MS-SPO
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 24.11.24
- Registriert
- 03.05.19
- Beiträge
- 2.094
- Kekse
- 9.264
So gesehen ist ein Mensch auch nur ein Filter, der Eindrücke aus der Umwelt aufnimmt (über Augen, Ohren, Nase, etc.) und in Ausgaben umwandelt. Also in Sprache, Musik oder, oder, oder...
Das mag auf den ersten Blick so scheinen. Ein paar kleine "technische" Unterschiede sind da schon noch, wie etwa:
- die Architektur (wir kommen ohne von-Neumann Ansatz, also ohne Rechenwerk und Speicher, aus - das hat die Natur anders gelöst)
- wir können und müssen schlafen und träumen (diverse Regenerationen) - das gilt übrigens selbst für die niedersten Lebensformen
- uns gibt es seit Mio. von Jahren, die KI seit gerade einmal ca. 70 Jahren
Wer einmal mit KI ein bischen herumbaut und experimentiert, wird sehr schnell dessen Eigenarten und Begrenzungen erkennen. Selbst der Leiter der DFKI (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH) spricht davon, in Anfangsjahren der KI viel zugetraut und nun einen realistischeren Blick zu haben.
Dann gibt es noch die Anforderung an die erforderliche Mindestkomplexität: Dinge können zu einfach sein, um in der realen Welt überlebensfähig zu sein. KI ist davon noch weit entfernt, trotz Super-Rechner. Die populäre Formulierung kommt von Einstein: "Alles sollte so einfach sein, wie möglich - aber nicht einfacher." Die wissenschaftliche kommt von Ashby.
Interessant ist es auch, die Namensgebung zu verfolgen. In den 1950er Jahren tauften die Amerikaner ihren Ansatz "Artificial Intelligence" (AI). Dem Vernehmen nach wollten sie damit ausdrücken, dass sie sich mit "artifizieller, also gekünstelter" Intelligenz auseinandersetzen.
Die deutsche Übersetzung "Künstliche Intelligenz" hat da eine leicht andere Nuancierung: Die eines Ergebnisses. Überdies neigen wir Menschen dazu, wir können kaum anders, Dinge zu vermenschlichen. Das wird aber einem Stück Technik einfach nicht gerecht.
Mein Einwurf soll lediglich dem Einen oder der Anderen das geblendete Auge wieder öffnen. Dann hat man eine Chance, gescheit mit KI umzugehen. Etwa mit der Frage: Wollen wir einem, technisch betrachteten, strunzdummen Etwas unser Leben, unsere Gesundheit oder Vermögen anvertrauen? / KI-Musik wäre da nicht so dramatisch in den Folgen.
In diesem Sinne: Unterscheiden lernen, um entscheiden zu können.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Am Ende muss auch in der KI eine Entscheidung stehen - wozu ist es sonst nützlich? D.h. insgesamt ist es ein Ja/Nein-Filter.Ein Filter absorbiert einige Bestandteile einer Ausgangsmenge und lässt andere hindurch. Auch wenn im Resultat etwas definitorisch "Neues" entstehen kann, erscheint es mir doch irreführend, KI als Filter zu bezeichnen - die Metapher greift hier einfach zu kurz.