Ach was... das macht den Stammtisch doch aus... diese wunderbar verqueren Ironie-Verpenner spätnachts ;-)
Na ja: Wolle Juno Di kaufen? (Keinen
Oasys mit Migrationshintergrund, sorry, aber Juno Di).
Gestern das Wagnis eingegangen, das Ding als Hauptkeyboard zur Probe zu nehmen. Arpeggiator, Playbackzuspieler und (wichtig) Rolandsound hat mir als Argument gereicht, die X5D zuhause zu lassen (wäre da noch was mit Modul gegangen, aber das ist n anderes Thema).
Na ja. Scheissidee. Hatte gehofft, grösstenteils mit dem MX auszukommen, wie immer, wenn ich den hauptsächlich auch über Midi mit dem Korg fernsteure. Hat aber nicht geklappt, da Midi mit dem Roland-Ding einfach das allerletzte ist. Dabei hat das Teil ja sogar einen dedizierten Midicontroller-Modus. Leider macht der so ziemlich nix anderes als der normale Modus, mit dem Unterschied, dass die interne Klangerzeugung auf GM geschaltet wird (und nix anderes). Wirklich flexibel fernsteuern kann man trotzdem nicht. Geschweige denn zusammen mit den internen Sounds. Zumindest blick ich das nicht mal im Editor.
Okay, der ist eh Murks, aber das ginge noch, bzw. die paar Stunden Programmierung nehm ich gern in Kauf, wenn ich dafür mit gutem Sound belohnt werde. Aber dann gibt's auch noch Dinge, die schlicht und einfach NICHT gehen. Bzw. an und sich ganz okay sind, aber dann wieder durch die kleinen aber feinen Roland-Features komplett zersägt werden.
- Der Arpeggiator läuft asynchron. Okay, kann ich mit leben, wenn es nur intern wäre. Selbst mit Midiclock ist es jedoch peinlicher als peinlich, wenn nach gut eineinhalb Minuten Playback und Arpeggios auseinander laufen.
- Man kann ihn nicht speichern! Da fuq? Das Ding hat Möglichkeiten, die schon beinahe in Motif-Richtung gehen und die ich allesamt gut gebrauchen könnte, und dann so was. Unbrauchbar, sorry.
- Transpose wird nicht gespeichert, Noteshift intern auch nicht, Chord Memory genausowenig. Den Octaver kann man speichern, aber nur im Splitmodus und das sogar separat. Ein Lichtblick in der ganzen Blödheit, für mich aber nicht notwendig, im Vergleich zum anderen.
- Tempo wird global festgelegt und geht jedesmal auf 120 zurück, wenn man umschaltet. Kann man auch nicht speichern. Ganz schlecht bei Effekten, vom Arp ganz zu schweigen. Wer macht sich bitte Temponotizen und kurbelt am Datawheel, wenn er nur ne halbe Sekunde zum Umschalten hat?
- Thema Effekte: Der MFX Insert frisst parallel geschaltet alles auf. Seriell wenigstens noch zweimal verfügbar. Nur, was will ich mit seriellem Delay?
- Das man das Umschalten der Effekte hört, wenn man (über Umwege im Editor) Seamless-Switching aktiviert, macht zwar halbwegs Sinn im Normalfall (bei den Jupis ja nicht anders), wenn man aber dafür Parallelmöglichkeit, MFX für den einen Part und auch noch separat Chorus und Reverb opfern muss, ist es wiederum ziemlich sinnfrei.
- Last but not least: 64 Speicherplätze für Performances. Geht, da wechsle ich auf die Favoritenplätze, brauch ja nicht immer zwei Sounds oder mehr... 128 Speicherplätze für Uservoices? Ginge noch knapp... Das blöde ist nur, man muss für jeden Furz, der vom Originalsound abweicht (und sei es nur Filter leicht zu, Attack leicht auf oder so...) den Sound als User abspeichern. Das geht nicht Performanceintern. Auch nicht, wenn es nur global Cutoff zu ist. Das ist schlicht und einfach doof.
Mal gucken, ob das Teil im Flohmarkt landet (nachdem ich es hier so dermassen runtergemacht hab, eigentlich keine gute Idee), denn eigentlich ist es ne Featureschlacht mit Mördersound. Abgesehen davon, dass ich nostalgisch dran hänge und es immer noch ab und zu benutze, wenn es darum geht, aufzunehmen, oder auch mal live, wenn ich "nur" Soundergänzung brauche, ohne Midi-Programming, Sequenzen, Arpeggios und 180° - Aufbau. Aber die kleinen unnötigen Dinge an diesem Gerät gehen mir mittlerweile so dermassen auf die Nüsse, dass ich gestern kurz davor war,
den hier zu machen...