Wäre schade wenn diese Simulationsbank am ende das Fazit bekommt "Spielt es (...) direkt ins Mischpult", das wäre mMn der komplett falsche Ansatzt.
Für mich ist das nicht nur kein falscher sondern mit Abstand der beste Ansatz. Ich spiele schon seit Jahren direkt in den Mischer und über die PA. Und allen Unkenrufen der Vintagefetischisten zum Trotz, bin ich mit meinem Sound total zufrieden.
Dank der bahnbrechenden digitalen Revolution von Line6 bin ich seit der Jahrtausendwende nicht mehr auf Röhrenamps & Acoustic Amps und - was in diesem Thread diskutiert wird - neuerdings vielleicht sogar nicht mal mehr auf unterschiedliche Gitarrenmodelle angewiesen.
Ein herzliches Dankeschön an die Leute von Line6, die genialen Sound für echt kleines Geld möglich machen.
Über die PA krieg ich den E-Gitarrensound über Emulation und die Steelstring direkt ohne störende Beilagescheibe (=Amp) sehr gut in den Bandmix eingebunden und erspar mir diverse Amps und die ganze Palette an Tretminen. Nachdem ich gerne zwischen Fender Bassman, VOX AC30, Marshall Plexi, Marsall JCM800 und Hiwatt 100 switche, sind die POD Simulationen ein sehr preiswerter, effizienter und platzsparender Lösungsweg. Wenn es jetzt überzeugend auch noch Les Paul, Strat, Nylonstring und Western in einem gibt, sehe ich künftig wenig Notwendigkeit, mich mit Altlasten des vergangenen Jahrtausends herumzuschlagen.
Eine PA ist wesentlich günstiger als all die Amps und Gitarren zusammen und als Band benötigt man sowieso eine Lösung, um den Gesang lautstärketechnisch sauber und klar über die 1.000 & 1 Insellösungen der Instrumentalisten zu bringen.
Wahrscheinlich liegt meine Einstellung auch daran, dass ich neben Gitarre auch Bass spiele und vor allem auch singe. Der Gesang ist für mich immer am wichtigsten und die PA bringt mir damit nochmals einen direkten Vorteil: optimales Abmischen zwischen Vocals und Instrumenten.
Coole Sounds sind eine Frage der eigenen Kreativität, des persönlichen Geschmacks und der Fähigkeit, aus dem was man hat was Cooles zu machen. Und keine Konsequenz aus vermeintlich einzigartigem Equipment, mit dem die Helden im letzten Jahrtausend auskommen mussten. Gerade die würden heute mMn auch mit den digitalen Möglichkeiten experimentiert. Die wurden nicht zu wegweisenden Vorbildern, weil sie sich mit den verfügbaren Möglichkeiten und Sounds der Vergangenheit aufgehalten haben.
Wobei die Modulation des Gitarrenmodells ja nicht zwangsweise aus der Gitarre kommen muss, wie man beispielsweise auch an Al Di Meola, Sting & Co mit dem Roland VG-8 und seinen Nachfolgemodellen sehr eindrucksvoll sieht.
In diesem Sinne: Danke den neuen und sehr aufschlussreichen Einsichten von
exoslime, die dem Thema hier für meinen Geschmack eine interessante Note verliehen haben.
Ich bin ja mal gespannt wie die gemodelten Akustiksounds der Wandergitarren über einen Akustikgitarren-Amp bzw. Fullrange-System klingen. Also lasst mal hören.
Letztendlich würde ich aber schon erwarten, dass diese Sounds auch über den E-Gtarren-Verstärker ordentlich klingen sollten, sonst habe ich den Vorteil keine Akustikgitarre mit zur Probe oder Gig nehmen zu müssen, durch den Nachteil einen Akustikgitarren-Verstärker zu kaufen und mitnehmen oder für einen zweiten Signalweg sorgen zu müssen, wieder relativiert. Just my two cents.
Wie soll das gehen?
Nachem ein modulierter Akustiksound primär authentisch nach einer echten Akustikgitarre klingen soll und eine Akustikgitarre über einen E-Gitarrenverstärker nun mal nicht gut klingt ... wie soll dann die Simulation plötzlich beides können? Authentisch nach Akustikgitarre und gut über einen E-Gitarrenverstärker?
Die Quadratur des Kreises?