Les Pauls und mein Problem damit

  • Ersteller Don Joe
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Ich versuche mich mal mit einer möglichen Erklärungen:

Die Art der Musik, die man mit Paulas typischerweise spielt und wie man sie spielt, ist anders. Da Du aber immer "Strat Licks" gewöhnt bist, die aber auf der Paula nicht den selben Charme entwickeln, wie auf der Strat, kommt es vielleicht genau zu dieser Sackgasse. Hier ein Beispiel: Ein richtig cooles oberknackig rauhes Funk Riff auf der Strat. Ja kann man auch auf ner Paula (wir reden hier von einer mit Humbuckern, daher jetzt nicht gleich sagen "Jaaaaaaa, aber mit P90....und so") spielen, aber das entwickelt nicht diesen treibenden Rythmus, der den Charme eines Funk Licks ausmacht, weil eine Paula eben weniger spritzig und knackig daher kommt, als eine Strat. Ja ist mir klar, einige hier im Board finden ihre Paulas sehr wohl spritzig und knackig, das ist auch ok so. Aber es geht hier immer um den Vergleich zur Strat und da ist nun mal das Verhältnis so wie beschrieben bis auf ganz wenige Ausnahmen (zB einige Original 60er Paulas, aber wer hat wo was....?). Wenn ich mit dieser Hypothese richtig liegen würde, wäre eine Möglichkeit, dass Du Dir mal einige typische Les Paul Licks anhörst und die nachspielst. Alte ZZ Top Klassiker wie La Grange oder Tush sind da gut geeignet. Ein Lick, das ich liebe und das auf Strat mir nicht so gut gefällt ist so etwas hier:


oder so was:
 
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Eine tolle Erklärung, wie ich finde.:great:

Die sich aber wieder etwas relativiert, sobald eine HSS-Strat ins Spiel kommt.

In meinem Fall ist es hauptsächlich die Haptik des Instruments.
Natürlich kann ich auch alles auf einer Les Paul spielen, aber der Wohlfühlcharrakter ist erstmal nicht vorhanden...
:hat:
 
Es ist vielleicht wie mit einem guten Wein: "Nur der Kenner kann ihn wirklich geniessen..."

Das meine ich sowohl für die Stratocaster-, als auch für die Les Paul Kenner.
:hat:
 
ich mag bier.
 
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Bier ist für Telecaster.:-D
 
mei, tele ist offtopic.
 
Och, schade, hab gerade ein 6-Pack offen

:prost:
Prost!
 
Super erklärung, kann ich mir vorstellen!
Andererseits hab ich heute beim Thomann diese Tele mit Mahagonibody, Set Neck und HH gespielt, und fand die total geil... :confused:
 
-On Topic-

Es gibt eine kleine Geschichte zu mir:

16 Jahre alt, Akkustik-Gitarrenunterricht noch nicht lange her, erste E-Gitte Luxor Japan Strat in weiß, erste Band Rockn-Roll und Blues.

Junge SPD, öffentliche Parteiveranstaltung, Fest im Saal.
Wir, also unsere Band auch anwesend, da meist geile Schnitten rumliefen und Profi-Rock Band auf der Bühne.

Haben uns etwas Mut angetrunken, da wir die Profi-Band fragen wollten, ob wir zur fortgeschrittenen Stunde auch etwas darbieten dürften. Hat auch geklappt.

Nachdem ich den Lead-Gitarristen (der später auch mein E-Gitarrenlehrer wurde ) fragte, ob ich mir seine Fender (schöne Jaguar) ausleihen dürfe, verneinte er dies, und drückte mir aus dem Koffer eine wunderschöne weinrote Hoyer Les Paul in die Hand.:eek:

Nachdem unser Schlagzeuger angezählt hatte, spielten wir einen eigenen Rockn' Roll, und danach Jumpin' Jack Flash.

Ich kann Euch sagen, so aufgeregt, wie ich war, und das 'unbekannte' Instrument...
Habe noch nie mit einer Gitarre so kämpfen müssen, um mich nicht zu blamieren, wie mit dieser Hoyer, obwohl top Saitenlage usw. (ich fand mich grottenschlecht)
Ich habe den stürmischen Applaus des Publikums gar nicht mehr gehört, oder bemerkt, da ich fluchtartig an die frische Luft bin danach.

Zum Ende des Abends kam der Lead-Gitarrist auf mich zu und meinte: "Toller Song der Rockn' Roll, schönes Solo! Ich könnte Dir Unterricht geben, wenn Du möchtest, wohne ein paar Häuser weiter."

Könnt Ihr Euch vorstellen, wie ich mich gefühlt habe? :juhuu:

:hat:

Edit: Das spielte in den 70ern.
 
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Ich hab auch gute 25 Jahre nur Fender(-type) Gitarren gespielt, zwischendurch mal ne Tokai LP -kam da irgendwie nicht mit zurecht, dann mal ne Tele -dummerweise verkauft, heute hätte ich gerne mal wieder eine, und dann vor etwas über 2 Jahren nochmal ner LP ne Chance gegeben (Firma Vintage, V100 Icon), mittlerweile hab ich da 2 Stück von und michdran gewöhnt.

Die LP ist halt einfach schon haptisch ganz anders als ne wie auch immer geartete (Power)-Strat, die kurze Mensur, dadurch weniger kraftaufwand beim Greifen und Benden und vor allem, der Ton ist SOFORT da und steht wie ne 1, wo bei ner Strat erst der Attack und dann der Ton kommt und man kämpfen muss um den Ton.

Mittlerweile wechsel ich flüssig zwischen den Typen, hat aber gedauert.

Die LPs spiel ich heute fast öfter als die Strats, eben weil der Ton eher steht etc. Werd wohl langsam alt............................
 
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Die LPs spiel ich heute fast öfter als die Strats, eben weil der Ton eher steht etc. Werd wohl langsam alt............................
Ha, ha, der war gut! :D

Ja, wenn ich wieder flüssig bin, kaufe ich mir als erstes ne Tele (hatte ich noch nie) und dann ne LP.

Man wird alt, wie ne Kuh und lernt immer dazu..., wer hat den Ball?;)
:hat:
 
Mein Problem mit Les Pauls ist, dass ich nicht viel genug Kohlen habe, um mir alle die zu leisten, die ich gerne hätte... :-(

:-D
 
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Na, so ne Offenbarung ist das auch nicht, mit den LP's.

Sagt ein Strat-Jünger, äh, älter. :D
:hat:
 
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Ja, wenn ich wieder flüssig bin, kaufe ich mir als erstes ne Tele (hatte ich noch nie) und dann ne LP.
Kauf dir ne Harley Benton für 160, hab gestern wieder eine gespielt, die sind für das Geld super!
 
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Ich finde den höhen Unterschied der Stege und Saiten am Ende beider Gitarren sehr unterschiedlich.
Die Haltung der rechten Hand an der Bridge und auch vom Plektrum ist daher unterschiedlich.
Ich bevorzuge LP, SG und Gitarren mit ähnlichen Stegen. Bei Fender is alles extrem niedrig und die Brücke mag ich irgendwie nicht.
Eigentlich ist das ja ein Vorteil bei Fender aber wenn man mit einer LP angefangen hat ist das halt Gewohnheit.

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Ich spiele seit Jahren schon Godin Gitarren, vor allem aufgrund ihrer Vielseitigkeit.
Als ich seinerzeit anfing mit dem ganzen Musikkrempel, war ich schon ziemlicher Fan der Les Paul, vor allem durch Jimmy Page, Joe Perry und Slash.
Mein Cousin, der zeitgleich zusammen mit mir startete (meine erste Gitarre war eine Eko SG, er hatte eine Musima Les Paul), das war so Anfang der Neunziger, kaufte sich ein paar Jahre später eine Epiphone Les Paul in Sunburst - sah schon ziemlich cool aus, spielte sich auch gut. Allerdings war´s eben nicht das Original.

Die Jahre verflogen, ich kaufte mir auch irgendwann eine Epiphone (eine der ersten, ziemlich cooles Ding!), eine Fender Stratocaster, verschiedene Ibanezes, ´ne Gibson SG und so weiter, ihr kennt das ja. Allerdings stolperte ich immer wieder über die Gibson Les Paul, ich weiß nicht, was das ist, aber sie ging mir seit damals nicht mehr aus dem Kopf. Und es war ein bestimmtes Modell (bzw. die Lackierung!), die 59er Joe Perry, die Slash vor der Kapelle in November Rain spielt.

Und gerade, als ich dachte, ich bräuchte keine weiteren Gitarren mehr, stoße ich auf ein Angebot bei ebay. Eine Les Paul Deluxe von 1976. Das war wohl Liebe auf den ersten Blick. Der Verkäufer wohnte im Prinzip um die Ecke, ich fuhr hin, testete sie, ein paar Tage später war sie mein - YEAHEAH!!!

Und das ist der eigentliche Grund meines Posts: die Les Paul hat Mini-Humbucker, die schon sehr glasig klingen, längst nicht so dick wie es bei Standard-Humbuckern der Fall ist. Könnte deswegen auch soundlich Fenderspieler reizen! Sie ist schon ziemlich funky - und die Saitenlage ist ein Traum, hätte ich auch nicht gedacht ;)

Seit sie hier ist, löst sie die anderen ab, das ist schon ziemlich krass, hätte ich nie gedacht.

Hier noch ein Bild von ihr:

1976.JPG


Schönen Sonntag noch!

Greetz,

Blake
 
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Ich finde den höhen Unterschied der Stege und Saiten am Ende beider Gitarren sehr unterschiedlich. Die Haltung der rechten Hand an der Bridge und auch vom Plektrum ist daher unterschiedlich. Ich bevorzuge LP, SG und Gitarren mit ähnlichen Stegen.

Geht mir auch so. Die Traumgitarre meiner Jugend war immer die Strat (wegen Gilmour, Jimi, Knopfler etc.) und sowas hat man dann sein Leben lang immer im Hinterkopf ... Aber leider werde ich bis heute nicht warm mit der Anschlagsposition der rechten Hand, die sich aus den flach über den Korpus laufenden Saiten und der langen Mensur bei Fender-artigen Gitarren. Man kann sich daran gewöhnen, klar, habe ich nach einer Pause dann aber wieder was Gibson-artiges in der Hand, fühle ich mich direkt zu Hause.

Mit Aussagen wie "bei einer Fender muss man um jeden Ton kämpfen, eine Gibson spielt sich von selbst" kann ich allerdings nichts anfangen. Ein hochwertige, gut eingestellte Strat spielt sich für mein Empfinden genauso leicht oder schwer wie eine Les Paul. Beim Endergebnis (das, was aus dem Lautsprecher kommt ...) spielt letztlich auch der eingestellte (!) Amp-Sound und dessen Response auf das Spiel eine wichtige Rolle.
 
Kauf dir ne Harley Benton für 160, hab gestern wieder eine gespielt, die sind für das Geld super!

Kann ich auch bestätigen, hab mal das damalige Topmodell (die gelbe LP für 249€) ausprobiert. Solides Gerät, die Humbucker von Wilkinson waren auch nicht so schlecht. So ein richtiges haben-wollen-Gefühl hat sich aber nicht eingestellt.
 
Bin ebenfalls Strat- und Paula-Besitzer.
Beide Gitarren sind sehr verschieden und haben ihre Daseinsberechtigung in ihren jeweiligen Domänen.
Rainbow auf ner Les Paul klingt genauso komisch wie Led Zeppelin auf ner Strat.

Ich liebe meine Paula, ich habe selten eine Gitarre mit so hammerhartem Sustain gespielt. Selbst die Customs unterscheiden sich da nochmal stark.
Auch ohne Amp ist das eine Wucht, wie der ganze Korpus vibriert.

Das einzige, was mich an der Les Paul ein bisschen stört, ist, dass ich immer den Korpus ein wenig einklemmen muss, wenn ich im Sitzen spiele, damit sie nicht nach hinten weg kippt. Besonders wenn ich am PC sitze und mit der rechten Hand ab und zu die Maus bedienen muss, ist da immer Vorsicht geboten. Meine Strat ist da besser ausbalanciert.
Meine Paula lege ich auch immer in den Koffer, weil ich Angst vor einem Halsbruch habe. Wenn ich Fotos von an Verstärkern angelehnten Gitarren sehe, zieht sich immer alles in mir zusammen :D

Über solche Dinge wie Mensur, Kopflastigkeit, Sustain, Sound oder Pickups kann ich übrigens gerne diskutierern, ich muss allerdings zugeben, dass ich bei den Worten "die inspiriert mich nicht so" etwas mit den Augen rollen musste.
 
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