also ich werd mich jetzt erst mal mit Goethes Farbenlehre und der additiven Farbmischung auseinander setzen... und dann mal mit Audio-Spektrumanalyzer und Farbspektralphotometer der ganzen Sache mal versuchen auf den Grund zu gehen.
Und dann mal gleich die 'Psycho-Akustisch durchstimmbare Lavalampe (PAL)' zum Patent anmelden...
Hi pico und die weiteren wahrhaft Interessierten,
wie ich schon unter
Punkt 6 schrob, wird die Farbe der Lavalampe im allgemeinen überschätzt.
Dies bleibt auch weiterhin wahr und folgt der aufgeweckten Frage von Dr. Humbucker, die er auf dem Kongreß
"Aufnehmen im Kosmos und anderswo - welche Rolle spielen feinstoffliche Einflüße?" anläßlich des Referates von Dr. Feinbein: "Auswirkungen von Farben auf die Akustik" stellte, nämlich:
"Seit wann können Interferenzen sehen?".
Ich kann die sich anschließende Diskussion hier natürlich nur gekürzt wiedergeben, aber vielleicht die sich
grundsätzlich unterscheidenden Positionen repetieren:
Die Gruppe um Feinbein et al. bezieht die grundsätzliche Position, dass -
weil Farbe und Töne grundsätzlich Schwingungen seien - Fabe und Töne sich eben auch gegenseitig beieinflussen können, vergleichbar mit den Determinanten Wärme und Geschmack.
Beide seien
nicht direkt miteinander verbunden, in ihrer Wirkung aber schon. Ein grundsätzlich sehr leckeres Chilli verliere stark an Geschmack, wenn es schon sehr abgekühlt und kaum noch handwarm sei. Davon können man sich übrigens jederzeit im Foyer des Kongresses überzeugen.
Bei Farbe und Ton sei dieser Zusammenhang aber noch zu untersuchen und dazu bedarf es vermutlich in den
Eintritt der feinstofflichen Ebenen.
Die Gruppe von Dr. Humbucker hält diese Position für "semiwissenschaftliches Hintergrundrauschen", für
empirisch irrelevant und ähnlich überprüfbar wie die Frage, ob es Gott gäbe und "ob sein Bart lang oder kurz sei".
Bezogen auf das Chilli bemerkte er, dass dies schon zu wenig "hot" sei - dies aber an der unzureichenden Verwendung von Chilli und tabasco liege. Ein erhitztes Chilli wäre in erster Linie heiß und könne einem den Gaumen verbrennen - aber interessanter schmecken würde es dadurch unter keinen Umständen. Wer sich davon überzeugen möchte, könne sich gerne Tabasco ausleihen, den er aus diversen Gründen immer bei sich trage.
Eine Reihe von Wissenschaftlern anderer Provinence - insbesondere Philosophen und Wahrnehmungspsychologen - bezogen eine interessante dritte Position. Da der Mensch als "multi-channel"-Wahrnehmungswesen auf die Welt komme und auch so agiere, stünden
für ihn alle Sinnesreize in Verbindung und verdichteten sich im "Empfinden" bzw. der "Wahrnehmung" als socher.
Auch völlig getrennt voneinander stehende Quellen und Ursachen wie Farbe und Ton bzw. Geschmack und Wärme
würden in der subjektiven Wahrnehmung für den wahrnehmenden Menschen vermengt und verdichtet.
Demzufolge würde es einen wesentlichen Unterschied machen, ob man beispielsweise Lavalampen einsetzte, wenn die Musiker die Augen auf oder geschlossen haben. Im ersteren Fall würde sich vermutlich eine Änderung ergeben, im zweiten Fall vermutlich nicht. Die Vorliebe von Menschen, die psychodelische Musik hörten, für ein vehementes Auskosten des gesamten Farbspektrums mit sich überlagernden und abfolgenden Sequenzen, die der Berechenbarkeit spotten, spräche hier Bände.
Die hardcore Physik-Akustiker um Baselhoff und Scheinbart verwiesen darauf, dass sich die Zusammensetzung der Materie innerhalb der Lavalampen durch die unterschiedlichen Eigenschaften der beigefügten Pigmente auch ändere.
Dies sei die wahrhafte Bedingung, die man näher untersuchen müsse, um weiterzukommen. Es sei bekannt, dass beispielsweise gelbe Pigmente zu einer Milderung der tiefen Frequenzen beitrage und dadurch nahezu "kompressorische, warmfilternde" Eigenschaften besäße.
Hat jemand eine Ahnung inwieweit Fremdlicht Einflüße dabei zu beachten sind?
Kommt es da auch zu Kammfiltereffekten?
Spielt die Wandfarbe und/bzw. die Reflexionsfähigkeit der Wandoberfläche eine Rolle?
Muß man vielleicht hier auch mit geeigneten Reflektoren, Diffusoren etc. arbeiten?
Die
neuesten Forschungen auf diesem Gebiet ergeben, dass einerseits ein völlig schwarzer, abgedichteter Raum akustisch am neutralsten ist, andererseits die Musiker in einen Zustand der Letarghie versetzen, der eigentlich nur dem Blues zu Gute käme.
In Anbetracht dessen gehen neue Forschungsfragen in die Richtung, ob es möglich sei - ähnlich den "blue rooms" in der Filmindustrie - auch "dark rooms" zu schaffen, die dann für die Musiker per Filmeinspielungen farblich passend gestaltet werden können, ohne die akustik-hemmenden Einflüße von Farben in Kauf nehmen zu müssen.
Dies hätte natürlich auch andere Vorteile wie
Helmuth "insufficance" Pearl von den "magic mushroom studios" beleuchtet. "Für uns ist es ein wirkliches Problem, unsere Studios besser auszulasten, wenn wir jedesmal nach einer psycholdelic-Aufname die Sofas, Lavalampen, Kawumms und woodstock-Poster von den Wänden reißen müssen, die Flokatis rausschaffen und diesen penetranten Geruch der Räucherstäbchen rauskriegen müssen, um dann danach zwei Kühlschränke mit Bier, genügend Whiskey, metal-Schlampen und Kondome zu beschaffen, weil ne heavy-metal-Band Aufnahmen machen will. Das bedeutet kostbaren Zeitverlust, den uns niemand bezahlt. Eigentlich muss man das alles nur simulieren, weil bis auf das Bier sowie nix angerührt wird, aber da sein muss, weil diese Mukker sich sonst nicht wohlfühlen ...".
Welche Rolle spielt die Form der Lampe?
Eine der wichtigsten Fragen, die allerdings auch schnell beantwortet werden kann:
Die Form hat eine einzige Funktion zu gewährleisten: dass die Lava gut fließen kann.
Bis auf die innovative Form der Wellenbewegung in einem länglichen Aquarium bleibt da nur die klassische Hochform: entweder als Doppel-Vase oder als Zylinder.
Vielleicht kann man da ja auch eine neue Dienstleistung draus machen: 'Laser vermessene Positions- und Raum-Optimierung Ihrer Studio-Lavalampe(n)'
Ähnlich der schon bestehenden Computer-Simulationsprogramme bezüglich der akustischen Eigenschaften von Räumen zu deren besserer Planung wäre hier tatsächlich Neuland zu gewinnen und ein gutes Stück Geld zu machen.
Allerdings müssten dazu die wesentlichen Faktoren in ihrer Wirkung qualitativ und quantitativ bekannt sein, um seriöse Lösungen zu entwickeln und markfähig zu machen.
Eine schnellere Möglichkeit haben aber auch hier die oben erwähnten Wahrnehmungspsychologen entwickelt.
Da es eh um subjektive Eindrücke geht, die gar nicht objektiv vorhanden sind, reicht der einfache Placebo-Effekt aus, um die gewünschte Wirkung zu erzielen:
Es geht also darum, ein Gerät zu entwickeln, das "mächtig gewaltig" aussieht, sehr viele blinkende Lämpchen, Kurven und Schaubilder hat und Planskizzen auswirft und ständig beeindruckende, aber sinnlose Auswertungen ausspuckt, um in den Augen der zahlenden Kundschaft, das zu bewirken, was sie haben will: Das Gefühl, das gerade Beste und Innovativste ergattert zu haben, das man für Geld kaufen kann.
Prof. Dr. K. H. Schettelbaum nennt dies den "Orion-Effekt": die Kommandozentrale eines Raumschiffes muss nur beeindrucken und mächtig vor sich hinblinken und davor müssen Menschen mit spacigen Kostümen sitzen, die ernsthafte Kompetenz ausstrahlen und völligen Blödsinn in pseudo-wissenschaftlichen Formeln äußern müssen. Weiterentwickelt wurde dieser Effekt als "Enterprise-Kontinuum" und gilt seither als Standard in der Glaubwürdigkeitsdebatte um die Herstellung von Science-Fiktion-Produktionen.
Weiterhin ist darauf zu achten, dass diese Instrumente möglichst wenig kosten, aber gut aussehen.
x-Riff