Ich habe mir auch vor einiger Zeit einen Laney Lionheart L5t Combo gekauft und hinterlasse für die Nachwelt mal kurz meine Eindrücke von diesem schönen Stück britischer Ingenieurskunst
Ausstattung und Optik: Sein eingenständiges Äusseres war das erste was mir beim Lionheart ins Auge gesprungen ist. Der blaue Bezug und der braune Stoff vor dem Lautsprecher sehen einfach gut aus und machen auch in einem normalen Wohnumfeld eine ganze gute Figur. Was sich für mich als extrem brauchbar erwiesen hat, ist der Bügel mit dem man die Box schräg stellen kann. Ich bin immer wieder überrascht wie sehr sich der Klang nur durch dieses Feature verändert.
Klang clean: Der Klang ist sowohl clean als auch verzerrt genau das, was ich gesucht habe. Clean gibt er genau das wieder raus, was ich rein gebe versehen mit einer angenehmen Wärme, d.h ohne scharfe Spitzen in den Hochtönen. Der Bassbereich ist relativ stark ausgeprägt, so dass ich hier manchmal ein wenig mit dem Bass-Regler gegensteuere. Aber auch hier spielt es eine große Rolle wie der Lionheart aufgestellt ist: Auf dem Boden, auf einem Schrank in Brusthöhe, mit oder ohne Bügel.
Klang verzerrt: Ich hatte schon einige bekannte Overdrive-Pedale hier im Haus, Box of Rock, Zen-Drive, Tubescreamer, OCD. Die klangen auch alle recht gut, aber die harmonische, ausgeglichene Zerre des Lionhearts erreicht keines der Pedale. Das Zen ist gut für Solo-Spiel, aber mir sonst zu komprimiert, die BoR ist im Bassbereich zu schwammig, das OCD etwas zu kratzig. Was mir auch sehr beim Lionheart entgegenkommt, ist dass man den Lionheart exakt so einstellen kann, dass der Klang genau an der Grenze zwischen clean und verzerrt ist: Wenn man Akkorde spielt, fängt es schön leicht an zu verzerren, wenn ich einzelne Saiten spiele ist es gerade noch clean.
Fazit: Seit ich diesen Amp habe, möchte ich mich selbst als "partiell von G.A.S. geheilt" bezeichnen
D.h. wenigstens im Amp-Bereich ist, seitdem ich den Lionheart habe, Ruhe, da er alle Anforderungen, die ich an einen Zu-Hause-Amp habe, erfüllt.