Vor nem halben Jahr hätte ich mich auch auf die Seite der VD-Gegner gestellt, ganz klar...
Mittlerweile, nach dem Besuch der einschlägigen Konzerte (Hell On Earth z.B.
) muss ich sagen, dass mir eigentlich mehr Schaden bis jetzt durch Metaller zugefügt wurde (Ja, Slayer-Shirt/Kutte, lange Haare), auf den HC-Konzis bin ich
nicht einmal auch nur annähernd gefallen, das ganze lief routiniert und koordiniert ab, riesige Circle-Pits, Wall Of Death, Violent Dancing. Wenn jemand hingefallen ist, waren eigentlich sofort alle daran bemüht, dass Dir aufgeholfen wird, im Circle Pit bist du gar nicht erst hingefallen, weil du geradezu mitgeschwommen bist.
Ich würde mich nicht als Violent Dancer bezeichnen, aber mal Hand aufs Herz: Wenn so ein richtig schöner Breakdown kommt, dann läuft das schon mal bei mir... In The Arms Of Perdition von Despised Icon.
In diesem Punkt kann ich mich nur vollkommen Lasse anschließen, man kann sehr wohl aufpassen und darauf achten, was in der näheren Umgebung passiert und ich bin da auch sehr, sehr vorsichtig. Wie er schon schrieb, wenn kein Platz dazu ist, lasse ich es einfach sein! Ganz einfache Rechnung.
Brutal Assault 2007: Eigentlich das komplette Gegenteil. Malevolent Creation stehen auf der Bühne und ich in der ersten Reihe. Das Konzert in Ruhe ansehen konnte ich mir nicht, weil hinter mir ein ziemlich heftiger Pogo von 2m-Wikingern (sorry, aber das Bild ist zu passend.
) abging. Da wurde niemandem aufgeholfen. Ich selbst wurde auch dauernd in den Wellenbrecher gedrückt, dass es mir die Luft aus den Lungen gepresst hat. Selbes Festival, Dying Fetus spielen, der Pit ist noch heftiger, auch weil die Recken um John Gallagher selbst dazu aufgerufen haben. Sind es tatsächlich also nur die Wald-und-Wiesen-Bollos, die die zahlenden Gäste stören?
Auch hier hat Lasse wieder recht: man sollte langsam mal mit den Pauschalisierungen aufhören, sei es hier im Forum, als auch in der Konzerthalle. Nicht alle VD-Dudes sind rücksichtslose Vollpfosten, genauso wenig wie alle trven Metaller stinkende Neanderthaler sind.
Leute, wir gehen
alle auf solche Konzerte, weil wir auf harte Rock-und-Beat-Musik stehen. Ich hätte bei Opeth oder Porcupine Tree auch keinen Bock auf Mosh-Pit, aber das erkläre ich doch nicht gleich zur Hausordnung des Konzertsaals? Solange niemand gestört wird, ist das doch in Ordnung. (Ja ok, das ist ja jetzt Inhalt der Diskussion.
)
Ich selbst kann nur noch wiederholen, dass ich bis jetzt die schlechtesten Erfahrungen nur auf extremen Metal-Konzerten gemacht habe und selbst da habe ich doch immer noch die Möglichkeit genutzt, mich nach hinten zu stellen, beim Mischer ist der Sound eh der beste, da kann ich auch viel mehr die Musik genießen.
Auf die Frage, wer nun nach hinten zu gehen hat und wer nicht, kann man auch keine pauschale Antwort geben. Fakt ist, dass für alle der Raum gegeben sein muss, die Musik zu genießen, zu bestimmen, wie das nun zu geschehen hat find ich anmaßend und elitär, sorry. Manch einer steht da und ist einfach nur anwesend, den VDler ziehts in den Pit, wieder andere liegen besoffen in der Gegend (zugegeben, anders könnte ich mir Manowar auch nicht geben.
) Traditionell (gibts da nicht sogar ein Zitat von Scott Ian aus den 80ern?..."Can you mosh in circle?" ... oder so) ist halt vor der Bühne die Action, nur so kann ich mir erklären, dass das heute noch die Norm ist. Ich als aktiver Musiker würde am liebsten vor der Bühne auch die Meute abgehen sehen, als die Musikerpolizei, die mir die ganze Zeit auf meine schönen Bassistenhände schaut. Aber dies vorschreiben kann und will ich eben nicht.
Ich wünsche mir für die Zukunft auch mehr Rücksicht, zum einen, dass auch der letzte Bollo mal etwas zur Vernunft kommt (apropos: Auf welche Metal-Konzerte geht ihr, dass ihr solche Beatdown-Typen trefft, wie in den geposteten Videos?! Also jetzt mal völig wertungsfrei, ich treffe solche Menschen echt nur auf XY-Core Konzerten...) und zum anderen auch die Wikingerfraktion (sorry, Dude
) mal Rucksackträger zu akzeptieren lernen.
Hoffentlich konnte ich sinnvoll zur Diskussion beitragen.
Gruesse,
Franco