@supertramp: Danke für den Test, war interessant!
Ich habe mit Hoya nur gute Erfahrungen gemacht und auch über B&W nur Gutes gehört:
http://www.hoyafilter.com/
bzw.
http://www.schneiderkreuznach.com/photo-imaging/produktbereiche/b-w-fotofilter/
Bei Hoya sind die Pro1 meiner Ansicht nach Preis-Leistungsmässig sehr gut. Die HD Varianten legen da nochmal zu, kosten aber auch, je nach Filterdurchmesser, schon einiges.
Allerdings würde ich, nachdem bei 2 Unfällen mit mässig teuren bis teuren Optiken beide Male nur die Filter zerstört waren, aber die Objektive beide unversehrt geblieben sind, nie wieder ein Objektiv an dem mir was liegt ohne Filter (UV/Protect) verwenden.
---
Noch zu RAW und JPG:
... Beispiel: Erste Schitour mit 'neuer' Kamera, der 500D. Beim Herumspielen zu Hause auf JPEG geschaltet und weiters den Weißabgleich auf Glühbirne. Da bin ich erst zu Hause dahinter gekommen. Wären es Rohdateien gewesen, wäre der falsche Weißabgleich absolut kein Problem gewesen, weil es ist ja nur ein Hinweis für den Konverter. So waren die Farben der Fotos aber unrettbar und ich musste alles in Schwarzweiß wandeln.
Zudem werden auch die Konverter immer besser und ich kann Fotos aus dem Jahre 2008 mit einem um 2 Generationen verbesserten Algorithmus noch einmal konvertieren lassen. In der Kamera wird es da keine Verbesserung mehr geben, zumindest bei Canon bleibt die Firmware am selben Stand, sobald die bekannten Fehler ausgemerzt sind. ...
Du hast schon recht, in dem Fall wärs schon mühsam gewesen, den falschen Weissabgleich wieder rauszubekommen.
Allerdings ist für mich und meine Anwendungen wieder das Argument, daß die Software besser wird, und man später die Rohdaten mit einem besseren Algorithmus noch besser bearbeiten kann, nur bedingt für die Entscheidung RAW oder JPG geeignet. IMHO ist das Argument, daß man "später noch was machen kann" ab einer gewissen Anzahl Bildern zumindest nicht allgemeingültig. Wer setzt sich schon hin und bearbeitet die 30.000 Bilder vom Vorjahr noch einmal nach, weil jetzt die neue Lightroom Version da ist.
Aber das war ja exakt der Punkt meines vorigen Postings: man hat die Wahl, und ich für meinen Teil lege Wert darauf das Situationsbezogen zu entscheiden.
Das Argument, das dann meistens zieht, ist "würdet Ihr eine Kamera kaufen, die nur RAW bzw. nur JPG kann". Das macht niemand, denn selbst die Freaks wollen immer noch die Wahl haben, selbst wenn XYZ die einzig glücklichmachende Methode ist.
Mir ist natürlich aufgefallen, daß man mit dieser Ansicht bei solchen Diskussionen immer ein wenig zwischen den Stühlen sitzt, denn weder die "JPG-only-", noch die "RAW-only"-Jünger verstehen das so recht,
daß für einen anderen Fotografen manchmal das eine und manchmal das andere angebracht sein kann.
Was ich mit den verschiedenen erwähnten Diskussionen gemeint habe, und ja, ich hab tatsächlich auf "Nikon vs Canon" vergessen
, war nur, daß sich relativ schnell klare Trennlinien und Kontrahenten bilden die IMHO eigentlich nicht notwendig wären.
Für mich wirds immer nur schwierig, und da nehme ich die Profis gar nicht aus, die sind oft genauso engstirnig, wenn es einem Diskutanten nicht mehr reicht, daß sein Weg für ihn/sie offenbar zum Ziel führt, sondern auch noch mal eben alle anderen bekehrt werden wollen.
... Bei RAW vs. JPEG hast du einfach: groß vs. klein, nachbearbeitung nötig und umfangreich möglich vs. fertig und nur begrenzt, je nach Kamera langsam vs. schnell und buffer schnell voll und nicht.
... aber die meisten sind einzuteilen in "hab kein Bock auf Nachbearbeitung" und alle anderen....
Das fasst den gesamten Themenkomplex perfekt zusammen!
Um noch einmal auf Miles' Beispiel zurückzukommen. Das ist ein klassisches Beispiel wo es für mich absolut einleuchtend ist, daß es das Problem mit RAW nicht gegeben hätte.
Allerdings hätte es das Problem auch nicht gegeben, wenn man die richtige Whitebalance eingestellt hätte
.
Und daß mir da jetzt keiner kommt mit "ja dafür gibts ja RAW".
IMHO muss man gewisse Dinge einfach in der Kamera beachten und richtig einstellen.
RAW bietet zwar unglaubliche Möglichkeiten, aber ganz die rundumglücklich Sache als die es oft gepriesen wird ist es auch nicht.
RAW rettet auch nichts mehr wenn:
- der Fokuspunkt falsch gesetzt ist, z.B. weil man vergessen hat die Kamera wieder aus dem manuellen Fokusmodus auf Autofokus zu stellen
- zu wenig Tiefenschärfe da ist, weil man die Blende falsch gesetzt hat
- das Bild unscharf ist, weil man die falsche Belichtungszeit gewählt hat
- das Bild verrauscht ist, weil man nach dem nächtlichen Available-Light-Shooting vergessen hat, ISO 102.400 wieder zurückzustellen
etc.etc.
IMHO gibt es darüber hinaus so viele Szenarien, wo das eine oder das andere angebracht ist:
- der Pressefotograf, bei dem es absolut zeitkritisch ist, daß sein Bild als erstes vor den anderen Freelancern in der Redaktion ist, weils sonst keine Kohle gibt, wird wohl kaum mit dem Versand warten, bis er in seinem Studio an seinem 27" Monitor sitzt und bei 1-3 Kaffee die 800 Bilder, die er gerade geschossen hat, durch seinen RAW-Converter gejagt hat. -> JPG
- der Hochzeitsfotograf, bei dem es darauf ankommt, daß die wesentlichen Momente bestmöglich drinnen sind. Keine Braut wäre begeistert, wenn sie den Ring nochmals anstecken müsste
-> RAW
- der Hobbyknipser, der seine Bilder noch einzeln im Windows Picture Viewer von XP ansieht, und dem man nicht einmal erklären kann, daß das eine oder andere Freewareprogramm das Leben sehr viel einfacher machen würde, geschweige denn warum er etliche Teuros für Lightroom oder gar Photoshop ausgeben soll, und für den es schon eine Schwierigkeit ist, wie man die Datei dann jetzt noch Tante Emma schicken kann -> JPG
uvw.
Für mich ist der goldene Mittelweg, standardmässig in JPG zu fotografieren, und wenn es das Objekt erfordert auf RAW, im Extremfall sogar auf RAW+JPG umzuschalten.
z.B. Zeitpunkt kritisch, Belichtung sehr schwierig, oder einfach ein Motiv/Ausschnitt wo vorher schon erkennbar ist, daß das ein Bild wird das man später entweder extensiv nachbearbeiten will oder muss.
Wobei das entscheidene Wörtchen "vorher" ist.
Das wichtigste Werkzeug eines Fotografen ist meiner Ansicht nach immer noch das Auge das etwas Abbildenswertes erkennt, und die Fantasie sich vorstellt, wie das Abgebildete aussehen soll.
Der Rest ist Handwerk mit Werkzeugen, die genauso unterschiedlich sind wie die Leute die sie bedienen.
Es gibt ein paar wirklich nette Bücher die sich mit genau diesem Aspekt beschäftigen:
http://www.amazon.de/Photographers-Mind-Michael-Freeman/dp/1905814976/
http://www.amazon.de/Photographers-Eye-Composition-Design-Digital/dp/1905814046/
http://www.amazon.de/Photographers-Vision-Understanding-Appreciating-Photography/dp/0240815181/
und der Klassiker:
http://www.amazon.de/The-Photographic-Eye-Learning-Revised/dp/B00DT62W08/
P.S: ich hoffe ich hab oft genug IMHO, meiner Meinung nach o.Ä geschrieben damit sich niemand auf den Schlips getreten fühlt