sich einfach noch besser an, kostet aber auch mehr, und hat keine Modelling Technologie inklusive.
Die Gitare kam auch schon ganz gut eingestellt zu mir an, ein klein wenig habe ich das Setup für meine Bedürfnisse noch verbessert, aber generell möchte ich zum Thema "Werkssetup" noch was loswerden.
Zum ersten ist der Begriff "Werksetup" in den meisten Fälle schon nicht richtig, die Gitaren werden in Asien oder USA gebaut und fertiggestellt, dann mittels Container verschifft und sind Wochen auf Reise,kommen zum Vertrieb, werden irgendwo gelagert, bis sie bestellt werden und dann zum Händler kommen, bzw dort dann im Geschäft zur Kundschaft oder über Internet gekauft werden.
Die Gitarre ist hier schon eine ganze Weile unterwegs, und macht sehr viele Temperaturschwankungen mit, nochdazu kann man nach so einem Weg die Saiten in die Tonne schmeissen, also ist es eigentlich die Aufgabe des Händlers, die Gitarre so spielfertig zu machen das sie der Endkunde spielen kann, also ich sehe da ganz klar Handlungsbedarf bei den Händlern, und wenn eine Gitarre nicht gut eingestellt ankommt, kann man das nicht dem Hersteller ankreiden sondern muß man wohl dem Händler in die Schuhe schiebe, das ist zumindest meine Meinung.
Alle Gitarren die ich im Internet gekauft habe, hatten meist ein suboptimales Setup, leider.. die Einzige Ausnahmen sind die gebrauchten Gitarren die ich von Gregor Hilden gekauft habe, die hatten jeweils immer einen neuen Saitensatz in der Stärke meiner Wahl aufgespannt und waren TOP eingestellt.
Auch wenn ich bei meinem Stammladen in Freilassing kaufe, wird jede Gitarre vom Alex (Gitarrenbauer vorort der die Service und Einstellarbeiten an den Instrumenten macht) exakt auf meine Bedürfnisse und Wünsche hin perfekt eingestellt.
Also wenn das Setup von Haus aus nicht gut ist, ist nicht unbedingt der Hersteller dran schuld
so, zurück zur Variax,
Die Musik die wir machen ist ist zwischen Pop und Hardrock angesielt, hin und wieder dreheich auch mal das Gain Poti nach oben und es gibt was härteres auf die Ohren, aber das nur zum Spass. (gar nichts am Hut habe ich mit Djent, progressive und Co).
Im Bereich Clean / Semiclean und Klassischer Zerre klingt die Variax auch recht natürlich, aber gerade, wenn man doch mehr Zerre reinhaut und dann viel abgedämpfte Noten spielt, hört man gerne, wie auch Laxflow geschrieben hat, so eine Art "Honk" raus, und die gedämpften Noten haben nicht so den OOOMPH im Tiefbassereich der so anschiebt, sondern das klingt etwas flacher und nach Plastik, aber auch hier gilt auch ausprobieren, das Les Paul Modell hat mir beim Highgain weniger gut gefallen, also wie zb da Special Modell, das kommt da schon etwas besser rüber.
Und dann gibts ja auch noch das Workbench Programm das wird ein Kapitel für sich.
Ich find so ein Userreviews, wie sie hier im Board geschrieben werden, auch tausendmal interessante als ein, von einem bezahltem Redakteur, verfasster Artikel in G&B, Bonedo, Amazona oder wie sie sonst so alle heissen..
Die Zielsetzung für so eine Wandergitarrentest ist nicht die, das jeder schreibt wie toll die Gitarre ist. dafür gibts ja eh die bezahlten Redakteure , sondern das wir Tester hier wirklich die Möglichkeit haben das Instrument so zu beschreiben wie wir es sehen, und nichts beschönigen oder schönreden müssen.
Allerdings ist die Erwartungshaltung schon die das man sich mit dem Instrument auch befasset und seine Eindrücke demenstprechend präsentiert und schildert.
Klar ist natürlich auch, jeder fasst ein Instrument anders auf, und was für den einen ein Mangel ist, muß noch lange nicht für den nächsten einer sein.
Deshalb versuche ich auch etwas mehr zu schreiben, und auch aufs runderhum etwas einzugehen, damit ihr euch ein bessers Bild davon machen könnt wie ich das empfinde, und ob ihr vielleicht ähnlich, oder auch ganz anders darüber denkt.
hier noch ein Foto:
Viele Grüsse
Chris
PS: nach den 2 Proben und etwas herumspielen am Montag zeigt die Akkuanzeige noch 3 von 4 Punkten an