Wie üblich geht hier wieder einmal die Diskussion über eigene Musik vs. Covern los, vor allem mit Wertung
Man beachte, dass es auch bei Covermucke Unterschiede gibt. Reine Tanzmucker müssen sich über bezahlte Auftrittsmöglichkeiten weniger Gedanken machen, zumindest wenn sie ausreichend gut sind. ich weiß das, weil ich es seit über 25 Jahren mache. BTW: Die müssen sich auch nicht über PA Gedanken machen, weil sie sie selbst haben und auch mitbringen. Andere Cover- oder Tributebands gibt es wie Sand am Meer, hier wird es schon enger mit den bezahlten Auftritten, aber wenn sie besonders gut sind, ist auch das nicht das Thema, und die meisten haben auch nicht das Problem mit der PA, weil die vom VA gestellt wird, oder sie es selbst organisieren, und es entsprechend auf die Gage aufschlagen können. Einige haben auch hier ihre eigene PA udn fahren mal mit eigener, mal mit gestellter PA.
Bei eigener Musik ist da schon schwieriger. Man muss seine Musik verkaufen, sich seine Fans erarbeiten, um einem VA ein gewisses Maß an Sicherheit für eine lohnende Veranstaltung zu geben. D.h. man muss deutlich mehr Zugeständnisse machen, halt auch u.U. ein Kontingent der Karten im Voraus abnehmen, damit der sein Risiko für ein Verlustgeschäft minimiert.
Das wird in Zukunft noch schwieriger, wenn die GEMA Gebühren tatsächlich deutlich nach oben gehen, denn die trägt in der Regel der Veranstalter, was sein finanzielles Risiko eher erhöht. Also könnte ich mir auch vorstellen, dass hier demnächst Forderungen in Sachen Übernahme der GEMA-Gebühren auf die Bands zukommen.
Das betrifft Coverbands vermutlich mehr, weil ich schätze, dass die GEMA-Gebühren hier noch höher sind (???).
Der Sektor "Dienstleistungsmusik" (um nicht Tanzmusik sagen zu müssen) ist bekanntlich der einzige einträgliche Zweig im Semi-Pro-Bereich. Viele Musiker - ich gehöre dazu - machen das über einen Zeitraum gern, weil man wirklich gutes Geld damit verdienen kann. Aber irgendwann hat man dazu keine Lust mehr. Dann wechselt man in andere Bereiche, ob speziellere Covermusik, wo man nicht vorgegeben bekommt, was man spielen muss, oder eigene Songs, ganz egal - plötzlich lernt man das Business mal von der schwierigeren Seite kennen.
Da ist es gut, wenn man wie ich zweigleisig fahren kann, auf der einen Seite die Band, mit der man sein "Hobby" finanziert, auf der anderen Seite die Band(s) die Spaß machen. Hat ja auch den netten Nebeneffekt, dass man mit diesem "Zus
etz-Geschäft" seine zu versteuernden Einkünfte reduziert. Neulich bin ich 150km zu einem Auftritt gefahren, für den es nicht einen Cent Gage gab. Hat aber riesig Spaß gemacht
...würde ich sonst 5000EUR Equipment aus dem Keller in's Auto, auf die Bühne und wieder zurück durch die Gegend kutschieren, mir die Nacht um die Ohren schlagen for nothing?