@S. Franck (nein, das artet nicht in Stänkerei aus, weil die Aussage so ziemlich zu 98 % stimmt......): dem Post stimm ich soweit zu, aber zu diesem Sound bin ich selbst gekommen und der Weg war eindeutig das Ziel. Wo wäre da der Spaß geblieben, wenn das jemand für mich gemacht hätte? Klar, jemanden der eigtl. mehr Gitarre spielt etc. wird das nicht interessieren..... aber ich weiß für mich wie ich meinen Sound beeinflussen kann, um ihn in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Ich weiß eigentlich relativ gut, wie man Sounds "baut" - dazu weiter unten noch mehr.
Für mich persönlich ist es aber eben meistens wichtiger, schnell was spielfertiges unter den Flossen zu haben. Kann daran liegen, dass ich beruflich eben fast ausschließlich live spiele und nicht so sonderlich oft im Studio bin.
Edit: Soll kein gestänker sein, nur mal eine verdeutlich dessen wie ich das sehe: Du hast recht, grobgesehen haben hunderte wen nicht tausende den "gleichen" Sound wie ich. Aber keiner davon hat ihn. Keiner nimmt im selben Raum, mit dem selben Amp (Röhrenbestückung etc.), der selben Box, den selben Speakern und dem selben Mikro auf. Es sind die vielen kleinen Unterschiede, die den Sound individuell machen.
Klar. Aber der Sound ist dann eben nur für dich individuell. Was ja auch vollkommen in Ordnung geht. Aber für Außenstehende (vermutlich selbst für die meisten Gitarristen) ist sowas an sich wumpe.
Als kleine Nebenstory: Ich erinnere mich an einen Gig, bei dem zufälligerweise ein nicht unnamhafter deutscher Gitarrist, zusätzlich ein wahrer Soundfetischist, im Publikum war. Ich hatte eine der Amp-Pedal-Kombinationen dabei, die ich rückblickend als mit das Furchtbarste, was ich je benutzt habe, empfand. Aber nach dem Gig kommt der Mensch an (er konnte nicht sehen, was ich gespielt habe) und fragte mich nach meinem Sound, der sei ja sensationell gewesen. Es fielen auch einige Verstärkernamen und dgl. Als ich ihm dann sagte, was es wirklich war, da klappte ihm fast der Kiefer runter - es war ein Fender Super 112 mit einem deutlich suboptimalen Ibanez-Treterteil wo so mehrere analoge Pedale vereint waren, und wir haben damals ziemlich heftigen Kram in Richtung Grunge gemacht, also so richtig gar nicht das, was Amp und Treter liefern. Hat aber anscheinend dennoch hingehauen (auch wenn ich's selber scheiße fand).
Was ich damit sagen will: Für jeden, der das Setup nicht selber spielt, sind sehr oft Nuancen vollkommen egal - und es geht manchmal sogar so weit, dass richtig krasse Unterschiede wurst sind.
Und so schön es dann ja auch sein mag, mit vielen teuren Amps, Boxen und Mics rumzufummeln, so wichtig das auch für professionelle Album-Aufnahmen sein mag, für alles andere ist es doch eigentlich vollkommen egal. Zumindest für Proberäume, Demoaufnahmen und live.
Das würde ich gerne mit dem Kemper festhalten.
Nunja, in dieser Version geht das eben mit Sicherheit nicht. Aber man muss ja auch Nachfolger verkaufen können.
Abgesehen davon finde ich aber eher die nicht so amptypischen Parameter interessant.
Hm, da prallen offensichtlich einfach Welten aneinander - ich kann diese "alles muss für jeden gratis immer und überall verfügbar sein"-Mentalität nicht nachvollziehen (also: sehr wohl das manche nicht-involvierte das wollen, allerdings nicht wenn selbst-schaffende, was hier am MUSIKER-board denke ich auf den Großteil zutrifft, das befürworten oder supporten) - ob es um illegale Gratis-Downloads geht oder um "Sounds".
Ich sage überhaupt nicht, dass alles immer gratis sein soll. Nur: Ich verdiene meine Brötchen mit etwas anderem. Und wenn ich dann für mich (denn dafür wär's ja in allererster Linie) ein paar (oder vielleicht sogar viele) Amps profilen würde, dann hätte ich bestimmt keine Pläne, da gleich einen Webshop einzurichten, nur um nach 3 bezahlten Downloads die Profiles auf irgendeinem P2P-Server zu sehen. Dann lieber umsonst hergeben und gutes Karma (nicht das hier im Forum...) sammeln.
Bedauerlich sind solche Sachen dann für Leute, die das professionell machen wollen, denn da geht's ja auch nicht anders zu.
(Anm., nur falls es jemanden interessiert: Ich arbeite seit deutlich über 10 Jahren mit ausschließlich 100% legal eingerichteten Computern. Vorher gab es kleine Ausnahmen, da wusste ich es nicht besser.)
Das mit der "Presetschleuder" habe ich gesagt, allerdings nicht so wie du das jetzt darstellst.
Ich hab's gar nicht so gemeint, sondern nur den Begriff aufgeschnappt.
Ich hatte geschrieben das es für einen Großteil der Gitaristen nicht einmal notwendig wäre selbst zu profilen.
Für die, und jemand der vielleicht ja auch nichts Vernünftiges zum profilen hat,
wäre ein Presetgerät sicher ausreichend.Das wäre dann auch nichts anderes wie eine Anzahl Amps mit den
typischen (rudimentären) Eingriffsmöglichkeiten.
Klar. Ich halte das aber auch für vollkommen legitim (s.o.).
Nicht jeder Musiker der einen Sampler besitzt, sampelt auch selbst.
Ein Großteil nutzt auch nur Sample Librarys. Deshalb auch der Vergleich mit dem Rompler.
Dazu gleich unten noch mal was...
In erster Linie kommt der Sound aus den Fingern.
Das Thema Sound ist insofern total überbewertet.
An sich denke ich genau so. Aber dennoch ein "jein".
Ich persönlich brauche fast nie einen 100% authentischen Sound. Ich brauche auch meist keinen sonderlich "edlen" Sound. Und es kann auch gerne mal so, mal so klingen (habe letzt einen Gig mit nur einem Bassman und einem TS-909 spielen müssen, beides nix, womit ich vertraut bin, war zwar erst komisch, dann aber vollkommen OK).
Aber: Es muss sich "richtig" anfühlen. Für mich sind das "Richtige" in erster Linie dynamische Dinge, der Amp muss eben so auf mein Spiel reagieren, wie ich es mag. Und in der Hinsicht ist Sound dann eben doch recht wichtig für mich.
Ob jemand die Fähigkeit hat einen Amp gut abzunehmen oder nur ein
Preset verwendet, daß er dann etwas anpasst, ist doch Jacke wie Hose.
Das sagt imho nichts über die Fähigkeit als Musiker aus.
Naja, es gibt halt Leute wie Vendo, die sich anscheinend (so ja seine obige Aussage) lieber mit Soundbasteleien beschäftigen. Finde ich auch absolut nicht frevelhaft.
Wenn mann sein Instrument beherscht und so eigentlich zwangsläufig auch einen eigenen Stil entwickelt,
wird man auch seinen Sound finden.
Egal ob Amp oder Presetschleuder.
Das wiederum sehe ich auch so.
---------- OT Alarm -----------
da ich immer wieder in div. Foren beobachten kann wie Leute nach Presets geiern, ob für Drum-Vsts, Ampsimulationen oder sonst was..... Über die Fähigkeiten als Musiker sagt das rein gar nichts aus, das stimmt, hat auch niemand was anderes behauptet.
Eine oftmals recht schlimme Angelegenheit, besonders im Elektromusik-Bereich (schaut mal auf kvraudio rein...).
Oft werden gerade virtuelle Instrumente nach der Anzahl der mitgelieferten (oder ansonsten erhältlichen) Presets beurteilt, nicht wirklich nach dem, was sie können.
Ganz furchtbar ist es, seit es so "Ein-Tastendruck-Wunder" a la Absynth gibt. Da kann jeder noch so unbedarfte Nichtmusiker gleich ganz herrliche Klangwerje zaubern. Schickt man den Kram dann durch einen Zerrer und legt einen (selbstverständlich aus einer Loop Library genommenen) Beat drunter, tja, da ist's dann gleich IDM ("intelligent dance music"...).
Das klappt natürlich mit Amp Simulationen nicht ganz so (obwohl, viele Leute schicken auch einfach ihren Virtual Guitarist dadurch...), aber desungeachtet eine vollkommene OT Sache: Ich persönlich habe immer versucht, mir von allem, was ich musikalisch benutze, zumindest die Grundzüge irgendwelcher technischen Hintergründe anzueignen. Ein paar Beispiele:
- Ich bin gewiss alles andere als ein Metal-Gitarrist, aber wenn ich aus irgendwelchen Gründen losgehen müsste um eine Metal-Setup zu kaufen, dann wüsste ich, wonach ich gucken könnte, die Bedienung würde mir auch nicht allzu schwer fallen. Ich würde zwar immer noch von einer Metal-Band einen 1a Korb bekommen, aber so weiß ich immerhin, wie ich ja vielleicht mal einen etwas zu netten Zerrsound zumindest einen winzigen Tick mehr in die metallischere Ecke bringen könnte.
- Ich weiß, wie ein Sampler funktioniert. Nicht gut genug, um selber eine Sample Library zu entwickeln, aber immerhin gut genug, um Sounds zu verstehen und in meine Richtung zu drehen (ok, beim Sampling geht es ein wenig darüber hinaus, weil es eine Art Steckenpferd geworden ist).
- Ich weiß ungefähr, wie einige Synthese-Arten funktioneren. Naja, im Prinzip ist bei subtraktiver Synthese schon Schluss, aber es reicht oft aus, um Presets so einzustellen, dass sie in meinen Kram passen.
- Ich kenne mich mit den Effekten, die man so im Sequenzer hat, leidlich aus, ob es jetzt EQs und Kompressoren oder Delays, Modulationen und Hall sind. Erneut nicht gut genug, um als Mixer durchzugehen (ich bin sogar ein schlechter Mixer), aber immerhin so gut, dass ich, wenn mir was mal nicht gefällt, vielleicht auch selber Hand anlegen kann.
Boah, das klingt verdammt nach "ich klopf mir selber auf die Schulter". Aber so ist es gar nicht gemeint. Ich habe es für mich nur immer als ganz immens hilfreich empfunden, diverse Seitenblicke auf diverse musikalische Betätigungsfelder zu werfen und mich zumindest so weit damit zu beschäftigen, dass ich die Prinzipien dahinter erkennen kann. Ist für mich genauso wichtig, wie keinerlei Scheuklappen hinsichtlich irgendwelcher musikalischer Stilistiken zu haben.
----------- /OT Alarm -----------
Gruß
Sascha