Die Frage ist wozu ? um zu zeigen 'dass man es kann' ?
Die Antwort darauf fällt vermutlich weniger in den kreativ-schöpferischen Bereich als in den des industriell-planbaren und ökonomisch verwertbaren ...
Digitale Instrumente, Klangerzeugung und Datenbanken werden seit längerem ökonomisch erfolgreich in der Musikproduktion eingesetzt.
Sie sind immer verfügbar, liefern planbare Ergebnisse, zicken nicht rum, kosten (nach der Entwicklungs- und Einführungsphase) viel weniger, brauchen für Überstunden nicht bezahlt zu werden ....
Braucht es da
noch mehr Argumente?
Lernen funktioniert doch, was das Verwertungsmoment angeht, am Markt doch sehr hervorragend, indem sich einfach herausstellt, was sich von dem Zeug gut verkauft, was ich in den Markt bringe. Welche Schwierigkeiten sollten sich denn ergeben, immer mal wieder ein paar KI-Kompositionen in den Markt zu schmeißen und zu schauen, wie weit sie kommen?
Wenn ich die Platzierung in den Charts oder ähnliche Indikatoren nehme, habe ich ein Ergebnis-Feedback, das auf die Dauer gesehen auch Informatioen darüber enthält, woran es liegen könnte, dass die einen Kompositionen weiter kommen als die anderen.
Ansonsten bieten sich auch Jury-Bewertungen oder ähnliches an.
Diese ganze Entwicklung finde ich eigentlich sehr folgerichtig und in meisten Teilen absehbar. Die Gegenargumente und die realen Folgen sind im Prinzip seit Einführung der Dampfkraft und Manufaktur die gleichen geblieben und haben meiner Einschätzung nach eher mit dem ökonomischen Verwertungsmechanismus (vulgo: Vorrang des Profits) zu tun als mit dem technischen Fortschritt an sich.
Jedesmal gibt es auch eine Art der Empörung, die meiner Meinung nach mit einer narzistischen Kränkung zu tun haben, die ich nie so richtig nachvollziehen konnte:
Die menschliche Größe bemißt sich nicht darin, Fleißaufgaben zu lösen oder Berechnungen durchzuführen, sondern darin, überhaupt die Realität auf Regeln, Berechnungsgrundlagen und -muster analysieren zu können, Gesetzmäßigkeiten zu finden und qualitativ bewerten zu können und auf dieser Grundlage Maschinen und Computer entwickeln zu können, die das möglichst eigenständig können.
Und dann hat der Mensch eben noch seine ganzen spannenden Bereiche, die nicht so berechenbar sind.
Kreativität selbst folgt auch einigen Regeln und ist - zumindest von einigen wesentlichen Bedingungen her - auch planbar. Der Trick dabei ist aber imho, dass das Kreative weder in das rein Willkürliche noch in das Planbare hinaugelöst werden kann - und da wird es dann spannend.
Was an dem KI-Geschaffenem dem oder den Menschen wirklich zusagt, kann nur der Mensch entscheiden.
x-Riff